NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
EIN NEUES 'GLAUBENSBEKENNTNIS' -
Theologe will zeitgemäßes Glaubensbekenntnis - Die bevorstehende
Jahrtausendwende macht mobil. Auch Theologen. Norbert Scholl,
katholischer Religionspädagoge will neben dem alten Millenium auch das
um sechshundert Jahre ältere Glaubensbekenntnis hinter sich lassen. So
legt der an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg lehrende
Professor in der Novemberausgabe des "Anzeigers für die Seelsorge"
einen Entwurf zur Neuformulierung des Apostolischen
Glaubensbekenntnisses vor. An Gründen für dieses kühne Unterfangen
mangele es nicht. So sei der tradierte Text in einem heute nicht mehr
existenten Verständnishorizont entstanden und verleite so zu
Mißverständnissen und Fehlinterpretationen. Anders der neue Text, der -
so räumt der Verfasser ein - obgleich der Verbesserung fähig, als
Diskussionsgrundlage diene. Als solche sei die Abfassung geeignet,
"insgesamt das strittige Gespräch über den Glauben und über eine
zeitgemäße Form des Glaubens anzuregen." Die Neuformulierung lautet:
"Ich glaube an Gott. Er ist wie Vater und MutteL Er ist der Urgrund des
Universums. Ich glaube an Jesus. Er ist ein Geschenk für alle Men
schen. Er ist geboren von Maria aus Naza ret. In Wort und Tat hat er
Zeugnis gege ben von der Liebe Gottes zu uns Menschen und zu allen
Geschöpfen. Pontius Pilatus hat ihn zum Tode verurteilt und kreuzigen
lassen. Doch Gott hat ihn vom Tode er weckt. Das bezeugen seine
Freunde. Ich glaube an Gottes lebensschaffenden Geist. Ich bekenne mich
zu der einen christlichen Kirche, geeint in Wort und Sakra ment. Ich
erwarte die Auferweckung der Toten zu einer versöhnten Gemeinschaft al
ler in Gott. Amen." (...) (Paul Talker in DT vom 14.11.98)
DIE EINHEIT DER CHRISTEN SOLL LEHRFACH WERDEN
- Rom: Richtlinien zur Ausbildung in Ökumene von Priestern und
Mitarbeitern in der Pastoral veröffentlicht - VATIKANSTADT (DT). Damit
der häufig von Papst Johannes Paul II. geäußerte Wunsch nach der
Einheit der Christen nicht nur reine Theorie bleibt, sondern auch
praktisch unterstützt wird, hat der Päpstliche Rat für die Einheit der
Christen jetzt ein Dokument über "Die ökumenische Dimension in der
Ausbildung für die Pastoralarbeit" vorgelegt. Wie der Präsident des
Einheitsrats, Kardinal Cassidy, am Montag bei der Präsentation des
Textes vor Journalisten erklärte, handelt es sich nicht eigentlich um
eine Neuerung, sondern im wesentlichen um eine genauere Ausführung von
drei früheren Schreiben über die Ökumene: des Konzilsdekrets "Unitatis
redintegratio" von 1964, des ökumenischen Direktoriums aus dem Jahr
1993 und der Enzyklika "Ut unum sint" von 1995. Das Dokument fordert -
wie bereits das Direktorium - die Anwendung einer ökumenischen Methode
in den einzelnen Fächern der theologischen Fakultäten und ermutigt die
Professoren zur Zusammenarbeit, um eine interdisziplinäre ökumenische
Ausbildung zu gewährleisten. Die Lehrkräfte werden auch dazu
eingeladen, mit Kollegen anderer Kirchen oder kirchlicher
Gemeinschaften zusammenzuarbeiten. Bei der Auswahl der Dozenten, heißt
es, sei darauf zu achten, daß diese sich bei der Lehre ihres Fachs der
integrierten ökumenischen Methode bedienten. Diese Methode beinhaltet,
wie in dem Dokument vorher erläutert wird, folgende Punkte: erstens
Elemente, die allen Christen gemeinsam sind, zweitens Punkte der
Nichtübereinstimmung und drittens Ergebnisse des ökumenischen Dialogs.
Der zweite Teil des Schreibens fordert einen eigenen Kurs der Ökumene
innerhalb der theologischen Ausbildung und liest sich zum Teil wie ein
Lehrplan. Einer allgemeinen Einführung solle eine Vertiefung einzelner
Fragen folgen. Die Prüfungen seien dementsprechend auszurichten. Den
Studenten solle immer wieder gezeigt werden, daß das Ziel der Ökumene
die Wiederherstellung der vollen Einheit der Christen sei. Unter den
Punkten, die intensiver behandelt werden könnten, nennt das Schreiben
unter anderem die biblischen Fundamente der Ökumene, die geschichtliche
Entwicklung oder die Herausforderungen - wie Sekten oder
Säkularisierung der Gesellschaft -, denen sich die Kirchen heute
gemeinsam stellen müssen. Weiter sei etwa ein vertiefter Dialog über
die Verbindung von Heiliger Schrift und Tradition, das Verständnis der
Eucharistie, die Weihe als Sakrament oder den Primat des Papstes
denkbar. Besonders zu fördern sind nach Aussagen des Dokuments sowohl
gemeinsame Gebetswochen und Bibelgruppen, als auch etwa der Austausch
von Studenten verschiedener kirchlicher Gemeinschaften. Das Schreiben
wird derzeit von der Deutschen Bischofskonferenz übersetzt und ist
demnächst auch auf deutsch erhältlich. (Claudia Reimüller in der DT vom
12.3.1998)
JOHANNES XXIII. BALD SELIG? -
Gerüchte über kurz vor dem Abschluß stehendes Verfahren Roms - ROM
(DT/KNA). Die Seligsprechung von Papst Johannes XXIII. soll nach
italienischen Presseberichten vom Mittwoch nähergerückt sein. Die
Tageszeitung "La Repubblica" berichtete unter Berufung auf vatikanische
Indiskretionen, das Verfahren stehe kurz vor dem Abschluß. Der
angeblich in einigen Kirchenkreisen gehegte Vorbehalt, wonach der
populäre Papst nicht genügend Distanz zum Kommunismus gehabt habe, sei
vom Tisch. Der persönliche Sekretär des 1963 verstorbenen Papstes,
Erzbischof Loris Francesco Capovilla (82), kommentierte die jüngsten
Spekulationen um das Verfahren mit der Bemerkung, jeglicher
Sensationalismus sei fehl am Platz. Er verneinte, daß das Verhältnis
von Johannes XXIII. zu irgendwelchen Ideologien je mals Thema des
Seligsprechungsprozesses gewesen sei. Aus der
Seligsprechungskongregation selbst war keine Stellungnahme zu den
Berichten zu erhalten. (DT 13.8.98)
MITSCHÜLER TREIBEN KIND IN DEN TOD
- Achtjährige in Großbritannien erhängt sich - Schikane nicht ertragen
- London. Nach Hänseleien durch Schulkameraden hat sich ein acht
jähriges Mädchen in Großbritannien mit einem Springseil erhängt. Nach
einem Bericht der Zeitung "The Independent" vom Dienstag fand die
Polizei keine Hinweise auf ein Verbrechen. Das Mädchen war oft von
Klassenkameraden geärgert worden und sträubte sich dagegen, nach
dem Ende der Weihnachtsferien am Montag wieder zur Schule zu gehen.
Ihre Mutter machte ihr jedoch klar, daß sie nicht zu Hause bleiben
könne und schickte sie früh ins Bett. Als sie spät abends noch einmal
ins Kinderzimmer ging, hing ihre Tochter leblos an einem Springseil.
Die Mutter ver suchte vergeblich, sie wiederzubeleben. Das Schulamt
bestätigte, Maries Mutter habe sich wegen der Hänseleien mehrmals an
die Lehrer gewandt. Diese hätten alles getan, um zu helfen. Die
Direktorin der Kinderhilfsorganisation Child-Line, Valerie Howarth,
sagte, es gebe noch jüngere Kinder, die sich wegen Schikanen ihrer
Mitschüler umbringen wollten. (dpa) (EIFELER ZEITUNG vom 6.1.99)
AUS GLÄUBIGEN WERDEN KUNDEN -
Geschäfte mit Gottes Segen - Kommerzielle Theologen machen
zunehmend den Kirchen Konkurrenz - "Unser Vater im Himmel, dies ist
Dein Tag im Leben von Thomas und Martina. Sie haben sich entschlossen,
ihren Lebensweg jetzt gemein-sam zu gehen." Vikar Johannes Holzach
waltet seines Amtes, nicht etwa in einer Kirche, sondern im Park des
Nobelhotels "Villa Hammerschmiede" am nördlichen Schwarzwaldrand.
Thomas und Martina Bürkle haben eine "überkonfessionelle Trauung"
gebucht - christlich, modern und individuell, so steht es in Holzachs
Präsentationsmappe unter dem Titel "Die neue Lust auf lebenslänglich".
Der geschäftstüchtige Gottesgelehrte ist einer von acht "Freien
Priestern" in Deutschland. Unter dieser Rubrik firmieren kommerzielle
Theologen auf der Internet-Seite "www.braut.de". Der 38jährige
Ludwigshafener gehört noch zu den preiswerten Anbietern: 500 Mark haben
die Bürkles für seinen Auftritt investiert, andere verlangen mehrere
tausend Mark. In den USA unter dem Slogan "Rent a priest" längst
etabliert, wächst auch hierzulande der Markt für "Riten Designer". Die
Kirchen bekommen private Konkurrenz. Nach einer Emnid-Studie kann sich
jeder dritte Bundesbürger vorstellen, Segnungen auch von
nicht-kirchlichen Anbietern vornehmen zu lassen. Bei den unter
30jährigen ist es fast jeder zweite. Unter Kirchenmitgliedern genießen
die Gewerbe-Theologen kaum weniger Sympathien als bei den
Konfessionslosen. "Aus Gläubigen werden Kunden", beschreibt der
Freiburger Religionssoziologe Michael Ebertz den Trend.
Eine Predigt wie geschmiert
Der evangelische Freikirchenmann Holzach bezeichnet sich gern als
"Pastor für außerkirchliche Menschen" und traut Paare im ganzen
deutschsprachigen Raum, sei es auf einem Schweizer Alpengipfel, auf
einer Burgruine oder eben in einem Park.(...) Die beiden
Tankstellenpächter aus dem pfälzischen Ellerstadt haben jeder schon
eine Ehe hinter sich und sind aus der Kirche ausgetreten. Deswegen kam
der Gang zum Traualtar für die Bürkles nicht in Frage. (...) "Beruflich
würdet Ihr sicher die große Krise kriegen, wenn wieder eine Ölkrise
käme und die Pfalz geschlossen aufs Fahrrad umsteigen müßte", sagt
Holzach. Dann zieht er einen Flacon mit Massage-Öl hervor. "Ich schenke
Euch hier eine Art Mini-Ölquelle, die Euch im Alltag niemals ausgehen
möge." Eine Predigt wie geschmiert, das freut die Zwei von der
Tankstelle. Kundennähe und Kreativität sind die zentralen Kennzeichen
der Riten-Designer. Holzach etwa hat kein Problem damit, daß die
Bürkles in Schwarz und unter freiem Himmel die Ringe tauschen wollen.
Klar müsse lediglich sein, daß die Brautleute eine "christliche
Trauung" wünschten, eben einen Gottesdienst mit Gebet, Predigt und
Segen. Alles andere sei verhandelbar. Nun ja, "satanische Rockmusik"
würde er dann doch nicht akzeptieren. Bürkles haben das "Eheversprechen
Nr. IV" aus Holzachs Fundus gewählt. Das abgründige "Bis daß der Tod
euch scheide" ist verpönt. Statt dessen heißt es "für immer". (...)
Inzwischen landet auch manch frustrierter Kirchenchrist bei Holzach,
zum Beispiel, wenn sich der Ortspfarrer weigert, eine Trauung im Freien
vorzunehmen. Die Kirchen betrachten die Gewerbe-Theologen mit Argwohn.
Der Bonner Seelsorgespezialist der Deutschen Bischofskonferenz, Pater
Manfred Entrich ist entsetzt: "Wenn jemand Rituale der Kirche nutzt,
die Sakramente sind, und sie nur als Rituale weitergibt, dann
mißbraucht er sie." (...) Der Theologe Holzach ist da flexibler.
Gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften könne er allerdings keinen
Segen geben. Das widerspreche der Heiligen Schrift. Andere Theologen
sehen das lockerer. Der Hamburger "Interim Institut für Ritus, Fest und
Feier" offeriert Hochzeiten für Menschen ohne Religionszugehörigkeit,
ein ande-rer hat sogar Scheidungen im Programm. Die ehemalige
evangelische Predigerin Anita Schuldt im hessischen Hasselroth verkauft
"freie Trauungen", bei denen das Paar "seine Love-Story feiert", mit
christlichen Inhalten oder als literarisch-musikalisches Fest. (...)
Neben einem Minimum an christlichem Gedankengut gehört auch der
vorherige Gang zum Standesamt zu Holzachs Vertragsbedingungen. Das ist
nicht branchenüblich. Schuldt etwa ist zur Stelle, wenn ihre Kunden nur
"ihre Beziehung feiern" möchten. Das empfehle sich zum Beispiel, wenn
ein Partner geschieden ist und durch eine neue Heirat Ansprüche aus
seiner vorhergehenden Ehe verlieren würde, erläutert die findige
Freiberuflerin im Fachmagazin Braut und Bräutigam. Sie erteilt auch
solchen Verbindungen "Gottes Segen", freilich ganz privat. (...) Laut
Personenstandsgesetz begeht eine Ordnungswidrigkeit, "wer eine
kirchliche Trauung oder die religiöse Feierlichkeit einer Eheschließung
vornimmt, ohne daß die Verlobten beim Standesamt die Ehe geschlossen
haben". Eine Stunde hat die Zeremonie der Bürkles gedauert. Zum Schluß
erteilt Holzach noch den Segen und überreicht den beiden ein
Zertifikat. (...) Die Trau-Theologen, da sind sie sich sicher, "werden
der Kirche in fünf Jahren hundertprozentig den Rang ablaufen". (...)
(Chr. Renzikowski in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 15.5.99) - In Japan
werden liturgische Traditionen nur noch als Staffage benutzt.
DER DALAI LAMA MISSIONIERT -
Tausende bei Einführung in den Buddhismus in Nord-deutschland -
HANNOVER (DT/idea). Mehrere tausend Besucher werden Ende Oktober zu
Einführungen in den Buddhismus mit dem Dalai Lama in der Lüneburger
Heide erwartet. Das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus wird vom 26.
Oktober bis 1. November auf einem ehemaligen Militär-gelände bei
Schneverdingen "Unterweisungen über die Grundlagen buddhistischer
Geistesschulung" geben. Wie das Tibetische Zentrum Hamburg als
Veranstalter mitteilt, steige das Interesse am Buddhismus in
Deutschland stetig: "Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit
buddhistischen Inhalten und Meditationstechniken." Nach Schätzungen
sollen es bis zu 500 000 Sympathisanten sein. Das Zentrum bezeichnet es
als ein "Zusammentreffen günstiger Umstände", daß der
Friedensnobelpreisträger auf einem ehemaligen Militärgelände, das in
ein ökologisches Friedensareal umgewandelt werden solle, buddhistische
Unterweisungen gebe. Seine Präsenz werde dazu beitragen, "die Energie
der Gewalt in uns und außerhalb von uns umzuwandeln". (...) Aus Anlaß
des Besuchs des Dalai Lama hat sich der hannoversche Landesbischof
Horst Hirschler für einen "selbstbewußten, missionarisch offenen
Dialog" mit dem Buddhismus ausgesprochen. Die Kirche werden den
Friedensnobelpreisträger "mit Respekt, menschenfreundlich und kritisch,
wie es dem Geist Jesu Christi entspricht, begrüßen", erklärte Hirschler
der Evangelischen Zeitung in Hannover. Er verweist darauf, daß das
buddhistische Lebensmodell ein anderes sei als das christliche. Der
Buddhismus versuche, das Leiden in der Welt dadurch zu beseitigen, daß
er den Menschen aus dem Kreislauf von Geburt, Sterben und Wiedergeburt
als der Quelle allen Übels durch meditative Übungen befreie. Im
christlichen Glauben gehe es aber darum, in der Begegnung mit Jesus zu
erfahren, daß man dieser Welt nicht in eine "leidlose Illusion"
entfliehen müsse. "Vielmehr", meinte der Landesbischof, "kann ich als
Christ die wunderbaren und die leidvollen Tage meines Lebens voll
auskosten, weil das Kreuz des geschichtlichen Menschen Jesus mir zeigt,
daß ich nie von Gott und damit nie vom Glück verlassen bin." (DT
17.10.98) - Ob Christus seinen Tod am Kreuze auch 'ausgekostet' hat?
SOZIOLOGE: KONFESSION IST KAUM NOCH PRÄGEND
- HILDESHEIM (DT/ KNA). Die Zugehörigkeit zu einer Konfession spielt
nach Ansicht des Freiburger Religionssoziologen Michael Ebertz immer
weniger eine Rolle. Die Beziehungen der Menschen seien davon immer
weniger geprägt. Besonders bei der jüngeren Generation sei die Frage
nach dem religiösen Bekenntnis kaum noch von Bedeutung. Besonders
Kinder erfahren die "Gleichgültigkeit des Konfessionellen". (DT
vom 17.10.98)
'KATHOLIKENTAGE' - MÜNCHEN
(DT/KNA). Dominikanerpater Basilius Streithofen ist für die Abschaffung
der Katholikentage. In der jüngsten Ausgabe des in München
erscheinenden Nachrichtenmagazins FOCUS erklärt der Pater, zu den
Katholikentreffen kämen nur noch "Betroffenheitschristen und
Funktionäre". Diese Veranstaltung stehe inzwischen "für Langeweile,
Wehklagen, Beliebigkeit und Kommerz". Zum Zentralkomitee der deutschen
Katholiken (ZdK), das die Katholikentage organisiert, bemerkt der
Dominikaner, es sei nicht legitimiert, sich zu Glaubensfragen zu
äußern. Das Laiengremium entwickle sich langsam zu einer
"Agitationszentrale gegen Rom und gegen Kardinal Ratzinger". (DT vom
22.9.98)
JEDER ACHTE MÜNCHNER IST ARM -
Die Stadt schwimmt im Geld - doch Münchens Arme werden immer mehr:
Schon jeder achte Münchner muß laut dem neuesten "Armutsbericht 1997"
des Sozialreferats mit weniger als 715 Mark monatlich auskommen -
der Hälfte dessen, was der Durchschnitts-Deutsche zur Verfügung hat.
Das sind rund 160 000 Menschen, also 122 pro 1000 Einwohner. Besonders
schlimm sind Münchens Kinder unter 14 Jahren betroffen: 73 von
1000 sind von Sozialhilfe abhängig (aber nur 26 Erwachsene). Allein der
Allgemeine Sozialdienst (ASD) betreut 14 000 Kinder aus "wirtschaftlich
benachteiligten" Familien. Damit ist die Armut in München seit I990
jährlich um 3,4 Prozent gestiegen. Immerhin weniger als noch in den
80er Jahren (16 Prozent). (...) Haushalte mit Kindern und
Alleinerziehen den sind besonders schlecht dran - sie sind die Gruppe,
die überdurchschnittlich oft Hilfe des ASD braucht. Auch die
Arbeitslosigkeit stieg in den Jahren zwischen 1995 und '97 auf 7,8
Prozent. Hier sind es ältere Münchner und Ausländer, die die Listen
anführen. Seither ist sie allerdings wieder auf 6,1 Prozent gesunken.
"Das läßt hoffen, daß wir auch bei den Armutszahlen bis 2001 eine
positive Trendwende erwarten können", sagt Sozialreferent Frieder
Graffe (SPD). Er hat sich das Ziel gesteckt, "Armut zu vermeiden und zu
bkämpfen" - und einiges erreicht. (...) (Irene Kleber in: ABENDZEITUNG,
München, 12.4.99)
SOG. GEHEIMPRIESTER IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK -
Gespräche mit geheim geweihten Priestern in Tschechien geplant - (Anm.
d. Red.: da wir durch Mgr. Oravec, der von Davidek geweiht wurde, in
diese Angelegenheit involviert sind, dürfte die nachfolgenden
Informationen von gewissem Interesse sein.) ROM/PRAG (DT/KNA). Der
Vatikan will im Konflikt um die einstigen Geheimpriester in Tschechien
direkt vermitteln. Die Glaubenskongregation erwäge die Entsendung eines
Vertreters nach Tschechien. Er solle mit jenen Geheimpriestern, die
bisher nicht in die offizielle Kirchenstruktur eingegliedert wurden,
Gespräche führen, erklärte der Präfekt der vatikanischen
Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, bei einer Unterredung
mit den tschechischen Bischöfen, die zum "Ad limina"-Besuch in Rom
sind. Wie ein Sprecher der Bischöfe am Freitag mitteilte, lehnte
Ratzinger dabei die Errichtung einer eigenen Personalprälatur für
ehemalige Geheimpriester ab. In dem Gespräch sei erstmals angeklungen,
daß auch die Kirchenleitung Fehler bei der Integration der
Geheimpriester gemacht haben könnte. Die vom Vatikan 1992 vorgelegten
Richtlinien seien nicht im Wortlaut veröffentlicht worden, was
möglicherweise Unklarheiten und Streitfälle verursacht habe. Der
Vatikan und die tschechischen Bischöfe würdigten die Arbeit, die viele
Christen in den Zeiten der Verfolgung mit hohem persönlichen Einsatz
für die Kirche geleistet hätten, so die Mitteilung weiter. (...)
Hauptstreitpunkte bei der Eingliederung der Untergrundkirche in die
Seelsorge sind die Gültigkeit der im Untergrund erteilten Priester- und
Bischofsweihen und die Situation der verheirateten Geheimpriester. In
Fällen, in denen die Kirchenleitung Zweifel an der Gültigkeit der Weihe
erhob, wurde von den Betroffenen eine neuerliche Weihe verlangt. Einige
Geheimgeistliche lehnten dies ab. Verheirateten Geheimpriestern des
lateinischen Ritus wurde angeboten, ihr Amt in der
griechisch-katholischen Kirche auszuüben, die keine Zölibatspflicht für
Priester kennt. Auch hier lehnten einige Betroffene ab. Weiterer Inhalt
des Gesprächs zwischen Ratzinger und den Bischöfen war nach den Angaben
der Pressestelle der Bischofskonferenz in Prag die Polarisierung
innerhalb der katholischen Kirche des Landes. Die Bischöfe berichteten
vom Verlangen bestimmter Kreise nach Meßfeiern im "tridentinischen"
Ritus. Dabei ging es auch um die katholische Vereinigung "Una Voce",
die sich für den vorkonziliaren Ritus stark macht. Nach Auskunft
Ratzingers ist sie nicht kirchlich approbiert. (DT vom 22.9.98)
PORNOGRAPHIE - Japan stellt
Kinderpornographie unter Strafe - Interpol: 80 Prozent der
Internet-Pornos mit Minderjährigen kommen aus Japan - gh Tokio (Eigener
Bericht) - Das japanische Oberhaus hat am Mittwoch einstim mig eine
Gesetzesvorlage gebilligt, die bezahlten Geschlechtsverkehr mit
Minderjährigen unter 18 Jahren sowie den Besitz, die Herstellung, den
Vertrieb und die Einfuhr oder Ausfuhr von Kinderpornographie unter
Strafe stellt. In Japan wird man erst mit Vollendung des 20.
Lebensjahrs volljährig. Die Vorlage geht auf eine Initiative vorwiegend
weiblicher Oberhausabgeordneter zurück und bedarf noch der Zustimmung
des Unterhauses. Angesichts der parteiübergreifenden Unterstützung im
Oberhaus wird mit einer baldigen Verabschiedung auch durch das
Unterhaus gerechnet. Mit dem Gesetz würden wesentliche Bestimmungen der
Konvention der Vereinten Nationen zum Schutz der Rechte des Kindes aus
dem Jahre 1989 in innerjapanisches Recht umgesetzt. Das Gesetz soll
auch für Verstöße von Japanern im Ausland gelten und böte erstmals eine
Handhabe gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen auf
den berüchtigten Sex-Touren japanischer Reiseveranstalter in asiatische
Nachbarländer. Eine weitere Zielgruppe des Gesetzes sind - oft ältere -
Männer, die es auf sexuelle Abenteuer mit Schulmädchen abgesehen haben.
(...) Dazu befragte Schülerinnen gaben an, sie wollten mit solchen
"bezahlten Begegnungen" ihr Taschengeld aufbessern, um sich Modeartikel
und Lokalbesuche leisten zu können. Die weitgehend wertfreie
Grundeinstellung der Japaner zur Sexualität läßt moralische Bedenken
kaum aufkommen. Über gesundheitliche Gefahren sind japanische
Schulmädchen oft nur unzureichend aufgeklärt. Bisher konnte der
bezahlte Geschlechtsverkehr mit Schülerinnen nur auf Grund örtlicher
Verordnungen mit geringen Geldbußen geahndet werden, in Tokio zum
Beispiel erst seit dem Vorjahr. Das neue Gesetz sieht dafür Geldstrafen
bis zu 1 Million Yen (rund 16 000 Mark) oder Gefängnis bis zu drei
Jahren vor. Für Verstöße gegen das Verbot der Kinderpornographie können
nach dem neuen Gesetz bis zu 3 Millionen Yen Geldstrafe verhängt
werden; der Strafrahmen für eine Haftstrafe ist aber identisch mit dem
für bezahlten Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen unter 18. Nach
Angaben von Interpol sollen 80 Prozent der Internet-Seiten mit
kinderpornographischem Inhalt aus Japan stammen. Als
kinderpornographisches Material werden von dem neuen Gesetz Photos,
Filme, Videos und andere Aufnahmen von Kindern angesehen, nicht aber
Comics kinderpornographischen Inhalts. Japanische Comics, die
sogenannten Manga, sind berüchtigt für ihre hemmungslose Darstellung
von Sex und Gewalt in jeder Form. (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG vom 29.4.99)
QUMRANROLLEN IN KÖLN AUSGESTELLT
- Textfragmente lassen Wissenschaftler staunen - KÖLN (DT/KNA). Am
Anfang stand ein Zufall. Auf der Suche nach einer entlaufenen Ziege
entdeckt 1947 ein Beduinenjunge eine Höhle in den Felswänden über dem
Toten Meer. Dort finden die Wüstenbewohner Lederrollen mit rätselhaften
Schriftzeichen: die versteckte Bibliothek der jüdischen
Glaubensgemeinschaft der Essener. Die Qumranrollen - bis 1956 werden
noch weitere in den Kalksteinhöhlen gefunden - entpuppen sich als der
größte archäologische Schriftfund dieses Jahrhunderts. Eine bedeutende
Auswahl der Handschriften ist seit gestern bis zum 18. April im Römisch
Germanischen Museum in Köln erstmals in Deutschland gezeigt. Die
Ausstellung "Qumran. Die Schriftrollen vom Toten Meer" verbindet
Geschichte, Kulturgeschichte und Literatur, hob Museumsdirektor
Hansgerd Hellenkemper am Donnerstag in Köln hervor. Über der Schau
stehe "die Macht der Schrift". Nach einem halben Jahrhundert intensiver
Forschung von Bibelwissenschaftlern, Historikern und Archäologen lassen
sich nach Angaben von Hellenkemper heute aus den etwa fünfzehntausend
oft nur quadratzentimetergroßen Fragmenten etwa achthundert
Schriftrollen erschließen. Die große Mehrzahl - tausend Jahre älter als
alle bis dahin bekannten Schriften des Alten Testaments - sei in
hebräischer Sprache, einige in Aramäisch und Griechisch geschrieben.
Die Texte reichten aus der Zeit vom frühen zweiten Jahrhundert vor
Christus bis zur Auflösung der Gemeinschaft der Essener um 68 nach
Christus. Die Kölner Ausstellung zeigt Originalfragmente der
ursprünglich bis zu sieben Meter langen Schriftrollen, darunter
Ausschnitte aus den biblischen Büchern Levitikus und Hosea, dem nicht
zum Kanon des Alten Testaments gehörenden Buch Henoch, sowie aus den
Psalmen und Vorschriften der Torah. Ergänzt wird die Schau durch
Leihgaben des Instituts für Altertumskunde der Kölner Universität und
Sammlungen der Domstadt, beispielsweise eine Papyrusrolle zum Buch
Daniel aus der Zeit um 200 nach Christus und der Totenrede von Kaiser
Augustus auf seinen Freund Agrippa im Jahre l 2 vor Christus. Weitere
archäologische Funde aus der Essener-Siedlung Chirbet Qumran und ein
Modell der Anlage sollen mit den kargen Lebensbedingungen der
Gemeinschaft bekanntmachen, die sich im zweiten Jahrhundert vor
Christus vom Jerusalemer Tempel abgespalten hatte und sich als heiliger
Rest des Judentums der Endzeit verstand. Chirbert Qumran ("Ruine des
grauen Flecks") am Nordwestufer des Toten Meers war ihr Hauptort. Auch
fünfzig Jahre nach ihrer Entdeckung bieten die Rollen vom Toten Meer
immer noch Überraschungen. Erstaunt sind die Wissenschaftler vor allem
über die Texttreue und Sorgfalt der Manuskriptschreiber. Die Dokumente
lösten heftige Debatten über das Alter der christlichen Evangelien und
über die Beziehungen zwischen den ersten Christen und den Essenern aus.
Vorwürfe, der Vatikan halte deshalb Dokumente zurück, nannte
Hellenkemper unzutreffend. Die katholische Kirche habe in den fünfziger
Jahren den Erwerb von Schriftrollen finanziert. (Reinhard Geihsen in DT
vom 14. November 1998)
PARIS: MEHRHEIT GEGEN DIE EHE -
Nationalversammlung verabschiedet das Gleichstellungsgesetz -
PARIS (DT/KNA). Die französische Nationalversammlung hat am Mittwoch
nacmittag das Gleichstellungsgesetz für nicht eheliche
Lebensgemeinschaften in erster Lesung verabschiedet. Mit 316 Stimmen
der linken Mehrheit gegen 249 Stimmen der bürgerlichen Opposition nahm
das Parlament den Gesetzentwurf an, der hetero- und homosexuellen
Paaren ähnliche Vergünstigungen wie Eheleuten gewährt. Frankreichs
Justizministerin Elisabeth Guigou begrüßte die Entscheidung als Antwort
auf die Erwartungen von Millionen Menschen. Der Text sei nützlich und
gerecht. Das Gesetz muß nun im Senat behandelt werden, bevor die
Nationalversammlung erneut darüber entscheiden kann. Dann wird sich auf
Antrag der bürgerlichen Opposition das Verfassungsgericht mit dem
Gleichstellungsgesetz befassen müssen. Ein Inkrafttreten ist daher
nicht vor Herbst 1999 zu erwarten. Die Beratungen über das
Gleichstellungsgesetz, das unverheirateten hetero- und homosexuellen
Paaren Vergünstigungen wie Eheleuten gewährt, dauerterte mehr als
siebzig Stunden. Die Opposition wollte mit etwa tausend
Änderungsanträgen die rechtzeitige Verabschiedung des Gesetzes
verhindern. Nach dem Gesetz sollen sich in Frankreich nichteheliche
Paare, unabhängig von ihrem Geschlecht, registrieren lassen können.
Dies gilt auch für zusammenlebende Geschwister. Damit werden eine
gemeinsame Versteuerung des Einkommens, größere Freibeträge bei der
Erbschaftssteuer und das automatische Eintreten in Mietverträge des
verstorbenen Partners möglich. Umgekehrt sollten sich die registrierten
Paare dazu verpflichten, sich gegenseitig zu versorgen. Die
Registrierung beim Amtsgericht kann durch eine Willensbekundung eines
der Partner aufgelöst werden. Ein erster Anlauf für das Gesetz war
Anfang Oktober gescheitert, weil zahlreiche Abgeordnete der
Regierungsparteien bei der Abstimmung fehlten. (...) (DT 12.12.98)
ZAHL DER ABTREIBUNGEN IN DEUTSCHLAND GESTIEGEN -
Die Zahl dertreibungen hat in Deutschland zugenommen. Wie das
Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wurden im
ersten Quartal dieses Jahres 35 479 Abtreibungen gemeldet, 4 994 mehr
als im vierten Quartal 1997 und 1 396 mehr als im er sten Vierteljahr
1997. Mehr als 51 § der Frauen seien zum Zeitpunkt des Eingriffs
verheiratet, mehr als 4 § minderjährig gewesen. Nahezu 97 § der
gemeldeten Abtreibungen seien nach der Beratungsregelung vorgenommen
worden, erklärten die Statistiker. Die allgemein-medizinische, die
psychiatrische und die kriminologische Indikation seien nur in etwa 3,3
§ der Fälle Begründung für die Abtreibung gewesen. (DT vom 8.9.98)
HOMOSEXUELLE - Koalition
fördert gleichgeschlechtliche Ehen - SPD und Grüne wollen nach einem
Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" noch in diesem Jahr den
Weg für Homosexuellenehen frei machen. Geplant ist demnach ein
"Rechtsinstitut der Eingetragenen Lebenspartner-schaft", das schwule
und lesbische Beziehungen der Ehe rechtlich" gleichstellt. Der
"Spiegel" beruft sich auf ein Eckpunktepapier, das in Arbeitsgruppen
der Bonner Koalition formuliert worden sei. Die SPD-Abgeordnete Margot
von Renesse wies darauf hin, daß mit zusätzlichen Rechten für die
Homosexuellen auch eheähnliche Pflichten verbunden sein würden. Das
geplante Gesetz könnte noch in diesem Jahr verabschiedet werden. (DIE
WELT vom 25.1.99)
"INNERLICH GEKÜNDIGT" - München
(dpa) - Die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer hat nach Ansicht des
Münchner Psychologen Dieter Frey innerlich gekündigt. "Sie sind oft
krank, arbeiten unmotiviert, bringen keine eigenen Ideen mehr ein und
lassen alles liegen, sobald die offizielle Arbeitszeit zuende ist,
sagte Frey im Vorfeld des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für
Psychologie. Frey befragte rund 3000 Arbeitnehmer nach ihrer Arbeit.
"Das Ergebnis ist alarmierend", sagte er. Nur die Hälfte der Befragten
sei bereit, sich für den Job einzusetzen. Alle anderen klagten üher
mangelnde Transparenz, fühlten sich von den Chefs schlecht behandelt.
Unternehmen, rät der Psychologe, sollten dafür sorgen, daß ihre
Angestellten motiviert bleiben. (MÜNCHNER MERKUR vom 19./20.9.98)
'ÖKUMENISCHER PAKT' -
OTTMARING (DT/KNA). Einen "geistlichen Pakt" haben 34 Bischöfe aus
sieben christlichen Konfessionen - wobei nicht unterschieden wird
zwischen wirklichen, sogenannten und definitiven Nicht-Bischöfen; Anm.
d. Red. - nach gemeinsamen Einkehrtagen in Ottmaring bei Augsburg
geschlossen. Darin versichern die Würdenträger, "von nun an sich ganz
die Sorgen und Freuden der anderen zu eigen zu machen und die Kirche
des anderen zu lieben wie die eigene". Das Versprechen wurde im Rahmen
eines ökumenischen Gebets mit Bruderküssen besiegelt, wie die
internationale Fokolar-Bewegung in Ottmaring mitteilte. Sie unterhält
dort ein "Ökumenisches Lebenszentrum", in dem die Bischöfe fünf Tage
lang zu Gast waren. Die 78jährige Gründerin der Bewegung, Chiara
Lubich, bat die Kirchenführer während der Einkehrtage, eine "Ökumene
des Volkes" anzustreben. Es müsse das Bewußtsein unter den Menschen für
das entwickelt werden, was die Konfessionen schon heute weitgehend
verbinde. Dazu zählte Lubich die Taufe, die Heilige Schrift, die frühen
Konzilien und die Lehren der Kirchenväter. Christen, die einander nach
dem Gebot Jesu vorbehaltlos liebten, dürften mit der Gegenwart Jesu in
ihrer Mitte rechnen. Eine "derart tiefe Gemeinschaft" könne auch den
Schmerz über die noch bestehenden Unterschiede lindern, sagte Lubich.
Der Präsident des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen,
Kardinal Edward Idris Cassidy, schrieb den in Ottmaring versammelten
Bischöfen, sie sollten sich entschlossen für die Einheit der Christen
einsetzen. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus
I., der Ehrenprimas der orthodoxen Christen, betonte in einem Brief zum
Abschluß des Treffens, die Bischöfe sollten dem Gottesvolk das
Bewußtsein geben, "zu einer einzigen Familie zu gehören". Der Prager
Kardinal Miloslav Vlk, der der Moderator der Begegnung war, erklärte,
im Laufe der Tage sei ihm bewußt geworden, "daß wir der Einheit näher
sind, als wir denken". Bischofstreffen dieser Art werden von der
Fokolar-Bewegung seit siebzehn Jahren organisiert. (DT vom 8. Dezember
1998)
GOTTESHAUS FÜR CHRISTEN, JUDEN UND DEN ISLAM GEPLANT -
ROM (DT/KNA). Einen Gebäudekomplex mit Gotteshäusern für Juden,
Christen und Muslime will der italienische Architekt Paolo Portoghesi
in Palermo bauen. Nach den in Palermo vorgestellten Plänen sollen in
dem Bauwerk in der sizilianischen Metropole Gläubige der drei großen
monotheistischen Religionen in verschiedenen Räumen ihre Gottesdienste
feiern können. (DT 12.12.98) |