"Santo subito?" - Nein Die Grundhäresie Johannes Pauls II. von Gloria Riestra übers. von Elfriede Meurer
Vorbemerkung der Redaktion:
Die Un-Seligsprechung Johannes-Pauls II. durch seinen Nachfolger Ratzinger/Benedikt XVI. am 1. Mai dieses Jahres (1) erlaubt es, noch einmal auf jenen Mann einzugehen, der den päpstlichen Thron widerrechtlich beanspruchte und besetzt hielt, bei dessen Beerdigung bereits die Rufe ertönten "Santo subito"... einem Geschrei, dem nun offensichtlich nachgekommen worden ist.
Dabei war der sog. Marienverehrer alles andere als ein verschlossenes Blatt, nein, seine geistigen Sünden waren für jeden sichtbar (oder lesbar). Nicht nur seine öffentlichen Skandale - u.a.
- das interreligiöse Treffen in Assisi von 27.8.1986, - der Kuß des Korans, - die Bezeichnung mit dem Tilak,
auch seine skandalösen Aussprüche u.a.:
- "Möge der hl. Johannes der Täufer den Islam schützen" (2000); - "Allah segne den Sudan" (1993); - "Die geliebten Brüder des Alten Bundes, der nie gebrochen war und nie gebrochen wird." (1993) wurden öffentlich ausgesprochen.
Weniger bekannt in der Öffentlichkeit ist seine Involvierung in schreckliche Vorgänge, über die der Rom-Korrespondent der Zeitung "Die Tagespost" Guido Horst am 3.3.2011 zur bevorstehenden Beatifikation schreibt: "Im Vatikan hofft man, dass kirchenfeindliche Medien angesichts der anstehenden Seligsprechung dieses traurige Kapitel Marcial Maciel ruhen lassen. (...) Einer der schlimmsten und skandalösesten Missbrauchsfälle war der des Gründers der Legionäre Christi, Pater Marcial Maciel, der sich nicht nur an Seminaristen vergangen hatte, sondern auch an eigenen leiblichen Kindern, die er - in einem beispiellosen Doppelleben - mit Frauen gezeugt hatte. Unter Johannes Paul II. genoss Maciel bis in die höchsten Stellen des Vatikans maßgebliche Protektion. Mit Hilfe von Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano konnte er zwei Hochschulen in Rom errichten, Johannes Paul II. nahm persönlich Priesterweihen bei den Legionären Christi vor und fand Worte höchsten Lobes für den mexikanischen Ordensgründer." Horst erwähnt weiter die über Wojytlas Sekretär Dziwisz gelaufenen Geld-Transaktionen westlicher Geheimdienste an die Freiheitsbewegungen in Polen.
Es ist darum unverständlich, daß eine Organisation wie die Pius-Bruderschaft (des X.), die vorgibt, den wahren Glauben zu schützen, trotz all dieser Skandale - und der gegenwärtige, den sie selbst als "Die unselige Seligsprechung" (Mitteilungsblatt" vom Mai 21011) zu Recht tituliert, reiht sich gleichgrangig in die bisher aufgezeigten ein! - an solchen offenkundigen Apostaten als legitimen Inhabern des päpstlichen Stuhles festhält.
Eberhard Heller
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Die Grundhäresie Johannes Pauls II. besteht darin, dass er bedingungslose Allerlösung behauptet. Das ist die Grundlage aller Reformen des Vatikanum II, und man kann sagen, dass es alle Häresien in sich schließt, welche der Liturgiereform, dem Ökumenismus, der Synarchie der Religionen zugrunde liegen. Bereits in seiner ersten Enzyklika lehrte Johannes Paul II. diese Häresie; so sagt er in „Redemptor Hominis“ wörtlich:
„Es geht also hier um den Menschen in seiner vollen Wahrheit, in all seinen Dimensionen. Es geht nicht um einen 'abstrakten' Menschen, sondern um den realen, den 'konkreten' und 'geschichtlichen' Menschen. Es geht um jeden einzelnen Menschen; denn jeder ist in das Geheimnis der Erlösung eingeschlossen, mit jedem ist Christus für immer durch dieses Geheimnis verbunden. Jeder Mensch, der im Mutterschoß empfangen und von seiner Mutter in diese Welt hineingeboren wird, ist gerade wegen dieses Erlösungswerkes der Obhut der Kirche anvertraut. Ihre Sorge schaut auf den ganzen Menschen und ist ihm in einzigartiger Weise zugewandt. Sie kümmert sich um den Menschen in seiner individuellen, unwiederholbaren Wirklichkeit, in der unzerstörbar das Bild und Gleichnis Gottes lebt (vgl. Gen 1, 27). Das meint das Konzil (Vati-kanum II), wenn es diese Ähnlichkeit erwähnt und dabei daran erinnert, dass 'der Mensch auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist' (GS 24). So wie dieser Mensch von Gott 'gewollt' ist, wie er von Ewigkeit her von ihm 'erwählt' ist, gerufen und be-stimmt für die Gnade und das Heil, so ist jeder Mensch ganz 'konkret', ganz 'real'. Dies ist der Mensch in der ganzen Fülle des Geheimnisses, an dem er teilhat durch Jesus Christus, ein Ge-heimnis, an dem jeder einzelne der vier Milliarden Menschen teilhat, die auf unserem Planeten leben, vom ersten Augenblick an, da er unter dem Herzen seiner Mutter empfangen wird.“ (Enzyklika Redemptor Hominis, Johannes Paul II, Actas Apostolicae Sedis, 1979, SS.283 ff.)
Hier müssen wir auf die größte Häresie einer unzulässigen Behauptung hinweisen, wo er sagt: "Jeder einzelne der Menschen, die auf unserem Planeten leben, hat vom ersten Augenblick seiner Empfängnis unter dem Herzen seiner Mutter an als konkreter Mensch teil an der Gnade und Erlösung", das heißt: Jeder Mensch vom Anfang der Welt bis zu ihrem Ende ist nicht nur bedingungslos erlöst sondern auch geheiligt. Er behauptet, dass jeder einzelne von Adam an bis zum Letzten, der geboren wird, „in das Geheimnis der Erlösung eingeschlossen“ sei, da Jesus Christus „durch dieses Geheimnis für immer mit jedem verbunden“ sei. Was er über diese „Verbundenheit Christi mit jedem Menschen“ sagt, steht explizit in den Dokumenten des Vatikanum II. In diesem Sinn behauptet auch Wojtyla, dass in jedem Menschen „das Bild und Gleichnis Gottes unzerstörbar lebt“. Wie wir wissen, hat der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes verloren als unsere Stammeltern die Gnade verloren haben. Es ist dogmatische Lehre der Kirche, dass durch die Ursünde die Gottesebenbildlichkeit verloren ging, und man sie nur durch die persönliche Annahme der Erlösung mittels der Gnade wiedererlangen kann.
Johannes Paul II. wiederholt in seinen Enzykliken, Ansprachen und verschiedenen Schriften immer wieder seine häretischen Lehren, welche die absolute Leugnung der dogmatischen Lehre der Kirche darstellen in Fragen, welche die Grundlagen des gesamten Glaubens sind. Wenn das ganze Menschengeschlecht, wie er behauptet, schön erlöst und gerechtfertigt, das heißt geheiligt, ist, dann ist das „Gerecht“-Sein oder Heilig-Sein im katholischen Sinn des Wortes, die Notwendigkeit, zur Kirche zu gehören, überholt. Das heißt: Die Erlösung ist an keine Bedingung geknüpft; die persönliche Enscheidung für Christus und die Verbindung mit ihm sind unnötig. Die menschliche Verantwortung hat keine Bedeutung für die sittlichen Handlungen, denn jeder Mensch, auch wenn er unmoralisch handelt, ist „vom Schoß seiner Mutter an“ erlöst. Lohn oder Strafe je nach den Werken gibt es nicht mehr.
Die ganze Gnadenordnung wird zerstört, und es ist in diesem Zusammenhang leicht zu verstehen, wenn alle Menschen von Natur aus heilig und für den Himmel bestimmt sind, verschwindet die Heiligkeit der von der Kirche anerkannten Heiligen vor der natürlichen Heiligkeit des ganzen Menschengeschlechtes. Man muß auch noch darauf hinweisen, dass die besagte Lehre von der „bedingungslosen allgemeinen Erlösung und Heiligung“ ein Angriff auf die ganze Offenbarung und insbesondere auf das Evangelium und das Lehramt der Kirche darstellt. Diese von Johannes Paul II. seit dem ersten Augenblick seines „Pontifikats“ vorgetragenen Lehren würden genügen, um die Falschheit seiner Autorität zu bestätigen; nur ein willentlich Blinder, der „Augen hat und nicht sieht“, kann über Häresien hinwegsehen, die, wie wir oben sagten, ein Angriff auf die Gesamtheit des Glau-bens darstellen. Und nicht nur in seiner ersten Enzyklika legt Johannes Paul II. seine teuflischen Thesen dar. Er hatte sie schon vorher als Kardinal bei Exerzitien vorgetragen, die er auf Einladung Pauls VI. für die vatikanische Kurie gehalten hatte. Eine Zusammenfassung dieser Predigten wurde später in einem Buch mit dem Titel „Zeichen des Widerspruchs“ veröffentlicht, das in viele Sprachen übersetzt und in der Welt verbreitet wurde. Schauen wir uns an, was in diesem Buch durch die Welt geht, worin er sagt:
„Als Jesus Christus mit seinem Opfer den Menschen erlöste, machte er ihn 'ganz neu': Dieser wird sozusagen neu entworfen; er tritt in die neue Bahn des Planes Gottes ein, den der Vater in der Wahrheit des Wortes und in der Gabe der Liebe bereitet hat, Das ist der Punkt, an dem die Geschichte des Menschen neu beginnt, unabhängig, wenn wir so sagen können, von den menschlichen Bedingungen. Dieser Punkt gehört zur göttlichen Ordnung, zur göttlichen Art und Weise, den Menschen und die Welt zu sehen. Die menschlichen Kategorien der Zeit und des Raumes sind fast völlig zweitrangig. Alle Menschen vom Anfang der Welt bis zum Ende sind erlöst und gerechtfertigt worden durch Christus und durch sein Kreuz.“
Hier muß man anmerken, dass Paul VI. und die Mitglieder seiner Kurie angesichts dieser Häresie unerschrocken blieben; das konnte nur sein, weil diese im Schoß der Montini-Kirche schon keine Neuheit mehr darstellte. Montini selbst hatte sie bereits verschiedene Male gepredigt, und der Beweis dafür ist das, was er in der Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 14. Mai 1975, sagte:
„Seht, Brüder und Söhne, schon in diesem Erdenleben hat das Geheimnis begonnen, in dem sich der größte Wunsch Christi vollenden wird, die Wiedergeburt der Menschheit… Wille Christi, Wunsch der Einheit: ´dass alle eins seien`… die Kirche ist nichts anderes als die Errichtung dieser Einheit der Menschheitsfamilie.“ (L’Osservatore Romano, 18. Mai 1975).
Aus dem genannten Werk Johannes Pauls II. kann man weitere Stellen mit dem gleichen Sinn entnehmen, die behaupten: „Christus, der Bräutigam, ist mit jedem Menschen und mit der ganzen Menschheitsfamilie“ … es gibt „eine unauflösliche Verbindung mit dem lebendigen Gott, die mit jeder Person und mit dem ganzen Menschengeschlecht durch seinen Erlösungstod und seine Auferstehung verwirklicht wurde.“
Aber Wojtyla hat noch ein Mittel, seine Häresien unter das Volk zu bringen; es handelt sich um ein weiteres Werk mit dem Titel: „Die Schwelle der Hoffnung überschreitend“, das ebenfalls durch die Welt geht mit der Zustimmung des alten und des neuen mit der Konzilskirche konformen Klerus. In diesem Werk behauptet er, es sei für die Erlösung nicht notwendig, Christus anzunehmen:
„Jeder Mensch, der die Erlösung sucht, sogar der Nichtchrist, muß vor dem Kreuz Christi innehalten. Wird er die Wahrheit des Ostergeheimnisses annehmen oder nicht? Wird er glauben? Das ist eine andere Frage. Dieses Geheimnis der Erlösung ist eine schon vollendete Tatsache (Anm. d. Verf.: Dieser Satz ist in dem Werk unterstrichen). Gott hat mit dem Kreuz und der Auferstehung seines Sohnes alle umarmt. Gott umarmt alle mit dem Leben, das er im Kreuz und in der Auferstehung geoffenbart hat und das immer wieder dadurch beginnt. Das Geheimnis ist schon in die Geschichte der Menschheit, in die Geschichte jedes Menschen eingepflanzt, wie im Gleichnis vom Weinstock und den Reben angedeutet wird, das Johannes aufgeschrieben hat“ (Vgl.: Joh 15, 1–8).
Mit einem Wort: die These, Theorie oder barbarische Theologie Johannes Pauls II. über die schließliche bedingungslose Erlösung jedes Menschen kommt zum Ausdruck, wenn er über den Tod spricht:
„Jeder sterbende Mensch trägt in sich das Geheimnis eines Lebens, das Christus in die Menschheit eingepflanzt hat. Jeder menschliche Tod ohne Ausnahme hat diese Dimension, auch wenn der Sterbende und die, welche ihn umgeben, sich einer solchen Wirklichkeit nicht bewusst sein können. Das lässt sich nicht aus dem Bewusstsein des Menschen ableiten, sondern aus dem Plan der Offenbarung Gottes. Wie alle Menschen in Christus Jesus geheiligt sind (vgl. I Kor 2, 4), so besteht auch der Sinn seines Todes darin, dieses Leben in Christus zu verlängern“ (Meditationen, S.206).
Von hier können wir den Grund für den Geist falscher österlicher Freude herleiten, der in der Kon-zilskirche vorherrscht, wenn man in Messen, Todesanzeigen und Predigten über die Verstorbenen spricht, die ja auch unter fröhlichen Gesängen zu Grabe geleitet werden, denn Johannes Paul II. sagt:
„Die Kirche freut sich über die bedingungslose und vollendete Erlösung“, sie lädt alle zu Freude ein und bemüht sich, die Bedingungen zu schaffen, damit die „heilwirkenden Energien jedem mitgeteilt werden können“ …, denn „Christus als göttlicher Sauerteig dringt immer tiefer in die Gegenwart des Lebens der Menschen ein und verbreitet das im Ostergeheimnis verwirklichte Erlösungswerk. Er nimmt in seine heilwirkende Herrschaft auch die ganze Vergangenheit des Menschengeschlechts hinein, angefangen mit dem ersten Adam.“
In dieser nachdrücklichen Betonung der bedingungslosen Allerlösung liegt der Hintergrund für die grundlegende Änderung im Messkanon, es ist die Änderung der Wandlungsworte über den Kelch „viele“ in „alle“. Wir wissen, dass in der katholischen Messe gemäß dem Konzil von Trient „viele“ bedeutet, dass die Früchte der Erlösung nur diejenigen erlangen, die willentlich dem Opfer Christi anhangen. Die Zerstörung der katholischen Liturgie hat den Zweck, diese Häresie auszudrücken und von ihr zu überzeugen. So hängt die breite Masse der naiven Katholiken, ohne es zu wissen, ihr täglich an, wenn sie die neue Messe besuchen.
Johannes Paul II. übertrifft mit seinen Theorien von der bedingungslosen Erlösung Origenes und Luther. Origenes, ein im Jahre 185 geborener kirchlicher Schriftsteller, war der Urheber der Apokathastasis genannten Theorie, in der er behauptete, es gebe eine Enderneuerung der Welt beim zweiten Kommen Christi, wobei es zu einer allgemeinen Erlösung vom Bösen komme sogar für die Dämonen und die Verdammten (diese Theorie wurde auf dem 2. Konzil von Konstantinopel 553 verurteilt). Wie wir wissen, verkündete Luther die Rettung durch den Glauben allein, aber für Wojtyla schon immer die heilschaffenden Energien allein, weil Christus seit der Schöpfung wie ein göttlicher Sauerteig ist. Das ist das sogenannte Mysterium der erlösenden Menschwerdung.
Johannes Paul II. vervollständigt mit seiner Lehre die theilhardsche Theorie der Christogenese, nach der Christus der Ursprung der Evolution der Welt und der Gipfel der Schöpfung ist, eine esoterische Theorie aus der Freimaurerei und der jüdischen Kabbala. Voll Zynismus baut er seine Theorien zusammen, spricht vom mystischen Leib Christi und vergleicht ihn mit der Bewegung des östlichen Synergismus. Er sagt so:
„Wenn die Welt vom konfessionellen Gesichtspunkt aus nicht katholisch ist, so ist sie gewiß vom Evangelium tief durchdrungen. Man kann sogar sagen, dass in gewisser Weise das Geheimnis der Kirche, des Mystischen Leibes Christi, unsichtbar in ihr gegenwärtig ist… Die Wahrheit, nach welcher der Mensch berufen ist, alles zu tun im Hinblick auf das letzte Ziel seines Lebens, die Erlösung und Vergöttlichung, kommt in der östlichen Tradition unter der Form des sogenannten Synergismus zum Ausdruck. Der Mensch (erschafft) mit Gott die Welt… Das Werk der Erlösung ist das Werk der Erhebung der Schöpfung auf eine neue Ebene; alles, was geschaffen wurde, ist durchdrungen von einer erlösenden Heiligung, mehr noch, von einer Vergöttlichung; es wird gleichsam angezogen vom Einflussbereich der Gottheit, vom innergöttlichen Leben.“ („Die Schwelle der Hoffnung überschreitend“).
Alles, was wir über die Grundhäresie Johannes Pauls II. angeführt haben, bedarf keines Kommentars. Natürlich könnten wir über dieses Thema, wenn wir wollten, endlose Untersuchungen machen, aber das Dargelegte genügt, dass jeder sich eine Vorstellung davon machen kann, was den Lehren zugrunde liegt, welche die Kirche in ein Schaufenster von alten und neuen häretischen Theorien verwandelt haben, die einen Angriff auf die göttliche Einrichtung darstellen und dem Glauben der Gläubigen schaden.
Anmerkung: (1) Auszüge aus Pressemitteilungen: Papst Benedikt XVI. hat seinen Vorgänger Johannes Paul II. am Sonntag vor über einer Million Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom seliggesprochen. Auf Latein verkündete das katholische Kirchenoberhaupt, dass Johannes Paul II. von nun an „selig“ genannt werden dürfe. Sein Gedenktag soll in Zukunft am 22. Oktober gefeiert werden - dem Jahrestag seiner Ernennung zum Papst 1978. Zwei Nonnen präsentierten der Menge eine Monstranz mit einer Ampulle, die das Blut von Johannes Paul II. enthält. Nach der Seligsprechung dürfen Katholiken in aller Welt das Blut des verstorbenen Papstes verehren. (FAZ.NET vom 1.5.2011) Sechs Jahre nach seinem Tod wird Johannes Paul II. am 1. Mai seliggesprochen. Damit stellt der einstige „eilige Vater“ einen Weltrekord auf – nicht zum ersten Mal. Mit dem Ausruf „Santo subito“ gaben Hunderttausende nach dem Tod von Johannes Paul II. am 2. April 2005 auf dem Petersplatz in Rom dem Wunsch nach einer schnellen Heiligsprechung des verstorbenen Papstes Ausdruck. Das katholische Volk verlangte einen kurzen Prozess für den Mann, der ein Vierteljahrhundert die katholische Kirche führte und zum Pontifex der Superlative wurde. An der gleichen Stelle, wo die „Santo subito“-Rufe in die ganze Welt verbreitet wurden, war das Staunen groß, als Kardinal Pericle Felici am 16. Oktober 1978 das „Habemus Papam“ ausrief. Felici sprach auf der päpstlichen Loggia den Namen des Gewählten so fehlerhaft aus, dass selbst viele auf dem Petersplatz anwesenden Polen nicht sofort erkannten, dass ihr Kardinal Karol Wojtyla der neue Pontifex maximus war. Schon mit seiner Wahl stellte er Rekorde auf: Der erste Nicht-Italiener auf dem Stuhl Petri seit 455 Jahren, der erste slawische Papst der Geschichte, der jüngste Papst seit 1846. (...) Das Pontifikat war von Rekorden und Superlativen geprägt: Es ist mit 26 Jahren und fünf Monaten das zweitlängste der Kirchengeschichte. Johannes Paul II. erklärte mehr Menschen zu Seligen und Heiligen als alle Päpste des 20. Jahrhunderts vor ihm zusammen. Auf 104 Reisen besuchte er 127 Länder. (...) Ein Gottesdienst vor vier Millionen Gläubigen 1995 in Manila gilt als die größte Menschenversammlung in der Geschichte. Während seines Pontifikats überschritt die Zahl der Katholiken erstmals die Milliardengrenze. (Focus online vom 28.4.2011)
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Hinweis der Redaktion
Die Abhandlung von R. F. Schmidt "Über die Wiederherstellung der heiligen Kirche", die über 300 Seiten umfaßt und aus Kostengründen nur im Internet veröffentlicht wurde (Hefte 11 und 12 vom Februar und März 2011) kann bei der Redaktion auch als PDF- oder als Textdatei (Word) bestellt werden. In Ausnahmefällen kann sie auch als Kopie bestellt werden (Kosten ca 38-42 Euro). |