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Die Rolle des Geheimdienstes - Hat Hochhuth "Der Stellvertreter" im Auftrag des KGB verfasst? - Nach einem Medienbericht über die mögliche Mitwirkung des sowjetischen Geheimdienstes bei der Entstehung des Theaterstücks "Der Stellvertreter" hat der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis (CSU) von Schriftsteller Rolf Hochhuth eine Klarstellung gefordert. In einer Pressemitteilung forderte Geis eine umfassende Klärung der Vorwürfe. Wörtlich heißt es in der Erklärung des CSU-Politikers: "Das Theaterstück 'Der Stellvertreter' gehört zu den politisch folgenschwersten deutschen Inszenierungen seit Kriegsende. In dem 1963 erstmals aufgeführten Stück wird der 1958 verstorbene Papst Pius XII. als Antisemit dargestellt, der angeblich schwere Schuld auf sich geladen habe, weil er aus mangelnder Solidarität mit den verfolgten Juden zum Holocaust geschwiegen habe. Das Stück wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und hat das Ansehen nicht nur Papst Pius XII., sondern der ganzen katholischen Kirche in Westeuropa und den Vereinigten Staaten massiv geschädigt." Die hoch angesehene New Yorker Zeitschrift 'National Review' hat nun vor wenigen Tagen einen Beitrag veröffentlicht, der - wenn die erhobenen Behauptungen zutreffen - dazu zwingt, dieses Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte umzuschreiben. Nach Darstellung des schon 1978 in den Westen übergelaufenen ehemaligen Generals der rumänischen Securitate, Ion Mihai Pacepa, wurde das Hochhuth-Stück vom sowjetischen Geheimdienst initiiert und sei Teil einer Anfang 1960 von Nikita Chruschtschow gebilligten strategischen Kampagne zur Zerstörung der moralischen Autorität des Vatikans in Westeuropa gewesen. Nach Darstellung von Pacepa habe der Chef der Abteilung Desinformation des KGB, General Ivan Agayants, für sich in Anspruch genommen, das Theaterstück in seinen Grundlinien vorgegeben zu haben. Der "dokumentarische" Anhang zu diesem Theaterstück ("Historische Streiflichter"), mit dem Hochhuth zentrale Aussagen seines Stücks zu begründen sucht, sei sogar unmittelbar vom KGB zusammengestellt worden. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieses Desinformationsprojekts habe demnach der Produzent des Stückes, Erwin Piscator, der bereits 1931 in die Sowjetunion emigriert war, gespielt. Dazu meint Geis: "Wenn von diesen Vorwürfen auch nur die Hälfte zutrifft, wäre das einer der größten innen-politischen Skandale der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Deutschen verdanken Papst Pius XII. enorm viel, er hat gegen Deutschland erhobene Kollektivschuldvorwürfe stets zurückgewiesen und großen Anteil daran, dass das demokratische Deutschland nach 1945 bald wieder in die Völkergemeinschaft zurückkehren konnte." Der Bundestagsabgeordnete fordert nun eine umfassende Klärung der in 'National Review' erhobenen Vorwürfe. "Vorverurteilungen darf es nicht geben, auch nicht gegen Rolf Hochhuth, der nicht gezögert hat, Pius XII. öffentlich einen Verbrecher zu nennen. Unverzichtbar ist aber eine umfassende Aufklärung. Nachdem heute bekannt ist, dass auch die angeblichen 'Enthüllungen' von Bernd Engelmann und Günter Wallraff zu mehr oder weniger großen Teilen auf Erfindungen östlicher Geheimdienste beruhen, ist eine Aufklärung im Fall Hochhuth umso dringender." (Privat-Depesche vom 28.02.07, 9/38)
'Christlich'-jüdischer Dialog - Die Auswirkungen der Veränderung des Textes der Karfreitags-Fürbitten für die Juden - Messbuch von Pius V., 1570: "Lasst uns auch beten für die treulosen Juden: Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen, auf dass auch sie unseren Herrn Jesus Christus erkennen. (...) Allmächtiger, ewiger Gott, der du auch die jüdische Untreue nicht von deiner Erbarmung ausschließt, erhöre unsere Gebete, die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor dich bringen. Mögen sie das Licht deiner Wahrheit, das Christus ist, erkennen und ihrer Finsternis entrissen werden: durch ihn, unsern Herrn. - Meßbuch Johannes' XXIII. von 1962: "Lasst uns auch beten für die Juden: Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen weg-nehmen, auf dass auch sie unseren Herrn Jesus Christus erkennen. (...) Allmächtiger, ewiger Gott, der du auch die Juden nicht von deiner Erbarmung ausschließt, erhöre unsere Gebete, die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor dich bringen. Mögen sie das Licht deiner Wahrheit, das Christus ist, erkennen und ihrer Finsternis entrissen werden: durch ihn, unsern Herrn. - N.O.M. Paul VI.: "Lasst uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat: Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluss sie führen will. (...) Allmächtiger, ewiger Gott, du hast Abraham und seinen Kindern deine Verheißung gegeben. Erhöre das Gebet deiner Kirche für das Volk, das du als erstes zu deinem Eigentum erwählt hast: Gib, dass es zur Fülle der Erlösung gelangt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn." - Neufassung in der sog. 'alte Messe', von Ratzinger zugelassen ab 2008: "Lasst uns auch beten für die Juden, auf dass Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen. (...) Allmächtiger ewiger Gott, der Du willst, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Gewähre gnädig, dass beim Eintritt der Fülle der Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird. Durch Christus unseren Herrn. Amen." Die italienische Rabbinerversammlung kündigte als Reaktion auf diese Formulierung eine "Denkpause im Dialog" mit der Konzils-Kirche an. "Mit der erneuten Fürbitte für Gottesdienste im tridentinischen Ritus werde erneut das Ziel legitimiert, die Juden zum Katholizismus zu bekehren." (zitiert nach Würzburger katholisches Sonntagsblatt Nr. 7 vom 17.2.08)
Erziehung und Betreuung von Kindern: Alle Macht dem Staat? Auch wenn das Thema Kinderbetreu-ung und Kindererziehung von CDU-Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen über viele Monate hin in die Schlagzeilen und in die öffentliche Diskussion gebracht, zurzeit in der politischen Debatte etwas in den Hintergrund getreten ist, spielt es für viele Eltern nach wie vor eine ganz wichtige Rolle. Vor allem Mütter und Väter, die sich selbst der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder widmen und diese nicht staatlichen Einrichtungen überlassen wollen, sehen sich in der Politik nur noch mangelhaft vertreten. Nur noch die CSU signalisiert mit ihrem Beharren auf einem Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, ihre Wertschätzung dieser elterlichen Leistung. Wie sehr aber der Trend zur totalen staatlichen Kinderbetreuung ausgeprägt ist, hat die CDU-Politikerin Ingrid Sehrbrock deutlich gemacht, die stellvertretende Vorsitzende des DGB und der CDA ist. Ihre Forderung "Ziel muss sein, dass der Besuch von Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen verpflichtend wird. Wenn man es ernst meint mit der Chancengleichheit, darf es keine Wahlfreiheit für die Eltern geben." Eine Verwirklichung dieses Vorschlages wäre aber ein verfassungswidriger Eingriff in das Elternrecht. (Privat-Depesche vom 1.8.07, 31/38)
Die sog. Dissensregelung in Baden-Württemberg für die Schulsexual-Erziehung - "Die Familien- und Geschlechtserziehung ist verpflichtender Unterrichtsinhalt in der Grundschule. Ihre Inhalte sind aus anthropologischer Sicht so formuliert, dass es in der Regel zu keinem Dissens zwischen Elternrecht und Auftrag der Schule kommen wird. Sollte sich jedoch aus religiösen Gründen ein Dissens zwischen Elternhaus und Schule" ergeben, muss ein klärendes Gespräch zwischen den betroffenen Eltern, dem Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin und der Schulleitung geführt werden. Kommt es in einem Gespräch nicht zu einer einvernehmlichen Lösung, so ist ein Fernbleiben einzelner Kinder von den Unterrichtsstunden bzw. Unterrichtssequenzen, in denen Inhalte der Geschlechtserziehung behandelt werden, seitens der Schule nicht zu ahnden. Mit Blick auf eine eventuell große Diskrepanz zwischen den Auffassungen des Elternhauses und der Schule ist in der Begegnung Elternhaus/Schule eine für das Kind pädagogisch sinnvolle Entscheidung anzustreben. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Grundschule nicht die Aufgabe hat, Kinder mit Inhalten zu konfrontieren, die erst in den weiterführenden Schularten in den Klassen 5, 7 und 9 bzw. 10 behandelt werden. (Wolfgang Riefler, Referent in der Schulabteilung des Ministeri-ums für Kultus und Sport." (Quelle: "Schulintern" Nr. 7/1995) Diese "Dissensregelung" gilt auch für höhere Klassen und andere Schularten. (vgl. FMG-INFORMATION 74, S. 4).
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