Mitteilungen der Reaktion
Samstag vor dem Passionssonntag 2007
Verehrte Leser,
wir alle stehen in einer Zeit der Prüfung: harren wir durch bis zum Morgengrauen einer neuen Ära der Kirche, indem wir uns bedingslos der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, oder geraten wir in den Strudel der Resignation, die sich an den Strohhalmen von Ratzinger festklammert - wie da sind: Änderung der Konsekrationsworte von "für alle" wieder zurück in "für viele", die Wiederzulassung der alten Messe ... und was ihm sonst noch alles einfällt, um die Verwirrung zu vergrößern, z.B. das Lesen der alten Messe durch gutgläubige, wohlmeindenden Kleriker, die nicht einmal wissen, daß ihre Priesterweihe ungültig ist. (N.b. jene, die es besser wissen müßten, tolerieren alles, was Ratzinger tut und sagt, er hat in der Tat Narrenfreiheit. Das Verbrechen der "Communicatio in sacris" - gemeinsames Gebet mit dem islamischen Mufti - wiegt schwer! Und in höchstem Maß ehrlos war es, als Ratzinger dem Mausoleum von Atatürk, der 200000 Christen abschlachten ließ, seine Referenz erwies! Man stelle sich vor, der Oberrabiner von Wien würde bei einem Deutschland-besuch das Grab Hitlers besuchen, wenn es denn ein solches gäbe!) Wie kann man noch Trost erfahren, wenn die jungen Klerikern, die von sich behaupten, den wahren Glauben zu fördern, sich überhaupt nicht um die Seelen der Gläubigen kümmern, die in der Seelsorge völlig versagen. Ich greife darum, verehrte Leser, um Ihnen etwas von dem ursprünglichen Gottvertrauen zu vermitteln, was uns beseelen sollte, auf einen Brief zurück, den H.H. Pfr. Aßmayr aus Biberwier den Lesern geschrieben hatte, nachdem er als einer der ganz wenigen Kleriker das Verbot der hl. Messe kritisiert und die verpflichtende Einführung des sog. N.O.M. am 1. Fastensonntag 1976, dem 7. März, von der Kanzel herunter verurteilt hatte. Ich wünsche Ihnen, verehrte Leser, eine gnadenreiche Zeit und die Freude des auferstandenen Heilandes
Ihr Eberhard Heller
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An meine lieben Leser und Freunde!
Auf meine Artikel in der "Einsicht", besonders aber auf den in Nr. 6, Febr. 1976 "Was ist Wahrheit" habe ich ziemlich viele und herzliche Dankesbriefe erhalten, über die ich mich aufrichtig gefreut habe. Zeigen sie doch, daß viele, auch Priester, mich verstehen und meine Haltung teilen. Ich halte meine Haltung nur für selbstverständlich als Kind Gottes, als Streiter Christi und als Hirte, wenn auch nur als ein ganz kleiner und unbedeutender. Aber Liebe und Treue können doch auch in einem für die Welt unbedeutenden Menschenherzen wohnen. Darum fühle ich mich verpflichtet, mich den Wölfen, auch wenn sie Hirtenkleider oder sogar Oberhirtenkleider tragen, furchtlos entgegen zu werfen. Daß das eine gefährliche Sache ist, ist mir vollkommen klar. Ich fühle mich aber ganz und gar in der Hand Gottes geborgen. Es kann mir nichts geschehen, was mein himmlischer Vater nicht will oder zuläßt. Was Er aber zuläßt oder will, dafür kann ich Ihm nur danken, ob es mir wohl oder weh tut. Ich weiß, daß ich diese verheerende Lawine nicht aufhalten werde. Aber was macht das? So soll sie mich halt überrollen! Wenn die Apostel, ihre Nachfolger und die Christen der Verfolgungszeit anders gedacht und gehandelt hätten, wäre es nie zu einem siegreichen Christentum gekommen. Wovon und vor wem soll ich mich fürchten? Ich glaube an Seine Allmacht und daran, daß Er alles lenkt und leitet, daß nicht einmal ein Haar ohne Sein Wissen und Seinen Willen von meinem Haupte fällt. Ich glaube auch an Seine Weisheit. Er weiß, was gut und noch besser ist für mich. Auch glaube ich an die Liebe und Macht meiner himmlischen Mutter Maria, und noch an vieles andere. Uns Christen, besonders uns Priestern soll der Herr nicht immer wieder den betrüblichen Vorwurf machen müssen: "Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen?" Trauen und vertrauen wir fest auf Unsern Herrn und Seine Hl. Mutter! Unser Vertrauen freut Ihn und Sie! Je größer unser Vertrauen, um so größer Seine Gnaden! Die Begebenheit mit dem römischen Hauptmanne zeigt uns, wie den Herrn das Vertrauen freut, und daß er das Vertrauen nie enttäuscht. Zur Schwester Consolata Benigna (gestorben 1916) hat der Herr einmal gesagt: "Schreibe, liebe Benigna, schreibe, damit man es erfahre. Es ist gewiß, daß hundert Sünder mich mehr beleidigen als ein einziger. Wenn aber dieser eine von Mißtrauen erfüllt wäre, so würde er mein Herz tiefer verwunden als jene hundert; denn das Mißtrauen verwundet mein Herz bis ins Innerste hinein. Ich liebe ja die Menschen so sehr." Und ein andermal: "Weißt du, welche Seelen am meisten meine Güte verkosten? Diejenigen, welche das größte Vertrauen haben. Die vertrauenden Seelen sind die Diebe meiner Gnade."
Liebe Freunde, macht Euch keine Sorgen um mich, ich mache mir auch keine. Aber ich danke Euch herzlich für Eure lieben Briefe, die meine Haltung nur bestärken. Ich ahne für die kommende Zeit nichts Gutes, sondern, daß der Kampf gegen die "Widerspenstigen" offen ausbricht und daß man mit Gewaltmaßnahmen vorgehen wird. Wenigstens gefaßt bin ich darauf. Ich werde meine Haltung aber unter keinen Umständen ändern. Jedenfalls wird sich schon zeigen, wie ernst die Devise des II. Vat. Konzils gemeint ist: "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Hoffentlich habe ich Unrecht, wenn ich vermute, daß sie so ähnlich gehandhabt wird wie einst in Frankreich zur Zeit der Revolution. Stehen doch in beiden Fällen die Freimaurer dahinter. Wenn mich nicht alles trügt, werden sich die Ereignisse in den kommenden Wochen und Monaten überstürzen. Ihr werdet von mir hören.
Es grüßt Euch alle herzlich und segnet Euch - ich werde beim Hl. Opfer an Euch alle denken! -
Euer Alois Aßmayr, Pfarrer A - 6633 Biberwier, am 11.3.1976
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Wichtiger Hinweis der Redaktion...
Betrifft Bischof Bedingfeld:
Vor etwa zwei Jahren erhielt ich verschiedene Anfragen bezüglich der Priesterweihe von Herrn Powel, der von Bedingfeld geweiht wurde und unter Anleitung von Abbé Reiling, alias P. Seraphim weiterhin betreut werden sollte. Auf die Frage nach der Gültigkeit von Bedingfelds empfangenen bzw. von ihm gespendeten Weihen kann ich nun folgende Auskunft geben: Bedingfeld wurde am 6.1.1970 von Bischof Anthony Reiterer in Süd-Afrika nach dem modernen Ritus (ungültig) zum Priester 'geweiht'; am 29.6.1982 wurde er sub conditione von M. Lefebvre nach-geweiht. Zum Bischof wurde er am 17.12.1987 von Mgr. McKenna konsekriert. Somit steht die Gültigkeit seiner eigenen Weihe unter dem Vorbehalt der Gültigkeit der Lefebvre-Weihen. Da eine Bischofsweihe den gültigen Empfang der Priesterweihe voraussetzt, kann man auch nicht behaupten, die gültige Spendung der Bischofsweihe durch Bischof McKenna könne die zweifelhafte Gültigkeit der Priesterweihe kompensieren.
Eberhard Heller |