Betrachtungen über die erste Enzyklika Benedikts XVI.: "Deus caritas est"
von Ursula Oxfort übersetzt von Elisabeth Meurer, von der Red. leicht gekürzt
Liebe Freunde in Christus,
nachdem ich in unserem vorigen Heft die Gründe dafür aufgezeigt habe, warum es dem katholischen Widerstand nicht gelungen ist, die teuflische modernistische Revolte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) zu stoppen – eine versteckte diabolische Revolution zur Zerstörung unserer geliebten heiligen Kirche – muss ich mich nun wieder der entsetzlichen Aufgabe der Analyse der ersten Enzyklika Benedikts XVI. zuwenden. Denn dieser Papst spricht nicht von „dem Felsen“ der göttlichen Autorität des Neuen Testaments aus, wonach Christus Jesus die Erfüllung des Gesetzes ist; er spricht vielmehr von der Plattform der Konzilskirche aus, dem Ungeist des II. Vatikanums, und billigt 40 Jahre Wahnsinn der „eigenhändigen Zerstörung“ der Kirche. Das bedeutet, dass die Enzyklika den Abfall der (sog.) Päpste des II. Vatikanums vom Herrgott und Seiner göttlichen Offenbarung widerspiegelt, der die Gläubigen in Gesetzlosigkeit, Irrtümer und Verwirrung führt. Ich versichere Ihnen, meine Freunde in Christus, es ist eine wahre Strafarbeit für mich, diese konziliare Enzyklika und die Reaktion frommer Katholiken darauf zu analysieren.
Ich beginne mit der Wiedergabe der Reaktion Frère Brunos von der französischen Contre-Réforme Catholique, der (im März 2006) bezüglich der Enzyklika schreibt: „... Wir sind unverrückbar gegen die vom fatalen Konzil Vatikanum II durchgeführte 'Kirchenreform', welche weiterhin die Kirche in den Ruin treibt."
Wer ist am Ruder auf dem Weg zur Zerstörung des wertvollsten Geschenks, das Gott uns auf Erden gemacht hat, Seiner Kirche? Benedikt XVI.! Trotzdem akzeptiert Abbé Georges de Nantes bereit-willig diese Enzyklika: „Über die Reformation, die die Welt braucht“ und dass, „wer dies versteht, demütig tun wird, was er kann, und in aller Demut das übrige Gott anheimstellen wird. Gott lenkt die Welt, nicht wir. Was uns betrifft [so Benedikt weiter]: Stellen wir uns einfach in Seinen Dienst, soweit wir es können und solange er uns die Kraft gibt“ (CRC, April 06; Deus Caritas est; Nr. 35).
Dass die neue Enzyklika die Manifestation des klaren Verrates am Königtum Christi und an der göttlichen Sendung der heiligen Kirche ist, der zur Zerstörung der Kirche und der Nationen führte, werden wir nachstehend zeigen. Darüber hinaus werden wir mit Gottes Hilfe zeigen, dass Ratzingers erste Enzyklika auch sein langes persönliches Engagement beim „fatalen Konzil“ Vatikanum II bestätigt. War es nicht Abbé Josef Ratzinger, der in der Fuldaer Konferenz vom 26.-29. August 1963 zusammen mit dem späteren Kardinal Frings von Köln und P. Karl Rahner, das vergangene Konzil aus dem Boden stampfte, das mit dem Tode seines Initiators, Johannes XXIII., zeitweilig ausgesetzt wurde? So erfüllten sie den letzten Wunsch des Häresiarchen, den dieser bei seinem Tode (am zweiten Pfingsttag 1963) äußerte: „Möge ich seine (des Konzils) Vollendung vom Himmel aus sehen.“ Wie ich in meinem ersten Buch (The Heresy of Pope John XXIII, 1965) geschrieben habe: „Auch im Sterben konnte Roncalli nicht die Wahrheit sagen.“ (...)
Also: Die klerikalen Täuschungs- und Betrugskünste sind in der Person Benedikts XVI. voll zum Tragen gekommen, der im Nachwort zu seiner ersten Enzyklika (Wanderer, 23. Feb. 2006, S. 8) schreibt:
„Vierzig Jahre nach dem Konzil können wir gewiss sagen, dass die positiven Aspekte wichtiger und stärker hervortreten, als es in den Jahren um 1968 schien. Heute können wir sehen, dass die gute Saat, auch wenn sie sich langsam entwickelt, dennoch wächst. Und unsere tiefe Dankbarkeit für die vom Konzil ausgeführte Arbeit wächst mit ihr.“
Wer sieht nicht, dass Ratzingers Zuneigung zur Revolution des II. Vatikanums unwiderruflich ist? Offensichtlich führten Abbé Ratzingers Kirchenkarriere und sein blinder Glaube an den falschen Mystizismus des Konzils ihn bis ins modernistische Rom 1981, wo er in seiner Eigenschaft als Präfekt der Glaubenskongregation all die unerhörten interreligiösen Feiern seines Vorgängers Johannes Paul II. befürwortete. Am Anfang stand der interreligiöse Skandal von Assisi 1986, der in allen Publikationen des katholischen Widerstandes als ungeheuerliche Sünde gegen Gott und „Abfall“ von Christus, dem wahren Haupt Seiner Kirche im Himmel beschimpft wurde. Da fallen einem die schönen Worte des Apostels Paulus ein, der sagte (2 Kor 4,4): „Und wenn unser Evangelium auch verborgen ist; es ist denen verborgen, die verloren sind, in denen der Gott der Welt den ungläubigen Verstand verblendet hat, so dass das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Christi, des Ebenbildes Gottes, nicht unter ihnen leuchtet.“
Scheint das Licht Christi auf Benedikts erste Enzyklika?
Die Enzyklika trägt den weitläufigen biblischen Titel Deus Caritas est (Gott ist Liebe) (Joh 4, 16) und wird heute von vielen frommen Katholiken als Zeichen des Lichts und der Hoffnung auf die Rückkehr Benedikts XVI. zur heiligen Tradition akzeptiert. Die Sommerausgabe 2006 von Ignatius Press z.B. akzeptiert die Enzyklika als völlig rechtgläubig mit der Aussage:
„In seiner ersten Enzyklika trägt Papst Benedikt dazu bei, die Bedeutung der Liebe zu erklären. ... Er schreibt schön und voller Inspiration darüber, wie der Mensch für die Liebe geschaffen wurde von Gott, der die Liebe ist, dem Gott, der aus Liebe einer von uns wurde – Jesus Christus (sic) ... Er prüft das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sowie die Berufung jedes Katholiken, anderen in Liebe zu dienen (Hervorhebungen von mir). Der 'Liebesbrief' des Papstes an die Menschheit ist bemerkenswert zugänglich und kommt genau zur rechten Zeit.“
Nun, das charakteristischste Merkmal von Benedikts erster Enzyklika ist, dass sie nichts über „das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi“ aussagt. Mehr noch: Nirgends wird erwähnt, dass die Ausübung der päpstlichen Autorität nötig ist, um den Feind fernzuhalten. Bitte bedenken Sie, dass Paul VI. noch zugab, dass „die Autorität der Kirche von Christus begründet ist.“ (erste Enzyklika "Ecclesiam Suam", 6. August 1964). Er gab sogar zu, dass diese Autorität „wirklich stellvertretend für Ihn ist...“ (# 14). Tragischerweise „verzichtete“ Paul VI. ein Jahr später auf diese unvergleichliche göttliche Autorität in seiner Reform des Hl. Offiziums (Iota Unum # 71) mit der Behauptung, „es sei davon auszugehen, dass das christliche Volk solche religiöse und intellektuelle Reife habe, dass es sich selbst Licht sein könne“. (Zit.)
Zurück zur Seelsorge Benedikts XVI.: Seine erste Enzyklika richtet sich „an die Bischöfe, Priester und Diakone, Ordensmänner und –frauen und alle Laien, die an die christliche Liebe glauben“. Daher bleibt mir als gläubigem Laien, der Christus in Seiner unendlichen göttlichen Liebe dient, nichts anderes übrig, als Benedikts XVI. sog. „Liebesbrief an die Menschheit“ zu widersprechen.
Denn diese Enzyklika kommt zu einer Zeit, in der die von Christus eingesetzten sieben Sakramente sich in gänzlicher Auflösung befinden und mir wegen der verheerenden Auswirkungen der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr zur Verfügung stehen. Eigentlich hat Benedikts Enzyklika überhaupt keine Verbindung mit der Wirklichkeit einer übel zugerichteten Kirche, die unter 40 Jahren einer konziliaren Reform gelitten hat, durchgeführt von 'Päpsten' und 'Bischöfen', welche die Hauptaufgabe des Apostolischen Stuhls vollkommen abgelehnt haben: nämlich „die Bewahrung des den Heiligen überlieferten Glaubensgutes“ (hl. Pius X., Pascendi, # 1). Denn Benedikt XVI., Miturheber dieser grundschlechten Reform des II. Vatikanums, will die Schreie der Gläubigen nicht hören, die durch die falschen Propheten des II. Vatikanums und ihre gottlosen Experimente mit dogmatischen Formulierungen, der Heiligkeit der sieben Sakramente und seelsorgerischen Verfallserscheinungen des Menschenkultes und des Dialogs mit Ungläubigen „dem Gott dieser Welt“ überlassen wurden. Es war ein Konzil, das nach Ratzingers Vorstellung „eine neue Definition des Verhältnisses zwischen der Kirche und der modernen Zeit finden musste“ (S. 8, "Deus caritas est"). In der Tat werden die Nöte heiliger Priester, Laienmitarbeiterinnen und –mitarbeiter, die von einem sensationellen Pseudokonzil im Rom des II. Vatikanums im Stich gelassen werden, von Ratzinger vergessen. Wie kann er blind sein für die Tatsache, dass die Kirche einen totalen Verlust an Gesetz, Disziplin und Nächstenliebe erlitten hat, welche die heilige Kirche durch göttliche Anordnung alle Zeiten hindurch besaß und die von der göttlich begründeten Autorität des Papstes in Rom im Namen der allumfassenden Macht der Liebe Christi überwacht wurden?
Was die Herrschaftsgewalt des päpstlichen Lehramtes und ihr heute gänzliches Fehlen betrifft, lassen Sie mich hier aus CRC, März 2006, zitieren, wo Frère Bruno schrieb, indem er den Brief über Sillon, 25. August 1910, zitierte: „Das ist es, was der hl. Pius X. einen "Traum" nannte, als er Sillon wegen seines Wunsches verurteilte "das Gewissen und das bürgerliche Verantwortungsgefühl von jedermann auf ihren höchsten Stand zu erheben im Hinblick auf die Schaffung von Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit". „Und wenn“, erwiderte der hl. Pontifex, „es perverse Individuen in einer Gesellschaft gibt, und es gibt immer welche, die 'die Erfordernisse der Gerechtigkeit' nicht verstehen und sie unerreichbar machen? Sollte die Autorität nicht um so stärker sein, je bedrohlicher die Selbstsucht der Bösen ist?" (Nr. 22) Besonders, wenn diese perversen Individuen am Ende den Staat und internationale Institutionen, die nationale und die Weltwirtschaft kontrollieren, das Schulsystem und die Freizeit unserer christlichen Völker?
„Benedikt XVI. [so Frère Bruno weiter] scheint diese Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen, die jedoch die Realität ist, deren Opfer katholische Mitarbeiter fast überall auf der Welt sind“. Benedikt beachtet auch nicht die Tatsache, dass mit der Erhebung Kardinal Angelo Roncallis ein „perverses Individuum“ zum 'Papst' gewählt wurde, das anfing, die heilige Kirche nach seinem „modernistischen Komplex“ umzumodeln; neunzig Tage nach seiner Wahl auf den Stuhl des hl. Petrus verkündete er die Einberufung eines neuen Generalkonzils.
Nun ist der Hauptfehler, welcher die ganze Enzyklika durchzieht, folgender: Benedikt XVI. unter-scheidet nicht zwischen Gottes übernatürlichem Sein und Seiner unendlichen, ewigen, vollkommenen Liebe einerseits und der endlichen, unvollkommenen Liebe des Menschen, verdorben durch den Fluch der Ursünde, andererseits. Der ontologische Unterschied zwischen Gottes ewiger Liebe und der geschaffenen Liebe des Menschen ist von grundlegender Bedeutung, insofern als die Distanz zwischen diesen zwei Formen der Liebe unendlich groß ist. Wie Christus sagte (Mt XI, 25-30): „Niemand kennt den Sohn außer dem Vater, noch kennt jemand den Vater außer dem Sohn und wem der Sohn Ihn offenbaren will.“ Der große Philosoph Dietrich von Hildebrand spricht vom Verwischen des „unendlichen Unterschiedes zwischen der heiligen Menschheit Christi und allen anderen Menschen, wenn er in seinem Buch "Der verwüstete Weinberg", S. 142, sagt:
„Eine Verdrehung der Nächstenliebe geht einher mit [der] Verdrehung der Moral. Gerade der Ausdruck Mitmenschlichkeit im Deutschen zeigt die humanitaristische Verzerrung der Nächstenliebe. Diese Verzerrung kommt hauptsächlich von der Trennung der Liebe zum Nächsten von ihrer Wurzel in der Liebe zu Christus. Auch hier wird diese Trennung nicht als ausdrückliche, häretische These angeführt. Wir sprechen hier nicht von den offensichtlich verrückten Äußerungen jener Priester und Laien, die sagen: Wenn die Atheisten die Liebe zu Gott vernachlässigt haben, haben sie die Nächstenliebe gepflegt, während die Christen über der Pflege der Liebe zu Gott die Nächstenliebe vernachlässigt haben. Christen und Atheisten müssen daher voneinander lernen und einander ergänzen. Das ist blanker Unsinn! Aber wir reden von einem heimtückischen Gift, von Tendenzen, die durch falsche Hervorhebungen oder durch Schweigen zu gewissen Wahrheiten die Substanz der christlichen Offenbarung und die Lehre der heiligen Kirche unterminieren. Dieses Unterminieren der christlichen Wahrheit geschieht, wenn gesagt wird, die Liebe zum Nächsten sei die einzige Verwirklichung der Liebe zu Christus, oder wenn gesagt wird, die Liebe zum Nächsten sei identisch mit der Liebe zu Gott in und durch Christus.“
Dass „dieses Unterminieren der christlichen Wahrheit" in Benedikts erster Enzyklika geschieht, werden wir gleich sehen. Denn dieser schweift ab in vorchristliche griechische Philosophie und verwendet die Begriffe „Eros und Agape“, um in Teil eins seiner Enzyklika „die Einheit der Liebe in der Schöpfungs- und Heilsgeschichte“ auszuarbeiten. Also haben wir es mit einer phänomenalen Geistesblindheit Benedikts XVI. zu tun, der noch immer nicht die vierzig Jahre unaufhörlicher versteckter Angriffe gegen die ewige Wahrheit der Vollkommenheit der unendlichen Liebe Gottes sieht, über die in der ganzen Geschichte von der heiligen Kirche mit göttlicher Autorität gewacht wurde. Die fehlgeleitete Liebe Benedikts XVI. wird zu dieser sorgenvollen Stunde der endzeitlichen Verfolgung und Agonie der Kirche in einem von einem katholischen Professor der Universität Boston verfassten Buch bestätigt, das den Titel trägt: Why we live in a cultural-moral sewer (Warum wir in einem kulturell-moralischen Sündenpfuhl leben, Peter Kreeft, RC Books, Fort Collins, CO). In der Werbeanzeige für dieses bemerkenswerte Buch (erschienen bei The Wanderer, Sommer 2006) lesen wir:
„Heilige sind nicht nett. Sie sind in Kontroversen verwickelt – notwendigerweise, immer – weil Heilige der Wahrheit ebenso treu sind wie der Liebe. Sie werden keine falschen Propheten sein, die den Leuten das geben, was sie wollen, anstatt ihnen das zu geben, was sie brauchen.“
Wie die vorliegende neue Enzyklika zeigt, lässt Benedikt XVI. keinerlei Anzeichen erkennen, dass er „ein Heiliger“ ist, weil er nicht „der Wahrheit ebenso treu ist wie der Liebe“, wie er es sein sollte. Denn wenn er es wäre, würde er die Heilige Schrift und die Tradition der Kirche gegen das „Wirken Satans“ verteidigen, das mit dem II. Vatikanum in die Kirche eingedrungen ist, unter Anwendung der Vollmachten der Exkommunikation und des wohlwollenden Anathema (s. Hildebrand), um die Augiasställe der Konzilskirche zu reinigen. Er könnte z. B. erklären: Wer behauptet, das Laster wider die Natur, Sodomie genannt, sei „genetisch festgelegt“ und unveränderlich, der sei ausgeschlossen!
Nun waren absolute moralische Wahrheiten 1947 noch die Norm der katholischen Kirche, als ich zum katholischen Glauben konvertierte. Zu dieser Zeit war die Kirche wirklich eine „heilige Mutter“. Sie war „die Säule und der Grund der Wahrheit (Tim 3; 15), denn sie stand unter der Regierung unseres Heiligen Vaters Papst Pius‘ XII. – des letzten heiligmäßigen Papstes in 1900 Jahrhunderten, der wirksam alle Feinde der heiligen Kirche Christi exkommunizierte und so die Herde Christi vor allen „perversen Individuen“ und ihren Versuchen der Häresie und der Subversion von innen und außen beschützte. Atheistischer Kommunismus, Freimaurerei, Geheimgesellschaften und moralische Umsturzbewegungen wurden exkommuniziert und von der heiligen Kirche ferngehalten. Das Ver-brechen der Tötung ungeborener Kinder (Abtreibung) wurde noch nicht einmal in Hitlers Schulungscamps erwähnt, wo ich 1945, am Ende des II. Weltkrieges, das letzte Jahr am Gymnasium verbrachte. Heute ist es zu einem Begriff geworden.
Darüber hinaus gebrauchte Pius XII. seine apostolische Autorität, um die Gesetze des dogmatischen Konzils von Trient zu bewahren, indem er jeden mit dem „wohlwollenden Anathema“ belegte, der sie zu leugnen wagte. Diese Vorgehensweise allein sorgte dafür, dass die Kirche als „Stadt Gottes“ einig, heilig, katholisch und apostolisch blieb. Nun gingen diese vier Kennzeichen der wahren Kirche mit der Wahl des Kryptomodernisten Kardinal Angelo Roncalli auf den Papstthron verloren.
Wie sehr ich doch die göttliche Autorität der Kirche brauchte, um mich vor den Schlichen böser Menschen zu schützen, oder so ausgedrückt: gegen die dreifachen Feinde der Seele, nämlich: "Die Welt, den Teufel und das Fleisch.“ Was bedeutete meine Konversion zum christlichen Glauben nach der Erfahrung einer in tiefem Unglauben verlebten Jugend? Sie bedeutete, dass ich beschloss, mich allen Lehren der heiligen Kirche zu unterwerfen, und ich tat es mit Hilfe heiliger Priester und ihrer wunderbaren geistlichen Führung, die ich in Fulda, Westdeutschland, nach dem II. Weltkrieg erhielt. (...)
Zwei Kirchen (bzw. 'Kirchen', Anm.d.Red.) unter einem 'Papst'
Was den historischen Rahmen der Amtszeit Benedikts XVI. betrifft, die uns seine erste Enzyklika brachte, müssen wir daran denken, dass eine neue Christologie und eine neue Ekklesiologie in der neuen römischen Kirche (der Konzilskirche) entstanden, die notwendigerweise außerhalb (oder über) der hl. Kirche steht. Dass die „Konzilskirche“ eine von der heiligen Kirche getrennte kirchliche Körperschaft ist, wird von Paul VI. in einer Rede vom 6. Juni 1973 (Generalaudienz) behauptet. Hier äußerte er der „Gemeinschaft der Menschheit“ (G & S, 23) „der Christologie und besonders der Ekklesiologie des Konzils müssten ein neues Studium des Heiligen Geistes und eine neue Hingabe an diesen folgen, genau gesagt: als unverzichtbare Ergänzung zur Lehre des Konzils“. Die „Hingabe an den Heiligen Geist“ kam später durch Johannes Paul II. im Rundschreiben Dominum et Vivicantem (Über den Heiligen Geist im Leben der Kirche und der Welt, Pfingsten 1986). Der Gipfel der Täuschung Johannes Pauls II., der im Namen des Geistes der Finsternis, des Teufels, und nicht des Heiligen Geistes handelte, als er seine Tagträume des „Großen Jubeljahres 2000“ zurechtbastelte, wo „die ganze Schöpfung, die ganze Geschichte, zusammenfließen [sollte] zu ihrem letzten Ende, in den unendlichen Ozean Gottes“. Es ist purer Pantheismus, was da die ganze Enzyklika durchzieht und aus dem Geiste der fehlgeleiteten Liebe Johannes Pauls II. fließt, der zu Recht „Doktor der Illusion“ genannt wird (Abbé de Nantes, Libellum II, CRC 1983; siehe mein CCR # 51).
Der zweite Zeuge, der versicherte, dass wir heute „zwei Kirchen unter einem 'Papst'“ haben, ist der Philosoph Romano Amerio, der in seinem Werk Iota Unum (1985, S115) äußerte: „... dass sich die Kirche in unserem Zeitalter verglichen mit der zur Zeit des Konzils von Konzils von Konstanz herrschende Situation in der entgegengesetzten Lage befindet: Damals gab es mehrere Päpste und eine Kirche, jetzt haben wir einen 'Papst' und mehrere Kirchen: die konziliare und die Kirchen der Vergangenheit, von denen wir denken sollen, sie gehörten zu anderen Zeiten und hätten keine Autorität“.
„Deus Caritas est“
Was den Text der ersten Enzyklika Benedikts XVI., gegeben am 25. Dezember 2005, angeht, müssen wir unterstreichen, dass die Enzyklika drei Teile hat: eine Einleitung von größerer theologischer Bedeutung, dem zwei lange Teile konziliarer Ekklesiologie und Christologie folgen. Benedikt XVI. (...) beginnt seine erste Enzyklika mit einer weitschweifigen Einleitung (Kap. 1), in der die glorreichen Worte des Apostels Johannes (1 Joh 4; 16) stehen:
„Gott ist Liebe, und wer in der Liebe wohnt, wohnt in Gott und Gott wohnt in ihm.“ Diese Worte „drücken mit bemerkenswerter Klarheit das Herz des christlichen Glaubens aus, das christliche Bild von Gott und das daraus resultierende Bild der Menschheit (sic) und ihrer Bestimmung. (...) Der Heilige Johannes liefert eine Art Zusammenfassung des christlichen Lebens: „Wir haben die Liebe, die Gott für uns empfindet, kennen und an sie glauben gelernt.“
Kommentar: Diese Einleitung schließt ein, dass „das Herz des christlichen Glaubens ein daraus resultierendes Bild von Gott und vom Menschen und seiner Bestimmung“ hat. Die dogmatische Wahrheit, dass „Christus das Ebenbild Gottes ist“ und dass „die Bestimmung des Menschen“ von seinem Glauben an Christus, den Erlöser der Welt von der Sünde, abhängt, wird weggelassen. Sie wird weggelassen zugunsten des Begriffs einer kollektiven Erlösung als Bestimmung der Menschheit, welcher den Worten Christi ins Angesicht widerspricht, der sagte: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Markus 16; 16). Ratzingers Phrase: „Gott ist die Bestimmung der Menschheit“ – gleichgültig, ob der Mensch Christus, den Sohn Gottes, annimmt oder ablehnt, lässt einen denken, dass er die Grundirrlehre des II. Vatikanums billigt, nämlich die Lehre der „allgemeinen Erlösung“ aller Menschen. Hier taucht die Frage auf: Was geschah mit „dem Herzen des christlichen Glaubens“ nach der konziliaren Revolte des II. Vatikanischen Konzils, welche die katholische Kirche in die schlimmste Krise ihrer Geschichte und die christlichen Nationen in den Abfall von Gott in Sünde und Verderben stürzte? Papst Benedikt spricht dieses Problem nicht an. Vielmehr liefert er eine Beschreibung seiner eigenen Vorstellung davon, was es bedeutet, „Christ zu sein“, und sagt:
„Christsein ist nicht das Ergebnis einer ethischen Wahl oder einer erhabenen Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, einer Person, die dem Leben einen neuen Horizont und eine entscheidende Richtung gibt. Das Evangelium des heiligen Johannes beschreibt das Ereignis mit diesen Worten: 'Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit, wer an ihn glaubt... das ewige Leben hat' (#: 16)“.
Kommentar: Hier wird die Grundwahrheit, dass der Glaube an Christus absolut heilsnotwendig ist, stillschweigend unterminiert, denn Christus sagte: „Wer nicht glaubt, wird verdammt werden“ (ebd.). Bitte beachten Sie, dass der Teufel, die Hölle und die ewige Verdammnis in den drei Teilen von Benedikts erster Enzyklika nirgendwo erwähnt sind. Daher fragen wir: Was genau ist „die Begegnung mit einem Ereignis, einer Person“, die angeblich „dem Leben einen neuen Horizont und eine entscheidende Richtung gibt“, in der Christologie dieses „Papstes“? Ist es die Menschwerdung Christi, Sein Leiden und Tod am Kreuz – oder Seine glorreiche Auferstehung von den Toten und Seine Aussendung des Heiligen Geistes auf die Apostel zehn Tage nach Seiner Himmelfahrt zur Begründung Seiner Kirche auf Erden? Nein! Also predigt Benedikt XVI. ein falsches Evangelium, nämlich das Evangelium des II. Vatikanums, das „Christus überblendet“. Dies ist ein äußerst verurteilenswerter Irrtum. Denn in diesem Falle treffen die Worte des Apostels zu: „Aber wenn wir, oder ein Engel vom Himmel, euch ein anderes Evangelium verkünden, als das, was wir euch verkündet haben, so sei er ausgeschlossen! (Gal 1, 8)
Wie jeder wahrhaft Gläubige weiß, ist das einzige "Ereignis", das zur Erlösung führt, der Glaube an Christus, die Erscheinung der Liebe Gottes und der verheißene Messias, der durch Sein Kreuz und Seine Auferstehung die Welt von der Sünde erlöst hat, was in Seiner Gründung der heiligen Kirche auf Seinen Aposteln am Pfingstfest in Jerusalem gipfelte. Denn an diesem Tag bekehrten sich an die 3000 Juden aus allen Teilen der Nation zu Christus und nahmen ihn als ihren göttlichen Erlöser an. Nein! Benedikt spricht nicht von diesen Ereignissen, welche die Geschichte der Menschheit für immer veränderten. Im Gegenteil: Benedikt fährt vielmehr so fort (# 1):
„In Anerkennung der Zentralität der Liebe hat der christliche Glaube den Kern des Glaubens Israels bewahrt und ihm gleichzeitig neue Tiefe und Bandbreite gegeben.“
Kommentar: Spricht Benedikt, bei der „Anerkennung der Zentralität der Liebe“ von den Israeliten des Alten Testamentes, „einst Gottes auserwähltes Volk“? Oder spricht er von den Juden, die Ihn zum Kreuzigungstode verurteilten, indem sie vor dem Palast des Pontius Pilatus, des römischen Statthalters, schrien: „Kreuzige Ihn“? Wurde nicht unser göttlicher Herr und Erlöser von den Führern Israels, dem Hohen Rat in Jerusalem, gehasst – vor und nach Seinem Kreuzigungstode? Denn wie der heilige Johannes (1-13) auch sagte: „Er war in der Welt, und die Welt war durch Ihn erschaffen, und die Welt erkannte Ihn nicht. Er kam in Sein Eigentum, und die Seinen nahmen Ihn nicht auf. Aber allen, die Ihn aufnahmen, gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden: allen, die an Seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blute, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind...“
Nun steht in meinem Tagesmessbuch von 1937, dass „Pilatus in seiner Feigheit des Menschenmordes schuldig war, aber die Juden in ihrem Hass den Sohn Gottes angriffen und die Mörder von Gott selbst waren“. Wie kommt es dann, dass Benedikt nichts – gar nichts – über den grundlegenden Akt des Opfers Christi am Kreuz sagt, welcher der zentrale Akt der Liebe Gottes ist und uns von der Gewalt des Teufels und von der Sünde erlöst? Was ist sein Gerede von der Liebe wert? Glaubt er an Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus? Da sein christlicher Glaube nicht auf Gottes Plan der Erlösung des Menschengeschlechts durch das Opfer Seines eingeborenen Sohnes fußt, kann er kein Glied des Mystischen Leibes Christi sein. Denn „Gott liebt Christus nicht nur mehr, als Er das ganze Menschengeschlecht liebt, sondern auch mehr als das ganze geschaffene Universum“ (Summa Theol., T. I, Q. 20, A. 4). Daher kann „Papst“ Ratzinger nicht das sichtbare Haupt des Mystischen Leibes Christi sein; er ist vielmehr das Oberhaupt einer inter-religiösen, globalen Weltrepublik, die im II. Vatikanum vor vierzig Jahren von Christus abgefallen ist. Ratzinger fährt fort:
„In Anerkennung der Zentralität der Liebe hat der christliche Glaube den Kern des Glaubens Israels bewahrt und ihm gleichzeitig neue Tiefe und Bandbreite gegeben.“ (Kap. 1)
Kommentar: Im wahren christlichen Glauben ist „die Zentralität der Liebe“ das Leiden, der Tod und die Auferstehung unseres göttlichen Herrn und Erlösers Jesus Christus. Offensichtlich hat Ratzinger diesen Glauben nicht. Mit der Zerstörung der von Christus eingesetzten Sakramente zeigten die Reformer des II. Vatikanums dieselbe Verachtung für Christus wie die Juden, als sie vor 2000 Jahren Seinen Kreuzigungstod forderten. Nun sind diese Verachtung von und dieser Hass auf Jesus, die Erscheinung der unendlichen Liebe Gottes, in den Büchern des Talmud dokumentiert, welche die Nachfolger des Hohen Rates noch heute haben. Was Ratzinger nicht sieht, ist die Tatsache, dass diejenigen, die weiterhin leugnen, dass der Messias im Fleische gekommen ist, damit „eine Todsünde begehen“. Das bedeutet, dass die orthodoxen Juden im heutigen Staat Israel, die in ihren Städten, Tel Aviv oder Jerusalem, Schilder aufstellen mit der Aufschrift: „Wir warten auf das Kommen des Messias“, damit außerhalb des Leibes Christi stehen. Wie P. Fahey erklärt: „Genau so, wie es für jedermann eine Todsünde wäre, in einem Glaubensbekenntnis zu sagen, Christus müsse noch geboren werden, was die Vorväter fromm und wahrheitsgemäß sagten, so wäre es auch eine Todsünde, jene Zeremonien zu beobachten, welche die Vorväter mit Frömmigkeit und Glauben ausführten“. (Das Königreich Christi gemäß den Grundsätzen des hl. Thomas von Aquin, 1931).
Also wäre es eine der ersten Pflichten eines Papstes, Gebete für die Bekehrung der ungläubigen Juden zu verlangen, wie es die heilige Kirche die Jahrhunderte hindurch bis zum II. Vatikanum getan hat. Denn das Gesetz des Alten Bundes wurde am Pfingstsonntag abgeschafft. An jenem Tag bekehrten sich an die 3000 Juden und nahmen Christus als ihren Messias an. Diejenigen, die in ihrem Unglauben und Hass auf Christus und Seine Nachfolger verharrten, wurden schrecklich bestraft mit der Zerstörung Jerusalems durch die Armeen des Titus im Jahre 70, dem ersten Jahr des Herrn, als der schöne Tempel Salomons, in dem Christus fast täglich lehrte, völlig zerstört wurde und die Israeliten zu Tausenden starben. Diejenigen, die dem entrannen, wurden ein ruchloses Volk inmitten der Entstehung christlicher Nationen. Die heilige Kirche betete unaufhörlich, sie möchten bereuen und den christlichen Glauben annehmen. In Anrufung Christi betete die heilige Kirche: Wende Deine barmherzigen Augen den Kindern Gottes des Volkes zu, das einst Dein auserwähltes Volk war: In alten Zeiten haben sie das Blut des Erlöser auf sich herabgerufen. Möge es nun auf sie herabkommen als Bad der Erlösung und des Lebens. (St. Andrew Missal 1937). Nun ist dieses schöne Gebet für die Bekehrung aller Ungläubigen aus dem Text des „Weiheaktes“ im Missale von 1962 herausgestrichen.
Und doch: Der Mann, der zur Zeit den Stuhl Petri inne hat, erzählt uns, dass „der christliche Glaube den Kern des Glaubens Israels bewahrt hat“. Auf diese Weise leugnet er implizit, dass Christus der Messias ist, der seit 1900 Jahren die christliche Welt regiert, im Fleische gekommen ist, und er unterstützt die ungläubigen Juden des neu gegründeten (seit 1948 bestehenden) Staates Israel. Hier finden wir die „neuen Verbindungen mit den Juden“, wie sie die antichristlichen 'Päpste' in den Akten des II. Vatikanums (s. CCC # 845) geknüpft haben. Tatsächlich: Sie treten in die Fußstapfen des Hohen Rates von Jerusalem, als unser göttlicher Herr beim Bekenntnis, der „Sohn Gottes zu sein“, vom Hohepriester Kaiphas der Gotteslästerung angeklagt und des Todes schuldig erklärt wurde (wie in allen vier Evangelien durch die vier Evangelisten St. Matthäus, St. Markus, St. Lukas und St. Johannes bestätigt). Es ist ebenso wahr, dass es trotz der Ablehnung Christi durch die Israeliten bei Seiner ersten Ankunft in Demut viele gab, die Ihn annahmen, die „Söhne Gottes“ wurden. Tatsächlich waren die Mitglieder des gesamten Apostelkollegiums, auf dem Christus Seine Kirche begründete, alle Juden, so dass unser großer Papst Pius XI. einmal anmerkte: „Geistlich gesehen sind wir [Christen] alle Semiten“. (Von den Evangelisten war nur St. Lukas kein Jude sondern griechischer Herkunft).
Zurück zur Enzyklika. Benedikt XVI. verfährt weiterhin nachsichtig mit dem alt-testamentlichen Glauben Israels, indem er sagt:
„Die frommen Juden beteten täglich die Worte des Buches Deuteronomium, welches das Herzstück seiner Existenz ausdrückte: „Höre, o Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und aus allen deinen Kräften. Höre, o Israel: Der Herr ist ein Herr, und du sollst den Herrn lieben aus deiner ganzen Seele und aus allen deinen Kräften“ (6; 4-5).
Kommentar: Indem er die grundlegenden Tatsachen unserer Erlösung leugnet, die in Jesus Christus ist, nimmt Benedikt den Kampf auf gegen Christus, der sagte (Mt 5; 17): „Glaubt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie zu erfüllen“. Benedikt redet nie von der höchsten Wahrheit, dass Christus die Erfüllung des Alten Gesetzes ist, das nicht länger verpflichtend ist, seitdem Seine Kirche gegründet wurde. Lieber singt er Lobeshymnen auf Israels Frömmigkeit und zitiert das Buch Deuteronomium:
„Höre, o Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und aus allen deinen Kräften.“ (6; 4-5).
Kommentar: Wiederum wird die allgemein bedeutende Wahrheit, nämlich, dass Christus die Erfüllung des Gesetzes ist, ausgelassen. Benedikt XVI. fährt mit seiner Erklärung bezüglich des Zwecks seiner ersten Enzyklika mit den Worten fort:
"Ich möchte in meiner ersten Enzyklika von der Liebe sprechen, die Gott über uns ausgießt und die wir im Gegenzug mit anderen teilen müssen. Das ist im Wesentlichen der gesamte Inhalt der zwei Hauptteile dieses Briefes...; er möchte auch einige wesentliche Tatsachen über die Liebe klarstellen, die Gott dem Menschen auf geheimnisvolle Weise und grundlos anbietet, zusammen mit der inneren Verbindung zwischen jener Liebe und der Wirklichkeit menschlicher Liebe."
Kommentar: Nun gibt es keine „innere Verbindung zwischen jener Liebe [der Liebe Gottes, die unendlich ist] und der Wirklichkeit menschlicher [endlicher] Liebe“ außer in Christus Jesus, dem Sohn Gottes und Mittler zwischen Gott und dem Menschen. Denn wenn „die Wirklichkeit menschlicher Liebe“ nicht durch Gottes Liebe, sondern durch Selbstliebe getragen wird, und Selbstliebe ist „die Quelle aller Sünde“ (Summa Theol. T. I-II, Q. 77, Art. 5), befinden wir uns in der Zeit des Wirkens des „Mannes der Sünde“ (2 Thess. 2), des „falschen Propheten“ der Endzeit. Interessanter-weise schließt Benedikt das erste Kapitel seiner ersten Enzyklika mit diesen Worten:
"Ich möchte einige Grundelemente betonen, um in der Welt erneuerte Energie und Engagement hervorzurufen." (Kap. 1, erste Enzyklika)
Kommentar: „In der Welt“ ein erneuertes „Engagement in der Beantwortung der Liebe Gottes hervorzurufen“ ist wiederum eine implizite Leugnung Christi, des „Herrn der Herrn und Königs der Könige“ (Offb. 17), denn der Apostel Johannes sagt uns, dass die Welt nicht „den Geist der Wahrheit“ empfangen kann, „... da sie ihn nicht sieht noch kennt“ (Joh. 14; 7). Daraus folgt, dass Benedikts erste Enzyklika seinen stillschweigenden Abfall von Christus, dem göttlichen Erlöser der Welt bekundet.
Aus „Christian Counter-Revolution“, Juli-August-September 2006, Heft Nr. 121,
|