MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Verehrte Leser,
vor die Alternative gestellt, entweder an der Zusammenfassung unserer Argumente gegen den NOM zu arbeiten oder zum Weihnachtsfest noch ein neues Heft erscheinen zu lassen, habe ich mich, hoffentlich auch in Ihrem Sinne, zu letzterem entschlossen. Überdies mahnten die postalischen Versandbedingungen vor Weihnachten zur Eile. Die Abonnenten, die in letzter Zeit hinzugekommen sind und verstärktes Interesse an dem Nachweis der Ungültigkeit des NOM gezeigt haben, muß ich wieder einmal vertrösten. Von ihnen können aber noch alte Nummern angefordert werden, die sich besonders mit dem sog. NOM beschäftigt haben. Le~der geht es nicht anders, mir werden diese häufigen Verschiebungen der Zusammenfassung selbst peinlich, aber ich muß froh sein, daß ich den Verpflichtungen als Redakteur in dem bisherigen Umfang überhaupt nachkommen konnte. Ich bitte Sie, verehrte Leser, dafür Verständnis zu haben.
Allen, die uns in diesem Jahr beigestanden haben,durch Gebet, Spenden und Informationen unsere Arbeit unterstützt haben, allen Mitarbeitern und Autoren, sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich gedankt.
Zur Zeit mehren sich die Zeichen dafür, daß die abgefallene "Amtskirche" versucht, die Fronten aufzuweichen. "Bischof" Degenhardt schreibt in der "DT" anläßlich einer ausführlichen Besprechung des quasi-rechtgläubigen Buches von Waldstein, einem Professor, der dem traditionalistischen Trachtenverein zuzurechnen ist, von einem pastoral Pluralismus, der auch auf die Anhänger der "alten" Messe auszudehnen sei; der Ökumenist Elchinger, ein ganz schlimmer Bursche, sagt bei der durch ihn verursachten Störung der Hl. Messe in Straßburg, er achte die Konservativen; Anfang November berichtet die "FAZ" auf der ersten Seite (!) von einer Pressekonferenz in Paris, auf der Mgr. Lefebvre bekannt gibt, er werde mit Höffner und Ratzinger in Verhandlung treten.
Wie soll man diese Anzeichen deuten? Sind es erste Anzeichen einer Umkehr bzw. der Einsicht, man habe alles falsch gemacht (N.B.: Es wurde in der Tat in den letzten 15 Jahren alles zerstört, kein Stein steht mehr auf dem amderen, weder in der Lehre, noch in der Liturgie, noch in der Moral, es herrscht totales Chaos, selbst eine wirklich gewollte Entsühnung wäre ungeheuer schwierig.) oder ist es bloß ein raffinierter Schachzug, den noch vorhandenen Widerstand vollkommen zu brechen. Mache sich keiner etwas vor: angenommen, Mgr. Lefebvre erhielte die offiziöse "Erlaubnis" aus Rom, sei "Experiment der Treue" durchzuführen, und er würde sich damit begnügen, dann wäre de Widerstand, der sich zum allergrößten Teil an seine Person geknüpft hat, eingefangen, und alle wären wieder schön brav im sog. "Vaterhaus" versammelt Daß dieses inzwischen zum totalen Bordell umfunktioniert wurde, scheint sowieso die wenigsten zu stören: Hauptsache man hat darin sein gemütliches Stübchen.
Solange die Fronten klar verliefen, war alles einfach: hier Licht, dort Dunkelheit; hier Treue, dort Verrat. Nun wird alles wohl schwieriger: Wie soll man diese undurchsichtige Situation noch durchschauen?
Das Christkind ist in die Welt gekommen, sie mit seiner Liebe zu erfüllen, sie hell zu machen. Gehen wir zum Kind in der Krippe und beten wir inbrünstig zu ihm, daß es auch in dieses fürchterliche Zwielicht Klarheit bringe.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen für das kommende Jahr.
München, den 24.11.1977
Ihr Eberhard Heller
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ÜBER DAS PRIESTERTUM
Was den Engeln nicht gewährt wurde, ist Menschen beschert worden. Der Priester, ein schwacher Mensch, verrichtet das geheimrißvolle Opfer, und himmlische Geister stehen ihm dienend zur Seite. (Hl. Augustinus)
Wer sich einmal mit dem himmlischen Bräutigam vermählt hat, der begeht, wenn er sich von ihm trennt und ein Weib nimmt, einen wirklichen Ehebruch; wenn man diese Handlung auch tausendmal eine Ehe nennen sollte; ja die Sünde ist um so viel größer, als der Ehebruch, als Gott vornehmer ist als ein Mensch.
(HL. Chrysostumus)
ÜBER DIE PRIESTER
Der Priester ist ein Mensch, der mit der ganzen Macht Gottes ausgestattet ist. Den Priester wird man nur im Himmel verstehen. Wenn er die Messe feiert, tut er mehr, als wenn er eine Welt erschaffen würde. Wenn ich einem Priester und einem Engel begegnete, würde ich den Priester vor dem Engel grüßen. Letzterer ist ein Freund Gottes, der Priester aber sein Stellvertreter.
(HL. PFARRER VON ARS)
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