HÜTET EUCH VOR DEN FALSCHEN PROPHETEN !
von Manfred Jacobs
Die KNA-Nachricht Nr. 93/Freitag, 21. April 1978 "Konzil der Jugend" in München (Roger Schütz kündigt Reise nach Afrika an) wird nur von gleichprogrammierten begrüßt. Ein richtiger, der echten Wahrheit verbundener Katholik distanziert sich alleine schon wegen des Glaubensverständnisses auf das Unmißverständlichste und schärfste von der Taizéschen Bewegung, denn in dieser Bewegung wird die subjektivistische Philosophie in Reinkultur gezüchtet. Diese Philosophie überläßt die Wahrheit und die Moral der Erfindungsgabe und der persönlichen Initiative einem jeden Einzelnen, d.h., sie setzt die Relativitäten relativ zu den Personen, den Gesellschaften, den Epochen usw., an. Genau diese Ideologie ist es, die von den Päpsten vor dem II. Vatikanischen Konzil in Wahrnehmung ihrer Pflichten als oberste Hirten, Lehrer - und Priester ganz offiziell verdammt wurde. Scharfsinnig und wachsam durchschauten sie die Gefahr der subjektivistischen Philosophie, erkannten die Gruppen von denen dieses Gedankengut ausgeht und von denen es vorwärts getrieben wird. Es ist nur natürlich, daß Vertreter oder Mitglieder solcher Gruppen das verantwortungsbewußte Verhalten dieser mutigen und souverän-unabhängigen Nachfolger des hl. Petrus durch billige Schlagworte wie Konfessionsstolz, Kirchturmmentalität u.ä. zu diffamieren versuchen. Kein Wunder also, daß auch Taizé als "fernab von theologischen Verkrustungen" gepriesen wird. (s. hier bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am 13. Oktober 1974). Das erhärtet den Verdacht, daß der Gründer von Taizé und seine Bewegung ihren Auftrag nicht von Christus erhalten haben denn deren Tun bewirkt ein radikales Abweichen vom wahren Glauben und führt zum religiösen Indifferentismus!
Der "Brief an das Volk Gottes", der am 1. September 1974 zum Abschluß des "Konzils der Jugend" in Talzé verlesen wurde, läßt noch eine andere Variante des dortigen Geistes erkennen. Es ist der Marxistische! So wird z.B. gesagt, daß ein großer Teil der Menschheit von einer Minderheit, die unerträgliche Privilegien besitzt, auagebeutet wird. Zahlreiche Polizeiregime schützen die Mächtigen. Multinationale Gesellschaften zwängen ihre Gesetze auf. Profit und Geld herrschen. "Wir werden es wagen", heißt es u.a. am Schluß des Briefes, "Wir werden es wagen, uns gemeinsam und endgültig zu engagieren um das Unverhoffte zu gestalten ... und ein Ferment zu sein für eine Gesellschaft ohne Klassen und Privilegierte." Die Verfasser des Briefes an das Volk Gottes, so meint ein französischer Kommentator (France Catholique-Ecclesia vom 13. September 1974), haben sich in der Adresse getäuscht. Es ist ein Brief an das Volk, aber nicht an das Gottesvolk.
Es ist zu befürchten, daß"Kardinal" Ratzinger bei der Begegnung mit dem Prior von Taizé, Frère Roger Schütz, und dem protestantischen Landesbischof in Bayern am 18. November 1978 im Liebfrauendom in München nicht an die Worte denkt: "Mit dem Dialog, den schon Adam und Eva mit der Schlange versucht haben, hat das Unheil für die Menschheit angefangen".
Das geplante Stadtteiltreffen des "Konzils der Jugend" in München läßt eindringlich und anschaulich an Mt. 24,11 denken: "falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele irreführen."
Ja die Tücke macht sich dadurch unsichtbar, indem sie ungeheure Ausmaße annimmt.
|