NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
JÄHRLICH EIN ZWEITER WELTKRIEG. -
Nach Recherchen der amerikanischen "Organisation zum Studium der
Bevölkerungskrise" (PPC) werden jährlich weltweit ca. 54 Millionen
Kinder abgetrieben. - Zur Veranschaulichung hier ein Vergleich: im
Zweiten Weltkrieg kamen in den Jahren von 1939 - 1945 insgesamt
(Soldaten und Zivilisten) ca. 56 Millionen Menschen um. - Auf Anfrage
der Landtagsabgeordneten Karin Schmidt teilte der hessische
Sozialminister am 16.11.87 mit, daß bundesweit im Jahre 1986 über 280
Millionen DM allein für offiziell als Abtreibungen deklarierte
Kindstötungen aus den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt worden seien.
- Trotz dieses Grauens höhnt der Spiegelherausgeber Augstein über die
zaghaften Versuche der sog. 'Kirchen', etwas für das Leben der
ungeborenen Kinder zu tun, sie mögen sich gefälligst den lebenden
Mitgliedern ihrer Gemeinden zuwenden.
GROSS BRITANNIEN: ISLAM BREITET SICH IMMER STÄRKER AUS.
- Immer häufiger werden in England katholische und anglikanische
Kirchen von Mohammedanern gekauft und in Moscheen und islamische
Kultzentren umgewandelt. Bisher wurden schon über 15o Kirchen
verscherbelt.
VIETNAM - 100.000 REGIMEKRITIKER HINGERICHTET. -
Die beiden amerikanischen Sozialwissenschaftler Jacqueline Desbarats
und Karl D. Jackson von der Berkeley-Universität haben jetzt der
Öffentlichkeit nach längeren Studien und Recherchen einen Bericht über
die Behandlung der Regime-Kritiker in dem 'befreiten' Süd-Vietnam
vorgelegt: in den 11 Jahren nach der 'Befreiung' wurden insgesamt über
100.000 Personen hingerichtet, vorwiegend katholische Christen und
Buddhisten. Die meisten Hinrichtungen- 65.000 - fanden unmittelbar nach
dem Einmarsch der nord-vietnamesischen Truppen im Jahre 1975 statt. Die
Leichtfertigkeit in der Verhängung von Todesurteilen wird jetzt sogar
von der offiziellen Zeitschrift des juristischen Instituts der
Universität Hanoi "Luat Hoc" bestätigt.
SCHÜTZENHILFE AUS MOSKAU FÜR DIE ENZYKLIKA "SOLLICITUDO REI SOCIALIS" VON JOHANNES PAUL II. VOM 30. DEZEMBER 1987.
- "Sowjets verteidigen Enzyklika" unter dieser Überschrift erschien in
der SCHWEIZERISCHEN KATOLISCHEN WOCHENZEITUNG vom 29.4.88 folgende
Notiz: "Ungewöhnliche Unterstützung erhielt der Papst gegen
amerikanische Kritiken an seiner jüngsten Sozialenzyklika: Die Moskauer
'Literaturnaja Gaseta' hielt der 'New York Times' vor, 'extrem hart'
Kritik am päpstlichen Schreiben zu üben. Es seien Fortschritte in der
politischen Haltung des Vatikans seit dem 'Syllabus' von Pius VI. zu
verzeichnen, schreibt das sowjetische Blatt: Dank der Verdienste von
Johannes XXIII. und Paul VI. verzichte man dort heute auf Versuche,
'den Fortschritt mit Hilfe von dogmatischen Enzykliken zu stoppen'." -
Die Enzyklika gibt streckenweise und im Grundansatz marxistisches
Gedankengut wieder.
FREIHEIT FÜR WAHRHEIT UND UNWAHRHEIT? - In genau diesem indifferenten
Liberalismus rief Johannes Paul II. bei seinem 'Segen' "Urbi et orbi"
die Gottesmutter an: "Bitte für die einzelnen Rechte des Menschen,
besonders für die Religionsfreiheit jedes Menschen, jedes Christen und
NichtChristen an iedem Ort." (L'OSSERVATORE ROMANO dt.5.4.58) Das ist
schlichtweg Lästerung der Gottesmutter: sie soll dafür bitten, daß
Götzendienst stattfindet!
VOR ROCKSUCHT WIRD GEWARNT. -
(MÜNCHNER MERKUR vom 6.6.87) Moskau (dpa) Rockmusik löst im Körper die
Bildung von morphinähnlich wirkenden Stoffen aus. Darauf hat ein
sowjetischer Wissenschaftler am Freitag in der Zeitung "Sowjetskaja
Rossija" hingewiesen und zugleich vor der "Rocksucht" gewarnt. Morphine
wirken schmerzstiilend und heben die Stimmung. Der Wissenschaftler
isolierte in einer Studie Anhänger des "Heavy-Metal-Rock" eine Woche
lang von ihrer geliebten Musik und stellte anschließend "zitternde
Hände, höhere Gereiztheit und unbeständigen Pulsschlag" fest. In einer
benachbarten Maschinenfabrik sei die Arbeitsleistung von
"Heavy-Metal-Rock"-Fans um 5o Prozent gesunken, stellte der Professor
fest, der direkt gegenüber von der Fabrik wohnt und durch die laute
Musik zu seiner Studie angeregt wurde.
NEUE TÖTUNGSPILLE RU 486. - Als
eine Gefahr hat der internationale "Pro-Life-Kongreß" am vergangenen
Wochenende in Palma de Mallorca das Abtreibungsmittel RU 486
bezeichnet. Die Substanz (dieses Mittels) des französischen Konzerns
"Roussel Uclaf" sei in der Lage, einen Embryo "hormoneil austrocknen"
und trotz Schwangerschaft eine Blutung der Frau herbeizuführen. Nach
Angaben des Herstellers könnten damit bis zu achtzig Prozent der
chirurgischen Abtreibungen vermieden werden. Noch ist das Mittel in
keinem europäischen Land zugelassen. In einer Resolution forderten die
Teilnehmer des Kongresses, die aus den Vereinigten Staaten, Kanada und
Europa kamen, Politiker und den Konzern selbst auf, eine
Weiterentwicklung nicht zu fördern. Das Mittel mache den Embryo zur
Fäkalie. (...) Euthanasie und Abtreibung seien die Kehrseiten derselben
Medaille. Ein alter Mensch könne ebenso wie ein ungeborenes Kind
unerwünscht und behindert sein oder zur "sozialen Last" werden.
(DEUTSCHE TAGESPOST vom 16.2.88)
NEW AGE UND JOHANNES PAUL II. -
Zu einem Buch von Günther Schiwy ("Der Geist des neuen Zeitalters.
New-Age-Spiritualität und Christentum" München - Kösel-Verlag - 1987).
Im Jahre 1875 gründete die Russin Blavatsky die "Theosophische
Gesellschaft", die vor dem Ersten Weltkrieg mehrere Jahre der Gründer
der Anthroposophie, Rudolf Steiner, als Generalsekretär ideologisch
inspirierte. Die dritte Präsidentin war die bereits 1949 verstorbene
Alice Bailey, die behauptete, ihre niedergeschriebenen Texte inspiriert
bekommen zu haben - von einer "Hierarchie der Meister", um den Plan
eines "neuen Zeitalters", eben das "New Age" zu realisieren. Dieser
Plan und die Ideen haben in den letzten Jahren in den U.S.A. und in
Europa einen ungeheuren Zulauf erhalten, da in ihnen rationale mit
irrationalen, ia sqear satanischen Momenten vermischt sind. Die
Literatur, die sich mit dem Thema "New Age" befaßt - die
propagandistische und auch die kritisch warnende - hat in den letzten
Jahren einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Im letzten Jahr ist nun ein
Buch aus, der Feder von Günther Schiwy erschienen, der sich eingehend
mit Teilhard de Chardin beschäftigt hat (n.b die Enzyklika "Redemptor
hominis" von Mgr. Wojtyla ist auch teilhardistisch beeinflußt, ja sogar
von dessen Evolutionstheorie ausgesprochen geprägt), das versucht
nachzuweisen, daß die New-Age-Ideologie nur eine Variante der Enzyklika
Johannes Pauls II. "Dorninum et vivificantem" (über den Heiligen Geist)
vom 18.5.1986 sei bzw. daß diese Enzyklika auf dem Gedankengut von New
Age fuße. Schiwy legt deshalb nahe, daß Christen und New-Age-Anhänger
sich untereinander verständigen und voneinander lernen sollten.
Gemeinsame Basis sei Teilhard de Chardin, der nicht zufällig von den
Ideologen der New-Age-Bewegung als einer der ihren vereinnahmt worden
sei. - In einem Artikel, der in der DEUTSCHEN TAGESPOST vom 11. Juli
letzten Jahres erschienen ist, warnt der Rektor der Eichstätter
Universität, Prof. Nikolaus Lobkowitz, vor Schiwys Buch. Er vergißt
dabei aber, daß die Ähnlichkeiten und Überschneidungen der Ideen von
Johannes Paul II., von Lobkowitz verehrt, und Neu /ige bis in einzelne
Formulierungen reichen: so redet Mgr. Wojtyla häufig "von allen
Menschen guten Willens" - ein New-Age-Schlagwort. E. Heller
HEXEN HABEN HOCHKONJUNKTUR. - Nach
Schätzung von verschiedenen, voneinander unabhängigen Experten hat der
Hexenkult in der letzten Zeit stark zugenommen. Z.Zt. soll es bereits
10.000 Anhängerinnen geben, die sich dem diabolischen Kult verschrieben
haben. In 70 Städten gab es bereits sog. "Hexen-Konvente". Die Zahl der
"Hexenläden" steigt. In Deutschland gibt es etwa 99ooo Steuer zahlende
Wahrsager und Hellseher; demgegenüber wird die Zahl der Religionsdiener
der verschiedenen Sekten (zu denen auch die pseudokatholische 'Kirche'
gehört) mit etwa 35ooo angegeben. Der nordrhein-westfälische
Kultusminister Hans Schwier mußte bereits seine ihm unterstellten
Lehrerinnen, von denen sich etliche als Hexen bezeichnen, auffordern,
ihr okkultistisches Gedankengut nicht in den Unterricht einfließen zu
lassen.
"NEW AGE" UND AIDS. - Willfried
Gürtler lehrt: "Wir müssen unsere halbherzige Einstellung dem Leben und
der Liebe gegenüber verwandeln in Ganz-Herzigkeit, um die erkrankte
Liebe zu heilen. Das ist die Botschaft von AIDS." Willfried Gürtler,
37, aus Hannover, ist ein "New-Age"-Psychotherapeut. Auf Vortragsreisen
in alle größeren Städte verbreitet er auch diese Mitteilung über AIDS:
"In einer Reinkarnationssitzung haben wir diese Botschaft erhalten, daß
AIDS-Viren bereits zur Zeit der Inkas ähnliche Krankheitsphänomene
auslösten wie heute." Und: "In Wirklichkeit aber sterben die Leute
nicht am AIDS-Virus selbst, sondern an dem Glauben daran. Es kommt also
darauf an, eine Therapie einzusetzen, die den Patienten wie eine Art
Gehirnwäsche umkrempelt, die seine Krankheit umformt in Bewußtsein."
Gürtlers Therapie besteht unter anderem aus einem "Überlebenstanz" und
"Trance-Reisen in mittelalterliche Inkarnationen", (von Josef Nyary in
DIE WELT vom 28.2.88)
DER FEMINISMUS DER RITA SÜSSMUTH
von Frau Prof. E. Motschmann (WELT AM SONNTAG vom 28.2.88) - "Ich
möchte eine Lanze für die feministische Theologie brechen." Mit diesen
Worten leitete die CDU-Familienministerin Rita Süssmuth kürzlich in
einer Zeitschrift ihren Kommentar ein. Feministische Theologie sein
"ein Dienst an allen", vornehmlich "ein Dienst von Frauen für Frauen".
Außerdem sorge sie für eine "gerechte Sprache in der Kirche". Da greift
die Frau Ministerin in ein Wespennest. In einem sind sich die
verschiedenen Strömungen feministischer Theologie einig. Sie lehnen das
"patriarchale Gottesbild" ab: "Freiheit für die Frau könne es nur
geben, wenn Gott-Vater "zu einer Metapher unter vielen verblaßt", wenn
der "alte Gott" stirbt. Gesprochen wird von "Gott-Mutter, Tochter,
Heilige Geistin" oder von 'Jesa Christa". Ist das gemeint, wenn Frau
Süssmuth von einer 'gerechteren Sprache in der Kirche" fabuliert? Eine
feministische Alternative für den Gott der Väter ist die Anbetung
weiblicher Göttinnen. Ob Isis, Astrate, Jörd oder Hera - alle sind
recht. "Das Demeterlein zieht bei mir ein", schreibt Ursa Krattinger.
Sie nimmt eines Tages "wortlos das Kruzifix aus dem Sterbezimmer meiner
Mutter" und erklärt glücklich: "Einzug hat bei mir die große Göttin
gehalten, die große Mutter, der Schoß aller Dinge." Hat Frau Süssmuth
daran gedacht, als sie die These "damit gelingt es feministischer
Theologie, Ökumene zu schaffen, nicht nur zwischen den Konfessionen,
sondern auch zwischen den Kulturen" formulierte? Einige Vertreterinnen
feministischer Theologie knüpfen bewußt an die Tradition der Hexen an.
In einem 1981 von der Evangelischen Akademie Bad Boll herausgegebenen
"Werkstattbuch" findet sich eine "Schwestern-Hexegese". Auszug: "Wieso
brauchen die Männer eigentlich das Blut aus der Kreuzeswunde und nicht
das Blut, das Frauen ständig vergießen?" Mary Daly geht noch einen
Schritt weiter und nennt das Abendmahl "verkappten Vampirismus" und den
christlichen Kelch "Mittelpunkt eines kanibalistischen / aasfressenden
Rituals". (Soweit Zitate aus dem angeführten Artikel. Die Verfasserin
zeigt noch die Querverbindungen der feministischen 'Theologie' zu New
Age, zu den revolutionären Befreiungsbewegungen, die den Revolutionär
Che Guevara mit Christus vergleicht, wobei Christus als Symbol für den
Tod und Che Guevara als Symbol für das Leben stehen. Zum Schluß ihrer
Ausführungen fragt Frau Motschmann, wie die Ministerin und
Vorzeigekatholikin Süssmuth solche Affinitäten zu dieser Art von
'Theologie' mit ihrem angeblich katholischen Glauben verbinden kann.
Unsere Antwort: sie vertritt diesen christlichen Glauben gar nicht!)
WISSENSCHAFTLER BESTIMMEN DAS ALTER DES TURINER GRABTUCHES. -
Turin (KNA) Das Alter des Grableinens von Turin soll jetzt mit der
sogenannten "Carbonium 14"-Methode bestimmt werden. In Anwesenheit des
Erzbischofs von Turin, Kardinal Anastasio Ballestero, haben
Wissenschaftler am Donnerstag, drei Gewebeproben aus den besterhaltenen
Teilen des Grabtuches entnommen. Mit Hilfe des radioaktiven Verfalls
des Kohlenstoffes C14 werden sie in drei Laboratorien in Zürich /
Schweiz, Arizona / Amerika und Oxford / Großbritannien versuchen, das
Alter des Grabtuches mit einer hohen Genauigkeit festzustellen. (...)
Seit 1978 hatte ein aus vierzig internationalen Wissenschaftlern
bestehendes Team des Forschungsprojektes "Turiner Grabtuch" ("STRP" -
Shroud of Turin Research Project) das Bild eines gefolterten und durch
Kreuzigung hingerichteten Mannes auf dem Grabtuch rund 12o Stunden lang
in Turin untersuchen dürfen. (DEUTSCHE TAGESPOST vom 26.4.88)
H.H. PATER HERMES GESTORBEN. -
Der Herausgeber der Zeitschrift DER FELS, H.H. P. Hermes ist am 6.2.88
im Alter von 79 Jahren verstorben. P. Hermes hatte es einmal
unternommen, sich in die Reihen des Widerstandes einzureihen, als er
1976, als die hl. Messe 'verboten' wurde, auf die Ungültigkeit des sog.
'N.O.M.' hinwies. R.i.p. E.H.
IDEENKLITTERUNG: DER HL. BENEDIKT ANHÄNGER DER PRINZIPIEN DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION. In
einer Abhandlung von Vitalis Maier und Emil Franzel "Europa und die
benediktinische Geistigkeit" (Bietigheim o.J.) der Schriftenreihe der
"Liga Europa" (in der u.a. auch Bischof Graber publizierte) stellen die
Autoren die Behauptung auf, der hl. Benedikt habe sein geistiges
Erneuerungswerk auf den Prinzipien der französischen Revolution
Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit aufgebaut (a.a.O., S.39 f.)
Wenn man weiß, wie 'gleich' die Millionen der guillotinierten Franzosen
war... Das ist bewußter Betrug: der hl. Benedikt als Wegbereiter der
Freimaurerei in der Kirche, die von dort aus den politischen und
gesellschaftlichen Raum gestalten will. Zu diesem freimaurerisch
infizierten Kreis ("Liga Europa") zählen die Herren Abt Niggl von
Weltenburg, Abt Maier von Ottobeuren, Heinrich v. Schuschnigg / Wien,
Abt Dietel von St. Georgenberg / Österreich, Dr. med. Franz Riedweg /
München, Alois Graf Waldburg-Zeil, Ratzenried.
ZENTRALKOMITEE VERTEIDIGT SOG. 'KATHOLISCHE BERATUNGSSTELLEN'. -
Die sog. 'Beratungsstellen, die von den deutschen 'Bischöfen'
unterstützt werden, sind beschuldigt worden, an der schließlich
erfolgten Abtreibung Mit-Schuld (im rechtlichen Sinne) zu tragen, da
das Ausstellen des Beratungsscheines Teil der Maßnahmen ist, welches
schließlich das Abtreiben selbst 'legalisiert'. Neben den Herijn Blüm
und Geißler, die die derzeitige Rechtslage des § 218 StGB beibehalten
bzw. die Finanzierung durch die Krankenkassen gesichert sehen wollen,
hat sich für die Beibehaltung der sog. 'kath.' Beratungsstellen nun
auch das Zentralkomitee eingesetzt: "Der kirchlichen Beratungsarbeit im
Zusammenhang mit Paragraph 218 des Strafgesetzbuches liegen gründlich
durchdachte und verantwortlich formulierte Entscheidungen unserer
Bischöfe zugrunde." (DT vom 23.2.88)
BESCHLÜSSE VON HELSINKI HALFEN DEN KIRCHEN IM OSTEN NICHT. -
Trotz sog. Glasnost und Perestroika hat sich die Situation für die
orthodoxen und katholischen Christen in der UdSSR nicht gebessert,
(nach DT vom 11.2.88)
BESSERER SCHUTZ ERFORDERLICH. -
Auf der Jahrestagung der "Juristenvereinigung Lebensrecht" in Köln, der
u.a. namhafte deutsche Juristen angehören,eröffnete Herr Prof.
Spaemann, Dozent für Philosophie an der Universität München, den
Vortragsteil mit der zunächst überraschend klingenden Feststellung, die
Diskussion um die Abtreibung sei eigentlich beendet. Die
Argumentationsschwäche der Befürworter sei notorisch dünn. Die sog.
Reformdebatte des § 218 sei mit bewußten Falschinformationen gesteuert
worden, die Zahl der Abtreibungen habe sich nach der sog. Reform des ß
218 drastisch erhöht und die bewußtseinsbildende Kraft des Strafrechtes
sei verlorengegangen, d.h. Abtreibung wird nicht mehr als Straftat
bewertet. Spaemann bewertete die soziale Indikation als
Bankrotterklärung des Sozialstaates. Wenn die sozialen Verhältnisse im
Einzelfall so schwierig sein sollten, daß das Kind nicht bei den Eltern
aufwachsen könne, dann sei eine staatliche Adoptionsgarantie als
Lösungsweg einzuschlagen und nicht eine staatliche Tötungserlaubnis
anzubieten. Spaemann kritisierte auch das Verhalten der sog.
'kirchlichen Beratungsstellen'. Die sog. kirchliche Schwangerenberatung
im Sinne des Strafgesetzbuches versuche zwar indem amoralischen
Tötungssystem zu retten, was zu retten ist (Anm.d.Red.: dies muß nach
den gemachten Erfahrungen sogar vehement bestritten werden), trage aber
durch die Mitwirkung am "Bescheinigungsverfahren" zur Legitimation
dieses Systems bei. Spaemann zog einen hypothetischen Vergleich: Könne
man sich vorstellen, daß es eine kirchliche Mitwirkung an einer
"Euthanasieregelung" gäbe, in der Beratungsbescheinigungen ausgestellt
würden, die zum hunderttausendfachen Tod alter und kranker Menschen
führten? Spaemann empfahl eine "begrenzte Konfliktstrategie, die
Beratung ohne Ausstellen des Beratungsscheines durchführen und gegen
die Krankenkassenfinanzierung vorzugehen, (nach DT vom lo.5.88)
PATRIARCH PIMEN BEKRÄFTIGT DAS VERBOT DER UKRAINISCHEN KIRCHE. - Der
russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau (und der kommunistischen Partei
hörig, Anm.d.Red.) Pimen hat der katholischen Kirche Uneinsichtigkeit
in bezug auf die verbotene ukrainisch-katholische Kirche vorgeworfen.
Für Pimen ist die zwangsweise Eingliederung (derenwegen Kard. Slippy 18
Jahre im Gefängnis saß, um dann durch den guten Johannes 'befreit' zu
werden, wodurch dieser Teil der Kirche ihres realen Führungssymbols
beraubt wurde, Anm.d.Red.) dieser Kirche in die russisch-orthodoxe eine
"abgeschlossene" Sache, wie er am Dienstag (12.4.88) in Wien in einem
Interview mit der russischen Regierungszeitung "Istwestija" erklärte.
Die katholische Kirche sei jedoch "uneinsichtig" und wolle diese
Tatsache einfach nicht zur Kenntnis nehmen. "Wir sind über diesen
Zustand tief verbittert, denn er macht eine normale Beziehung zwischen
der katholischen und der orthodoxen Kirche unmöglich", so Pimen. (nach
DT vom 14.4.88) - Seltsame Psyche: der Tyrann, der hier nur im Auftrag
und mit den Mitteln eines noch stärkeren agierte, ist "verbittert", daß
der Unterdrückte sich nicht verhält wie Hegels Knecht, der "in der
Furcht des Herrn den Beginn der Weisheit" sieht ("Phänomenologie des
Geistes"), sondern im Untergrund einfach weiterexistiert. Man wollte es
in Rußland nach dem Krieg machen, wie man es später mit Lefebvre
praktizierte: den Widerstand - in Rußland die ukrainische Kirche, bei
uns die selbständigen Gläubigen - einfach ankuppeln, um ihn dann dem
Vernichter auszuliefern - in Rußland an den kommunistischen Staat, bei
uns an das abgefallene Rom. Wie gesagt, das gleiche Strickmuster,
Ankuppelung dort, Ankuppelung hier; nur die Methoden und die Umstände
sind anders.
REAGENZGLASBEFRUCHTUNGEN - PROPAGANDA UND WIRKLICHKEIT, EINE RICHTIGSTELLUNG
von Herrn Dr. Bruno Hügel / Eichstätt, Arbeitsgemeinschaft Artikel I GG
(DT vom 3o.4.88) - Die Erfolgsmeldungen über Reagenzglasbefruchtungen,
die zur Geburt gesunder Kinder führen, stellen leider ein verzerrtes
Bild dar. Eine Anfrage der CDU-Hessen an Ärzteteams in diesem
Bundesland ergab zum Beispiel folgende Zahlen: von zwei Arbeitsgruppen
wurden bis zum 1. Juli 1987 zweihundertvierzig Frauen behandelt, denen
bei 281 Eingriffen 1048 Eizellen entnommen wurden. Von diesen Eizellen
wurden Ioo2 befruchtet, aus denen 522 Embryonen hervorgingen. Insgesamt
493 eingepflanzte Embryonen führten in 28 Fällen zu Schwangerschaften
und letztendlich zu a c h t Geburten. Diese Zahlen bestätigen nach den
Worten des CDU-Abgeordneten Roland Rosier, daß die Befruchtung
außerhalb des menschlichen Körpers "eher ein Experimentierfeld mit
menschlichem Leben, als Erfüllung eines ersehnten Kinderwunsches ist".
Nach dieser regierungsamtlichen Studie beträgt demnach das Verhältnis
künstlich gezeugter Embryonen zu tatsächlich geborenen Kindern etwa
125:1. (Anmerkung: die von Dr. Hügel mitgeführte Arbeitsgruppe wendet
sich konsequent gegen jede künstliche Befruchtung.)
LAFONTAINES ADMINISTRATION WOLLTE IM
SAARLAND SCHRIFT GEGEN ABTREIBUNG ALS 'JUGENDGEFÄHRDEND' INDIZIEREN
LASSEN - EIN AKT BESONDEREN ZYNISMUSSES. (von Hans-Jürgen
Leersch in MÜNCHNER MERKUR vom 2o.3.87) - Die saarländische
SPD-Landesregierung, Befürworterin der gegenwärtigen
Abtreibungsregelung, wollte eine Broschüre, die Bilder von
abgetriebenen und zerstückelten Ungeborenen zeigt, wegen
"menschenverachtender Form" auf die Liste der jugendgefährdenden
Schriften setzen lassen. Im September war die Broschüre "Leben oder
Tod" der "Europäischen Ärzteaktion" (Ulm) in Saarbrücken verteilt
worden. Sie zeigt auf dem Titelblatt ein in der 21.
Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommenes Baby, das - obwohl zu
früh geboren - überlebte. Ein zweites Bild zeigt ein in der 21. Woche
abgetriebenes Ungeborenes. Im Inneren finden sich ähnliche Aufnahmen.
Diese Broschüre, so Regierungsdirektor Hans-Günther Leistenschneider
vom saarländisehen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung
in einem Antrag an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften
in Bonn, sei in die Hände von Kindern und Jugendlichengelangt. Er
schrieb von "Horrorcharakter","die Menschenwürde verletzenden brutalen
Darstellungen". Weiter erklärte Leistenschneider: "Die bewußte,
bildhafte, reißerische, menschenverachtende Form der Darstellung
verunsichert Kinder und Jugendliche". Die Schrift enthalte "extrem
nervenbelastende Bilder". Da das
Druckstück geeignet sei, "sittlich schwer zu gefährden", müsse es auf
den Index der Bundesprüfstelle gesetzt werden. Siegfried Ernst,
Vorsitzender der Europäischen Ärzteaktion, wehrte sich entschieden. Das
bisher weltweit in einer Auflage von 3o Millionen verbreitete Heft
werde in der Bundesrepublik auch in Schulen als Informationsmaterial
eingesetzt und sei noch nie beanstandet worden. Ernst sprach von einem
"perversen" Antrag des Saarlandes. "Das eigene Kind zu töten bedeutet
die 'sittlich schwerste Gefährdung1 der Frauen und Mädchen, die
überhaupt denkbar ist. Sie davon abzuschrecken und abzuhalten ist eine
Pflicht, die mit allen Mitteln - auch mit der Demonstration der
schockierenden Wirklichkeit des Verbrechens - erfüllt werden muß."
Weiter schrieb Ernst: "Wenn die Greuel und Leichenberge des
nationalsozialistischen Holocaust ständig gezeigt werden und die
Jugendlichen schockieren sollen mit dem Ziel, sie von dieser Ideologie
und deren Konsequenzen abzuschrecken, so kam bisher niemand auf die
Idee, solche Bilder als 'sittlich schwer jugendgefährdend' indizieren
zu lassen!" Ernst wandte sich auch gegen die Haltung, daß man die
Abbildungen angreife, aber das "Verbrechen" selbst toleriere und sogar
finanziere. Zu einer Verhandlung in Bonn kam es allerdings nicht. Sang-
und klanglos zog das Saarland seinen Antrag zurück. Der Termin wäre
pikant geworden: Auf der Liste der Beisitzer der Bundesprüfstelle für
diesen Verhandlungstag stand ausgerechnet jener Hans-Günther
Leistenschneider, der den Antrag gestellt hatte. (Kommentar
überflüssig.)
RELIGIONEN FÜR FAMILIENPLANUNG - (FAZ
vom 13.3.87) Fragen der Abrüstung, der Verschuldung und der
Bevölkerungspolitik standen im Mittelpunkt zweitägiger Beratungen
führender Vertreter von fünf Weltreligionen mit ehemaligen Staats- und
Regierungschefs aus mehreren Ländern. Das erste Treffen dieser Art
wurde in Rom vom "Interaction Council" organisiert, zu dessen
Initiatoren Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der ehemalige
japanische Ministerpräsident Takeo Fukuda gehören. (...) Trotz der
verschiedenen Vorstellungen der Religionen wird eine effektive
Familienplanung in den Entwicklungsländern als unvermeidbar bezeichnet.
- Anm.d.Red.: An diesen Beratungen nahm auch 'Kardinalstaatssekretär '
Agostiqto Casaroli als Vertreter des Vatikan teil. Die angestrebte
Familienplanung bedeutet nichts weniger, als daß die 'Kirche'
aufgefordert wird, offiziell ihre ethisch-moralischen Prinzipien zu
verfälschen - und es dürfte kaum Zweifel geben, was geschehen wird -,
damit demnächst Abtreibung, Sterilisation, Empfängnisverhütung und
Genmanipulation 'lehramtlich' sanktioniert werden können.
STATISTISCHES BUNDESAMT GIBT FÜR DAS JAHR 1986 DIE ZAHL DER ABTREIBUNGEN MIT 84274 AN.
(kna) Dem Statistischen Bundesamt sind im vergangenen Jahr 84274
Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden. Davon seien 72279 oder 85,8 %
aufgrund einer sogenannten sozialen Indikation vorgenommen worden,
teilte das Bundesamt in Wiesbaden mit. Der Anteil der Abbruche aufgrund
einer sozialen Indikation sei gegenüber 1985 um 1,5 % gestiegen. Damals
wurden nach Angaben des Bundesamtes 83538 Abbruche gemeldet, von denen
7o411 oder 84,3% mit einer sozialen Indikation begründet worden seien.
Die Zahl der Geburten gab das Bundesamt für 1986 mit 625963 an. Das
bedeute gegenüber 1985 einen Anstieg um 6,8 %. Das Bundesamt wies
darauf hin, daß es bei der Registrierung von Schwangerschaftsabbrüchen
trotz der ärztlichen Meldepflicht eine "hohe Untererfassung" gebe.
Fachleute beziffern die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche vor allem
unter Hinweis auf die von den Krankenkassen bezahlten Abtreibungen auf
240.000 bis 250.000. (DT vom 22.4.87)
EIN INSIDER PACKT AUS: HANS KÜNG ÜBER DIE SOG. ÖKUMENE.
- Eine Karikatur der Ökumene. Frankfurt (epd) Vertreter der
evangelischen Kirche haben Äußerungen von Hans Küng zur Ökumene
zurückgewiesen. Die evangelische Kirche darf nach Ansicht des Leiters
des Konfessionskundlichen Institus in Bensheim, Reinhard Frieling,
nicht mit einer "Oppositionspartei innerhalb der römisch-katholischen
Kirche" verwechselt werden. Der hannoversche Landesbischof Eduard Lohse
warf Küng vor, vom ökumenischen Dialog zwischen der Evangelischen
Kirche in Deutschland und der römisch-katholischen Kirche eine
"Karikatur" entworfen zu haben. Küng hatte der evangelischen Kirche in
einem Gespräch, das die in Hannover erscheinenden "Lutherischen
Monatshefte" im März veröffentlichten, einen "Diplomaten-Ökumenismus"
vorgehalten, weil sie sich praktisch von Rom habe "einkaufen" lassen.
Weil Protestanten nichts mehr zu protestieren hätten, sondern froh
seien, "mit dem Papst fotografiert zu werden, werden sie in Rom gern
gesehen und als Alibi benutzt", sagte der Tübinger Theologe weiter. Er
selber gelte für manche evangelischen Kirchenführer als "Störenfried",
weil er auch unbequeme Fragen stelle. (DEUTSCHE TAGESPOST vom 2.4.87) -
Nicht als Störenfried sollte er sich fühlen, sondern eher als Hofnarr.
BLUT VERFLÜSSIGTE SICH - Neapel
(dpa) - Etwa 7ooo Menschen, darunter viele Touristen, klatschten am
Freitag in der Kathedrale von Neapel Beifall, als sich pünktlich am
Namenstag des Schutzpatrons der Hafenstadt das als Reliquie aufbewahrte
Blut des hl. Januarius verflüssigte. (MÜNCHNER MERKUR vom 2o./21.9.86)
HOLLAND: STERBEHILFE WAR GERECHTFERTIGT - GERICHTE FÜR EUTHANASIE.
Den Haag (dpa) Ein Berufungsgericht in Den Haag hat entschieden, daß
ein Arzt aktive Sterbehilfe (d.h. im Klartext: der Arzt darf auf
Verlangen einen Patienten töten! Anm.d.Red.) leisten durfte, um das
Leben einer an einem unerträglichen psychischen Leiden erkrankten und
sterbebereiten Frau zu beenden. Das Gericht bestätigte damit ein Urteil
aus erster Instanz aus dem Jahre 1983 und stellte mit diesem Spruch das
Ver&hren gegen einen Arzt ein, der vor vier Jahren das Leben einer
schwer leidenden fünfundneunzigjährigen Frau auf deren inständiges
Bitten beendet hatte. Die Frau litt stark unter ihrem zunehmenden
körperlichen Verfall und hatte zwei Jahre vor ihrem Tod eine
Einwilligung zur Sterbehilfe unterschrieben, weil sie auf würdige Weise
sterben wollte. (...) Nach eingehenden Gesprächen mit der Frau und
seinem Assistenten habe der Arzt "mit einer medizinisch annehmbaren
Methode" dem Leben der Frau ein Ende bereitet, erklärte das Gericht.
(DEUTSCHE TAGESPOST vom 13.9.86)
BONN HÄLT AM VERBOT DER AKTIVEN STERBEHILFE FEST.
Bonn (dpa) Bundesjustizminister Engelhard (FDP) hat sich nachdrücklich
gegen eine gesetzliche Freigabe der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen.
An der Strafvorschrift, die ein Töten auf Verlangen verbietet, könne
und dürfe nicht gerüttelt werden, sagte Engelhard am Freitag in Bonn.
Auch eine Änderung des geltenden Rechts, die auf keine Bestrafung in
besonders gelagerten Fällen der aktiven Sterbehilfe hinauslaufe, komme
nicht in Frage. (DEUTSCHE TAGESPOST vom 18.lo.87) - Die
"marktschreierische Werbung" von Ärzten für "aktive Sterbehilfe" hat
der Vorstand der bayerischen Ärztekammer nachdrücklich verurteilt. Ihr
Präsident, Prof. Hans-Joachim Sewering, sagte gestern anläßlich des an
diesem Wochenende stattfindenden Bayerischen Ärztetages, es gehöre zu
den Pflichten des Arztes, seinen Patienten beim Sterben beizustehen.
"Niemals darf der Arzt aber durch sein Handeln den Tod bewußt
herbeiführen", betonte Sewering. (MÜNCHNER MERKUR vom 10./11.10.1987)
BEGEISTERT VON DEN PERSÖNLICHEN FREIHEITEN IN DER UDSSR. -
Leonardo Boff, Miterfinder der "Theologie der Befreiung", der von
seinem Doktorvater Ratzinger Redeverbot erhalten hatte, ist nach einem
zehntägigen Aufenthalt in der UdSSR begeistert über die persönliche
Freiheit, "die die Sowjetbürger genießen". Boff, der russischen Sprache
nicht mächtig, wurde von einem offiziellen Dolmetscher des Regimes
begleitet, (nach PRIVAT-DEPESCHE 31.7.87)
GRÜNE FÜR MEHR SEXUELLE FREIHEITEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN.
Bonn (ap) - Die Grünen haben erstmals Forderungen zur Jugendpolitik
vorgelegt, die auf mehr Freiheiten und Rechte für Minderjährige
abzielen. (...) Zu den Forderungen der Partei gehört u.a. die
Abschaffung der Altersgrenzen. (...) "Kindern und Jugendlichen wird
vorenthalten, was Liebe und miteinander schlafen heißt (...). In der
öffentlichen Erziehung dürfen abweichende Formen der Sexualität nicht
länger diskriminiert werden." (MÜNCHNER MERKUR vom 19.8.87)
NEW AGE UND KONZILSKIRCHE. - In
der WELT erschien aus der Feder von Josef Nyary vom 31. Januar bis 13.
März dieses Jahres eine Artikelserie über New Age, Okkultismus,
Neu-Heidentum, Satanismus etc.. In der WELT AM SONNTAG vom 27.3.88
wurden Leserstimmen veröffentlicht, warum es zu der Ausbreitung von
diesen Erscheinungen in unserer Gesellschaft kommen konnte. Immer
wieder wurde von den Lesern die Mitschuld der Institution aufgezeigt,
die eigentlich Hüterin und Bewahrerin der wahren Religion sein sollte:
die Kirche. Hier einige Zitate: "Vieles, was Sie schrieben, haben Sie
m.E. viel zu 'cool' dargestellt. Die Artikel erwecken den Eindruck, als
spiele sich der neue Aberglaube (New Age, Satanismus etc.) nur in der
Säkular-Gesellschaft ab. In Wirklichkeit aber steht die Kirche aktiv
mittendrin. Wenn es um den Wettlauf mit dem Zeitgeist geht, ist die
Kirche mal wieder voll dabei." K.M. Bender / Karlsruhe 1. - "... stellt
sich vielleicht die Frage, ob die neue (Fehl-)Entwicklung vielleicht an
den Kirchen liegt, deren abgeleiertes Angebot eine Flucht in die
niedrigsten Ebenen der Esotherik so attraktiv macht?" Margot Brenker /
Detmold. - "Daß solche 'neuen' Bewegungen überhaupt möglich sind und
heute die modernen Menschen von den Kirchen weglocken, liegt wohl in
der Tatsache, daß die Kirchen das Suchen der Menschen nach Gott bisher
nicht befriedigen konnten... Wo der Glaube aufhört, fängt der
Aberglaube an mit all seinen Variationen, Okkultismus, Hexenkult etc.,
und damit ist der Finsternis Tür und Tor geöffnet." H. Schleppinghoff /
Linkenheim-Ho. - "Wenn neben Verbrechen und Sex nun auch Rausch, Orgie
und Sektierertum im Gesamtkomplex Anomalien ein solches Ausmaß annehmen
können, so - darf man wohl schließen - muß doch in unserem tradierten
Geistes-, Glaubens- und Gesellschaftsbild etwas nicht stimmen". G.
Koch-Jasmund / Bremen.
"GEMEINSAM (...) DEM EINZIGEN UND BARMHERZIGEN GOTT DANKEN". -
'Bischof Lehmann richtet Grußworte an die Muslime. - Bonn (DT) Aus
Anlaß des Endes des Fastenmonats Ramadan hat der Vorsitzende der
Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Lehmann, am Montag an die Muslime
in Deutschland folgendes Grußwort gerichtet: "Die Wiederkehr des Festes
des 'Fastenbrechers', des Endes des Ramadan, gibt mir Gelegenheit, an
Ihrer Freude teilzunehmen und Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch zu
übermitteln. Gemeinsam dürfen wir dem einzigen und barmherzigen Gott
danken. Dieses Fest erlaubt mir, meine Achtung auszudrücken, die ich
vor Ihrem Zeugnis der Hingabe an Gott empfinde"... (DT vom 17.5.88) Man
stelle sich vor: ein angeblich 'katholischer' Bischof behauptet damit
folgendes. Gott hat sich zweifach offenbart: einmal unmittelbar in
Christus, einmal mittelbar durch Mohammed, beide Offenbarungen sind
gleichwertig, da Offenbarungsweisen des "einzigen und barmherzigen
Gottes". Ich finde es nur seltsam - und vielleicht andere auch - daß er
- der "einzige und barmherzige Gott" seinem Propheten Mohammed
befiehlt, die Anhänger seiner Offenbarung in Jesus Christus zu töten
(Koran, Sure 2,192) und seine Trinität zu leugnen, seine unmittelbare
Offenbarung zu leugnen, seine Gottheit zu leugnen... ein Gott, der
zugleich auch kein Gott ist, und der sich obendrein noch in sich
ausschließenden Manifestationen offenbart. - All das behauptet der
angeblich den christlichen Glauben repräsentierende 'katholische'
'Bischof (auch in Anführungszeichen) Lehmann, der obendrein noch der
sog. "Deutschen Bischofskonferenz" vorsitzt! E. Heller
ÜBERZEUGUNG. - Ein
französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der in seinem
Heimatland einigen Bekanntheitsgrad erreicht hatte, wurde in seinem
Landhaus, in der Nähe von Paris, schwer krank. Zu seiner Pflege rief
man eine Schwester vom Bon-Secours. Mit der gewohnten Unbekümmertheit
machte kranke Spötter Witze über das Ordenskleid und über die frommen
Übungen, die sie mit Pünktlichkeit verrichtete. Trotz allem half sie
mit der Ordensschwester über Religion zu reden. Unter anderem fragte er
sie: "Sind Sie von Ihrer Religion richtig überzeugt?" - "Glauben Sie",
erwiderte sie, "daß, wenn ich es nicht wäre, ich hier wäre, um Ihnen
meine Freiheit zu opfern?" (Anmerkung der Redaktion: Diese schöne
Episode steht im neuesten Rundbrief von Dom Augustin Marie, Prior des
Kloster St. Joseph in Flavigny, der mit dieser Geschichte seinen
Bettelbrief einleitet. Leider hat es besagter Prior vorgezogen, seine
Überzeugung, d.h. seine rechtgläubige Position der Anerkennung durch
Mgr. Wojtyla und seinen Adepten aufzuopfern. Aber er versucht dennoch,
bei den rechtgläubigen Katholiken zu sammeln... Also Vorsicht... Mit
Speck fängt man gewöhnlich Mäuse, auch, wenn, wie im vorliegenden Fall,
der Mäusefänger nicht viel von Speck hält, spricht seinen Glauben
verraten hat. Überzeugung???)
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