NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
VERZWEIFLUNG. - Der MÜNCHNER
MERKUR beschreibt die Motive eines Bankraubs in der Überschrift seines
Berichtes darüber präziser: "Arbeitsloser Akademiker wußte keinen
Ausweg - Vorm Bankraub suchte Doktor in der Bibel Rat - Komplette
Sozialhilfe zur Arbeitssuche benötigt". (MÜNCHNER MERKUR vom 21.4.88)
Nachfolgende Informationen über die Bestrafung eines Bankräubers und
dessen Lebensumstände haben denkwürdigen Charakter. Allem Anschein nach
geschah die Tat dieses unglücklichen Menschen aus schierer
Verzweiflung. Das sollte nachdenklich stimmen. Die Nächsten waren wohl
achtlos an ihm vorbeigegangen.
"WÜRZBURG (lby) - Notizzettel
mit Bibel-Zitaten und Psalm-Versen fand die Würzburger Polizei bei
einem Mann, der nach einem Banküberfall in eine Kirche geflohen war.
Der nicht vorbestrafte arbeitslose Akademiker (57) erklärte jetzt vor
Gericht, er habe als Christ vor dem Überfall immer wieder die Bibel
'gefragt', ob man in einer ausweglosen Situation diese Straftat begehen
dürfe. Das Landgericht Würzburg verurteilte ihn zu zwei Jahren und
sechs Monaten Haft. Man habe den 'unverschuldet tragischen Lebenslauf'
des Mannes, so die Richter, berücksichtigen müssen, der 1958 aus der
DDR geflohen war, erst nach einer fünf Jahre dauernden schweren
Erkrankung wieder 'unter die Leute' gehen konnte und dann über 15 Jahre
studiert hat: bei Theologie beginnend über Jura und Politik bis zur
Philosophie, wo er den Doktor-Titel erwarb. Da er keine Anstellung
fand, arbeitete der Mann zuletzt fünf Jahre als Kartenkontrolleur in
einem Kino.Stundenlohn: Fünf Mark. Dann zwang ihn ein Leiden, den Weg
zum Sozialamt anzutreten. Mitte Januar 1988 hatte der Akademiker kein
Geld mehr, weil er die Sozialhilfe in Höhe von etwa 4oo Mark in
zahlreiche Telefongespräche zwecks Stellensuche investiert hatte."
(a.a.O.)
POKERSPIEL. - Um seinen
Forderungen nach einer Lösung seiner Eingliederung in die apostatische
'Kirchen'-Organisation Nachdruck zu verleihen, hat Mgr. Lefebvre - wie
schon früher zum wiederholten Male - für den Fall der Verweigerung
seiner Inkorporation drei Bischofsweihen für den 3o. Juni dieses Jahres
angekündigt, und "dies nicht als Auflehnung gegen den Papst (d.i. Mgr.
Wojtyla, Anm.d.Red.), und schon gar nicht als Erstellen einer
parallelen Hierarchie oder einer Trennung von Rom" wie Herr
Schmidberger im "Mitteilungsblatt" vom April 1988 versichert. (N.b.
solche Versicherung sind theologisch und kanonisch der reinste Hohn,
und Schmidberger wagt solche Sentenzen auch nur von sich zu geben, weil
er den von ihm mitzuverantwortenden theologischen Bildungsgrad seiner
Leser richtig einzuschätzen weiß.) - Die Drohungen aus Econe müssen
indessen doch für Mgr. Wojtyla so großes Gewicht bekommen haben, daß er
das bisher laufende Hinhaltespiel etwas forcieren möchte, wie KNA
verbreitet: "Papst Johannes Paul II. hat seinen Willen bekräftigt, zu
einer Einigung mit dem amtsenthobenen Traditionalistenbischof Marcel
Lefebvre zu gelangen. Die Einheit der Kirche müsse erhalten bleiben,
betonte der Papst in einem gestern (d.i. der 8.4.88) im Vatikan
veröffentlichten Brief an den Präfekten der vatikanischen
Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger. Darin ermutigt er den
Kardinal, in seinem Bemühen um eine Einigung im 'Fall Lefebvre'
fortzufahren." (MÜNCHNER MERKUR vom 9.4.1988) - Es ist leicht
auszumachen, welchen Nutzen man erzielt, wenn ein Bischof, dessen
Priester- und Bischofsweihe man allen Grund hat, als gültig
anzuzweifeln, wiederum Priester und Bischöfe (bzw. 'Priester 'und
'Bischöfe') weiht (oder 'weiht').
WEITERES AIDS-VIRUS ENTDECKT. -
Washington. US-Wissenschaftler haben offenbar in Westafrika ein neues
AIDS-Virus entdeckt. Wie Prof. Robert Gallo auf einem AIDS-Kongreß
berichtete, wurde es aus dem Blut von zehn AIDS-Patienten isoliert und
kann ebenfalls die Immunschwäche auslösen. Die Patienten stammten aus
ländlichen Gebieten Nigerias. (AZ vom 3.6.1987)
AUS DER ANSPRACHE DES ISRAELISCHEN PRÄSIDENTEN HERZOG IN BERGEN-BELSEN:
"Ich war vor zweiundvierzig Jahren zum ersten Mal hier, als jüdischer
Soldat aus Fretz-Israel, der sich am Kampf zum Sturz der Naziherrschaft
beteiligt. Der Anblick des Grauens wird niemals aus meinem Gedächtnis
schwinden. Heute kehre ich zurück, und mit mir einige der Geretteten,
als Präsident des Staates Israel, des unabhängigen Staates der Juden,
im Einvernehmen mit seiner souveränen Regierung, um vor Euch zu
bezeugen, daß die Ewigkeit Israel nicht Lügen straft und daß das Volk
Israel lebt. Kein Verzeihen habe ich mit mir gebracht - und kein
Vergessen." (DEUTSCHE TAGESPOST vom 7.4.87)
IM NAMEN ALLAHS! - KINDER ALS KANONENFUTTER.
- Im Iran werden Kinder in der vordersten Front und bei der Sondierung
von Minenfeldern eingesetzt, um den regulären Soldaten den Weg an die
Front zu 'entsichern'. Der 12jährige Kindersoldat Asghar schreibt:
"Eines Morgens hat man uns aufgefordert, nach vorne zu gehen, um die
Leichen der Märtyrer zu holen, die im Gefecht mit den Gottlosen (d.s.
die Iraker) gefallen sind. Ich habe gesehen, wie Rahim, mein
zehnjähriger Freund, direkt vor mir samt seinem Esel von einer Mine
zerrissen wurde. Voller Angst bin ich auf der Stelle erstarrt. (...)
Der Mullah hatte uns kurz vor dem Aufbruch gesagt: 'Wenn ihr nachher
nicht wiederkommt, dann hat Allah euch zu sich gerufen. Das ist ein
großes Glück.'" (MITTEILUNGEN DER IGFM Nov.87) - Inzwischen sind
iranische Familien dazu übergegangen, ihre wehrfähigen Kinder - Kinder
so ab zehn Jahre - ins Ausland ausfliegen zu lassen, um sie vor dem
grausamen Gemetzel zu bewahren. Ohne Familie, ohne irgendwelche
Unterstützung landen dann diese Kleinen u.a. auf dem Frankfurter
Flughafen. Zumindest sind sie vor dem Zerfetztwerden in Minenfeldern
gerettet...
KARDINAL GRAF VON GALEN INFORMIERTE ROM ÜBER VERNICHTUNGSPLÄNE. Münster
(bp) Der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen gehörte zu
den Personen, die Papst Pius XII. über den Plan Hitlers informierten,
die katholische Kirche in ganz Europa auszurotten und einen Staat ohne
Gott zu schaffen. Dies beschreibt der amerikanische Jesuit Robert
Graham, Historiker und Mitherausgeber der "Akten und Dokumente des
Heiligen Stuhles zum Zweiten Weltkrieg" in der neuen Ausgabe der
römischen Jesuitenzeitschrift LA CIVILTÁ CATÓLICA. Hitler habe seinen
Plan in einem Teil Polens bereits "erproben" und dort sämtliche
Priester und Ordensleute verschleppen lassen. Graham weist gleichzeitig
die Behauptung zurück, "Kirche, Papst und insbesondere die Bischöfe
hätten 'Sympathien' für Hitler und für das nationalsozialistische
Regime gehabt oder hätten wenigstens nicht genug dagegen getan (...).
Graham belegt, daß Pius XII. auch den Ausspruch Hitlers kannte, er
wolle die katholische Kirche "zertreten wie eine Kröte". (...) Mit der
Enzyklika "Mit brennender Sorge" (1937 habe der Heilige Stuhl die
Weltöffentlichkeit aufgerüttelt und einen "Kreuzzug" gegen den
Nationalsozialismus gestartet. (DEUTSCHE TAGESPOST vom 14.8.87)
KRITIK AN DEN KIRCHLICHEN BERATUNGSSTELLEN - GRÄFIN VON WESTFALEN TRITT ZURÜCK.
Bonn (KNA) Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Friedrich Kronenberg, hat den Rücktritt der
Bundesvorsitzenden der Christdemokraten für das Leben (CDL), Johanna
Gräfin von Westphalen, vom Amt der stellvertretenden Vorsitzenden des
Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) bedauert. Zugleich zeigt sich
Kronenberg in einem am Wochenende in Bonn veröffentlichten Schreiben an
die Gräfin bestürzt darüber, daß sie ihren Rücktritt damit begründe,
sie könne ihre Aufgabe als Vorsitzende der Christdemokraten für das
Leben nicht mit der Tätigkeit des Sozialdienstes in der Beratung von
Frauen in Konfliktsituationen während der Schwangerschaft in Einklang
bringen. (...) In einem am Freitag bekanntgewordenen Schreiben an den
Vorstand des Sozialdienstes Katholischer Frauen, in dem Frau von
Westphalen ihren Rücktritt vom Amt der stellvertretenden Vorsitzenden
dieses Sozialdienstes erklärte, hatte die Gräfin ausgeführt, ihr sei
zunehmend klargeworden, daß gerade die Mitwirkung der katholischen und
der evangelischen Kirche in den "anerkannten Beratungsstellen" für
schwangere Frauen zu einer verhängnisvollen Abtreibungsmentalität auch
bei Christen führe. (DEUTSCHE TAGESPOST vom 6.lo.87) - In einer
Hauptversammlung der CDL Mitte April 1988 hat sich die CDL für eine
Revision des ß 218 ausgesprochen, ihr Festhalten an der CDU/CSU jedoch
betont. Auch Minister Blüm lehnt neuerdings eine neue rechtliche
Regelung des § 218 ab, nachdem er einmal gegen die Neuregelung gestimmt
hatte.
ÜBERWACHUNGSSTAAT VIETNAM. -
Seit 1975 haben etwa 1 Millionen Vietnamesen die Flucht über das offene
Meer gewagt, um ein freies Land zu erreichen. Ohne ausreichende
Trinkwasserversorgung, ohne Lebensmittel, in winzigen Nußschalen haben
diese sog. Boat-People versucht, vor einem Regime der totalen
Überwachung zu fliehen. Viele sind dabei ermordet worden von Piraten,
die speziell auf sie Jagd machten, andere sind verdurstet oder
verhungert, viele gekentert und ertrunken. Man rechnet, daß etwa
300.000 Flüchtlinge dabei umkamen. Warum sind diese Menschen geflohen?
Weil das Leben in ihrer Heimat nicht mehr lebenswert war: Über eine
Millionen Menschen wurden in sog. 'Umerziehungslager' gesteckt, wo
viele umkamen. Das Leben der Christen wird von der Polizei strengstens
überwacht. Bei dem leisesten Verdacht werden Priester und Laien
verhaftet. Undwieeigeht es den Boat- People im freien Ausland? Meistens
sind sie in Massenlagern unter menschenunwürdigen Bedingungen
zusammengefercht. (Informationen anfordern bei INTERNATIONALER
GESELLSCHAFT FÜR MENSCHENRECHTE, Kaiserstr. 72, D-6000 Frankfurt a.M.
1. - Spendenkonto: Kreissparkasse Homburg, BLZ 5oo52009, Ktnr.
o23000733.) - Den Aktivitäten dieser Gesellschaft ist es zu verdanken,
daß u.a. Dissidenten in der UdSRR frei kamen und daß Licht in die
Verhältnisse sowohl in Afghanistan als auch in andere unterdrückte
Länder gelangt.
HACKETHAL UND DIE FOLGEN. - Der
aufsehenerregende Selbstmord einer alten Frau, die von Hackethal
Zyankali verabreicht bekommen hatte, weswegen sich dieser wegen aktiver
Sterbehilfe gerichtlich verantworten muß, hat für Schule gesorgt. Ende
letzten Jahres hat sich die Karlsruherin Dinah F., bekannt als
"Daniela", auch mit Zyankali vergiftet, welches ihr vermutlich von
einer Schweizerin verabreicht worden war.
ZEIDLER IN SÜDTIROL TÖDLICH ABGESTÜRZT -
(ho/dpa/ap) - Der erst im November 1987 mit 63 Jahren aus dem Amt
geschiedene frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Wolfgang
Zeidler, ist am Silvesternachmittag bei einer Bergwanderung oberhalb
von Meran in Südtirol in eine Schlucht gestürzt und dabei ums Leben
gekommen. (MM vom 2./3.1.88) Zeidler befand sich auf einem Wanderweg
oberhalb Merans. Zusammen mit seinem 22jährigen Sohn war er dabei, die
verloren gegangene Geldbörse seines Sohnes zu suchen. Dabei stürzte er
3o Meter tief in eine Schlucht. - Anm.: In meinen Nachrichtenunterlagen
befinden sich noch jene Aussagen Zeidlers, die er als Präsident des
Bundesverfassungsgerichtes tat: das keimende menschliche Leben, d.h.
die ungeborenen Kinder könne man mit einem himbeer-ähnlichen Gebilde
vergleichen, was man natürlich ausmerzen könne... Als die Nachricht von
seinem tragischen Tod durch die Nachrichtensender ausgestrahlt wurde,
mußte ich an diesen zynischen, unendlich herzlosen Ausspruch desjenigen
denken, dessen Aufgabe die hütung der Rechtsgrundsätze hätte sein
sollen... und auch daran, daß Gott richtet !
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