DAS RÄTSEL UM MGR. M. LEFEBVRE
von
Dr. Carlos A. Disandro
I.
Es ist wohl endlich an der Zeit, den Horizont der Kontroversen - sowohl
doktrinärer als auch praktischer Art - abzustecken, um den imposanten
Trümmerhaufen der einst so großartigen Hierarchie, Kultur und Mystik
der römischen Kirche mit unwiderlegbar klaren Fakten präzise zu
umreißen, so wie ich dies schon in anderer Hinsicht, und zwar in meinem
Aufsatz "Die Krise des Glaubens und der Verfall der röm.-kath. Kirche -
Antwort an 'Kard.' Ratzinger" (EINSICHT Nr.6 vom Januar 1989)
vorgetragen habe.
Zum einen existiert da noch der mächtige Trümmerhaufen um Wojtyla. Der
besteht eben aus Leuten wie Ratzinger, dem Vatikan, der römischen Kurie
usw., den ich der Einfachheit halber die "ökumenische Sekte um Johannes
Paul II." nennen werde. Dann gibt es da - mit den Zeichen gleicher
Anmaßung, aber von ungleicher Ausweitung, Autorität und ungleicher
kanonischer und autoritativer Durchsetzungskraft - die
traditionalistische Sekte des Lefebvrismus, die wir "die Sekte von
Econe" benennen werden. Diese Sekte macht Johannes Paul II. die
vertikale autoritative Führung der althergebrachten römischen Ordnung
streitig, erkennt ihn aber, wenn auch mit Vorbehalt, als "rechtmäßigen
Pontifex" an.
Gegenüber der 'katholischen römischen Kirche', versehen mit dem
"Zeichen des Lammes", aber mit "der Stimme des Drachens" brüllend, wie
der hl. Johannes sagen würde, die sich global aufspaltet in zwei
Sekten, hat sich zum einen die "Contre- Reforme-Catholique" des Abbé de
Nantes angesiedelt, die sich in Frankreich, Kanada, England und auch in
Argentinien ausbreitet. Der Abbé, der doktrinär illustriert,
konjunkturell informiert und bestens Bescheid weiß, ist praktisch
schizophren, so daß seine Orthodoxie und seine Orthopraxie zu Scherben
zerbrechen, die höchstens noch majestätische Trümmer darstellen. Zum
anderen gibt es auf dieser Seite noch die Reihe der Bischöfe, die von
Mgr. Ngo-dinh-Thuc, dem ehemaligen Erzbischof von Hue / Vietnam
konsekriert wurden. Bei diesen müssen wir zwei repräsentative Linien
mit zwei verschiedenen kanonischen Abstammungen, die klar divergieren,
unterscheiden: eine vor der Erklärung der Vakanz des römischen Stuhles
(Palmar de Troya mit seiner unglaublichen Verwirrung, Finsternis und
Ungereimtheit), die andere nach der Erklärung der Vakanz des römischen
Stuhles - und damit zugleich der Illegitimität des Pontifikats Pauls
VI. und Johannes Pauls II. -, also die Reihe der mexikanischen
Bischöfe, der später auch Guerard des Lauriers folgte*), und andere,
die nach und nach geweiht wurden. Jedoch alle - die Person von Mgr.
Moisés Carmona, Bischof in Accapulco, ausgenommen - haben die Mission,
die ihnen der verstorbene vietnamesische Erzbischof anvertraut hatte,
wirklich nicht sehr gewissenhaft durchgeführt. Schließlich gibt es da
noch eine Menge von Gruppen und Persönlichkeiten, die wir in
Traditionalisten und Sedesvakantisten aufteilen können, zu denen ich
mich selbst zähle seit dem falschen Papst oder Anti-Papst oder
abgesetzten Papst: Johannes XXIII., bis heute.
Mein Vorhaben besteht darin, das Rätsel um Mgr. Lefebvre innerhalb
dieses Rahmens zu klären. Dieser Rahmen bzw. diese Grenzziehung, die
provisorisch und unvollständig ist - ich bin mir dessen bewußt -, ist
aber dennoch notwendig, um die Persönlichkeit Mgr. Lefebvres und seinen
wirklichen oder vermeintlichen Kampf gegen die römische Apostasie
differenziert darzustellen.
Zunächst einmal müssen wir zurückgreifen auf die Anfangsperiode des II.
Vatikanischen Konzils, welches von dem falschen Papst Johannes XXIII.
einberufen worden war, auf die spätere Entwicklung und die Neueröffnung
des Konzils durch den falschen Papst Paul VI. und auf eine gewisse
bischöfliche Vereinigung unter den Konzilsvätern, den Coetus. Angeregt
u.a. von Kardinal Siri und wahrscheinlich sogar von Kard. Ottaviani
selbst, dem damaligen Glaubenswächter, wurde diese bischöfliche
Vereinigung (Coetus), die sich als Antwort auf die Machenschaften eines
Roncalli, Montini und der ganzen modernistischen "Mafia" (die sich
damals des Konzils und der Kirche bemächtigt hatte) verstand, von Mgr.
Lefebvre gegründet.
Das Vorhaben des berühmten Coetus scheiterte, ohne auch nur ein
einziges öffentliches Zeugnis seiner Opposition gegen den Modernismus,
der sich während des Konzils etabliert hatte, ja sogar vom Konzil
eingeführt worden war, gegeben zu haben und ohne die Illegitimität der
Akten und Taten eines Roncalli und anderer erklärt zu haben. Hier haben
wir die erste Machenschaft von Mgr. Lefebvre vor uns, und zwar
folgende: Zweifelsohne mit Unterstützung von vatikanischen Vermittlern,
die schon vom Glauben abgefallen waren, hatte sich Lefebvre dadurch das
Image eines Defensor fidei, eines Verteidigers des Glaubens, zugelegt,
was von der französischen Zeitschrift TROMPETTES DE JERICHO und später
auch von Pater De Pauw / U.S.A. heftig kritisiert wurde. Nun begann die
'pastorale' Tätigkeit Lefebvres im vermeintlichen Widerstand gegen das
Konzil und die Pseudo-Päpste. Während der ersten Phase, die sich von
der Gründung des Coetus bis zur Gründung von Econe hinzog, erreichte
diese Tätigkeit ihren ersten Höhepunkt. Econe wurde nämlich mit der
Unterstützung Pauls VI. gegründet, der dem Seminar den kanonischen
Status verlieh, und damit einen Anschein von Legitimität... verliehen
jedoch von einem Apostaten.
Unverzüglich müssen wir uns jetzt mit dem Abbruch der Beziehungen zu
Paul VI., der Ausdehnung der Bruderschaft über die ganze Welt und dem
Anspruch, eine universelle Jurisdiktion zu errichten (Ursprung der
heutigen Stellung des Lefebvrismus), befassen. Oder betrachten wir
zumindest seine faktische 'Jurisdiktion' in Europa, Nordamerika und
Südamerika und ziehen wir die Machenschaften in Betracht bezüglich der
unabhängigen Traditionalistengruppen, die nicht bereit waren, die
Führungsrolle Lefebvres zu akzeptieren, um diese zu absorbieren,
auszulöschen und zu zerschlagen. Mit diesen Ränken hat sich
gelegentlich die EINSICHT eingehend befaßt. Aber zu diesem Zeitpunkt
sind die Einzelheiten solch überraschend 'seelsorgerischer' Tätigkeiten
nicht von solchem Interesse wie das Endergebnis, welches wir schon mit
dem erwähnten römischen Scherbenhaufen charakterisiert haben. Das
heißt: Gegenüber dem "autoritären Katholizismus" Wojtylas erhebt sich
mit nicht minderem doktrinären Anspruch das autoritäre Econe. Und
gegenüber dem römischen Pseudo-Papst oder Anti-Papst erscheint für die
wenig informierten Gläubigen das Bild eines Ersatzes, welcher die
vertikale Kontinuität des "Romanismus" sichert: der Pseudo-Papst M.
Lefebvre. Durch welche Kanäle werden nun diejenigen der Gläubigen
geschleust, die im allgemeinen nicht unterrichtet sind? Das ist die
ernsteste Frage, die man einem ehrlichen und überzeugten Lefebvristen
stellen kann... an einen Lefebvristen, der überzeugt ist von dem
Grundsatz Econes: Monsignore rettet die Kirche - was von sich aus eine
Verwegenheit und eine verschleierte Apostasie ist. Ich sagte schon, daß
wir unverzüglich den Abbruch der Beziehungen zu Paul VI. erörtern
müßten, vor allem auch deshalb, weil Versöhnung und Abbruch das Schema
liefern, welches sich nochmals in den Beziehungen zu Ratzinger /
Johannes Paul II. wiederholt. Wer ist nun Lefebvre? Ferner passen die
Schwärmereien um Wojtyla und die Verhandlungen mit ihm hiermit
zusammen. Hier müssen wir folgende Phasen unterscheiden:
1. die Phase des Anerkennens und Versöhnens, die ich die "Phase des Menuetts" nennen möchte;
2. die Phase der Spannungen, die als Abbruche erscheinen, die dann aber
wieder verschiedene Restaurationen des Verhältnisses zulassen;
3. die Phase der Verhandlungen mit Johannes Paul II. und Ratzinger
innerhalb vorgeschriebener und angesagter Grenzen. Diese Verhandlungen
führen hauptsächlich zu dem gegenwärtigen Bruch, insofern es wirklich
ein Bruch ist.
Wenn wir diesen in gegenläufigen Bahnen sich vollziehenden Weg
überschauen, dann können wir sagen, daß Lefebvre oder die Beauftragten
von Lefebvre die Absicht haben, eine Struktur zu erzeugen, die parallel
zur 'römischen Kirche' des Vatikans verläuft. Diese Struktur scheint
einen doppelten Zweck zu verfolgen:
1. jedem Traditionalismus und jedem
Traditionalisten äußere Rahmenbedingungen anzubieten, allerdings unter
der Bedingung, die Autorität und die Taktik Econes anzunehmen ;
2. die Beziehungen zu der durch ihre Apostasie illegitimen Autorität
Roms, auf die sich letztlich die Sekte von Econe gründet, nicht
abzubrechen, natürlich auch nicht die Beziehungen zum 'Papst', das
bedeutet: ohne die Vakanz des Apostolischen Stuhles zu erklären,
wodurch die Apostasie Roms nur in abgeschwächter Form bekämpft werden
kann.
Daraus können wir schließen, daß, wenn es den Initiatoren des
Lefebvre-Projektes nötig erscheint, ihnen immer noch die Proklamation
der Vakanz als letztes Mittel übrigbleibt, um die Hartnäckigen zu
überzeugen. Ich stelle vorab schon klar, daß ich diese Alternative
nicht annehmen und mich nicht zu der taktischen Teilung in zwei Sekten
hinzu summieren werde, auch dann nicht, wenn Mgr. Lefebvre die Vakanz
verkünden sollte. Es geht mir aber hier nicht um Gewissensprobleme noch
darum, die authentische doktrinäre Klarheit in den Absichten von Econe
in Frage zu stellen. Wir beurteilen lediglich das empirische Ergebnis
von fünfzehn Jahren langer irriger Vormärsche und Rückzüge: Eine
Zentrallinie, die sich durch ihre stetig gleiche autoritative
Vertikalität auszeichnet, die den Anspruch einer universellen
Jurisdiktion erhebt und die an die Apostasie als an den Primat des
Glaubens appelliert, übt einen gewissen Druck in Richtung auf eine
ganzheitliche Katholizität aus. Für diese Zentrallinie schließt sich
die erste große lefebvreische Kurve mit der Konsekration neuer Bischöfe
außerhalb des Terrains der wojtylanischen Sekte. Die Sekte des
Okkupanten Roms beansprucht ihrerseits durch ihre falsche universale
Jurisdiktion - die zerfallen ist und in Wirklichkeit nicht mehr
existiert - beansprucht, wie ich sagte, die "Sekte von Econe" mit
einzuschließen. Dies soll durch ein Abkommen auf der Basis
gegenseitiger Anerkennung, jedoch unter der Beglaubigung der
'Autorität' des 'römischen Papstes' bewerkstelligt werden, der, wie wir
wissen, einfach nur der Okkupant des römischen Stuhles ist. An diesem
Punkt sind wir nun angelangt.
Aber diese Sachlage bzw. das derzeitige Stillhalteabkommen stellt
selbstverständlich nicht den wirklichen Grund für die Kontroversen dar.
Im Gegenteil glaube ich, daß in dem Kampf zwischen den beiden
"Romanismen", d.h. zwischen beiden 'römischen' Sekten, jetzt eine
zweite Phase beginnt. Dieser Kampf wird geführt, um den wahren GLAUBEN
gänzlich zu vernichten, um die wahren Gläubigen, die der zweiten
apokalyptischen Bestie (d.i. Wojtyla) nicht die Treue halten konnten,
die aber auch weder ihren GLAUBEN noch die Doktrin in der
"freimaurerischen Sekte von Econe" retten konnten, also um diese wahren
Gläubigen zu zerstreuen, zu überwachen oder zu erdrücken. Was wird dann
aus den ehrlichen Lefebvristen? Was wird dann aus uns in diesem
ungeheuerlichen Kampf, der geführt wird, um die Macht und das 'Reich'
des "Drachens" zu befestigen?
Die wojtylanische Sekte ihrerseits beansprucht in ihrer Apostasie, die
römische Kirche der Tradition und des römischen Pontifikats zu sein,
obwohl sie in der Tat durch die Ausübung einer tyrannischen Autorität
den Inhalt und die Ausübung des Glaubens ohne weiteres annulliert. Die
Sekte der lefebvreischen Bruderschaft errichtet, wie ich schon gezeigt
habe, aus der Ablehnung heraus, die jedoch die Apostasie Johannes
XXIII. und Pauls VI. in sich birgt, gleichermaßen ein Abbild der
römischen Kirche und beansprucht in diesem Abbild die Tradition zu
bewahren und zu beschützen. Nach dem Glauben der treuen Lefebvristen
wäre dieses Abbild, durch ausdrücklichen Wunsch des Gründers dieser
Sekte, immun gegen die Apostasie. Und weiter brauchen wir nichts zu
fragen. Das ist schlicht unannehmbar.
Was aber passiert dann mit uns, die wir ab initio (von Anfang an) weder
das Konzil noch Johannes XXIII. noch Paul VI. noch Johannesse und
Paulusse noch die Zerstörung des Kultes, der Mystik und der Theologie
angenommen haben? Und was wird aus uns, die wir auch ab initio den Weg
von Econe nicht angenommen haben, was mein persönlicher Fall ist (wie
man aus meinem Zusammentreffen und aus meiner Unterhaltung mit Lefebvre
im Juli 1977 in Buenos Aires schließen kann)? Das ist die Lage der
Dinge, die mich veranlaßt, diese Zusammenfassung zu skizzieren, die,
wenn auch prekär, deshalb nicht weniger scharf ist. Ich bin davon
überzeugt, daß die 'römische Kirche' von Lefebvre ebenfalls die
Apostasie vertritt und daß diese 'Kirche' durch ihren Grundansatz die
Ekklesia des Glaubensbekenntnisses - die weder griechisch noch römisch
ist - vernichtet. Denn die Ekklesia des Glaubensbekenntnisses entzieht
sich auch der allgemeinen Behauptung: "er rettet die Kirche"... niemand
kann die Kirche retten, es wäre es Unsinn, so etwas zu behaupten.
II.
Nachdem wir an diesem Punkt angelangt sind, müssen wir unsere
Aufmerksamkeit auf Mgr. Lefebvre selbst richten, d.h. auf seine Gestalt
als Erzbischof. Diese ist in Widersprüchen verfangen, die unser
maßloses Erstaunen und Mißtrauen nur noch steigern werden. Ich beziehe
mich besonders auf seinen Stand als Priester und Bischof, den er durch
die Konsekration, die ihm der abgefallene Kard. A. Liénart gespendet
hat, erhalten hat. Wir haben inzwischen Klarheit über diese
unheilbringende Figur der römischen Hierarchie. Lefebvre selbst hat vor
einigen Jahren (1976) in Kanada in einem Vortrag oder einer Predigt
ausgesagt, daß Liénart Mitglied der Freimaurerei war. Als Lefebvre die
Sedesvakantisten als "Schismatiker" verklagte, habe ich, in der
Absicht, die albernen Anklagen Lefebvres zu widerlegen und um an das
Problem seiner kanonischen Legitimität zu erinnern, in der Zeitschrift
LA HOSTERÕA VOLANTE (DAS FLIEGENDE WIRTSHAUS Nr.31, La Plata /
Argentinien) einen Artikel mit dem Titel "Econe, colateral de la Roma
apÛstata" ("Econe, Seitenlinie des abgefallenen Roms") veröffentlicht.
Denn von Lefebvreseigener Weihe hängt selbstverständlich die kanonische
und sakramentale Rechtmäßigkeit seines gesamten Werkes ab. Andererseits
offenbart dies das Zeichen, welches Lefebvre an Johannes Paul II, der
ohne Zweifel ein Werkzeug der satanischen Macht innerhalb der Kirch
ist, festbindet. Andererseits haben sich viele mit der Frage der
kanonischen Legitimiª ät Lefebvres auseinandergesetzt. Davon besitzen
wir eine Menge Beweise. Wir erinnern z.B. an die EINSICHT vom Februar
1984, in der die freimaurerische Karriere von Liénart - seit 1912 -
zusammenfassend dargelegt worden ist, an den Bericht von Abbé Henri
Mouraux (ebd., Okt. 1988) und vor allem an den ausführlichen Artikel
über die Person Lefebvres von Bischof Louis Vezelis O.F.M. (einer aus
der Reihe jener Bischöfe, die von dem vietnamesischen Bischof geweiht
wurden **) (ebd., S.87-9o). Durch dieselbe Nummer der EINSICHT wurden
wir auch über einen Brief unterrichtet, den der vietnamesische
Erzbischof Mgr. P. Martin Ngo-dinh-Thuc an Lefebvre selbst gerichtet
hatte. Darin bestätigte Mgr. Thuc, daß Kard. Liénart niemals katholisch
war und daß die Weihen von Lefebvre nichtig seien.
Wir lassen einmal die edle Gesinnung des vietnamesischen Erzbischofs
und den offenkundigen Hochmut des Gründers von Econe beiseite. Es
interessieren uns hier nur sachliche Feststellungen. Im Einklang mit
diesen haben wir mehr als genügend Gründe, die Legitimität und die
sakramentale Wirklichkeit des Bischofs Lefebvre in Frage zu stellen.
Das ist, so denke ich, die geheime Macht der Mandaten Lefebvres, die
auch die Mandaten Wojtylas und Ratzingers sind. Was für einen Sinn hat
aber dann die "Sekte von Econe"? Wojtyla und Lefebvre wachsen in der
offenkundigen Apostasie auf. George de Nantes kann oder will sich nicht
von dieser offenkundigen Apostasie absondern. Wojtyla, Lefebvre und De
Nantes folgen vatikanischen Plänen, die ich meinerseits nicht
präzisieren brauche, die man sich aber leicht ausmalen kann, wenn man
sich an die Warnungen von Leo XIII. und vom hl. Pius X. erinnert.
Die satanische Sekte hat also einen unmittelbaren Sachwalter in Wojtyla
und einen mittelbaren in Lefebvre und seiner Econer Sekte. Was Abbé de
Nantes betrifft, so ist das für mich ein anderes Rätsel, das
gelegentlich geklärt werden müßte. Der Kampf gegen die Apostasie
verläuft so zu sagen in einer "Sonnenfinsternis" und während der Zeit,
in der sich Rom als "Sitz des Antichristen" (La Salette) einrichtet.
Und wir wissen: Seule la Foi vivira.
Wenn die Beschreibung und Zusammenfassung, die ich hier versuchte
wiederzugeben, richtig ist, dann können wir vermuten, daß die
Herrschaft dieses Antichristen (Wojtyla) ihrem Ende zugeht und sein
Nachfolger in der Apostasie sich schon vorbereitet, wobei sich wieder
die ersten Begeisterungen seitens Econes und der
Contre-Reforme-Catholique bemerkbar machen werden. Denn der hl.
Johannes unterscheidet zwischen "Antichristoi" und dem Antichrist. Und
die hl. Hildegard hat ihrerseits das Reich des Antichristen sehr genau
beschrieben. Dies ist alles, was wir bedenken und überlegen sollten.
Alta Gracia / Argentinien im Januar 1989
Dr. Carlos A. Disandro
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