Leserbriefe zu dem Beitrag "Am Scheideweg":
G.den 18.4.06
Sehr geehrter Herr Dr. Heller!
Zu Ihren Ausführungen "Am Scheideweg" in der Februar-Ausgabe 2006 möchte ich folgendes bemerken:
Für die Erhaltung des katholischen Glaubens und die Einheit der
heiligen katholischen Kirche ist es meines Erachtens unbedingt
notwendig, Richtlinien für den Zusammenschluß echter glaubenstreuer
Katholiken bei einem kommenden Kongress, ev. in Köln, auszuarbeiten.
Dazu wäre es notwendig, daß alle Gläubigen sich:
1. vollkommen von der Amtskirche und dessen neo-arianischem "Papst" und dessen Hierarchie losgelöst haben,
2. vollkommen von Gruppen getrennt haben, die Ratzinger und seine neue
Kirche in irgend einer Form als legitim anerkennen, z.B. als
materiellen Papst,
3. von 'Msgr.' Lefebvre und seiner abfälligen Priesterschaft vollkommen
distanzieren und keinen Doppelkult mehr betreiben, einmal da und einmal
dort,
4. von Pfarrer Milch's "glaubenstreuen" Katholiken trennen, der
ausdrücklich Lefebvre als den einzigen wahren Vertreter der heiligen
katholischen Kirche angepriesen hat.
Es gibt heute nicht wenige Priester in den verschiedenen Messzentren,
die sich mit der einen oder anderen Gruppe verbunden fühlen oder sogar
für diese propagieren. So kann es niemals zu einer Einheit kommen.
Wir, die wirklich glaubenstreuen Katholiken brauchen heutzutage
dringend ein sichtbares Heiligtum, einen Ort von dem man sagen kann:
hier ist noch ein Leuchtturm der heiligen katholischen und
apostolischen Kirche Jesu Christi mit der wahren Lehre und seinem
einzig wahren heiligen tridentinischen Messopfer nach Papst St. Pius V
von 1570.
Dieser Sammelpunkt sollte nach Möglichkeit ein erworbenes Kloster im
Marien-Land (zwischen Donau und den Alpen) zwischen St. Ottilien im
Elsass und Altötting in Bayern sein. Ich habe bei meinen Besuchen den
Eindruck gewonnen, daß Kloster Reichenau am Rhein/Schweiz und Kloster
Birnau am Bodensee/Baden sich entvölkert haben und daher so ziemlich am
Ende sind. An einem solchen Orte sollte dann ein von einem untadeligen
amerikanischen oder mexikanischen Bischof geweihter Abt residieren, dem
Priester und Brüder zur Seite stehen. Dort hätten dann die
Rest-Gläubigen einen Sammel- und Stützpunkt für ihr religiöses Leben
und die heilige Kirche eine weitere Ausbreitungsmöglichkeit zur
Neu-Evangelisierung des Reiches Jesu Christi in Zentraleuropa.
Zu Ihrer äußerst einträglichen Ausgabe 36/3 vom April 2006 möchte ich mich wie folgt äußern:
a) Wichtige Zusätze zu Herrn. G.K. Kaltenbrunner's Ausführungen für die Katholiken in der Diaspora:
zu Punkt 10.
Diejenigen, die keinen traditionellen katholischen Priester für die Sakramentenspendung haben (wie wir in Skandinavien), können:
- durch eine 'Liebesreue unter Tränen' die Sündenvergebung, auch schwerer Sünden, erlangen;
- nach dem Beispiel des heiligen Klaus von der Flüe die geistige
heilige Kommunion empfangen mit der Bitte an Christus: "Herr Jesus
Christus komm in mein Herz mit der heiligen Kommunion!" (aus der hl.
Messe, die irgendwo am selben Tag in der Welt gefeiert wird);
- nach der Reue und geistigen Kommunion Teilablässe für sich und die
armen Seelen gewinnen. (Ob auch ein Vollablass dabei gewonnen werden
kann, z.B. durch min. eine halbe Stunde andächtiger Bibellesung, ist
mir nicht bekannt).
b) (...)
c) Zur Mitteilung der Redaktion
Ich habe Ihren Aufruf sehr positiv aufgenommen. Sende Ihnen als Anlage
meine Bearbeitung des französischen Buches: "Mystére d'iniquite" das
ich in deutscher Übersetzung von H.H.Pfr. Paul Sch(...) als Manuskript
erhalten, von allem "Lefebvrefreundlichem" befreit und dann
datenbearbeitet habe. Nach H.H.Pfr. Sch(...) darf ich über das
Kassetten-Buch frei verfügen. Bitte überlegen Sie, ob dieser Text nicht
in einer kleinen Serie in der 'Einsicht' abgedruckt werden kann. Ich
empfehle Ihnen aber trotzdem zuvor mit H.H.Pfr. Sch(...) zu sprechen.
d) Als total isolierter Katholik in Schweden wäre ich an einem
Adressenaustausch mit Katholiken in Skandinavien interessiert, die Ihre
Zeitschrift beziehen, in der Hoffung, einen Glaubenstreuen zu finden.
e) Auf Seite 2 bieten Sie Priestern der SSPX die Nachweihe sub
conditione in Mexico an. Fallen diese (von allen Messzentren als gültig
anerkannten) Priester, die den Treueid an Wojtyla und Ratzinger
geleistet haben, nicht unter die Bestimmung, daß die heilige Kirche
nicht gestattet, geborenen Katholiken, die zu Schismatikern oder/und
Häretikern gegangen sind, um sich dort die Weihen geben zu lassen, ihre
erworbene Weihestufe auch nach ihrer Rückkehr auszuüben? Sie können nur
noch als Laien aufgenommen werden. (Vgl.mit: 'Geheimnis der Bosheit')
Ich höre gerne wieder von Ihnen.
Mit den besten Segenswünschen,
Ihr A. E.
***
S. M., den 9.5.06
Sehr geehrter Herr Heller,
nur ungern teile ich Ihnen meine Bedenken zur Absicht, eine Konferenz
im Herbst einzuberufen, mit. Ich beziehe zwar erst wenige Jahre Ihre
Zeitschrift "Einsicht". Leider ist bis dato der Verein, zumindest
dessen Vorstand, nie vorgestellt worden.
Ich vermute deshalb, dass keine Crew mit klarer Aufgabenteilung, aus
welchen Gründen auch immer, aufgestellt werden konnte. In dieser
Situation wäre eine zusätzliche Last auf Ihren Schultern viel zu gross,
weshalb ein befriedigendes Ergebnis kaum zu erwarten wäre.
Ich denke an die erforderlichen Abklärungen der Hintergründe des
Scheiterns von Athanasius, SAKA, Kyrie eleison sowie der laienhaften
"Papstwahl", Linus II. unter den Aspekten der Ursachen und besonders
der negativen Folgen. Nach der Rückwärtsbestimmung eine
Bestandesaufnahme (personelle und materielle Recourcen).
Strukturanalyse: Zusammensetzung des Mitgliedbestandes nach Zivilstand,
Alter, Geschlecht, Wohnort, Streudichte, Schwerpunkte,
Entwicklungstendenzen.
Auch sollte die Frage nach dem Weg oder Umstand gestellt werden,
welcher zum Abonnement von Einsicht geführt hat. Selbst nach Abklärung
all dieser und weiterer Fragen ist leider noch wenig erreicht. Endlich
sollten die Argumente des Umfeldes studiert und Lösungsansätze
ausgearbeitet werden. Status und Prognose in Frageform den Mitgliedern
zur Beantwortung zusenden (was wiederum Rückschlüsse auf
Personalrecourcen zulässt). Nach Auswertung Einladung zur Konferenz.
Und nun zur Einsicht: Ihnen, Herr Heller, ein herzliches vergelts Gott.
Wünschenswert wäre eine straffe Gliederung nach Thema mit Fussnoten (Hinweis auf früher erfolgte Abhandlungen).
Meine Stellungnahme ist mir nicht leicht gefallen und bitte, die Verzögerung zu entschuldigen.
Freundliche Grüsse R.N.
***
Hamburg, den 20. März 2006
Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Heller,
vielen Dank für die EINSICHT-Ausgabe Februar 2006. Es freut mich sehr,
daß Sie meinen Beitrag "Jesus Christus, Gottessohn - vor der
Weltöffentlichkeit immer frecher verraten und verspottet" publiziert
haben. Ich kann mit meiner Stimme immer nur aufmerksam machen und
warnen: In den Herzen bewegen kann es nur unser Dreieiniger Gott selbst.
Mit Betroffenheit und Ratlosigkeit habe ich im Februar-Heft Ihren sehr
grundsätzlichen Einleitungsartikel: "Am Scheideweg" gelesen.
Kennen Sie den [in "Diakrisis" Heft 2/Mai 2005 abgedruckten] Vortrag
von Frau Prof. Dr. Edith Düsing: "Christus oder Antichrist?" - "Die
Aktualität der Visionen von Friedrich Nietzsche und Wiadimir Solowjew"?
Die Verfasserin verweist darin gleich einleitend auf das
"antichristliche Gefälle europäischer Geistesgeschichte" und zitiert
dabei auch J.G. Fichte.
Es läuft, wie ich finde, alles auf diese endzeitliche Konfrontation in
Kirche und Welt hinaus. "Wiederaufbau der Kirche?", so fragen Sie alle
EINSICHT-Leser. Durch bibeltreue Kleriker? Unter Mithilfe gläubiger
Laien-Christen? Ich weiß es nicht. Ich persönlich fühle mich da in
meinem sehr spezifischen schriftstellerischen Laien-Apostulat, das Sie
kennen - schlicht überfordert.
Ich denke an die Geheime Offenbarung des heiligen Apostels Johannes,
die ja eine "Offenbarung Jesu Christi" selbst ist: Dort ist von viel
"Bedrängnis", "Mühsal" und "Leiden" die Rede. Es heißt aber zugleich:
"Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der
Lebendige." Und im Lukasevangelium (12,32) ruft uns Jesus Christus zu:
"Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater
wohlgefallen, euch das Reich zu geben." -
Sie stellen, lieber Herr Dr. Heller, auf Seite 3 unten mehrere Fragen.
Ich kann sie alle gut nachvollziehen. Die von Ihnen so formulierte
"Bewegung für die Erhaltung des christlichen Glaubens" sollte in
EINSICHT unbedingt fortgesetzt werden!
Sie schreiben weiter: "Eine ganze Reihe von Lesern der EINSICHT" ...
würde "diese Zeitschrift benutzen, um die wahren, d.h. die
geistig-religiösen Zeichen der Zeit und des Verfalls zu entziffern."
Damit wird etwas bewirkt, was die Heilige Schrift "Unterscheidung der
Geister" nennt.
Haben die Propheten Israels etwas anderes getan, als zu warnen, zu
mahnen, zurückzurufen vom Wege ins Verderben? Oft genug sahen sie dabei
wenig oder gar keinen "Erfolg", - wenn ich hier an die ungezählten,
verzweiflungsvollen Klagelieder eines Jeremias denke: Mit den Füßen im
Pflock im Tor Jerusalems und im Schlamm und Schlick der Zisterne...,
dann war er im wörtlichen Sinn total 'hilflos'. Und war doch ein großer
Prophet des Lebendigen Gottes! -
EINSICHT verstehe sich, so lese ich weiter, "vorrangig als Organ des Widerstandes und des Wiederaufbaues".
"Widerstand? Unbedingt! Wir sind seit der heiligen Firmung aufgerufen,
für die Wahrheit des Evan-geliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes
zu kämpfen. Jedenfalls hat der Weihbischof mit einem
Backenstreich damals dazu aufgerufen, und wir haben es versprochen. Der
theologische Laie ist doch kein Schaf einer Hammelherde, dem man ein X
für ein U vormachen kann. Manchmal wünschte man sich den Glaubens- und
Bekennermut der ersten Christen, die noch wußten, was und an wen sie
glaubten.
"Wiederaufbau der Kirche"? Das ist offensichtlich Ihre zentrale Frage.
Sogar das weitere "Schicksal" der Publikation EINSICHT sei damit
verbunden. Ich persönlich orientiere mich an Matthäus (16, 18), wenn
dort Jesus Christus bezüglich Seiner Kirche sagt: "... und die Pforten
der Hölle werden sie nicht überwältigen." Wenn es Gottes - auf die
"Endzeit" gerichteter - Wille ist, so wird der Allmächtige seine Kirche
wiederherstellen, und Er wird es tun zu Seiner Zeit. Bei der begnadeten
Seherin Anna Katharina Emmerich lesen wir folgende Vision:
"Als ich die Peterskirche in ihrem abgebrochenen Zustande sah, und wie
so viele Geistliche auch an dem Werk der Zerstörung arbeiteten, da
empfand ich solche Betrübnis darüber, daß ich heftig zu Jesus schrie,
er solle sich erbarmen. Und ich sah meinen himmlischen Bräutigam vor
mir wie einen Jüngling, und er sprach lange mit mir. Er sagte auch,
dieses Wegtragen der Kirche bedeute, daß sie scheinbar ganz sinken
werde; daß sie aber auf diesen Trägern ruhe und aus ihnen wieder
hervorgehen werde; wenn auch nur ein katholischer Christ noch übrig
sei, könne die Kirche wieder siegen, denn sie sei nicht im Verstande
und Rate der Menschen gegründet. Er zeigte mir nun, wie es nie an
Betern und Leidenden für die Kirche gefehlt." (s.b. Anna Katharina
Emmerich: "Visionen, Pattloch Verlag, 1990, Seite 120).
Es scheint, daß wir heute viel übernatürliche Geduld brauchen. Dabei
helfen der Rosenkranz, das Herzensgebet und all die guten Gebete, die
wir als katholische Christen kennen: zum Erzengel Michael, zur
Gottesmutter Maria, die vielen schönen Lieder. Und dann die Verheißung
und der Trost Jesu: "Denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt
sind, da bin Ich mitten unter ihnen." (Mt 18, 20). - "Warum seid ihr so
furchtsam, ihr Kleingläubigen ?" (Mt 8,26), gleichfalls ein stärkendes
Wort Jesu. - Natürlich fragt man sich jeden Sonntag: "Wohin sollen wir
gehen?" Das ist schon traurig, in einer so hektischen und verwirrenden
Zeit wie der unsrigen, in der man einen festen Grund und besonders viel
Stärkung braucht. Aber bis heute hat der Herr uns erhalten, haben wir
wunderbare, manchmal ganz unscheinbare Arten der Tröstung und Stärkung
erfahren. Beim Schein einer Kerze, bei einem Lied, beim Lesen in der
Heiligen Schrift. Auch der Informationsaustausch mit Christen, die in
gleicher notvoller Situation heute leben, ist tröstlich. -
Was das "Outen" betrifft, das Sie für notwendig halten, so tue ich es
unerschrocken seit "Assisi 1986", dem "Supergau" in der Kirche. Das
nahm ich zum Anlaß, dem Papst persönlich zu schreiben. Dies ist für
einen Laien schon eine ungewöhnliche Handlungsweise: Aber Petrus und
die andern Apostel erwiderten dem Hohepriester: "Man muß Gott mehr
gehorchen als den Menschen." (Apg 5,29). Und hier, in Assisi, beim
gemeinsamen "Friedensgebet der Weltreligionen", wurde das 1. Gebot
massiv verletzt. Noch heute weiß ich, daß meine Initiative richtig war.
Rom gab mir sogar eine Antwort. Natürlich wollte mich das vatikanische
Staatssekretariat "freundlich eines Besseren belehren" und verteidigte
das interreligiöse synkretistische Show/Theater mit wohlklingenden
Worten. -
Nun ist der große Irrlehrer Karol Wojtyla tot. Er hatte ja bekanntlich
mit seinem "universal-kosmischen Christus", mit seiner
"Allerlösungslehre" (s.b. die Antrittsenzyklika Johannes Paul II.:
"Redemptor hominis") allen Menschen das "Heil in Jesus Christus"
verkündet, auch denen, die den Heiland "nicht als ihren Erlöser
erkennen oder anerkennen", also ihn sogar bewußt ablehnen! Das war
seine zentrale Botschaft, so u.a. in seiner Ansprache bei der
Generalaudienz am 9. September 1998: "Der Geist Gottes und die
'Saatkörner der Wahrheit' in den nichtchristlichen Religionen" (dt. OR
vom 18.9.1998). Jesus Christus aber sagte zu seinen Jüngern: "Ich bin
der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als
durch mich. (Joh 14,6).
Und dann bekamen wir einigermaßen überraschend Joseph Ratzinger. Er
preist als Benedikt XVI. bekanntlich bei jeder Gelegenheit seinen
"geliebten Vorgänger", den "großen Papst Johannes Paul II". und will
ihn schleunigst selig sprechen. In einer unlängst gehaltenen Ansprache
vor den Prie-stern der Diözese Rom legte Benedikt XVI. sein besonders
inniges Verhältnis zu seinem Vorgänger dar: Es gehe bei den Katholiken,
die immer verbunden sein müßten mit der römischen Konzilskirche, darum,
"das bedeutende Erbe des großen Papstes Johannes Paul II. in Erinnerung
zu rufen, um uns auch weiterhin immer stärker mit diesem Erbe zu
identifizieren." (s.b. dt. OR vom 17. März 2006)
"Identifizieren"? Auch mit der falschen "Allerlösungslehre"? Vom Klang
her kommt es dem Wort "infizieren" sehr nahe. Das verhüte Gott! Der
renommierte Religions- und Missionswissenschaftler Msgr. Prof. Dr.
Johannes Dörmann hat in seinen Büchern überzeugend nachgewiesen, daß
die anthropozentrische Lehre und Praxis des im vorigen Jahr
verstorbenen römischen Oberhirten "kein Fundament in der Hl. Schrift
und im Dogma der Kirche" hat. Dörmann weiter: "Der Papst vereinnahmt zu
Unrecht Schrift und Tradition für seine völlig neuen Thesen." (s.b.
Johannes Dörmann: "Der theologische Weg Johannes Paul II. zum
Weltgebetstag der Religionen in Assisi", Sitta Verlag 1994, S. 122, 181
ff.) -
Ein namhafter Professor im Kirchenkampf schrieb mir im Juli 2005 u.a.:
"Ich persönlich bin überzeugt, daß sich unter dem jetzigen Pontifikat
des Schöngeistes und Schönredners Benedikt XVI. nichts ändern wird.
Vielleicht ein paar kosmetische Korrekturen."
Aufgrund meiner letzten Veröffentlichung in EINSICHT bekam ich einige
Reaktionen von Lesern. Man schickte mir u.a. das mir bislang unbekannte
Buch: "Zur Philosophie und Theologie Joseph Ratzingers", herausgegeben
von Prof. Wigand Siebel, SAKA-Verlag 2005. Auf Seite 73 wird Ratzinger
zitiert: "Der wahre Bodhisattva, Christus, geht in die Hölle und leidet
sie leer." (s.b. Ratzinger: "Eschatologie - Tod und ewiges Leben" im
Band IX der "Kleinen katholischen Dogmatik", S. 178). Und auf Seite 74
schreibt Siebel: "Zu der entleerten Hölle hat Ratzinger das entleerte
Dogma gestellt. Sein Leser wird vor der Realität der Hölle nicht
gewarnt, weil man das Dogma nach diesem Dogmatiker ruhig äußerlich
anerkennen, inhaltlich aber als nicht ernst gemeint darstellen und neue
Inhalte einfüllen kann." - Das aber ist die dialektisch-raffinierte
Vorgehensweise aller Modernisten! -
Ein anderer namhafter Professor im Glaubenskampf schrieb mir am
8.3.2006 in Bezug auf meinen letzten Artikel (u.a. mit dem
Fatima-Protest etc.): "Ich stimme mit Ihnen vollkommen überein." Er
könne selber nichts mehr publizieren, sein Leben sei von Alter und
Krankheit geprägt ...
Haben die Modernisten den Allmächtigen, Dreieinigen Gott und seinen
Z0RN (Ps 21,10; Mt 3,7) gar nicht mehr im Blickfeld? Haben sie keine
FURCHT mehr vor dem Tag des Gerichts (Rö 2,5; Mt 23,33) und einer
ewigen Verdammnis? Das verstehe, wer will. Jedenfalls läßt das Alte und
das Neue Testament an so vielen Stellen auch darüber gar keinen
Zweifel.
Infolge der römischen "Allerlösungslehre" wurde das "Dies irae, dies
illa...", das erschütternde Gebet um Gnade für die Seelen des
Verstorbenen bei der Totenmesse, wegrationalisiert. Das Mysterim
tremendum setzt sich fort in der 2. Strophe: "Welch ein Graus wird sein
und Zagen, wenn der Richter kommt mit Fragen, streng zu prüfen alle
Klagen! Laut wird die Posaune klingen, durch der Erde Gräber dringen,
alle hin zum Throne zwingen." -
Im Gebet verbunden, grüße ich Sie, Herr Dr. Heller,
Ihre Christel Koppehele
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