Nachruf auf Herrn Dr. Carlos Disandro
von
Dr. Franz Nomista
CARLOS ALBERTO DISANDRO wurde am 2. Juni 1919 in Alta Gracia bei
Cordoba (Argentinien) geboren. Bis zum Abitur lebte er in seiner
Geburtsstadt, dessen vollständiger Name lautet: "NUESTRA SEÑORA DE ALTA
GRACIA" (auf Deutsch: "UNSERE FRAU DER HOHEN GNADE". Im Jahr 1939
begann er sein Studium in La Plata. An der Facultad de Humanidades
(d.i. an der Humanistischen Fakultät) erwarb er 1946 den Titel: "Doctor
en Letras". Von l947 bis 1958 war er dort Professor für Latein und von
1953 bis 1955 Direktor des Instituts für klassische Sprachen (Instituto
de Lenguas Clásicas).
Als sich die linksgerichteten Parteien und die angeblichen Katholiken
das Universitätswesen in Interessegebieten aufteilten
(Staatsuniversität für die Linke und Privatuniversität für die
Katholiken) verlor Dr. Disandro 1958 seinen Lehrstuhl, den er erst im
Jahre 1966 wieder zurückerhielt.
In den sechziger Jahren gründete er die "Institute für Klassische
Kultur" (Institutos de Cultura Clásica). Diese Institute waren von
Staat und Kirche unabhängig und wurden aus freiwilligen Beiträgen
privat finanziert. Da keinerlei politische noch kirchliche Abhängigkeit
bestand, konnte Dr.Disandro ein reiches kulturelles Programm gestalten
und die verschiedensten Themen - einschließlich theologischer - frei
behandeln. Es fanden Vorträge über Homer, Vergil, Lukrez, Ciceron,
Parmenides und andere Autoren statt. Viele von ihnen wurden in Büchern
oder Broschüren veröffentlicht. Auch die deutschen Dichter wie Novalis,
Hölderlin und Rilke fehlten nicht. Und vor allem galt Disandros
Interesse auch der Musik: Wagner, Bach, Schubert, Beethoven, Vivaldi,
um nur einige zu nennen, wurden in Vorträgen vorgestellt. Von den
spanischen Dichtern wären San Juan de la Cruz, Lope de Vega, Gongora
und Leopoldo Lugones - als der größte argentinische Dichter - zu
nennen. Politische und naturwissenschaftliche Themen fehlten auch nicht
auf dem Programm. Doch das geistige Zentralanliegen war die Aneignung
theologischen Wissens. Professoren, Assistenten, Studenten, Maler,
Ingenieure, Architekte, Ärzte, Rechtsanwälte usw. trafen sich in den
Instituten. Viele waren aber auch nur vorübergehend mit den Instituen
verbunden bzw. haben deren Aktivitäten nur zeitweise unterstützt und
mitgetragen.
Dr. Disandros Hauptanliegen war der Kampf um den wahren Glauben. Als
Philologe und Kenner der patristischen Literatur hatte er die
Machenschaften des 2. Vatikanischen Konzils sehr früh erkannt und und
darüber aufgeklärt. Noch war das "Konzil" nicht beendet, als er seine
ersten polemischen Arbeiten veröffentlichte.
Im Jahr 1958 gründete er die Zeitschrift: LA HOSTERIA VOLANTE,
auf Deutsch: DAS FLIEGENDE WIRTSHAUS (in Anlehnung an eine Erzählung
von Chesterton). In diesem "Wirtshaus" wurde kräftiger Käse aufgetragen
und reiner Wein eingeschenkt. "El Bodegero" (der Wirt) war Dr. Disandro
selbst und als solcher unterzeichnete er den ersten Artikel jedes
Heftes. Hier einige Titel:
"Das Konzil des dunklen Zeitalters", Nr. 16, August 1964,
"Die Politik Pauls VI.", Nr. 20, 1967,
"Die Zerstörung der Kirche", Nr. 21, 1968,
"Der falsche Papst und das falsche Bild", Nr. 25, 1970.
Besonderer Bedeutung ist der Tatsache beizumessen, daß Dr. Disandro die
Vakanz des Apostolischen Stuhles und die Ungültigkeit des sog. NOM's
von anfang an behauptete.
In seiner Antwort an Mgr. Podestá, Bischof von Avellaneda, hatte
Disandro bereits im Jahre 1964 gezeigt, daß das Christentum und das
Judentum zwei Religionen sind, die sich gegenseitig ausschließen.
Einerseits zitiert Disandro den Rabbiner S. Warshaw aus Middlessex,
England:
"Ich muß meiner Überraschung Ausdruck
darüber verleihen, daß der römisch-kath. Bischof von Jamaica - wie in
der Ausgabe von letzter Woche berichtet wurde - von der Kanzel der
Shaare Shalom Synagoge von Kingston gesprochen hat. Wie wohlmeinend
auch die Absichten des Rabbis der Kingston Synagoge bei seinem Bemühen
um die Beziehungen zwischen Katholiken und Juden sein mögen, glaubt er
wirklich, daß solche Ergebnisse erreicht werden durch eine so große
Neuerung, welche, abgesehen davon, daß sie eine Verletzung des
jüdischen Gesetzes ist, zugleich auch eine logische Absurdität
darstellt? Mögen die jüdischen und heidnischen Apologeten noch so
beredt dafür plädieren, die Juden und Christen würden wirklich
denselben Gott verehren... eine solche Erklärung ist dennoch völlig
falsch und irreführend. Die Wahrheit ist, daß wir zwei völlig
unvereinbare Gottheiten anerkennen, und keine noch so großen
Anstrengungen kasuistischen Denkens können eine Identität zwischen
ihnen herstellen. Die trinitarischen Lehren des Christentums sind
diametral dem Gott Israels entgegengesetzt, was zu den unaufhebbaren
Bestandteilen des jüdischen Glaubens gehört. Die Zurückweisung des
Alten Testamentes zugunsten einer 'neuen' Religion und eines Erlösers
durch die christliche Kirche verstößt gegen das Fundament des jüdischen
Credo, das in Maimonides 13 Glaubensprinzipien erklärt, daß unsere
Thora niemals geändert werden kann, noch daß jemals eine andere Thora
aufgestellt wird oder vom Schöpfer gelehrt wird, dessen Name geheiligt
sei! Aus diesem Grund lehne ich strikt solche Formen von Religiosität -
wie auch soziale Experimente einer künstlichen Verbrüderung - als
unehrenhafte und schmerzliche Angriffe ab, um eine erzwungene
Gleichsetzung von geistlichen Ansprüchen zu erreichen, die keine Basis
in der Realität hat". (JEWISH CHRONICLE, London, 23.2.19964; übers. K.
Heller)
Andererseits erklärt er diesen Sachverhalt aus den christlichen
Quellen. Des öfteren zitiert er den Satz des hl. Ignatius von
Antiochien:
"Christianismus enim non in Judaismum
credidit, sed Judaismus in Christianismum." ("Das Christentum hat
nämlich seinen Glauben nicht im Judentum verankert, sondern das
Judentum im Christentum.") (Brief an die Magnesier 10. Kapitel) Oder
aus demselben Brief: "Absurdum est Jesum Christum sonare lingua, et
habere in mente abolitum judaismum." ("Es ist absurd, Jesus Christus
mit der Zunge zu verkünden, und dabei im Sinn zu haben, daß das
Judentum aufgehoben worden sei.")
Diesen Zeugnissen von jüdischer und christlicher Seite stellt er dann
die These von Karl Marx gegenüber: "Das Christentum ist ganz aus dem
Judentum entsprungen, es hat sich wieder in das Judentum aufgelöst..."
Ein sehr klares Bekenntnis Dr. Disandros können wir seinem Vortrag
"Christologie und Ekklesiologie" aus dem Jahr 1977 entnehmen: "Mit
maßlosem Erstaunen erleben wir die Angleichung der Kirche an Juden und
Muselmanen. Beide respektiere ich gemäß der theologischen Erkenntnis.
Die Juden mit ihrer Lehre stören mich nicht. Ich unterstreiche es. Die
Juden können ruhig Juden sein mit ihrer Lehre. Sie gehen mich nichts an
und stören mich auch nicht. Die Muselmanen, großartig, mit ihrer
großartigen Lehre, auch sie stören mich nicht, das ist eine andere
Sache. Aber ich will meinen Glauben, der weder jüdisch noch
muselmanisch ist. Das ist sehr einfach, in der Theologie nennt man das
theologische Erkenntnis. Das heißt: wir stellen fest, welches der
semantische Rahmen und welches die Grenzen eines jeden Glaubens sind.
Das ist eine sehr einfache Sache, die wir 20 Jahrhunderte lang gelebt
haben. Mit maßlosem Erstaunen erleben wir jetzt die Angleichung der
Kirche an Juden und Muselmanen in einem angeblichen Monotheismus der
unfruchtbar und zerstörerisch ist. Denn weder Juden noch Mohammedaner
können die Formel bekennen, die nach dem Hl. Athanasius das
unabweisbare und eindeutige Prizip des (christlichen ) Glaubens ist.
Unabweisbar und eindeutig, das heißt, daß es nichts anderes bedeutet
als dies: 'Du bist der Sohn des lebendigen Gottes.' Kein Jude könnte
dies bekennen, er wäre kein Jude mehr. Kein Mohammedaner kann es, er
hätte aufgehört, Mohammedaner zu sein."
Die Aufklärungstätigkeit von Dr. Disandro beschränkte sich aber nicht
auf polemische Auseinandersetzungen. Seine Sorge galt in erster Linie
der Jugend und deren Bildung im katholischen Glauben. Hier müßen wir
zurückgehen in die Jahre vor dem 2. Vatikanischen Konzil. Im Mai 1951
hielt Dr. Disandro noch den Eröffnungsvortrag für die Kurse in
Katholischer Kultur (Cursos de Cultura Catolica) in La Plata. In diesem
Vortrag, dessen Titel lautete: "Inteligencia griega y sabi duria
cristiana." ("Griechische Intelligenz und Christliche Weisheit")
schlägt er dem Bischof von La Plata, Mgr. Solari, der dem Vortrag
beiwohnte, folgendes Programm vor:
1. Einen eifrigen und beharrlichen Kontakt mit der Hl. Schrift, vor
allem mit den Evangelien und den Briefen des Hl. Paulus, damit daraus
die leuchtende Heiligkeit des Herrn und seiner Kirche entspringe und
die Innerlichkeit und Reinheit eines wahren Christusbildes in uns
geweckt werde, ein Bild des Herrn, das von dem zimperlichen
Sentimentalismus, an den uns unsere Unwissenheit gewöhnt hat, gereinigt
ist.
2. Ein Kurs über Platon und Aristoteles, in dem ein unmittelbarer
Kontakt mit den Texten stattfindet. In demselben Kurs sollten die
Jugendlichen auch in die reiche Geisteswelt der hl. Kirchenväter
eingeführt werden.
3. Eine Fühlungnahme mit den Problemen der Naturwissenschaften, damit
wir uns das plastische Bild der Dinge aneignen und das unergründliche
Mysterium der Natur in uns aufnehmen.
4. Zum Schluß, um zur Tätigkeit der betenden Gemeinschaft
zurückzukehren, sei die Gründung einer "Schola Cantorum" nach dem
Modell des hl. Gregor d.Gr. unumgänglich. Nur so könne man der Jugend
die Freude des Gotteslobes wiedergeben und zur Restauration des Geistes
der Anbetung der christlichen Gemeinschaft beitragen. In diesem Sinne
könnte die Tätigkeit des Chors ab sofort in einer Messe mit
gregorianischem Gesang verwirklicht werden.
Daß Dr. Disandro schon damals bei Bischöfen und Priestern keinen Erfolg
hatte, wundert uns von heute her gesehen, nicht mehr. Die Kurse für
katholische Kultur wurden noch vor dem 2. Vatikanum eingestellt. Nun
versuchte Disandro dieses Programm in den Instituten weiterzuführen.
1965 veröffentlichte er das Buch "LAS FUENTES DE LA CULTURA. ESTUDIO DE
LAS FORMAS SIMBOLICAS" ("Die Quellen der Kultur. Ein Studium der
symbolischen Formen"). Hier zeigt er, daß der katholische Kult,
hauptsächlich aber die hl. Messe, die Quelle aller katholischen Kultur
ist.
Nichts lag Dr. Disandro mehr am Herzen als die Pflege und Tradierung
des Gregorianischen Chorals. Einen letzten Versuch machte er noch mit
den Benediktinern von Buenos Aires. Im Juni 1966 hielt er dort einen
Vortrag über die 'Sakralität des gregorianischen Chorals. Auch dieser
letzte Versuch scheiterte, und nun mußte er selbst die Leitung des
Chors übernehmen. In den Instituten wurde einmal in der Woche gesungen.
Aus dem LIBER USUALIS lehrte er uns, angefangen von dem
ein-fachsten "Kyrie" bis hin zu Melodien wie "sicut cervus" (Tractus
vom Karsamstag) und "precatus est Moyses" (Offertorium vom XII. Sonntag
nach Pfingsten) das Singen des gregorianischen Chorals.
Disandro hatte die Hoffnung, daß eines seiner Institute als Zentrum zur
Wiederaufrichtung der Liturgie dienen könnte. In einem Vortrag
"Christologie und Ekklesiologie" erzählt er einmal, wie der hl. Gregor
von Nazianz im Jahr 379 in Konstantinopel das Privathaus eines seiner
Verwandten - alle Kirchen waren in Händen der Arianer - als Kapelle
einrichtete. Diese Kapelle wurde später die berühmte Kirche Anasthasia.
Und am Schluß seines Vortrags sprach Dr. Disandro die Hoffnung aus, daß
die Räumlichkeiten eines seiner Institute zur Restauration der Liturgie
und der Kirche dienen könnten, damit dort gleichsam ein "hl. Gregor von
America" die göttlichen Mysterien feiere, und die Lehren des 2.
vatikanischen Konzils für häretisch erklären würde. Das zu erleben, war
ihm nicht mehr vergönnt. Im Jahr 1987 verstummte der letzte
gregorianische Chor im Institut von Buenos Aires. Am 12. März 1991
veröffentlichte Disandro, versehen mit einem neuen Vorwort, den Vortrag
von 1966 "Die Sakralität des Gregorianischen Chorals" zum zweiten Mal.
Hier weist er noch einmal auf die Bedeutung des Gregorianischen Chorals
hin, der besonders in unserer Zeit eine Feste für den Glauben sei.
In den letzten Jahren hatte sich Dr. Disandro aus dem öffentlichen
Leben zurückgezogen. Doch gab er weitere Veröffentlichungen heraus. Die
Sommermonate verbrachte er meist in Alta Garcia, seiner
Gebutsstadt. Dort starb er auch. Am 25. Januar 1994, dem Fest der
Bekehrung des hl. Apostels Paulus, in der Nacht, in der die Kirche
singt "Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet und den
Glauben bewahrt" (6. Antiphon der Matutin) gab er sein Leben in die
Hände des Herrn zurück.
***
Auszüge aus einem Brief von Herrn Dr. Disandro
an die Redaktion
Sehr geehrter Herr Heller,
1. Zunächst zum Begriff des Komplotts (gemeint sind die Anstrengungen
sowohl von progressistisch-reformerischer als auch von
traditionalistischer Seite, den eigentlichen Widerstand zu paralysieren
und lächerlich zu machen, worüber ich mit Herrn Disandro brieflich
diskutiert hatte, Anm. des Adressaten). Insgesamt gebe ich Ihnen recht,
doch weise ich Sie darauf hin, daß ich gemäß den argentinischen u. der
hispanoamerikanischen Realitäten u.a. so gesprochen habe. Darüber
hinaus sind die Machenschaften des Lefebvrismus mit zu bedenken,
innerhalb seiner Reihen und in Bezug auf Rom. Auf diesem Feld sieht man
deutlich, was ich Ihnen klarmache (d.i die tatsächliche Gegebenheit
dieses Komplotts, Anm.d.Adress). Kurz gesagt, die Allianz
Ratzinger-Schmidberger wird verhängnisvolle Folgen haben, denn die
Anbindung der "Tradition" an das apostatische Rom, wird eine
wahrhafte Auflösung bewirken. Dies ist es, was sich anbahnt. In
Argentinien hat man andererseits die Einkreisung der unabhängigen
Gruppen abgeschlossen, und jetzt belagert man alle möglichen Varianten.
Geschieht das zufällig oder mit Vorbedacht? Was die Personen angeht, so
ist es schwierig zwischen Ignoranz, Desinformation, Bosheit,
moralischer Defizienz und aktivem Agententum der im Vormarsch
befindlichen Apostasie zu unterscheiden.
Ich pflichte also dem bei, was Sie mir sagen, als zutreffend vielleicht
für Deutschland, nicht aber für Argentinien. Und von Argentinien her,
versteht sich, gilt dies auch für die Ausdehnung nach Chile und Mexico,
dahin vor allem. Nennen wir es nicht Komplott. Wir wollen es
programmierte Umorientierung nennen, die in jedem all die Verlassenheit
und Verwirrung verbreitet. All das ist verbunden mit dem zweiten
wichtigen Thema Ihres Briefes, wo sich zeigt, daß sich ganz offen ein
ineffizienter und zum Indifferentismus neigender Nominalismus
eingeschlichen hat in den Kampf gegen die Apostasie.
2. Einverstanden: wir müssen das Problem des Glaubens der Kirche und
das einer Papstwahl (...) betrachten. Aber Sie privilegieren die Kirche
von Rom. Das hat in der Apostasie des Hauptes geendet. Andererseits ist
"Romana" (römisch) nicht ein 5. Beiwort für die Kirche im uralten Credo
der Kirche. Nicht einmal das Trienter Konzil wagte es, angesichts des
Kampfes mit dem Lutheranismus, ihm eine solche Verzerrung
einzuverleiben. Es ist also so, daß die Gläubigen entweder Gläubige der
Kirche sind, oder nicht. Die gegenwärtige Situation kehrt nicht zum
Problem von Avignon zurück z. B., sondern zur Sichtbarwerdung der
Kirche im Glauben. Auch läßt sich der Glaubensartikel über dieses Thema
nicht mit dem in Einklang bringen, was Sie sagen, denn sehen Sie:
Credo in (mit der Präposition), Credo Ecclesiam (ohne Präp.). Ist das
eine philologische Spitzfindigkeit oder ist es für den Glauben
wichtig? Diese questio hat sich schon auf dem Konzil von Trient
gestellt. Daher sagen die alten spanischen Übersetzungen: "und daß die
Kirche (ist) Eine, Heilige, Katholische und Apostolische". Oder in
unserer Sprache: Ich glaube, daß existiert (esse) die Eine, Heilige,
Katholische und Apostolische Kirche.
Es gibt keinen Glauben an die "Römische" Kirche. Es waren die Jesuiten,
die die athanasische, chalcedonische und ephesianische Semantik
durcheinanderbrachten. Und auf dem I. Vatikanum gab es Machenschaften
in vielen Richtungen, die darzustellen viel Zeit in Anspruch nähme.
Kurz, die Kirche ist weder griechisch, noch römisch, noch russisch. Die
Apostasie verstärkt ihre Kraft gerade in einer verstümmelten
Ekklesiologie, die Rom seit ehedem kultivierte, sagen wir seit Leo
XIII.. Zwar können wir nicht die Hierarchie darin ersetzen, die Kirche
auszumachen. Wohl aber können wir die Römische Apostasie (hier ist das
Epitheton wesentlich) bekämpfen, um die Wiederbelebung des Glaubens zu
bewirken. Hier steht auch das Thema "falsche Tradition" an (ich beziehe
mich auf Marcel Lefebvre und seine Gefolgsleute, die die Gläubigen
verraten haben). Diese sind schuldig, weil sie ihnen eine Autorität
vorgespielt haben, die sie nicht besitzen, noch haben können. Daher
habe ich bereits vor 15 Jahren geschrieben: "Econe,
Kollateralverwandter des apostatischen Rom".
Das Problem "einer Papstwahl"... ist nicht das unsere. Nun, hier in
diesem Punkt will das Agieren des Lefebvrismus, durch seinen
erbitterten Kampf gegen die Bulle Pauls IV., den Gläubigen alle Wege
versperren. D.h. letztendlich verstärkt es die Apostasie. Jegliche
Gruppe oder Organisation, die sich aus ihnen mitformiert (d h. aus
Lefebvristen) werden unter die Hinterlist von Schmidberger-Ratzinger
fallen, sie hoffen die Reihen zu schließen, um alles AUSZULÖSCHEN, was
draußen bleibt, uns z.B.
* * *
Am Ende der Zeiten...
vom
hl. Cyprian
Nehmt nicht Anstoß daran, geliebteste Brüder, wenn in den letzten
Zeiten bei manchen Menschen der Glaube schwankt, die Gottesfurcht
nachläßt oder die Eintracht nicht mehr anhält! Dies alles ist uns
vorausgesagt für das Ende der Welt, und durch des Herrn Stimme und der
Apostel Zeugnis ist uns vorherverkündigt, daß beim Niedergang der Welt
und beim Nahen des Antichrists alles Gute abnehmen, alles Schlechte und
Böse hingegen zunehmen werde. (aus: Brief 67,7) |