CLOQUELL ZUM BISCHOF KONSEKRIERT ?
von
Eberhard Heller
Nach mir vorliegenden Informationen soll Abbé Cloquell am 24. Oktober
96 von Mgr. Oravec unter Assistenz von Abt Hesson zum Bischof geweiht
worden sein. Damit erreicht ein trauriges Kapitel seinen vorläufigen
Höhepunkt, welches im Spätsommer mit einer dubiosen Befragung der
Gläubigen begann, durch die Oravec angeblich erruieren wollte, ob eine
Mehrheit der Gläubigen die Konsekration wünsche. Er stützte sich
also auf Demoskopie! Um diese Weihe (bzw. 'Weihe') zu verhindern, waren
eine ganze Reihe von Protestnoten an die Beteiligten als auch an Mgr.
McKenna, den Konsekrator von Oravec und Hesson, gesandt worden, damit
dieser seinen Einfluß geltend machen sollte, um dieses schändliche
Vorhaben zu stoppen. Doch McKenna berief sich auf die Mehrheit, die
sich angeblich für Cloquells Weihe ausgesprochen hätte. (Wenn man
nachhakte, wie denn diese 'Mehrheit' zustande kam, so erfährt man, daß
nur eindeutige Parteigänger von Cloquell um ihre Meinung gebeten worden
waren, die Kritiker hatte man einfach übergangen.) Auch ich hatte u.a.
sowohl Cloquell als auch Oravec brieflich gebeten, von diesem Vorhaben
Abstand zu nehmen.
Über die Person von Cloquell wurde bereits in dieser Zeitschrift
berichtet (vgl. EINSICHT vom Juli 94, S.45 ff): zum Priester
geweiht von dem inzwischen verstorbenen Laborie. Die Problematik ist
bekannt: der aus der "Eglise Orthodoxe Gallicane Autocéphale" stammende
'Bischof' Laborie war von Mgr. Ngo-dinh-Thuc am 8.2.1977 re-konsekriert
worden. Da die früheren Weihen von Laborie nachweislich ungültig sind,
wäre auch die durch Erzbischof Ngo-dinh-Thuc gespendete Konsekration
sub conditione wirkungslos, wenn nicht auch eine Re-Ordination (zum
Priester) erfolgt wäre, da der Empfang der Bischofsweihe die
Priesterweihe voraussetzt. Dieser Nachweis über die
Sub-conditione-Priesterweihe fehlt bis heute! Cloquell hat ihn nicht
erbringen können! auch nicht gegenüber seinen Konfratres. Das einzige
Schriftstück, welches Cloquell seinen Parteigängern vorlegt, beschreibt
Hw.H. Rissling in einem Brief vom 29.08.96 an mich folgendermaßen:
"Sehr geehrter Herr Dr.Heller, in Beantwortung Ihrer Anfrage vom
23.08.96 teile ich mit, daß mir in der Frage der Dokumentierung der
Weihen von Laborie in der Zwischenzeit nichts Neues be-kannt wurde. Ich
kann nur wiederholen, ein Schriftstück gesehen zu haben, auf dem
offensichtlich in der Handschrift von Erzbischof Ngo-Dinh-Thuc in
Französisch zu lesen war, Laborie habe von einem römisch-katholischen
Bischof (ohne näheren Hinweis, um wen es sich dabei konkret handele)
die Weihen zum Diakon, Priester und Bischof sub conditione erhalten. Da
aber nicht einmal andeutungsweise eine Art Unterschrift zu sichten war,
konnte ich dieses Schriftstück, das für mich wie eine Fotokopie eines
Briefausschnittes aussah, nicht als ein offizielles Dokument
betrachten. Es war lediglich mit zwei Namensstempeln von Erzbischof
Thuc versehen (wohl nachträglich erfolgt) - je einer oben und unten.
Außerdem kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, im
betreffenden Zusammenhang irgendein Dokument (auch das besagte
Schriftstück nicht) von P. Cloquell jemals vorgelegt bekommen zu haben.
Mir ist es - leider befindet es sich nicht in meinem Besitz - von einer
anderen Seite zu Gesicht gebracht worden."
Ich hoffe, niemand hat die Stirn, ein solches Schriftstück als Dokument
hochzustilisieren! Kommentierend dazu soll das Gerücht kolportiert
worden sein, Mgr. Ngo-dinh-Thuc habe aus Gründen der Diskretion diesen
Akt nicht persönlich testiert. Das ist schlichter Unsinn! Die
Re-Konsekration wird testiert, die Re-Ordination nicht! Der
Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, daß Schöbel, der von
Laborie sub-condtione die Priesterweihe (?) erhalten hat, von ihm
erfahren haben will, Mgr. Thuc habe ihm alle Weihestufen noch einmal
gespendet.
Cloqell bleibt hinsichtlich seiner Priesterweihe den Nachweis von deren
Gültigkeit schuldig. Was seinen kirchlichen Status angeht -
hervorgegangen aus der sektiererischen "Eglise Latine Traditionelle"
von Toulouse -, so ist mir nicht bekannt, daß zu der Zeit, als er unter
der Ägide von Bischof Storck stand, eine formelle Reunion mit der
katholischen Kirche stattfand. Von den im CIC, Kanon 331,
geforderten Eigenschaften und wissenschaftlichen Befähigungen für die
Kandidatur rede ich nicht einmal. Es reicht zu erfahren, daß Bischof
Storck Cloquell mit der Begründung entlassen haben soll, er sei geistig
zu uninteressiert und nicht bereit gewesen, sein Wissen zu erweitern.
Und wer ist Bischof Oravec? Die Probleme sind ebenfalls bekannt. Er
wurde zu einem Zeitpunkt von Davidek geweiht, als dieser nach Auskunft
einer Person, die ihn aus dem Gefängnis her kannte, bereits schon
geistig belastet gewesen sein soll. Selbst Frauen hat Davidek geweiht.
(In diesem Zusammenhang verdient die Stellungnahme des Freiburger
Ordinariats vom 18.1.1950 einige Bedeutung, wonach die Weihen von dem
Gründer der Mariawiten, Kowalski, der auch Frauen weihte, für ungültig
erklärte. Inwieweit sich die dort gegebene Begründung auch auf den Fall
von Davidek anwenden ließe, müßte noch geprüft werden). Aber selbst
nach Ansicht der Reformer ('Kard.' Ratzinger), die doch 'großzügiger'
urteilen als wir, sind Davideks Weihen teilweise für ungültig
anzusehen. N.b. zur Person von Oravec, der vor seiner Tätigkeit in
Europa in Ontario/ Kanada zwei Gemeinden betreute, erwähne ich noch,
daß inzwischen dort (in Kanada) eine Publikation erschienen ist, in der
Fälle geschildert werden, in denen Oravec das Beichtgeheimnis gebrochen
haben soll. Hier der Name der Zeitschrift: THE OUTSPOKEN TRUTH, Dept.
P.I.G, Adresse: Box 24105, London, N6H 5C4, Kanada. Sie kündigt in der
Februar-Nummer von 1995 ein Buch von Herrn R.B. Edwards an mit dem
Titel "Apostle of Deceit" ("Apostel des Betrugs"). In der Anzeige
werden auch Anspielungen auf Oravec' mögliche Agenten-Tätigkeit für den
KGB gemacht.
Warum gehe ich überhaupt auf diese Vorgänge ein, da nach allem, was
vorliegt, niemand der Betroffenen für sich in Anspruch nehmen kann, dem
rechtgläubigen Widerstand anzugehören. Um gut- und leichtgläubige
Katholiken vor dem neuen Bischof (?) - vielleicht ist er's ja auch - zu
warnen, weil sowohl an seiner Zugehörigkeit zur kath. Kirche als auch
an der Gültigkeit seiner Weihe (sowohl an der Priesterweihe durch
Laborie als auch an der Bischofsweihe durch Oravec) berechtigte Zweifel
möglich sind.
Der Skandal war einkalkuliert.
***
HINWEIS DER REDAKTION:
Im Okoberheft-Dezember Heft von KYREIE ELEISON (1996, Nr. 4) wird den
Gläubigen der Besuch von Messen empfohlen, die von Priestern bzw.
'Priestern' gefeiert werden,
– deren Weihe mit Zweifeln belastet ist und die den Status von Sektierern haben (Herr Schöbel in
Heibronn, Stuttgart und Ulm),
–deren Weihe ungültig ist und die den Status von Sektierern haben (Herr Lingen in Dorsten).
Interessant in diesem Zusammenhang ist folgender Sachverhalt: Obwohl
H.H. Rissling, der von Bischof Dr. Storck geweiht wurde - zweifelsohne
gültig -, den Redakteur von KYREIE ELEISON, Herrn Böker, darauf
aufmerksam gemacht hatte, daß die Anzeige seiner Meßzeiten in den
Publikationen fehlen würde, werden diese bis heute in KYREIE ELEISON
nicht veröffentlicht.
Wir haben nicht 30 Jahre lang Widerstand gegen die Häresien der
Konzils-'Kirche' geleistet, um schließlich im Sektierertum zu versinken!
Eberhard Heller
* * * * *
HINWEIS:
Der Nachdruck von v. Goechhausens "System der Weltbürger-Republik" (Rom
1786), in dem der Autor - selbst ein Insider - das Programm der
Freimaurerei und des Illuminatismus darstellt, ist noch vorrätig und
kann bei uns bestellt werden.
Über führende Illuminaten aus Deutschland waren die Pariser Logen
instruiert worden, ihre Aktivitäten auf jene politischen Ziele zu
richten, die dann in politischer Hinsicht bestimmend waren für die
Französische Revolution, die in ganz Europa zu großen Erschütterungen
und Kriegen mit Millionen von Toten führte. Der Nachhall jener
revolutionären Ideen schlug sich schließlich im religiösen Bereich in
den Ergebnissen des Vatikanums II mit seinen Reformen nieder und
bestimmt inzwischen unser gesamtes geistiges, offiziöses
Klima.
Ihre Bestellung richten Sie am besten an meine Privatadresse (Heller,
Riedhofweg 4, D - 82544 - Ergertshausen, Tel.: 08171/28816) oder an die
Adresse der Redaktion. Die reinen Druck- und (erhöhten!) Versandkosten
betragen inzwischen 17,40 DM. Wir bitten um eine kostendeckende Spende.
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