NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
KONZIL UND ALTAR UMDREHEN - (FOKUS NR. 17 vom 26.4.93, S. 168) -
"Der gerade erst als Kardinalbischof in den höchsten Kardinalsrang
erhobene deutsche Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation Joseph
Ratzinger, 66, möchte gerne eine der wichtigsten Reformen nach dem
Zweiten Vatikanischen Konzil zurücknehmen. Der aus Marktl am Inn
stammende Glaubenshüter machte die Hinwendung des Priesters während der
Messe zum Volk mitverantwortlich für die 'zunehmende Entleerung der
Liturgie' und auch für den rückläufigen Kirchgang. Er möchte den Altar
wieder drehen. Der Pfarrer soll sich nur Gott zuwenden und dem Volk den
Rücken zeigen. Umstritten ist im selben Zusammenhang auch die
Volkssprache in der Messe." Kommentar: Auch wenn die Zeitschrift FOKUS
für diese Nachricht keine Quelle angibt, so ist es durchaus denkbar,
daß sich ein Mann wie Ratzinger darauf besinnen kann, die Reformen zu
reformieren, zumindest in den Bereichen, in denen man keine
grundsätzlichen Fehler eingestehen müßte. Denn auch in den Augen vieler
Reformer hat sich die Revolution seit dem 2. Vatikanum längst als
Fehlschlag bzw. Mißerfolg - selbst hinsichtlich der anvisierten
größeren Bedeutung, die die 'Kirche' im öffentlichen Leben spielen
sollte - erwiesen.
"DIE KRISE IN DER KIRCHE IST EIN SIGNAL DES UMBRUCHS". - Verden (KNA - DEUTSCHE
TAGESPOST vom 12.9.92) Der Bischof von Hildesheim, Josef Homeyer, ist
davon überzeugt, daß Schwierigkeiten und Unsicherheiten innerhalb der
Kirche Signale eines tiefgreifenden Umbruchs sind. "Wir stehen
offenkundig in einem Prozeß, den Glauben wieder tiefer und
authentischer zu verstehen und angesichts des neuen Europas neu
auszulegen", sagte Homeyer am Donnerstag abend in Verden. Dieser Prozeß
habe mit dem Zusammenbruch der "heilen" Welt des Mittelalters und dem
Anbruch der Neuzeit eingesetzt, verbunden mit einem neuen
Selbstwertgefühl und Autonomie-Empfinden des Menschen. Jener
historische Prozeß, der zunächst Unsicherheiten und Irritationen
auslöse, sei "offenbar Gottes Antwort auf unsere moderne Zeit". Eine
solche Erkenntnis habe auch Konsequenzen für die Ökumene, meinte der
Bischof. Die katholische und die protestantische Kirche befänden sich
in einem Annäherungsprozeß, der sich zunehmend auf die Orthodoxie
ausweite. Gleichzeitig seien die christlichen Kirchen dabei, ihr
Verhältnis zum Judentum und zum Islam zu überdenken. Schließlich gehöre
in diesen Zusammenhang ebenso die Absicht der Christgläubigen, mit
allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten und redlich darum
bemüht zu sein, die Zeichen der Zeit zu erkennen, zu deuten und auf sie
einzugehen, meinte Homeyer.
Kommentar: Ich will hier nicht
auf die einzelnen theologischen Ungereimtheiten dieses Reformers
eingehen. Ich versuche nur zu verstehen, warum die Reformer mit ihrer
Revolution mehr und mehr auf Gleichgültigkeit stoßen und selbst im
öffentlichen Leben mehr und mehr ignoriert werden. Wenn man diese
Äußerungen, die eine führende Persönlichkeit dieser Gruppierung von
sich gegeben hat, liest, muß man angesichts allein der politischen
Situation, die uns selbst in Europa zahlreiche Herde ethnischer und
religiöser blutiger Konflikte beschert (allein 70 in der ehemaligen
Sowjet-Union), sagen, daß diese Rede reinste Demagogie bedeutet... und
in religiöser Hinsicht selbstverständlich eine Blasphemie darstellt.
Dieser Herr operiert geistig auf einem Niveau unterhalb der
Boulevard-Presse. E.H.
ANTRAG AUF STREICHUNG DER ANRUFUNG GOTTES IM DEUTSCHEN GRUNDGESETZ - (nach
SÜDDEUTSCHER ZEITUNG vom 17./18.4.93) Dem deutschen Bundestag liegt ein
Antrag des evangelischen Pastors und Abgeordneten des Bündnis 90,
Wolfgang, vor, nach dem Gott aus der Präambel des Deutschen
Grundgesetzes zu streichen sei, wodurch eine strikte Trennung von Staat
und Kirche durchgeführt werden solle, - eine Forderung, die als
grundsätzliches Bekenntnis das Grundgesetz beschließt. Bekanntlich
beginnt die Präambel mit den Worten: "Im Bewußtsein seiner
Verantwortung vor Gott und den Menschen...". Trotz aller ideologischen
Gegensätze, die im Bundestag auftreten, galt bisher die Anrufung Gottes
zwar nicht als Bekenntnis zum lebendigen Gott, sondern als Bezeichnung
für die Verankerung in bestimmten, bleibenden Grundwerten.
LE PEN - AUSGESCHLOSSEN - (nach
DEUTSCHER TAGESPOST vom 15.9.92) - Der 'Erzbischof von Reims, Jean
Balland, hatte für den Sonntag, den 30.8.92, die 'Eucharistiefeier' im
Dom untersagt, weil der rechte Politiker Le Pen angekündigt hatte,
diese 'Feier' besuchen zu wollen. Le Pen, dem man eine gewisse
Affinität zur Econe-Bruderschaft nachsagt, wollte an diesem Tag den
Wahlkampf gegen das Referendum der Maastrichter Verträge eröffnen.
NIEDERLANDE: EUTHANASIEGESETZ SIEHT STERBEHILFE FÜR GEISTESKRANKE VOR -
NEUES VOLKSBLATT Linz vom 11.2.1993: Eine Verordnung voll
gesellschaftspolitischem Sprengstoff hat das niederländische Parlament
am Dienstag beschlossen: Ärzten wird unter Auflagen die Leistung von
Sterbehilfe gestattet. Es sind zwar viele Sicherungen gegen Mißbrauch
eingebaut, doch grundsätzlich soll die Euthanasie (griechisch: schöner
Tod) sogar bei Geisteskranken möglich sein, wenn ein Gericht die
Zustimmung gibt. (...) Nach der weltweit einzigartigen Regelung droht
Ärzten, die Sterbehilfe leisten, keine strafrechtliche Verfolgung, wenn
sie auf ausdrückliche Bitte des Patienten handeln. Sterbehilfe ist aber
auch zulässig für Kranke, die im Koma liegen, an altersbedingtem
Gedächtnisschwund leiden oder geistig behindert sind. Diese Fälle
müssen allerdings gerichtlich überprüft werden, da diese Patienten
ihren Willen nicht mehr ausdrücklich äußern können. Für die Regelung,
die Anfang 1994 in Kraft treten soll, stimmten am Dienstag im Parlament
in Den Haag 91 Abgeordnete, 45 waren dagegen. Bevor sie endgültig
rechtswirksam wird, sollen die Abgeordneten die Auflagen für die
Sterbehilfe nochmals prüfen und die genauen Bedingungen definieren,
unter denen ein Arzt legal eine Tötung auf Verlangen vornehmen darf.
Eine Liste mit "Sorgfaltskriterien" war bereits im November 1990
erstellt worden. (...) Wie der niederländische Justizminister Ernst
Hisch Ballin mitteilte, seien bei der Staatsanwaltschaft im vergangenen
Jahr 1318 Berichte über Sterbehilfe eingegangen, während es 1991 nur
590 gewesen seien. Nach den Schätzungen einer niederländischen
Regierungskommission gab es 1991 unter 130 000 Todesfallen etwa 2700
Fälle aktiver Sterbehilfe (2,1 Prozent).
Kommentar: Was werden wohl die
biederen Holländer antworten, wenn man sie wegen dieser 'legalen'
Tötungsmöglichkeit mit den deutschen Nazis vergleicht, die sicherlich
auch aus 'humanitären' Gründen für die Euthanasie stimmten und bei
denen bald die Parole vom "unwerten Leben" die Runde machte!!! E.H.
PÄDAGOGIKKONZEPTE EIGENER ART -
Seit Juni letzten Jahres betreibt Gerda Achternbusch, Exfrau des
Filmregisseurs Herbert Achternbusch, im Gautinger Ortsteil Buchendorf
(bei München) das sog. "Babu" (Babyzentrum Buchendorf). Erzogen wird
dort nach den Meditationsrichtlinien des indischen 'Meisters' Sant
Thakar Sing. Danach 'meditieren' die Säuglinge mit ihren Müttern und
Vätern bis zu 19 Stunden am Tag. Dabei werden den Babys die Augen
verbunden, im rechten Ohr wird ein Silikonstöpsel placiert. "Rund um
die Uhr" meditierten die 25o Kinder im indischen 'Kloster' von Sant
Thakar Singh in Delhi, erzählt Gerda Achternbusch begeistert. Die
frühere Lehrerin hat die Kinder dort selbst betreut. Nach ihrer
Auffassung benötigten Kinder, die so aufwüchsen - 'Meditation' rund um
die Uhr -, weder Schlaf, niemals Drogen oder Alkohol, aber auch ohne
Kontakte zu anderen Kindern, ohne Spielzeug, absolut isoliert, da sie
nur so ihren 'inneren Ton' und ihr 'inneres Licht' wahrnehmen könnten.
Ein Frau aus Gauting hat gesehen, wie einer der Meditationsväter seinem
Kind die Augenbinde überzog, wobei sich dieses mit leisem Wimmern zur
Wehr setzte. Selbst noch nachts nach 22 Uhr, wenn der Kleine vor
Müdigkeit zusammensackte, wurde er von seinem Vater wieder in die
regungslose Meditationshaltung zurückgezwungen. Nach Auskunft des
Sektenbeauftragten der evang. Landeskirche in Bayern,! Wolfgang Behnk,
habe der Meister Sant-Thakar-Singh seine Anhänger durch laufende
Kontrollen deren Meditationsprotokolle fest im Griff. - Dererlei
'Pädagogikexperimenten' wurde inzwischen durch das Jugendamt
München ein Ende gesetzt, (nach SÜDDEUTSCHE ZEITUNG vom 24.12.92)
WER IST EIN NEO-FASCHIST? - In
der RTL plus-Sendung "Explosiv - Der heiße Stuhl" vom 1.l0. 1991 hatte
die ehemalige Grünen-Abgeordnete und zweimalige Abtreiberin (sie führt
seit ihrer Jugend ein ausschweifendes Sexualleben - wie sie selbst
zugibt) Ditfurth die These vertreten, die "Kirche terrorisiert Frauen"
und u.a. ausgeführt, der Arzt und engagierte Abtreibungsgegner
Siegfried Ernst sei ein "Neofaschist und nichts anderes", worauf Ernst
Anzeige beim Kölner Amtsgericht wegen Beleidigung erstattete. - Das
Kölner Amtsgericht sprach die Ditfurth vom Vorwurf der Beleidigung
frei. In der Urteilsbegründung übernahm der Richter sogar
Formulierungen, die von den Anwälten der Beklagtenpartei bzw. von Frau
Ditfurth selbst eingebracht worden waren. - Der Anwalt von Dr. Ernst
hatte nachgewiesen, daß sein Mandant zur Zeit des Nationalsozialismus
im Widerstand mitwirkte. Von 1937 wurde der damalige Medizinstudent
Ernst durch den Nazi-Sicherheitsdienst überwacht..., dennoch darf Frau
Ditfurth diesen Mann mit richterlicher Genehmigung einen "Neofaschist
und nichts anderes" weiter verbreiten, (nach DT vom 25.6.92)
ILLEGALE AUSFUHR VON RUSSISCHEN IKONEN
- (KNA) Etwa 27 Millionen russischer Ikonen sind nach Angaben der
Moskauer Wochenzeitung "Moscow News" seit 1980 illegal aus dem Land
exportiert worden. Das seien etwa 9o% des russischen Kunstbestandes zu
Beginn des Jahrzehntes. Unter Berufung auf den russischen Innenminister
schreibt die Zeitung, hätten sich in Europa etwa 4o
internationale Organisationen mit dem Schmuggel auf dem russischen
Antiquitätenmarkt spezialisiert. Diese Schmugglerbanden besäßen etwa
500 Warenlager in ganz Europa. Die meisten Ikonen würden in Deutschland
verkauft. Daß dieser illegale Kunsthandel so ungestört florieren kann,
hat er gewissen 'Abmachungen' zwischen Diplomaten, Transportunternehmen
und Zollbeamten, die alle miteinander bei diesen Geschäften
profitieren, zu verdanken.
GESCHICHTSKLITTERUNG - Nach den
neuen EG-Richtlinien, sind Heimatvertriebene, die in Ostpreußen,
Schlesien oder Pommern geboren wurden, demnächst nicht mehr als
Deutschland geboren einzustufen. Im Rahmen einer Mikrozensus-Befragung
des statistischen Bundesamtes haben diese Personen demnächst unter
Geburtsland "Polen" einzutragen!!! Auf Anfrage bei der Bundesregierung
wurde bestätigt, daß nach Vorgabe der EG bei der jeweiligen Angabe "von
den gegenwärtigen Staatsgrenzen auszugehen" sei und nicht von den zur
Zeit der Geburt gültigen Grenzen, (nach DT 13.8.92)
... "IMMER MEHR MENSCH" - SEMANTISCHER BETRUG DER REFORMER
- In den 'Katechesen' Johannes Pauls II. werden ausdrücklich Texte des
II. Vatikanums ausgelegt. Am 20.6.92 sprach er über "Gaudium et spes"
(41. Kap.) und zitierte: "Wer Christus, dem vollkommenen Menschen
folgt, wird auch selbst mehr Mensch". In den Sakramenten eröffnet die
Kirche dem Menschen "das Verständnis seiner eigenen Existenz, d.h. die
letzte Wahrheit über den Menschen". - Die Sakramente als
Verständnis-Lösung... das sind wirklich neue Lösungen!
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