54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Mitteilungen der Redaktion
2. Meine Begegnung mit S.E. Erzbischof Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
3. My Time with His Excellency, Archbishop Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
4. Ma rencontre avec S.E. Mgr. Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
5. Mi encuentro con Su Excelentísimo y Reverendísimo Arzobispo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
7. DECLARATIO
Editorial – Ankündigung zum neuen Jahr
 
Editorial – Ankündigung zum neuen Jahr

von
Eberhard Heller


Der Autor und Literaturkritiker Friedrich Sieburg (*1893, +1964) leitet seine Abhandlung über Napoleon mit den eher dichterischen Worten ein: „Der Sand, der durch die Uhr der Zeit läuft, ist aus unserer Asche gemacht. Was wir einst waren, heute sind und einmal sein werden, diese Folge von Geschlechtern und Schicksalen, die aus weit zurückliegendem Dunkel auftaucht, durch den flüchtigen Lichtstreif der Gegenwart wandert und den Weg in die Undurchdringlichkeit der Zukunft nimmt, das alles wäre nur gestaltloser Stoff, wenn es nicht den Geist der Geschichte gäbe, der sich gern herbeirufen läßt, um den Weg zu deuten. Stetig und lautlos rieselt die Asche, aus der unser sterbliches Teil besteht. Sie begleitet mit ihrem stillen Fluß den geheimen Kummer, den die Vergänglichkeit in uns wach hält. Irdischen Wesens sein, heißt Bewußtsein von dem unaufhaltsamen Ablauf der Zeit haben. Auch die Geschichte kann dieses Dahineilen nicht aufhalten, aber sie kann uns helfen zu begreifen, daß alles, was geschieht, enden muß, um neuem Geschehen Platz zu machen, ohne daß es jemals Anfang oder Ende gäbe.“ (Friedrich Sieburg „Napoleon–Die Hundert Tage“, Stuttgart 1956, S. 7 – Droemer Knaur)

Sieburg will mit dieser geschichtsphilosophischen Einleitung darauf hinweisen bzw. aufmerksam machen, wie schwer es ist, den Gang einer historischen Entwicklung einzuschätzen oder sogar vorherzusagen, in der man selbst noch befangen bzw. eingefangen ist und im Fluß dieses Prozesses mitschwimmt. Bei Sieburg geht es um die Auswirkungen der Französischen Revolution, deren Endpunkt Napoleon meinte gesetzt zu haben, der aber keineswegs mit dem Erscheinen Napoleons definiert werden kann. Die eigentlichen illuminatischen Ziele, nämlich Kampf gegen Thron und Altar, scheinen erst heute erreicht zu sein durch den Verrat der Kirche. Aber es dürfte noch nicht ausgemacht sein, ob das, was dieser Verrat erreicht hat, mit dem übereinstimmt, was die Illuminaten anstrebten. Denn deren späte Epigonen haben nicht die Installation der Göttin Vernunft, d.h. eine autonome Moral errichtet, sondern die Vollstrecker der Pan-Religion bewirken das Gegenteil: sie haben durch die Preisgabe des Christentums an den Islam die religiöse und damit verbunden auch die kulturelle Vernichtung des Abendlandes im Visier.

Wenn man Sieburgs historische Betrachtung auf die Entwicklung unseres – ich wollte sagen - Kirchenkampfes gegen den Modernismus von Vatikanum II überträgt (doch von Kampf kann leider nicht mehr die Rede sein), so können wir nur festhalten, daß wir zwar den Anfang dieser religiösen Revolution mit unseren Reaktionen darauf bestimmen können, wir wissen aber nicht – und auch die Gegenseite weiß es nicht, wo dieser Prozeß endet. Um den jetzigen Stand näher eingrenzen zu wollen, dürfen wir unsere Opposition gegen die Reform-‘Kirche‘ vielleicht definieren als Bemühungen, orthodoxes Gedankengut in einer immer stärkeren gottvergessenen Welt zu artikulieren, gleichsam als Lichtstreif am Horizont völliger Gleichgültigkeit, genauer: völliger gleicher Gültigkeit.
Die Rufe nach einem direkten Eingreifen Gottes zur Beendigung dieses Abfalls und der damit verbundenen Zerstörung bezeugen nur das Eingestehen eigenen Versagens oder der totalen Hilflosigkeit... oder der geistigen Bequemlichkeit, sich mit der konkreten Situation ernsthaft zu beschäftigen. Diese Haltung hat zu einer allgemeinen Passivität geführt, und das weltweit. Wenn wir uns selbst gerecht einschätzen wollten, müßten wir uns eingestehen, daß unsere Faulheit Gottes Hilfe nicht verdient hat. Wir täten gut daran, diese Situation, in der Stück um Stück nicht nur religiöse Positionen, sondern auch konservative, gesellschaftsrelevante Werte aufgegeben werden und einem multi-kul-turellen Humanismus Platz gemacht haben, als Heimsuchung und Prüfung anzusehen, wobei es gilt, sich gegen Klischees der political correctness zur Wehr zu setzen. Denn die synkretistische Einstellung, die selbst den terroristischen Islam als gesellschaftliche Realität in das Alltagsgeschehen hineinnimmt, ohne die wirklichen Hintergründe dieser mörderischen Ideologie prüfen zu wollen, hat sich längst auch im bürgerlichen Lager als Multikulturismus, der jede Form (un)bürgerlichen Verhaltens akzeptiert, etabliert.

Wir haben seit Bestehen dieser Zeitschrift unseren Focus auf die theologische Transparenz und Analyse der Dokumente gerichtet, die in und nach dem II. Vatikanum eine geistig-geistliche Revolution in Gang gesetzt hat, die Gottes Offenbarung in zentralen Punkten verraten hat. Wir haben versucht, Ansätze für eine Restitution der Kirche zu liefern. Doch diese Bemühungen liefen bisher ins Leere, weil die angeblich katholischen Kleriker sich auf bloß pastorale Aufgaben beschränkten. Wir können nur hoffen, daß bei diesen einmal das große Erwachen einsetzt.

Wir sind in den letzten Jahren durch die massenhafte Überschwemmung von Migranten aller Art, besonders von Muslimen, von den 60 % mit betrügerischer Absicht zu uns gekommen sind und die kein Recht auf Asyl haben, religiös und kulturell durch deren aggressives Verhalten bedrängt worden. Darum haben wir uns seit einiger Zeit auch unser Augenmerk auf die Gefahren gerichtet, die uns aus dieser Ecke drohen, zumal diese Islamisten massive Schützenhilfe von jenen Kräften erhalten, die bereits die Kirche Jesu Christi verraten und zerstört haben. Nicht nur, daß die Straftaten in Deutschland im letzten Jahr um über 10 % gestiegen sind, von den über 92 % auf das Konto der Migranten gehen – diese Zahlen stammen von dem der SPD nahe stehende Kriminologe Pfeiffer -, sondern im jordanischen Fernsehen wird offen und ohne Hemmung diskutiert, wie man Deutschland durch die Zuwanderung islamisieren und die deutsche Regierung stürzen kann, um hier ein Kalifat zu errichten. Jeder kann sich diese Debatte bei YouTube unter http://www.truth24.net/jordanisches-tv-diskutiert-offen-deutschlands-unterwerfung-unter-den-islam/ anhören. Ein Scheich spricht ganz offen über die Konvertierung Deutschlands zum Islam, dieser soll durch die vielen Muslime in Europa verbreitet und die Bevölkerung unterworfen werden. „Der Terror kommt aus dem Islam selbst.  Insofern steht der Westen vor einem Paradox: Erhalten kann er die offene Gesellschaft nur, wenn er den Islam kursorisch ausschließt. Tut er das nicht, wird sie auch für Atheisten, Christen und Juden untergehen, wie im Libanon, in Algerien und auch in der Türkei. Offene Gesellschaft und Islam gehen nicht zusammen. Wer die Freiheit der westlichen Welt erhalten will, muß ihren Feinden Zutritt und Verbleib versagen.“ (www.junge freiheit.de 30/16/ 22. Juli 2016)

Wir stehen in diesem Prozeß, dessen Ende nicht absehbar ist – ich verzichte darauf, dieses Ende in einer Katastrophe zu beschreiben - umflutet von Perversionen, Gleichgültigkeit und Religionshaß. Unsere Aufgabe hat sich darum um eine neue erweitert: neben der theologischen Diskussion im Zusammenhang mit den Absichten der Modernisten werden wir alles tun, damit unsere christliche(n) Kultur(güter) bestehen bleibt (bleiben) und weder durch die aggressive Islamisierung noch von deren Hilfstruppen aus dem Lager der Modernisten zerstört wird. Darum ist es auch legitim, mit Kräften zusammenzuarbeiten, die nicht unmittelbar und primär religiöse Ziele verfolgen.

Unsere Aufgabe als Christen ist und bleibt es, Zeugen für den Mensch gewordenen Gott zu sein, der diese Welt überwunden hat, der aber gleichzeitig immer noch die Geschicke dieser Welt leitet. Heute steht jeder von uns an der Front. Und wir sollten diese uns zugedachte Rolle ohne Murren annehmen.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihr Gebet, aber auch durch großzügige Spenden, damit wir unsere Aufgabe auch erfüllen können.
 
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