Von der Danksagung
von
Gloria Riestra De Wolff
übersetzt von Annemarie Leutenbauer
Vater, mein göttlicher Amphitryon Du, nie werde ich müde,
es immer wieder zu sagen: Dein Fest, es war grandios! ...
Es fehlen die Worte mir, einer der letzten und Kleinsten
derer, die da zum Leben geladen, womit ich es könne sagen ...
Doch will meinen Jubel in alle vier Winde ich rufen,
meine in dieses arme Gewand gekleidete Freude! ...
Grandios ist für mich gewesen das Fest ... Einmal noch
will ich Dir sagen, Vater, wie sehr ich alles geliebt und ge-
nossen, die Szenerie, die Liebe, den Schmerz und die Glorie
bis an die äußersten Grenzen, womit Du mir aufgewartet an
überreich angerichteter Tafel ...
Ich versichere Dir, - laß mich setzen den Fall, daß Du's
nicht weißt, um es Dir nochmals zu sagen! ... wenige Deiner
Gäste haben so genossen wie ich jedes Ding, selbst das letzte
der Dinge, die aller unbedeutendsten noch, ohne die kleinste
Zerstreuung, und alles beziehend auf Dich ...
Hab' Dank, unendlichen Dank! ...
Für das erste Licht, das ich sah, und das letzte, das
sehen ich werde vor dem Erstrahlen Deines Gesichts ...
Für die erste Musik, und die letzte vor Deiner ewigen
Harmonie ...
Für alle und jede einzelne Deiner Landschaften, der
Morgenröten und Abenddämmerungen ...
Für alle und jeden einzelnen Deiner Bäume, der Vögel und
auch der Blumen, die Du im voraus erdachtest, auf daß ich voll
Freude sie finde ...
Für diesen heutigen Nachmittag auf dem Lande, im saftigen,
satten Grün, den prächtigen Rahmen meiner Meditation ...
Für diese fortwährende Empfindung, daß Du die Welt einzig
für mich hast gemacht ...
Für die geliebten Gesichter, die Freunde und Reisegefährten,
und für die Feinde, denen ich wünschen nur kann, die Freude
Deiner Begegnung ...(daß sie Dich finden ... )
Für alle und jede einzelne Deiner Gaben; für die grandiose
Entscheidung, an die das enge Gäßlein meines Lebens Du führtest,
die Wahl zu treffen zwischen zwei Toren: dem der Verzweiflung
und dem der Ergebung im Opfer,
und für Deine Kraft, das letzte zu wählen ...
Für alle Gelegenheiten heroisch zu handeln, obwohl meine
Schwachheit sie manchmal nicht nutzte ...
Hab' Dank, unendlichen Dank, vor allem anderen für das
Geschenk Deiner Selbst! ...
Für Deinen blauen Schatten, Himmlischer Vater, meines
Exodus steten Begleiter, der wie ein Thronhimmel ewiger
Wonne meiner Kreuzigung immerdar spendet Licht ...
Für die mannigfachen und zahllosen Schattierungen
Deiner Liebe, die Du mir gabst zu genießen in dem,
was ungenießbar erscheint: dem totalen Opfer ...
Hab' Dank, unendlichen Dank! ...
Dank für das Leben, und Dank für den Übergang!
Dank für den ewigen Lobgesang!
Amen.