MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Ergertshausen, den 20.10.98
Verehrte Leser,
heute wende ich mich vornehmlich an Ihre Großherzigkeit und bitte Sie
recht herzlich um die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit. Wegen
der besonderen Bedeutung, die ich meiner Bitte beimesse, wähle ich das
Forum der Redaktionsmitteilungen, um Sie so direkter ansprechen zu
können.
Zunächst bitte ich Sie alle, uns durch Ihre Spenden die Publikation der
EINSICHT und die Erfüllung weiterer wichtiger Aufgaben zu ermöglichen.
Wir sind auf die Hilfe aller Leser angewiesen und dankbar für jede
finanzielle Zuwendung, weil wir unsere Veröffentlichungen nicht über
feste Abonnementsgebühren, sondern ausschließlich über Spenden
finanzieren.
Daneben wende ich mich diesmal besonders an Leser, die die Möglichkeit
haben, uns auch einmal größere Geldbeträge für eine außerordentliche
Aufklärungskampagne zukommen zu lassen. Auch wenn bekanntermaßen die
Propagierung neuer Ideen und Programme in der heutigen Zeit weitgehend
über die öffentlichen Medien läuft - ungeliebte Bewegungen kann man
einfach dadurch zur Wirkungs- und Bedeutungslosigkeit verurteilen,
indem man sie in den Medien verschweigt -, so müssen wir uns
eingestehen, daß gerade wir nicht im Interesse und Blickpunkt dieser
Öffentlichkeit stehen. Darum müssen wir selbst - trotz und gerade wegen
des genannten Handikaps - mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln
Propaganda für die Bewahrung des wahren katholischen Glaubens machen;
denn Christ sein heißt zutiefst, auch missionarisch tätig zu sein. Ich
brauche nicht weiter auszuführen, daß es an einer adäquaten Darstellung
dieses Glaubens und der heutigen kirchlichen Situation in der
Öffentlichkeit weitgehend fehlt (die Sedisvakantisten werden z.B. nur
als eine Art Abspaltung von Econe gehandelt). Das hat zur Folge, daß
viele Gläubige der Reformkirche, die sich nach ihrem Selbstverständnis
jedoch zu den katholischen Christen zählen, zu den verheerenden
Entwicklungen - wenn überhaupt - nur emotionale Vorbehalte entwickeln
(können). Ihnen fehlt häufig das nötige theologische Wissen, um ein
selbständiges Urteil fällen zu können.
Es geht aber nicht mehr nur um die Pervertierung des christlichen
Glaubens durch die 'Konzils-Kirche' allein, gegen die wir uns wenden
müssen. In vermehrtem Maß beherrschen bereits a-christliche,
a-theistische Kräfte die Gesellschaft in einem Ausmaß, von dem sich
eingeigelte Traditionalisten kaum eine Vorstellung machen (wollen), die
wir ebenfalls bekämpfen müssen. Man konstantiere einmal, daß der vor
kurzem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der
Frankfurter Paulskirche ausgezeichnete Schriftsteller Martin Walser,
der - will man der Laudatio folgen, "den Deutschen das eigene Land und
der Welt Deutschland erklärt" - für eine vom Christentum befreite, d.h.
post-christliche Ära eintritt, da wir durch Gottes Angebot "darauf
eingestimmt" werden, "daß wir böse sind." Inzwischen hat sich auch in
großen Kreisen sog. Katholiken die Meinung festgesetzt, das Christentum
habe längst seine geistig prägende Aufgabe verloren... vertreten durch
eine Kirche, die darauf verzichten sollte zu behaupten, im Besitz der
absoluten Wahrheit zu sein, von der ja doch nur Intoleranz ausgehen
würde.
Hier könnten wir gezielt informieren durch die Verbreitung einer
aufklärenden Flugschrift, die eine kurze Zusammenfassung unserer
Position mit den entscheidenden Implikationen nicht nur für den
kirchlichen, sondern auch den gesellschaftlich-politischen Bereich
beinhalten sollte, damit die verunsicherten Gläubigen zumindest die
unentbehrlichen Informationen zur eigenen Standortbestimmung erhalten,
um ihre emotionalen Vorbehalte in klarere Urteile umzuprägen. Diese
Kampagne sähe ich als eine Form moderner Mission an, an der auch Sie
teilnehmen sollten. Sie sollte möglichst viele katholische Christen im
gesamten deutschen Sprachraum erreichen.
Dafür benötigen wir aber Ihre besondere Unterstützung!
Ich möchte Ihnen aber noch ein zweites Vorhaben vorstellen. Wie Sie
wissen, sind die meisten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Redaktion
berufstätig. Artikel, die wir Ihnen präsentieren können, entstehen je
nach Möglichkeit abends nach der Berufsarbeit, am Wochenende oder im
Urlaub. Daß bei dieser Arbeitsweise umfangreiche Themenkreise wie z.B.
die fundamental-theologischen Grundlagen für eine Restitution der
Kirche bisher nicht durchgängig oder umfassend dargestellt werden
konnten, läßt sich leicht nachvollziehen. Wir überlegen schon seit
geraumer Zeit, ob es nicht bei einer entsprechenden finanziellen
Ausstattung sinnvoll wäre, einen jungen Wissenschaftler zeitlich
begrenzt einzustellen, der gegen Zahlung eines angemessenen Honorars
diese brachen Felder bearbeiten sollte. Vorrang hätte in jedem Fall
jedoch die Verbreitung der Flugschrift!
Ich darf Sie ganz herzlich bitten, unterstützen Sie diese Aktionen großzügig!
Vielen Dank!
Ihr E. Heller |