In seiner Dreikönigspredigt hatte der Kölner 'Kard.' Joachim Meisner an
die millionenfache Tötung der Ungeborenen in Deutschland aufmerksam
gemacht und dabei dieses Morden in Zusammenhang mit anderen Verbrechen
an Kindern gestellt. U.a. hatte Meisner gesagt: "Wo der Mensch sich
nicht... eingrenzen läßt, dort verfehlt er sich immer am Leben: zuerst
Herodes, der die Kinder von Bethlehem umbringen läßt, dann unter
anderem Hitler und Stalin, die Millionen Menschen vernichten ließen,
und heute, in unserer Zeit, werden ungeborene Kinder millionenfach
umgebracht. Abtreibung und Euthanasie heißen die Folgen dieses
anmaßenden Aufbegehrens gegen Gott." Immerhin hat Meisner zumindest auf
dem Gebiet der Moral Flagge gezeigt, das einzige Gebiet, welches nach
dem Verrat an der Lehre noch besetzt geblieben ist. Für diese Äußerung
erntete Meisner Kritik: von dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden
in Deutschland, dem Zionisten Paul Spiegel, der den Hinweis auf die
Hitler-Verbrechen und die Abtreibung als "Beleidigung von Millionen
Holocaust-Opfern kritisiert und von Frauen, die in einer Notlage sich
entscheiden müßten." (MM 14.1.05). Darauf zog Meisner seinen
Hitler-Vergleich zurück. Wenn man Spiegel richtig versteht,
unterscheidet er zwischen verschiedenen Klassen von Opfern: den
vernichteten Juden durch die Nazis und den durch Abtreibung
getöteten/ermordeten Kindern - zweiter Klasse? -, die sich durch diese
Klassifizierung jedoch sicher nicht beleidigt fühlen brauchen. Dieser
Zyniker selbst ist unvergleichlich. Inzwischen hat der Euskirchner
CDU-Stadtrat Leo Lennartz gegen Spiegel wegen möglicher Nötigung und
falschen Verdächtigungen im Zusammenhang mit Meisners Äußerungen
Anzeige erstattet.
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