LESERBRIEF
Sehr geehrte Redaktion!
Hinsichtlich Ihres Beitrages in EINSICHT Nr.11 über die Verfälschung
der Wandlungsworte im N.O.M. erlaube ich mir folgende Zuschrift. In
meinen leicht begreiflichen Darlegungen würden sich selbst die
einfachsten Leser ein genaues Bild machen können über die
Verwerflichkeit des Tuns der reform-katholischen Kirchenleitung. Ich
würde mich sehr freuen, wenn Sie meine Ansicht in EINSICHT
veröffentlichen könnten.
DER UNVERANTWORTLICHE LEICHTSINN DER GEFÄLSCHTEN UND SOMIT UNGÜLTI GEMACHTEN KONSEKRATIONSWORTE
Für "alle" oder "nur" für viele?
Zwei kleine Worte, aber der Unterschied in ihrer Bedeutung ist dennoch
riesen groß! Wenn z.B. viele Menschen an einer Versammlung teilnehmen,
so sind es lenge noch nicht alle. Das unscheinbare Wörtchen "alle" läßt
keine Ausnahme zu. Angewendet in Bezug auf die verfälschten
Wandlungsworte bedeutet das:
Die Vorgesetzten der "reform-katholischen" Kirche nehmen sich das
unverantwortliche Recht heraus, mit der Umdeutung des Begriffes "Viele"
in "Alle" die Existenz der Hölle zu leugnen! Wenn des keine Todsünde
ist, dann gibt es keine mehr. Ganz abgesehen davon, daß diese Umdeutung
ein ganz natürlicher Widerspruch ist. Ein sich in Lebensgefahr
befindlicher Mensch kann nur dann gerettet werden, wenn er die rettende
Hand annimt, andernfalls ist er verloren. Genau so verhält es sich auch
mit der Annahme der göttlichen Gnade, durch welche allein die zur
ewigen Verdamnis verurteilte Seele gerettet werden kann. Ein Retter,
der einen Verunglückten zur Rettung zwingen würde, käme in Gefahr, mit
dem sich in Lebensgefahr Befindenden ebenfalls zum Tode zu
kommen. Wie steht es diesbezüglich mit der Kirche von heute? Ist diese
vielleicht nicht selbst in großer Gefahr, seit sie den Versuch gemacht
hat, Jemanden zu retten, der die Annanme der Rettung verweigert hat?
Warum also nur dieesr unverantwortliche Leichtsinn? Gewiß, es ist der
Wunsch Gottes, daß alle Menschen-Seelen gerettet werden. Aber dieser
ideale Plan ist nicht in eine Art Zwangsjacke gekleidet, das heißt: Es
ist jedem Menschen freigestellt, ob er die Rettung annimmt oder nicht.
Wie es dabei sich mit der großen Masse der Gleichgültigen verhalt, das
sei dahingestellt. Denn es ist keinem Menschen gewährt, die göttliche
Vorsehung zu ergründen oder gar klüger zu sein als diese. Sei es
wie es sei, die Existenz der Unterwelt, der sogenannten Hölle, ist
begründet und gesichert durch göttlichen Beschluß. So schön wäre es,
wenn dieser Ort ewiger Qual durch ein einziges Wort eines sogenannten
Reform Priesters aus der Welt, bzw. aus der Ewigkeit geschafft werden
könnte, so bleibt dies doch ein gewaltiger Irrtum, eine Utopie! Der
günstige Boden für einen solchon Auswuchs wurde vorbereitet durch die
sogenannte "Reform".
gerne möchte und würde nicht etwa so leben müssen, wie as einem die
Zehn Gebote Gottes gebieten. Diese wären damit aus der Welt geschafft
und damit das Endziel der Reformer erreicht: die Vergöttlichung des
Menschen.
Die verwegene Fälschung des "für Viele" in "für Alle" ist das
vorläufige Ergebnis der ökumenesüchtigen Chriestenheit. Es läßt die
verharmlosende Ausrede zu, daß mit dem "für Alle" in der Hauptsache
alle Religionen und Sekten gmeint seien, nicht etwa alle Menschen, ob
gläubig oder ungläubig, rechtgläubig oder irrgläubig.
Da das Konzil die ersehnte Wiedervereinigung in der Wahrheit nicht
zustande brachte, will man diese wenigstens vortäuschen. Die Tragik
liegt nur darin, daß man ausgerechnet das größte Gheimnis des Glaubens,
nämlich die heilige Wandlung, dazu erkoren hat, um so das verwerfliche
Tun möglichst glaubhaft zu machen. Mit der Umdeutung des Begriffes
"Viele" in "Alle" macht sich die Kirche unglaubhaft. Soll sie doch in
erster Linie der Wahrhait dienen. Wo ist aber hier noch eine solche zu
erkennen?
"Der Du die Wahrheit selber bist, kannst ihr nur Wahrheit geben." In
dieser Hoffnung stirbt der Christ, in dieser will ich leben! So bleibt
nur noch die eine Frage, wie lange sich solcher Trug noch behaupten
kann. Ich denke, sehr lange nicht mehr!
Nun noch einge Gedank über Ihre allmonatliche Gebetestunde für die
heilige Kirche. Es ist mir leider nicht möglich, Ihnen dafür eine
verbindliche Zusage machen zu können. Nicht etwa deshalb, weil ich
dafür wenig Interesse habe, sondern weil es mir infolge
Schichtarbeit umöglich gemacht wird, ein gegebenes Versprechen treu zu
erfüllen. Sollten es die Umstände erlauben, so können Sie mich zur
vorgeschriebenen Stunde mit Ihnen im Gebet vereinigt wissen. Ansonsten
muß ich, so leid mir dies ist, den Willen fürs Werk gelten lassen:
Gewissenhafte Arbeit ist Ja bakanntlich auch ein Gebet.
Am Ende meines Schreibens möchte ich Ihnen nochmals danken für Ihre
erstklassige Zeitschrift EINSICHT, auS der man sogar zwischen den
Zeilen noch die ewige Wahrheit herauslesen kann.
Werde mich bemühen, ihren Geburtstagswunsch zu erfüllen. Es ist dies
ein Geschenk, das viel schwerer zu bekomen ist,als irgend ein aderes.
(...)
Mit herzlichen Grüßen in römische-katholischer Verbundenheit
Ihr treues Mitglied E.K. |