BRIEF DER REDAKTION
27. Januar 1972
Liebe Leser!
Das Echo auf den Aufruf zum gemeinsamen Gebet für die Eine, Heilige,
Katholische und Apostolische Kirche hat sich im Vergleich zu vorher
seit dem Erscheinen des letzten Heftes wieder verstärkt. Auch diesmal
wieder, und zwar am Donnerstagabend, 3. Februar 1972 von 19.45 bis
20.45, wollen wir uns im Gebet zur Königin des Himmels, der
allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, zum Rosenkranzgebet
gemeinsam niederknien. Zu unserer und bestimmt auch zu Ihrer Freude
können wir heute mitteilen, daß unsere Schar gewachsen ist um Leute aus
St.Gallen, Grenchen, Amden, Waldkirch (alle Schweiz), aus
Garmisch-Partenkirchen, Würzburg, Elz bei Limburg/Lahn, Steingaden,
Ulm, Lörrach, Bad Wimpfen, Fischach, München. Erneut rufen wir Sie auf:
Beteiligen Sie sich an unserem gemeinsamen Gebet, damit bald in allen
Teilen der Erde zur selben Stunde zu Gott dem Herrn und um die
Fürsprache der Gottesmutter gebetet wird, daß sie uns die Abkürzung
unserer verdienten Bestrafung erflehen und uns bald einen wahren Hirten
zeigen möge, der uns aus der Finsternis der gegenwärtigen Zustände
herausführt.
Diese Nummer enthält einen ungewöhnlich langen Beitrag, die Fortsetzung
der theologischen Beweisführung Franz Baders über die Ungültigkeit der
neuen "Wandlungsworte". Dieser Artikel konnte nicht kürzer gemacht
werden, da er zusammengehörige Materie darstellt. Etliche unserer Leser
- darüber sind wir uns im Klaren - werden über der Schwierigkeit des
Inhalts den Mut verlieren und urteilen: Das ist für diese Zeitschrift
und vor allem für uns zu schwierig. Bitte seien Sie nicht erbost über
uns! Wir muten niemandem zu, den fünften Schritt vor dem ersten zu tun.
Dieser Beitrag ist in erster Linie für unsere Priester und Theologen
gedacht. Leider gibt es heutzutage auch keine einzige rechtgläubig
gebliebene theologische Fachzeitschrift mehr. Deshalb muß EINSICHT
beide Aufgaben erfüllen: Sie will einerseits möglichst viele Gläubige
und treu gebliebene katholische Christen erreichen, andererseits müssen
unsere Beurteilungen und Entscheidungen auch mit dem wahren Glauben und
der wahren Wissenschaft in lebendiger Verbindung stehen. Die
anstehenden Probleme müssen weiterhin auch wissenschaftlich bewältigt
werden. Überdies ist nur auf diese Weise den Reformern die Illusion zu
nehmen, die Erkenntnisse der Wissenschaft stünden auf ihrer Seite. Es
muß ihnen immer wieder gezeigt werden, daß ihre Argumente nichts als
elende Vernünfteleien sind. Die falschen Propheten müssen auf ihrem
eigenen Gebiet geschlagen werden.
Man hat gegen EINSICHT schon verschiedentlich vorgebracht, sie sei von
fachfremden Leuten gemacht. Das darin Dargelegte sei nicht von
anerkannten Theologen geschrieben und habe deshalb keine verpflichtende
Bedeutung. Dazu ist erstens zu sagen: Das wahre Argument ist wahr, ganz
gleich wer es vorbringt. Oder soll z.B. derjenige, der die Ungültigkeit
der "neuen Messe" erkennt, bei den Erzeugern und Verbreitern dieser
"neuen Messe" um Anerkennung dieser Erkenntnis bitten? Wird erst nach
dieser Anerkennung das Erkannte wahr? Zum anderen: Entscheidende
Artikel in EINSICHT wurden von theologisch voll ausgebildeten
Mitarbeitern geschrieben: Hochw. Dr.theol. P.Severin M.Grill,
Hochw.Dr.theol.Otto Katzer, Hochw.Dettmann, Herr Bader. Andere
Mitarbeiter beschäftigen sich fast ständig - besonders in letzter Zeit
- mit theologischen Fragen, wenn sie auch in diesem Fach keinen
wissenschaftlichen Grad erworben haben.
Auf den in Nr.9 erläuterten öffentlich-rechtlichen Schritt, der in
Deutschland nötig ist, um die neue Sekte, die nachkonziliare
Reformkirche, bei ihrer Abbrucharbeit nicht mehr finanziell
unterstützen zu müssen, werden wir demnächst zurückkommen, wenn die
Angelegenheit abgeschlossen ist.
Zu dem neuen Klebeverfahren (statt der bisherigen Klammerheftung) haben
wir uns entschlossen, obwohl es vielleicht weniger dauerhaft ist. Der
Grund: Auf diese Weise können wir die Hälfte des Portos sparen.
Red. |