EIN IRRLEHRER:
G.A. RONCALLI - JOHANNES XXIII.
Ein kritischer Tatsachenbericht über
seine Worte, Beispiele und Taten, welche im Gegensatz zur früheren
unfehlbaren Lehre der katholischen Kirche stehen. Sie lassen ihn als
ein Werkzeug zur Durchführung der ersten Reformen, die zur satanischen
Zerstörung der Messe und zum Abfall vom Glauben in der nachkonziliaren
Kirche geführt haben, und deswegen als einen Vorläufer des Antichrist
in der Apostasie erkennen.
von
Howard Earp
Aus der amerikanischen Zeitschrift VERITAS, 17. 0kt.1971*)
Übersetzt von Erich Fuchs, München
VORWORT
Dieser Bericht soll diejenigen warnen, welche irrigerweise beeinflußt
und in Glaubensdingen durch die Worte, Beispiele und Taten Johannes'
XXIII. getäuscht worden sind. Sie sollen sich, indem sie sie als das
erkennen, was sie wirklich sind, nicht länger durch sie täuschen lassen.
Meine Absicht ist nicht, Johannes XXIII. zu verleumden oder zu richten
oder zu verdammen. Seine Schuld kennt Gott allein, Der ihn bereits
gerichtet hat. Möge Gott seiner Seele gnädig sein! Möge das endgültige
Urteil über sein öffentliches Leben der Welt bekannt gemacht werden
durch ein gültiges Konzil und einen gültigen Papst, so Gott will!
I. IRRLEHREN AN DIE SCHISMATISCHEN
ORTHODOXEN IN BULGARIEN UND IM OSTEN
Angelo Giuseppe Roncalli wurde von Papst Pius XI. im Jahre 1925 zum
apostolischen Visitator in Bulgarien ernannt und als Vertreter des
Heiligen Stuhles zur selben Zeit zum Bischof geweiht. Er war
apostolischer Vikar der Katholiken des lateinischen Ritus dieses
Landes, die weniger als 1 Prozent der Bevölkerung unter den
schismatischen Orthodoxen ausmachten. Zu den "Hauptaufgaben eines
Bischofs gehören:
1) die Reinheit des Glaubens zu sichern
2) den Glauben zu bewahren und zu verbreiten
3) die christliche Sittlichkeit aufrecht zu erhalten."(1)
Die Lehrtätigkeit des Erzbischofs Roncalli in Bulgarien ist, wie die
folgenden Zitate beweisen, weit entfernt vom kompromißlosen Eintreten
für den Einen, Wahren, Katholischen Glauben; stattdessen
ist sie eine tolerante Gleichgültigkeit gegenüber Schisma, Irrtum und
universeller Brüderlichkeit. Er machte folgende Äußerung, zitiert in
der führenden bulgarischen Zeitung UTRO, 1934, kurz vor seiner Abreise
nach der Türkei und nach Griechenland:
"Ich habe die Katholiken in ihrer Einstellung ermutigt, aus den
Verschiedenheiten, die zwischen den beiden Religionen bestehen, keine
öffentliche Grundsatzfrage zu machen.
Viele Gelegenheiten überzeugten mich, daß die bulgarische Nation eine
der am härtesten arbeitenden und zur selben Zeit eine der edelsten
Nationen des Nahen Ostens ist. Als Priester und Seelenhirte bin ich
nicht in die Parteipolitik verwickelt, aber ich kann sagen, daß ich
sehr teure Erinnerungen an den bulgarischen Staat und die bulgarische
Regierung mit mir nehme." (2)
In seiner letzten Ansprache an die Bulgaren in Sofia, Weidnachten 1934, sagte Roncalli:
"... Am Heiligen Abend brennen Kerzen und Lichter in jedem Fenster
Irlands, um Maria und Joseph wissen zu lassen, daß sie auf der
Herbergsuche mit offenen Armen von jeder Familie aufgenommen werden, in
deren Fenstern diese Lichter flackern... Keiner weiß, was die Zukunft
bringen wird, aber ich kann Ihnen sagen: Jeder Bulgare, orthodox oder
katholisch, der zu meinem Haus kommt, wo immer ich auch sein mag,
sollte an meine Tür klopfen; ich werde nicht fragen, wer Sie sind.
ORTHODOXER ODER KATHOLIK, es wird genügen, wenn Sie sagen, daß Sie ein
Bruder aus Bulgarien sind, und zwei Arme werden Sie umarmen und Ihnen
ein Fest bereiten. Da wird auch in meinen Fenstern ein Licht
brennen."(3)
Erzbischof Roncalli diente als apostolischer Delegierter zwanzig Jahre
lang in der byzantinischen Welt. Später, als Kardinal und Patriarch von
Venedig, nahm er 1958 in Palermo, Sizilien, an einer christlichen
Orient-Woche teil. Dort machte er im Gespräch über die Situation im
Osten die katholische Kirche zum großen Teil verantwortlich für das
Schisma der Orthodoxen des Orients. Diese Lehre, daß die katholische
Kirche - der mystische Leib Christi - "zum großen Teil" oder in
irgendeinem Teil für ein Schisma verantwortlich sei, ist nichts weniger
als Häresie.
"Kommt die gesamte Verantwortung (für dieses Schisma) unseren
getrennten Brüdern zu? Sie haben Teil daran, aber zum großen Teil sind
wir dafür verantwortlich, seit es unsere Sache ist, den Kummer derer zu
lindern, die im Schisma leiden, durch Gesten, Worte und das Beispiel
unserer Demut und Güte. Es ist diesen Tugenden wesentlich, daß man mit
ihnen jeden Widerstand überwindet." (4)
II. IRRLEHREN ALS PÄPSTLICHER NUNTIUS IN FRANKREICH
1) Die Arbeiterpriester-Bewegung
Im Jahre 1944 wurde Erzbischof Roncalli von Pius XII. zum päpstlichen
Nuntius in Frankreich ernannt. Dort kam er in Kontakt mit der
Arbeiterpriester-Bewegung. Diese war ein Experiment, ein beinahe
revolutionärer Versuch, mittels dem die Priester versuchten, das
Evangelium in städtische und ländliche Regionen zu bringen, deren
Bevölkerung von der Kirche abgefallen war. Sie arbeiteten in den
Fabriken, in Kohlenbergwerken, als Lastwagenfahrer, als Elektriker, als
Matrosen usw. Um in vielen dieser Berufe arbeiten zu können, war es
notwendig, in die Gewerkschaften einzutreten, und viele dieser
Organisationen waren von den Kommunisten kontrolliert. Es zeigte sich
bald, daß die Arbeiterpriester in Auseinandersetzungen, in Streiks und
Demonstrationen hineingezogen wurden, bei denen einige sogar
eingesperrt wurden. Überdies, augrund ihres Verwickeltseins (in den
Arbeitskampf) und ihrer Vollzeitbeschäftigung hatten sie weniger Zeit
für geistige Sammlung und Gebet oder nicht einmal für die Zelebration
der täglichen Messe. (5)
Es wurde bald einwandfrei klar, daß das Arbeiterpriester-Projekt eine
falsche Lösung mit üblen Begleiterscheinungen war. Der Heilige Stuhl
hatte nie volle Erlaubnis zu dieser Bewegung gegeben, welche unter der
Jurisdiktion der französischen Bischöfe durchgeführt wurde, und man
befaßte sich mit ihr im Jahre 1945. Um das Jahr 1947 fragte die heilige
Kongregation des Heiligen Offiziums an, ob andere Methoden benützt
werden könnten, die mehr im Einklang mit der katholischen Lehre über
das Priestertum stünden.
Nuntius Roncalli hatte PiusXII. in dieser Sache seit 1944 beraten. Er
"empfahl nicht, die Arbeiterpriester-Bewegung aufzulösen." Er "riet dem
Heiligen Stuhl zu warten. Die Bewegung hatte seine vollen Sympathien.
Aufgrund seiner Anstrengungen und Berichte "verschob der Heilige Stuhl
sein endgültiges Urteil über die Bewegung... immer beraten durch
Roncalli." (6)
Pius XII. packte das Problem fest an (nach dieser Verzögerung durch
Nuntius Roncalli), und den französischen Katholiken "wurde verständlich
gemacht, daß ein Priester sich weder mit den Reichen, noch mit den
Benachteiligten identifizieren kann: Er kann sich den Indianern, den
Kunsttischlern oder den Reisebüroangestellten widmen, aber er muß auch
für jede andere Person dasein. Christus predigte nicht zu Klassen oder
Gruppen, sondern für Individuen. Christus ist nicht Mensch geworden, um
Gruppen zu retten, sondern jeden Menschen als Einzelne." Pius XII.
forderte, daß "andere Mittel und Wege" als die der
Arbeiterpriester-Bewegung gefunden werden sollten. (7)
Von Franziscus Kardinal Lienart, Bischof von Lille, wurde im Januar
1955 bestätigt, daß Papst Pius XII. verfügt hatte, daß die
Arbeiterpriester-Bewegung zugunsten anderer Methoden der Bekehrung der
französichen Arbeiter aufgegeben werden müsse. Der Kardinal erklärte:
"Die Entscheidung des Heiligen Vaters umfaßt zwei Punkte. Beide müssen
bedacht werden und keiner darf mißachtet werden. Erstens: Das
gegenwärtige Experiment kann in der gegenwärtigen Form nicht
fortgeführt werden. Zweitens: Dieses Apostolat sollte mit neuen
Methoden fortgesetzt werden. Der Heilige Vater fällte diese
Entscheidung aus Gründen der Lehre. Priester zu sein und ein Arbeiter
zu sein, sind zwei verschiedene Funktionen, zwei verschiedene Formen
der Lebensführung, und es ist nicht möglich, beide zu vereinigen, ohne
die Idee des Priestertums zu verändern. Ein Priester ist auserwählt,
sein Leben der Rettung der Seelen zu weihen. Der Arbeiter erfüllt eine
zeitliche Aufgabe. Es gibt keine Möglichkeit, diese beiden Funktionen
zuvereinigen. Und obwohl die von den Arbeiterpriester gewählte Methode
des Apostolats eine bestimmte Wirksamkeit gehabt hatte, hat niemand das
Recht, sich vorwitzig in das Priestertum einzumischen, so wie Gott es
eingesetzt hat. Wenn er seine Zeit der Hände Arbeit widmet, macht ein
Priester es sich unmöglich, seine grundlegenden Aufgaben zu erfüllen,
und riskiert es, in zeitliche Affären verwickelt zu werden. Heutzutage
muß sich ein Priester von solchen Angelegenheiten fernhalten, ohne sich
- wie auch immer - völlig von der Welt zu trennen. Diese Gründe sind so
einleuchtend, daß man ihnen nur zustimmen kann." (8)
Eine Sendung von Radio Vatikan, die im April 1955 nach Frankreich
ausgestrahlt wurde, enthüllte, daß die Erkenntnis, daß die französische
Arbeiterpriester-Bewegung verändert werden mußte, "zuerst im Bewußtsein
Papst Pius' XII. geboren worden war". Pater Jean Besley, Leiter des
französischen Programms von Radio Vatikan, erklärte, daß der Papst "ein
schreckliches Gewissensproblem zu lösen hatte, als er glaubte, daß
Christi Priestertum, dess Hüter er ist, in seiner Reinheit bedroht
war." (9)
2) Als Beobachter des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen - UNESCO
Der apostolische Nuntius Roncalli war, neben seiner Eigenschaft als
Nuntius von Frankreich, der erste dauernde Beobachter des Heiligen
Stuhles bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur (UNESCO).
Die folgenden Zitate beweisen, daß Nuntius Roncalli bei der UNESCO das
soziale Evangelium des Humanismus und der Weltbrüderlichkeit gepredigt
hat anstelle des geistigen und übernatürlichen Evangeliums Christi. Er
machte die folgenden Erklärungen in einer Rede im Juli 1951 an die
sechste Generalversammlung der UNESCO in Paris:
"Mein Wunsch an Sie alle, die Vertreter so vieler Religionen und
Ideologien, ist, daß die gegenwärtigen guten Beziehungen zwischen uns
zu einer Bestätigung der Brüderlichkeit und zu einer friedlichen
Existenz der menschlichen Gemeinschaft führen mögen. Wir sollten
Selbstachtung haben können, ohne herausfordernd zu sein, den mit uns
befreundeten Menschen ohne Angst näherkommen und uns auch von anderen
überzeugen lassen, ohne Kompromisse zu fürchten. Dies ist in der Tat
ein gutes und verständiges Handlungsprogramm, welches uns zum
Fortschritt in den menschlichen Beziehungen und zur Übereinstimmung mit
den Zielen der UNESCO führt. Wir wollen gemeinsam diesen guten Weg
beschreiten." (10)
Bei einer Messe in Paris für katholische Mitglieder der Unesco im Jahre 1952 sagte Nuntius Roncalli:
"Über alle Siege und Triumphe der menschlichen Wissenschaft hinaus
leuchtet das Evangelium Christi, welches in sich die Elemente der
Zivilisation enthält. Das ist der Glaube des Christen und Katholiken,
der in internationalen Organisationen wie UNESCO mitarbeitet: Er
erinnert sich, daß er das Salz der Erde sein soll, und aus dieser
Überzeugung entwickelt sich die Begeisterung, die ihn erhebt zur
Klarheit der Prinzipien, und die Ermutigung, zu arbeiten für ruhige,
treue und brüderliche Zusammenarbeit."
Der Katholik kann, sagte er etwas hinzufügen, was tatsächlich das Salz
der Erde ist, das evangelische Salz der Stimme des Berges, welches die
alles durchdringende Kraft des Geistes erhebt, welches uns vor dem
Schal- und Abgestandenwerden bewahrt und welches uns den wahren Erfolg
versichert. (11)
Sogar die Russen lobten ihn dafür, daß er ihnen keine frommen Predigten hielt.
III. IRRLEHREN ALS KARDINAL UND PATRIARCH VON VENEDIG
Im Januar 1953 wurde Erzbischof Roncalli in den Kardinalsrang erhoben
und von Pius XII. zum neuen Patriarchen von Venedig ernannt. Die
folgenden Beispiele der Lehrtätigkeit von Patriarch Roncalli, seiner
Handlungen und Beispiele in Venedig stehen im Gegensatz zu der wahren
Lehre der Kirche.
1) Lehren betreffend Kommunismus und Sozialismus
Pius XI. lehrte unfehlbar in seiner Enzyklika über den "Atheistischen
Komrnunismus", daß der Kommunismus in seinem Wesen schlecht ist und daß
keiner mit ihm zusammenarbeiten darf, was auch immer er unternimmt.
Unter den ersten Taten von Patriarch Roncalli in Venedig war eine Rede
an den Bürgermeister im Rathaus. In Gesellschaft des Bürgermeisters
befanden sich die Mitglieder des Stadtrates und andere Offizielle der
Stadt, unter ihnen Sozialisten und Kommunisten, die gekommen waren, den
Patriarchen zu empfangen. Patriarch Roncalli betonte in seiner
Grußbotschaft, daß alle dort als "Christen" betrachtet werden dürften
"aufgrund des Guten, das sie tun", wie "nur der, welcher für Gutes
arbeitet, ein Christ ist."(!) Und dann segnete Roncalli alle
Anwesenden, eingeschlossen die Sozialisten und Kommunisten!
Der Patriarch, der mit der üblichen Güte sprach, sagte: "Ich bin im
Hause des ganzen Volkes und ich bin glücklich, hierzu sein; denn hier
ist die Stelle wo eine gute Regierung ihre Geschäfte durchführt.Es ist
ebenso mein Haus. Ich bin glücklich, unter ihnen zu sein, die Sie
arbeiten; denn nur der, welcher für Gutes arbeitet, ist ein Chrisi. In
der Tat, der einzige Weg, ein Christ zu sein, ist genau, Gutes zu tun.
Deswegen fühle ich mich in diesem Hause wohl, wenn es sich auch so
fügt, daß da etliche hier sein dürften, die sich nicht Christen nennen;
aber diese dürfen wahrheitsgetreu als solche betrachtet werden aufgrund
des Gutes, das sie tun. Allen von Ihnen, ohne Unterschied gebe ich
meinen väterlichen Segen." (13)
Als die Sozialisten im Jahre 1957 in Venedig ankamen, um ihren
Nationalkongreß dort abzuhalten, waren in der ganzen Stadt Plakate zu
ihrer Begrüßung mit einer persönlichen Botschaft Kardinal Roncallis
angeschlagen. Sie erzählte ihnen, daß er "wie ein guter Venetianer" den
Wert der Gastfreundschaff kenne und daß er ebenso "die außergewöhnliche
Bedeutung dieses Ereignisses, welches wegen seiner unmittelbaren
Wichtigkeit für unsere Nation herausragt," schätzen könne. (14)
2) Lehren betreffend Kunst, Musik und Film
Patriarch Roncallis nachgiebiges Beispiel und seine Lehren auf den
Gebieten der Kunst, der Musik und des Films sind entgegengesetzt dem
bisherigen Lehramt der Kirche und macht Moralität und Reinheit und
Würde der Überlieferung der Kirche zum Gegenstand des Kompromisses, wie
die folgenden Beispiele von Venedig beweisen werden.
Als Hintergrund: "Venedig erfreut sich eines lebhaften nationalen und
internationalen kulturellen Lebens, einschließlich einer zweijährlichen
Veranstaltung von Kunstausstellungen, von Filmfestspielen und
Musikdarbietungen. ... Es war für viele dieser Veranstaltungen nicht
außergewöhnlich, daß sie von Vorfällen umschattet wurden, welche,
gelinde gesagt, vom moralischen Standpunkt kaum gebilligt werden
konnten. ... Ganz allgemein hatten die Vorgänger (von Patriarch
Roncalli) dem Klerus verboten, die zweijährliche Kunstausstellung zu
besuchen, denn sie hatten es nicht für anständig oder für Priester oder
Ordensleute passend gehalten, Statuen, Bilder und Druckwerke, die ein
moralisch dekadentes Thema behandelten, zu betrachten, nicht einmal, um
sich selbst mit der modernen Kunst näher vertraut zu machen."(15)
"Patriarch Roncalli, abgesehen von seinen bemerkenswertesten
Neuerungen, erlaubte dem russischen Komponisten Igor Strawinsky, ein
Oratorium "Canticum Sacrum in Honorem San Marci Evangelistae" in der
St.Markus-Basilika im Jahre 1956 aufzuführen. Der Kardinal besuchte
selbst die Aufführung." (16)
"Patriarch Roncalli, wie auch immer verblüffte jedermann und gab sogar
einigen furchtsamen Seelen Ärgernis dadurch, daß er höchstpersönlich
die zweijährliche Ausstellung besuchte... Durch seine Teilnahme
wünschte er bekanntzumachen, daß er Kunst für sich als edle menschliche
Betätigung und als Experiment, dem die Kirche nicht widerspenstig
gegenübersteht, betrachte." (17) "Somit wurde er der erste
Patriarch in der Geschichte von Venedig, der die "Biennale" von Venedig
besuchte." (18)
"Die Venezianischen Internationalen Filmfestspiele, welche vor seiner
Zeit passive und aktive Opposition erfahren hatten, wurden in der
St.Markus-Basilika zu einer "Film-Messe" von Patriarch Roncalli
willkommengeheißen." ( 1 9)
3) Lehren betreffend Autorität und Paternalismus
Jesus Christus sprach mit Autorität, und ebenso tut Seine wahre Kirche
durch Seine wahren Stellvertreter und das Lehramt. Die Kirche ist keine
Demokratie oder eine republikanische Regierungsform, sondern eine
göttliche Monarchie.
Die sorgfältige Lektüre der folgenden Erklärung des Patriarchen
Roncalli wird den Samen der Häresie aufdecken, der kräftig aufgegangen
ist im II.Vatikanum und in der nachkonziliaren Kirche, und zwar als
Mißachtung von Autorität, Tradition der Anordnungen und der Disziplin,
als Begünstigung der Wirksamkeit und des Experimentierens, des Dialogs,
der Demokratie, von Freiheit und Kollaboration.
"Autoritarismus erstickt tatsächlich die Wahrheit, indem er von einer
starren und äußerlichen Disziplin übergeht zu einer komplizierten und
lästigen Einordnung der Ding. Er sperrt rechtmäßige Initiative ein, ist
nicht fähig zuzuhören, verwechselt Härte mit Stärke, Starre mit Würde.
Paternalismus ist eine Fälschung von Väterlichkeit. Er nimmt seine
Objekte in Schutz, um den Vorrang seiner Herrschaft zu erhalten. Er
läßt seinen Freiheitssinn jedermann fühlen, dispensiert sich aber davo,
die Rechte seiner Untergebenen zu achten. Er spricht mit einem
beschützenden Ton, weigert sich aber Zusammenarbeit anzunehmen." ( 20)
4) Lehren betreffend die Sittsamkeit
Patriarch Roncallis Bemerkungen, betreffend die Kleidung der Frau, wenn
sie als sich auf die Sittsamkeit beziehend aufgefaßt werden können,
sind eher ein humoristischer Kommentar zu Situationen, die in
Wirklichkeit moralisch ernster Natur, gefährlich und sündhaft waren,
wie die folgenden Vorkommnisse zeigen. Anstattdessen, wie auch immer,
wäre er verpflichtet gewesen, den wahren Normen der Sittlichkeit zur
Geltung zu verhelfen und die Unsittlichkeit gemäß dem klaren Auftrag
und den objektiven Maßregeln zu bekämpfen, wie sie von Pius XI. in
einem 1930 herausgegebenen Dekret für alle in einer amtlichen Stellung
befindlichen Personen aufgestellt hatte.
"Patriarch Kardinal Roncalli ... drückte sich beim Anblick superkurzer
Kleider (in Venedig) so aus: "Die Leute müssen nicht in Pelz vermummt
nach Italien kommen. Aber Italien liegt nicht gerade auf dem Äquator.
Ja sogar dort tragen, natürlicherweise, die Löwen ihr Kleid und die
Krokodile sind durch ihre kostbare Haut geschützt..." (21)
Bei einem Dinner (in Frankreich) fragte ein Gast Nuntius Roncalli: "Ist
es Ihnen peinlich, wenn hier Frauen gegenwärtig sind, die sehr
tiefausgeschnittene Kleider tragen? Es ist oft ein Skandal." "Ein
Skandal? Warum, nein", antwortete Nuntius Roncalli, "wenn hier eine
Frau mit einem gewagten Ausschnitt ist, dann blicken die Gäste nicht
auf sie. Sie schauen auf den Nuntius, um zu sehen, wie er es hinnimmt!"
(22)
IV. IRRLEHREN, BETREFFEND DAS SOZIALE
EVANGELIUM UND DIE EINHEIT, IN JOHANNES' XXIII ERSTER BOTSCHAFT AN DIE
WELT UND IN SEINER WEIHNACHTSBOTSCHAFT 1958
Am Tag nach seiner Wahl als Papst Johannes XXIII. übermittelte er eine
Rundfunkbotschaft über Radio Vatikan an die ganze Welt. Die Lehre in
dieser Botschaft, genauso wie in seiner Weihnachtsbotschaft von 1958
und bei späteren Gelegenheiten, war ein Humanismus und ein soziales
Evangelium, Christi übernatürlicher Lehre entgegengesetzt: "Mein Reich
ist nicht von dieser Welt." Auf der anderen Seite wird eine Studie über
Johannes' XXIII. Botschaft an die Welt eine auffallende Übereinstimmung
mit den Wünschen des Hauptes der russischen orthodoxen Kirche,
Patriarch Alexius, enthüllen. Dieser hatte in einer Erklärung, die von
der offiziellen sowjetischen Nachrichtenagentur TASS verbreitet wurde,
die Hoffnung ausgesprochen, daß der neue Papst seine Anstrengungen "auf
die Sicherung des Friedens und auf den Protest gegen die
Benützung der Atomenergie für militärische Zwecke" richten werde.(23)
Ebenso zeigt diese Studie die auffallende Übereinstimmung Johannes
XXIII. mit den Wünschen des Leitartikels der sowjetischen NEW TIMES
anläßlich seiner Wahl, welcher die Hoffnung ausdrückte, "daß das neue
Oberhaupt der katholischen Kirche seine Aktivitäten auf das einstimmige
Verlangen des gewöhnlichen Volkes aller Rassen und Klassen nach einem
sicheren Frieden gründen und auf die Entwicklung der internationalen
Zusammenarbeit unter dem Prinzip der Koexistenz aufbauen möge,"(24),
und der die weitere Hoffnung hinzufügte, daß "die Autorität des
Heiligen Stuhles nicht benützt werden möge zum Entfesseln der
Zwietracht und zur Vertiefung der Uneinigkeit, sondern für die
Konsolidierung der freundschaftlichen Zusammenarbeit der Nationen und
Staaten."(25)
Botschaft Johannes' XXIII. an die Welt
"Möge Uns bei dieser Gelegenheit erlaubt werden, an die Herrscher aller
Nationen, in deren Händen das Los, das Glück und die Hoffnungen der
verschiedenen Völker gelegt sind. Warum sind Spaltungen und
Unstimmigkeiten noch nicht auf einer fairen Grundlage beigelegt? Warum
werden die Kräfte des menschlichen Erfindungsgeistes und die
natürlichen Mittel so oft zur Produktion von Waffen mißbraucht -
zerstörerische Instrumente des Todes und des Ruins - und nicht um den
Wohlstand aller Klassen von Bürgern, besonders derer, die in großer
Armut leben zu heben, verwendet?
"Wir wissen ja, daß große und komplexe
Schwierigkeiten dem Erreichen dieses preiswürdigen Zieles und der
Beilegung aller Streitigkeiten im Wege stehen. Diese Schwierigkeiten,
wie auch immer, müssen angepackt und überwunden werden, denn sehr
ernste Angelegenheiten stehen zur Entscheidung anund zwar solche, die
ganz eng mit dem Glück der gesamten menschlichen Rasse verbunden sind.
Geht an die Arbeit, dann, kühn und mit Vertrauen, des Himmels
Inspiration möge jedem von euch gegeben werden und Gottes Hilfe sei mit
euch. Blickt auf das Volk, das euch vertraut, und hört auf seine
Stimme. Was suchen sie? Was erflehen sie von euch? Nicht diese neuen
ungeheuerlichen Kriegswergzeuge, welche unsere Zeit produziert hat und
welche die Ursache eines brüderlichen Gemetzels und der Ausrottung von
allen sein können - nicht diese, sondern den Frieden! Friede, sagen
Wir, in dem die ganze Menschenfamilie frei leben möge, gedeihe und
blühe! Sie suchen Gerechtigkeit, durch welche die Klassen der
Gesellschaft ihre verschiedenen Rechte und Pflichten nach einem
gerechten Maßstab ausrichten. Und schließlich, sie suchen Ruhe und
Harmonie, welche allein den Aufstieg zu einem Wohlstand geben können,
der diesen Namen verdient. Denn es ist der Friede, gegründet auf die
gesetzmäßigen Rechte jeder einzelnen Person und gestützt auf die
brüderliche Liebe, in dem die größten Künste gedeihen, in dem sich die
menschlichen Talente zu wertvollen Zielen vereinigen und in dem die
öffentlichen und privaten Fähigkeiten wachsen." (26)
Johannes'XXIII. Weihnachtsbotschaft 1958
Er beginnt mit einer phantastischen Verdrehung der wahren Lehre der
Kirche über die Erlösung und über Christi Blutvergießen als Lösegeld
für die Sünden der Welt, um die Tore des Paradieses wieder zu öffnen,
wobei er vollständig die Sünde des Ungehorsams unserer Stammeltern und
das Resultat ihres Falles, die Erbsünde wegläßt und anstattdessen
Christi "Eingreifen" die Absicht zuschreibt, die Einheit,
Brüderlichkeit und die Bande der Menschenfamilie wiederherstellen zu
wollen - wiederherzustellen und wieder zu begründen die soziale Ordnung
entsprechend dem Humanismus und dem sozialen "Evangelium".
"Die Gedächtnisfeier der Geburt Jesu
hört niemals auf, jedes Jahr die Ankündigung derselben Lehre zu
erneuern, und des selben Themas: Einheit und Frieden.
Unglückseligerweise berichtet die Menschheitsgeschichte zu Beginn eine
blutige Episode: Bruder ermordet Bruder. Das Gesetz der Liebe, das der
Schöpfer den Herzen der Menschen eingeprägt hatte, wurde ausgerottet
durch einen bösen Willen, welcher die Menschheit plötzlich auf die Wege
der Ungerechtigkeit und der Unordnung führte. Die Einigkeit war
zerstört, und es brauchte nichts weniger als das Eingreifen des Sohnes
Gottes selbst, der durch Gehorsam es auf sich nahm, die Bande der
Menschheitsfamilie wiederherzustellen, welche so früh zerstört worden
waren, und der Preis für deren Wiederherstellung war Sein eigenes Blut."
Er fährt dann fort mit einer falschen Lehre über die Einheit - nicht
die Einheit, die in Christi wahrer Kirche besteht, welche hauptsächlich
eine Einheit im Glauben ist - sondern anstattdessen eine Einheit,
charakterisiert als eine "Versammlung aller Nationen der Menschheit
unter seinem gewaltigen Schutz". - Eine quantitative Einheit!
"Diese Wiederbegründung währt noch an.
Jesus gründete eine Kirche, indem er ihr den Charakter der Einheit
aufdrückte, welche dadurch hergestellt wurde, daß er sich alle Nationen
der Menschheit unter ihren immensen Schutz versammelte, welcher sich
ausdehnte von Meer zu Meer."
Johannes XXIII. wendet hierauf diese falsche Definition der Einheit
gemäß dem sozialen "Evangelium" und dem Humanismus auf materielle und
politische Ziele an.
"O, warum könnte nicht diese Einheit
der katholischen Kirche ... angewendet werden ebenso auf die Beilegung
der rassischen Differenzen und auf die Differenzen zwischen den
Nationen, indem man gegenseitig die Ziele des Zusammenlebens in der
Gemeinschaft bedenkt, gefestigt durch Gesetze der Gerechtigkeit und
Brüderlichkeit? Hier beginnt der Grundsatz, der den Gläubigen vertraut
ist, daß der Gehorsam gegen Gott und Seine Gerechtigkeit ebenso
vorteilhaft ist für den Fortschritt in der bürgerlichen Gemeinschaft
der Völker und Nationen."
Darauf wendet er diese falsche Einheit auf eine ökumenische Lösung an,
welche die Notwendigkeit der Konversion zum wahren Glauben und eine
Einheit des Glaubens übergeht und in falscher Weise die jenigen, die in
Schisma und Häresie verharren, in der selben Weise als Christen
betrachtet wie diejenigen, die katholisch sind! (er hatte diese falsche
Lehre über die Einheit im Jahre 1952 in Algier als päpstlicher Nuntius
geäußert: "Meine Gedanken und mein Herz wenden sich nicht nur unseren
katholischen Brüdern zu, sondern auf dieselbe Weise zu allen Christen
von welcher Überzeugung immer, die mit uns die Botschaft unseres Herrn
der Liebe teilen..."(27) Die wahre Lehre der Kirche, wie auch immer,
ist als das genaue Gegenteil dargestellt in der Enzyklika Pius' XI.
MORTALIUM ANIMOS, welche die Lehre Johhannes' XXIII. als
"gleichbedeutend mit der Zerstörung des wahren Glaubens entlarvt.
Johannes XXIII. fährt fort:
"Die Erinnerung an einige Zehn Jahre
oder so ist noch lebendig ..., als Vertreter der orthodoxen Kirche des
Nahen Ostens vorschlugen, Maßnahmen für eine größere nationale Einheit
vorzusehen, indem man sie mit der Übereinstimmung zwischen den
verschiedenen christlichen Konfessionen verschiedener Riten und
verschiedener Geschichte zu erreichen sucht.
"Unglückseligerweise machte die Strömung bestimmter rücksichtsloser
Interessen und nationalistischer Vorurteile diese Absichten fruchtlos,
welche in sich gut und des Respekts würdig waren. Und das quälende
Problem der zerstörten Einheit des Erbes Christi (28) verbleibt" und
Hindernisse verhindern seine Lösung... Die Traurigkeit dieser
kummervollen Beobachtung verhindert nicht die Anstrengung, ... die
liebevolle Einladung aufrechtzuerhalten an unsere lieben getrennten
Brüder, die ebenso an ihrer Stirn den Namen Christi tragen und Sein
heiliges und gesegnetes Evangelium lesen und nicht unempfindlich gegen
die Eingebungen der religiösen Frömmigkeit, der mildtätigen und
gesegneten Liebe sind."
Dann zitiert er das Gebet Christi (Joh 17, 21) "in dem Sinne, daß
Christus damit lediglich den Wunsch oder das Gebet ausgesprochen hätte,
welches noch nicht erhört worden sei." Diese Meinung war als falsch
zurückgewiesen worden durch Pius XI. in der Enzyklika "ZUR FÖRDERUNG
DER WAHREN RELIGIÖSEN EINHEIT". Christi Gebet ist zur Wirksamkeit für
den mystischen Leib Christi gelangt und ist ein Kennzeichen Seiner
wahren Kirche. Dieses Zitat und diese falsche Interpretation wurde
immer wieder durch das ganze Leben Johannes' XXIII. hindurch
wiederholt, dann in den Dokumenten des II.Vatikanums und von Paul VI.
"Wir wollen demütig, aber eifrig nach
Erfüllung unserer Pflicht streben, die uns aufgetragen ist durch die
Worte und das Beispiel Jesu, des göttlichen guten Hirten ... "Ich habe
auch noch andere Schafe, die nicht aus dieser Herde sind. Auch diese
muß ich führen ... und es wird eine Herde und ein Hirt sein (Joh
10,16)" und Welcher zu uns spricht im Gebet, das Er an Seinen Vater in
den letzten Stunden richtete, in der Bedrohung des größten Opfers: "Laß
alle eins sein, wie du, Vater, in mir und ich in dir; so laß auch sie
in uns eins sein, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast."
(Joh 17,21).
Johannes XXIII. setzt seine falsche Lehre fort mit der Interpretation
der Botschaft des bei der Geburt des Erlösers, die er nicht in einer
übernatürlichen Weise erklärt, sondem diese Botschaft sei gegeben, um
die soziale Frohbotschaft der Brüderlichkeit, des Materialismus und des
Humanismus zu befördern:
"Die Geburt des Herrn ist eine Ankündigung von Frieden und Einheit in
der ganzen Welt. Sie ist die Erneuerung des Versprechens, daß guter
Wille zum Dienst an der Ordnung zur Brüderlichkeit unter allen
christlichen Nationen führen wird, zu einem Zusammentreffen im
gemeinsamen Verlangen nach gegenseitigem Verständnis, nach dem Respekt
vor der heiligen Freiheit des Gemeinschaftslebens in der dreifachen,
nämlich der religiösen, zivilen und sozialen Ordnung."
Er schließt im selben Sinne:
"Allein die Einheit und ein Erstarken
des Apostolats der Wahrheit und der wahren menschlichen und
christlichen Brüderlichkeit wird fähig sein, die drohenden großen
Gefahren aufzuhalten... Möge dies ein aufbauendes Weihnachten sein..."
(29)
V. IRRLEHREN UND VERACHTUNG DER TRADITION
BEI DER ERNENNUNG VON KARDINÄLEN
Papst Sixtus V. gab im Jahre 1586 ein Edikt heraus, welches die Zahl
der Kardinäle auf siebzig begrenzte, um an die Zahl der Ältesten - so
erklärte er -, des Moses zu erinnern. Diese Anordnung, CANON 231, blieb
fast 400 Jahre bis zur Zeit Johannes' XXIII. in Kraft. Beim Tode
Pius'XII. gab es nur zweiundfünfzig Kardinäle, denn er hatte sich
geweigert, mehr von den liberalen Kandidaten zu ernennen. Wie auch
immer, Johannes XXIII. "stopfte" bald die Römische Curie mit dieser
Gruppe "voll".
Innerhalb eines Monats, seit Johannes XXIII. den Stuhl Petri bestiegen
hatte, kündigte er an, daß er 23 neue Kardinäle ernannt habe, wodurch
die Mitgliederzahl im Heiligen Kollegium der Kardinäle eine Summe von
75 erreichte... Bis Dezember 1960 hatte er die gesamte Mitgliederzahl
auf 86 erhöht, in "heiliger Kühnheit", wie mancher dachte, gegenüber
der jahrhundertealten Anordnung.(30)
"Es sollte beachtet werden, daß im Konsistorium die Liste der neuen
Kardinäle von dem Namen des Erzbischofs von Mailand, Giovanni Battista
Montini, angeführt wurde. Somit ist er die "prima creatura" (erste
Ernennung) Johannes' XXIII. und der erste in der Rangfolge des Heiligen
Kollegiums. Diese Geste des Papstes erklärt das Ansehen des neuen
Papstes." (31)
Ein anderes päpstliches Edikt, das bis ins 16.Jahrhundert
zurückreichte, verbot die Ernennung von Kardinälen, die bis zum dritten
Grad verwandt waren, um einzelne Familien von der Erlangung einer
Mehrzahl dieserso wichtigen Ämter in der Kirche fernzuhalten. Dieses
Edikt wurde ein Gesetz, CANON 232.
Johannes XXIII. "fegte das Edikt beiseite", als er den roten Hut dem
Erzbischof Amleto Cicogniani gab, der fünfundzwanzig Jahre lang
apostolischer Gesandter bei den Vereinigten Staaten war und dessen
Bruder Gaetano Cicogniani bereits Kardinal und Mitglied der Römischen
Curie war. (32)
VI. IRRLEHREN IN DER EINBERUFUNG
DES ÖKUMENISCHEN KONZILS
Johannes XXIII. überraschte, drei Monate nach seiner Erwählung, die
Welt durch die Einberufung eines Ökumenischen Konzils, die begleitet
war von einem Aufruf "an die getrennten Gemeinschaften, Einheit zu
finden". Dieser Aufruf war nicht begleitet von irgendeinem Gedanken der
Bekehrung zu einer Einheit im Glauben im Sinne der Einen Wahren Kirche;
es war vielmehr eine organisatorische Einheit, welche die Unterschiede
außer Acht lassen und einen Kompromiß anstreben würde, um eine
Wiedervereinigung mit den getrennten Kirchen im Geiste des Dialogs und
der Gleichheit zu erreichen. Diese falsche Einheit war bereits verdammt
worden, im besonderen von Pius XI. in der Enzyklika "Förderung der
wahren religiösen Einheit" und von Leo XIII.
Johannes XXIII. gebrauchte das Wort "aggiornamento" oder Erneuerung und
leitete so die Richtung des Konzils auf einen falschen Weg, denn die
Lehre Christi und Seine Gebote an die Apostel und Seine Kirche ist
unveränderlich, sie ist universal und für ewige Zeiten ein Leib der
Wahrheit der nie und nimmer einer Anpassung oder Erneuerung an
irgendeine Periode oder an die moderne Welt benötigt. Jede solche
"Erneuerung" oder "Reform", wie sie später in den Dokumenten des
II.Vatikanums ausgedrückt wurde, ist nichts weniger als Häresie.
Johannes XXII. schien, indem er das Wort "Pastoral" in Verbindung mit
dem Konzil benützte, es auf betrügerische Weise von Lehre und Glaube zu
trennen, wie wenn dies möglich wäre. Aber das Konzil behandelte
unmittelbar Gegenstände, die von Lehre und Dogma überhaupt nicht
losgelöst werden können, und zwar in mehreren Fällen so, daß dem
dogmatischen Konzil von Trient direkt widersprochen wurde, so u.a. in
Fragen der Liturgie.
Es ist ganz klar, deshalb, daß Johannes XXIII. die Einleitungssitzung
des Konzils, seine Atmosphäre und Absicht kontrollierte, die darin
bestand, zu Einheit und Erneuerung als einem pastoralen Werk zu führen:
Häretisch und der früheren unfehlbaren Lehre der Kirche entgegengesetzt!
VII. IRRLEHREN BEI DER VERKÜRZUNG
DES BREVIERS UND DER VERÄNDERUNG DER MESSE
Es sollte nicht notwendig sein, die gesamte Lehre des früheren
Lehramtes der Kirche zu wiederholen, welche die Notwendigkeit von
Gebet, Heiligkeit und des geistlichen Lebens für die Berufung zum
Priestertum nachdrücklich betont hatte.
Aber im Jahre 1960 verkündete Johannes XXIII., daß er wünsche, daß die
Priester mehr Zeit auf ihre pastorale Aufgabe verwendeten und daß das
Lesen des Breviers sie meistens davon abhielte.(!) Dann revidierte er
das Brevier und verkürzte es um zwanzig Minuten der üblichen Lesezeit;
diese Änderung wurde wirksam am 27.Juli 1960. (33)
Der heilige Pius V. bestimmte im Jahre 1570 unfehlbar in der
feierlichen Bulle QUO PRIUM, welche er für die ganze katholische Welt
verkündete, daß die lateinische"alte" Form des heiligen Meßopfers im
MISSALE ROMANUM für alle überall "in Ewigkeit" - für alle Zeiten
verpflichtend ist, daß niemals und zu keiner Zeit etwas hinzugefügt,
weggenommen oder geändert werden darf, und wenn irgendjemand es wagen
sollte, diesem Dekret zuwiderzuhandeln, so würde er sich den Zorn des
Allmächtigen Gottes und Seiner Apostel, St.Petrus und St.Paulus
zuziehen.
Auf dem Gebiet der Gesetzgebung... auf dem Gebiet der Lenkung der
rechten Anbetung Gottes, ist es eines der Vorrechte oder der Gewalten
eines ( gültigen) Papstes: "Er kann Gesetze geben "in perpetuam rei
memoriam", für die Ewigkeit... auf allen Gebieten, die rein geistlich
oder mit geistlicher Materie entscheidend verbunden sind." (34)
Pius V. ist ein kanonisierter Heiliger. Er bestimmte dieses Dekret
nicht nur für seine Zeit, sondern für alle Zeiten. Er hat nicht "sich
selbst übernommen", wie die modernistischen Liberalen heute behaupten.
Er unterlag keinem Irrtum in dieser feierlichen Erklärung des Glaubens.
Was könnte noch klarer sein?
Jedoch Johannes XXIII. erlaubte bald, nachdem er den Stuhl des heiligen
Petrus erlangt hatte, die erste Änderung in der Mess, indem er den
Namen des heiligen Josef in den Kanon einfügte und auf diese Weise QUO PRIMUM zuwiderhandelte
und sich offensichtlich der dort angedrohten Strafe aussetzte. Die
modernistischen Liturgisten hatten viele Jahre vergeblich versucht,
diese Änderung zu erreichen - diese Änderung wäre nur der erste kleine
Anfang für andere folgende Änderungen gewesen -, sondern sie waren
felsenfest zurückgewiesen worden bis zu und während der Regierung Pius'
XII!
Johannes XXIII. widerrief ebenso die lange Tradition der Lesung des
letzten Evangeliums des heiligen Johannes am Ende der Messe und die
Gebete nach der Messe die von Leo III., Pius XI. und dem hl. Pius X.
angeordnet worden waren. Er widerrief sie gerade in der Zeit, in der
sie ganz besonders notwendig sind zur Abwehr der teuflischen Apostasie
in der Kirche.
Aber es gab einen Grund für diese Änderugen und für das Weglassen des
letzten Evangeliums im besonderen, der erst viel später, nämlich1967,
klar wurde, als die Messe durch die perverse Zerstörung ungültig
gemacht wurde, indem die Form der Konsekration (die Worte "für viele")
in Worte umgeändert wurden, die niemals von Jesus bei der Einsetzung
des Sakramentes gesprochen worden waren, "für alle". Diese Veränderung,
betrügerisch, wie sie war, wäre nicht als Betrug und als dem Früheren
entgegengesetzt erkannt worden, wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht
das letzte Evangelium entfernt worden wäre; denn es enthält die Worte:
"Allen aber, die Ihn aufnahmen, gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden,
all denen, die glauben..."
Johannes XXIII. war ganz gewiß das Werkzeug, welches die Verdrehung des
Glaubens und die Zerstörung der Messe, die ihren Höhepunkt nach seiner
Zeit im NEUEN ORDO fanden, begann.
VIII. IRRLEHREN DURCH DIE NICHT-VERÖFFENTLICHUNG
DES GEHEIMNISSES VON FATIMA
Als Unsere Liebe Frau im Juli 1917 in Fatima erschien, und zwar den
Kindern Lucia, Jacinta und Francisco, eröffnete sie Lucia ein
Geheimnis, wolches, so sagte Unsere Liebe Frau, im Jahre 1960
veröffentlicht werden könne. In der selben Erscheinung zeigte Unsere
Liebe Frau den Kindern eine Vision der Hölle und warnte vor der
Bestrafung der Welt, wenn ihre Wünsche nicht erfüllt würden.
"Wenn das Volk so tut, wie ich es wünsche, werden viele Seelen bekehrt
werden und es wird Friede sein... Aber wenn die Menschheit nicht
aufhört, Gott zu beleidigen, ...wird ein anderer und viel
schrecklicherer Krieg beginnen. Wenn ihr eine Nacht von einem
unbekannten Licht erleuchtet seht, dann wisset, dies ist das große
Zeichen von Gott, daß die Bestrafung der Welt für ihre vielen Sünden
durch Krieg, Hunger und Verfolgung der Kirche und des Heiligen Vaters
nahe ist.
"...Wenn meine Wünsche gehört werden, wird sich Rußland bekehren und
dann wird Friede sein.Wenn nicht, dann wird es seine Irrtümer über die
gesamte Erde verbreiten, Kriege hervorrufen und die Verfolgung der
Kirche. Der gute Wille wird das Martyrium erleiden; der Heilige Vater
wird viel zu leiden haben; verschiedene Nationen werden ausgerottet
werden. Aber am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren..."
Und zu dieser Zeit eröffnete Unsere liebe Frau das Geheimnis, welches
die Welt über die Ereignisse, die Unsere Liebe Frau vorhergesagt hat,
belehren könnte. Lucia schrieb das Geheimnis nieder, es wurde in den
Archiven des Bischofs von Leiria bis 1960 verschlossen und dann
Johannes XXIII. übergeben zur endgültigen Entscheidungbetreffend die
Veröffentlichung.
Erinnern Sie sich in welche Verwirrung die katholische Welt gestürzt
wurde als das Geheimnis Unserer Lieben Frau von Fatima nicht
veröffentlicht wurde?
Ist es ein Wunder, wenn wir jetzt die enge Teilnahme Johannes'XXIII. an
der teuflischen Zerstörung der Messe und an der Verdrehung des Glaubens
kennen, daß er diese letzte Warnung Unserer Lieben Frau vor der
schrecklichen Bestrafung und vor dem Ende der Welt nicht eröffnete? -
sondern daß er anstattdessen das vom Himmel gesandte Geheimnis im
tiefeten und dunkelsten Winkel der Vatikanischen Archivc verbarg?
IX. FALSCHES GEBET
Die italienische Nachrichtenagentur berichtete, daß vatikanische
Quellen die Existenz und Authentizität eines Gebetes bestätigt haben,
das Johannes XXIII. unmittelbar vor seinem Tod verfaßt hat. Es lautet:
"Wir erkennen heute wie blind wir gewesen sind durch die Jahrhunderte
hindurch und wie wir die Schönheit des auserwählten Volkes und den
Charakter unserer begnadeten Brüder nicht hochgeschätzt haben. Wir
haben Kenntnis von dem göttlichen Kainsmal auf unserer Stirn. Im Lauf
der Jahrhunderte lag unser Bruder Abel durch unsere Schuld blutend und
in Tränen auf dem Boden, nur weil wir Deine Liebe vergessen hatten.
Vergib uns unsere ungerechtfertigte Verdammung der Juden. Vergib uns,
daß wir Dich, indem wir sie gekreuzigt haben, ein zweites Mal ans Kreuz
geschlagen haben. Vergib uns. Wir wußten nicht, was wir taten."
(Abgedruckt in B'NAI B'RITH MESSENGER, Freitag, 4.November 1964)
Dieses unglaubliche Gebet ist völlig falsch, denn es bittet Gott um
Vergebung für Verfehlungen, welche die katholische Kirche und ihre
wahren Oberhäupter niemals gelehrt oder empfohlen haben; es
widerspricht der Heiligkeit und Unfehlbarkeit der Kirche. Johannes
XXIII. benützte das Wort "Wir", welches glauben macht, als bezeichne es
die katholische Kirche und die Päpste. Dieses Gebet "erlaubt" die
Unterstellung, daß die unfehlbare Kirche, die unbefleckte Braut
Christi, gegründet durch Jesus Christus und stehend unter dem Schutz
des Heiligen Geistes, und die Glieder des Mystischen Leibes (Wir)
1) blind gewesen sind durch die
Jahrhunderte hindurch (das ist, seit ihrer Gründung bis zu dem Tag, da
Johannes XXIII. im Jahre 1964 dieses Gebet sprach)
2) daß wir (in der katholischen Kirche) das Kainszeichen auf unserer
Stirn tragen, (Als Kain seinen Bruder Abel erschlagen hatte, sprach
Gott einen Fluch über ihn: "Wenn du das Land bestellst, soll es dir
keine Frucht gewähren; ein Flüchtiger sollst du sein über die Erde
hin." - Gen. 4,11) "Und der Herr kennzeichnete Kain mit einem Mal, daß
niemand, der ihn fand, ihn töten sollte" - Gen. 4,15)
3) daß es durch unsere Schuld geschehen ist, daß die Juden "blutend und in Tränen auf der Erde liegen"!
4) daß wir "Deine Liebe" vergessen haben!
5) daß wir die Juden ungerecht verdammt haben!
6) daß wir sie gekreuzigt haben!
7) daß wir Jesus Christus ein zweites Mal gekreuzigt haben!
8) daß wir nicht wußten, was wir taten!
9) daß wir Gott um Vergebung für diese Sünden bitten sollten!
X. FALSCHES ANSEHEN
Jesus Christus lehrte Seine Apostel: "Der Jünger ist nicht über seinem
Meister, der Diener nicht über seinem Herrn." "Wenn sie den guten
Hausvater Beelsebub genannt haben, wie viel mehr seine Diener?
"Und ihr werdet von allen Menschen gehaßt werden um meines Namens willen!"
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt!"
In welchem Kontrast dazu steht und wie bezeichnend ist die allgemeine
Erinnerung an Johannes XXIII.: "Guter Papst Johannes, von der Welt
geliebt ! "
Anmerkungen:
*) VERITAS, P.O. Box 1605, Louisville, Ky. 40201
(1) Rev. Paul C. Perrotta, O.P., Pope John XXIII, (N.Y.: Thomas Nelson & Sons), paperback edition, p. 115
(2) Zsolt Aradi, Msgr. James I. Tucek & James C. O'Neill; last
chapter by Glenn D.Kittler, Pope John XXIII (1959), impimatur von Most
Rev. Thos. Boland, S.T.D, Erzbischof von Newark
(3) Ibid., pp. 151-152
(4) Ibid., p.258
(5) Ibid. P.220
(6) Ibid., pp. 217 - 221
(7) Ibid.
(8) National Catholic Almanac (Paterson, N.J.: St.Anthony's Guild), publ.with Eccles.Approb., 1955, p.711
(9) Ibid., p.723
(10) Aradi, Tucek & O'Neill, op.cit., p.225
(11) Ibid., p.227
(12) Ibid., p.228
(13) Ibid., p.240
(14) Ibid., p.251
(15) Ugo Groppi & Julius Lombardi, Above All a Shepherd, (1959), p.152
(16) Aradi, Tucek & O'Neill, op.cit., p.252
(17) Groppi & Lombardi, Ibid.
(18) Aradi, Tucek & O'Neill, Ibid.
(19) Ibid., p.251
(20) Ibid., p.253
(21) Wit and Wisdom of Good Pope John, (a Signet-Book, publ.by The New American Library, Inc., N.Y.)
(22) Ibid.
(23) Aradi, Tucek & O'Neill, op.cit., p. 294
(24) Aradi, Tucek & O'Neill, op.cit., p. 294
(25) Aradi, Tucek & O'Neill, op.cit., p. 294
(26) Wit and Wisdorn ..., op.cit.
(27) Ibid., p.213
(28) Das Erbe Christi ist in seiner Einheit nicht gebrochen. Pius XI.
formulierte diese Lehre unfehlbar neu in der Enzyklika "Zur Förderung
der wahren religiösen Einheit", (MORTALIUM ANIMOS); "Denn seither ist
der mystische Leib Christi, wie Sein physischer Leib, einer, er ist
fest und passend miteinander verbunden; es wäre töricht zu sagen, daß
der mystische Leib aus getrennten und zerstreuten Gliedern
zusammengefügt sei. Wer deshalb nicht mit dem Leib verbunden ist, ist
nicht sein Glied, er steht nicht in Verbindung mit Christus, seinem
Haupt."
(29) Wit and Wisdom ..., op.cit., pp.313-316
(30) Ibid., pp.332, 336
(31) Groppi and Lombardi, op.cit., p.201
(32) Ibid., P.335
(33) Ibid., p.337
(34) Parrotta, op.cit., pp.167, 169
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