Die hl. Katharina Labouré
und die wunderbare Medaille der Unbefleckten
von
Heinrich Storm, München
"In derselben Stunde jubelte er im Heiligen Geiste und sprach: 'Ich
preise Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß Du dies vor
Weisen und Klugen verborgen, Einfältigen aber geoffenbart hast. Ja
Vater, so war es wohlgefällig vor Dir.'" (Luk. 10,21.)
An dieses Wort Jesu wird man erinnert, wenn man das Leben und die
Gestalt der hl. Katharina Labouré betrachtet. Nichts gibt es dort, was
einem nur mit weltlichem Maß messenden Auge groß erscheinen könnte. Und
doch war gerade diese schlichte und demütige Frau dazu ausersehen,
wahrhaft Großes und Herrliches zu schauen und als Mittlerin der Gnaden,
die Maria, die unbefleckt Empfangene, bei ihrem göttlichen Sohn für die
Menschen erfleht, zu wirken.
Zoe-Catherine Labouré wurde am 2. Mai 1806 zu Fain-les-Montiers einem
burgundischen Dorf, als 9. von elf Kindern einer angesehenen und
gläubigen Bauernfamilie geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren verlor
das Kind die geliebte Mutter, und bei diesem erschütternden Erlebnis
brachte es zum ersten Mal seine große Verehrung der himmlischen Mutter
zum Ausdruck: Es umarmte innig eine Statue der Gottesmutter, die in der
elterlichen Wohnung stand, und rief dabei aus: "Maria liebste Mutter!"
Zoe-Catherine hat von nun an keine leichte Jugend mehr. Bereits zwei
Jahre später tritt ihre älteste Schwester in den Orden der
Vizentinerinnen ein, und auf die schwachen Schultern der erst
Zwölfjährigen fällt die Last des bäuerlichen Haushaltes, den sie nun
zusammen mit einer zwei Jahre jüngeren Schwester, versorgen muß. Alle
sind voll Bewunderung für dieses Kind, das es trotz seiner schweren
Pflichten noch fertigbringt, jeden Morgen den weiten Fußweg in die
nächste Stadt zu unternehmen-, um dort mit tiefster Andacht der
heiligen Messe beizuwohnen. Doch damit nicht genug, legt ZoeCatherine
sich seit ihrem 14. Lebensjahr über die ohnehin schon harte Arbeit
hinaus noch weitere schwere Opfer auf. Jeden Freitag und Samstag fastet
sie streng, und alle Mühseligkeit ibres Alltags opfert sie Gott als
Beweis ihrer Liebe auf. Immer stärker wird in ihr das Bedürinis, ihr
Leben ganz dem Herrn zu weihen, und in ihrem 18. Lebensjahr schließlich
faßt sie den Entschluß, in ein Kloster einzutreten.
Nachdem sie ihren Willen bekannt gemacht hat, ergeht es ihr zunächst
genauso wie so vielen Heiligen vor und nach ihr: Man versucht, ihr ihr
Vorhaben auszureden, und vor allem ihr Vater sträubt sich dagegen, auch
diese Tochter zu verlieren. Zoe-Catherine kann jedoch nichts mehr von
ihrer Entscheidung abbringen. Als sie nach einigen Jahren alle
Widerstände überwunden hat, tritt sie, ihrem Herzenswunsch gemäß, in
die Kongragation der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz ein.
Wie überhaupt in ibrem Leben, so ist Schwester Labouré auch während der
entscheidenden Zeit ihres Noviziats im Mutterhaus der Schwestern in
Faris nicht weiter hervorgetreten. Alle ihre Pflichten erfüllt sie
willig, ja freudig, geht sie doch ganz in ihrer Berufung auf.
Aufmerksamen Beobachtern fällt allerdings schon damals die geradezu
wunderbar zu nennende Andacht der stillen und bescheidenen Schwester
bei der Feier des hl. Opfers auf. Als sich später unter den
Vinzensschwestern die Kunde davon verbreitet, daß einer ihrer
Mitschwestern die Jungfrau Maria erschienen sei, äußert sich eine von
ihnen: "Wenn die seligste Jungfrau einer Noviziatsschwester erschienen
ist, so ist es nur meine Schwester Laboure. Dieses Kind ist ausersehen,
die größten Gnadenerweise des Himmels zu empfangen."
Das Urteil dieser erfahrenen Schwester entsprach voll und ganz der
Wahrheit. Die hl. Katharina Labouré wird schon von früher Jugend an mit
Visionen und Gesichten begnadet. Bereits bei ihrem Eintritt in den
Orden hatte sie von Traumerscheinungen des hl. Vinzenz berichtet, der
sie in seine Genossenschaft berufen habe. Kurz nach ihrem Eintritt ins
Mutterhaus von Paris erscheint ihr an drei aufeinanderfolgenden Tagen,
als sie vor dem Schrein des hl. Vinzenz betet, das Herz dieses
Heiligen. Über diese Vision berichtet sie später: "Das Herz erschien
mir drei Tage hintereinander immer in anderer Gestalt: zuerst weiß wie
Fleisch, was Frieden, Unschuld, Ruhe und Eintracht anzeigen sollte,
dann sah ich es rot wie Feuer, zum Zeichen, daß in den Herzen die Liebe
brennen soll, dann sah ich es ganz dunkelrot, was mich mit großer
Trauer erfüllte. Ich wurde von einer solchen Traurigkeit befallen, daß
ich sie kaum überwand." Weiter berichtet die Heilige: ''Es wurde mir
auch eine andere große Gnade zuteil, daß ich nämlich unseren Herrn im
Allerheiligsten Sakrament sah, und zwar durch die ganze Zeit meines
Noviziates, außer, wenn ich zu zweifeln begann." Nach diesen großen
Gnadenerweisen hat Schwester Labouré nur noch einen sehnlichen Wunsch:
die zu sehen, der sie seit früher Kindheit ihre ganze kindliche Liebe
entgegenbringt, ihre himmlische Mutter Maria.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 1830 wird Schwester Labouré
plötzlich von einer Stimme beim Namen gerufen. Sie erwacht und erblickt
einen weißgekleideten Knaben, der zu ihr sagt: "Komm in die Kapelle,
die seligste Jungfrau wartet auf dich!" Sie wird daraufhin von dem
Knaben zur Kapelle geführt, und nachdem sie dort einige Zeit in
freudiger Erwartung gekniet hat, hört sie wiederum seine Stimme: "Da
ist die seligste Jungfrau". Die hl. Katharina berichtet selbst: "Als
ich dann auf die seligste Jungfrau hinblickte, stürzte ich mich
sosusagen auf sie zu und warf mich auf den Stufen des Altares auf die
Knie, indem ich meine Hände der seligsten Jungfrau auf den Schoß legte.
Da verbrachte ich die süßesten Augenblicke meines Lebens. Es wäre mir
unmöglich zu sagen, was ich alles empfand."
Von den Worten, die Maria in dieser Nacht an die Seherin richtete,
seien hier nur die wichtigsten wiedergogeben: "Mein Kind, Gott will
Dich mit einer Aufgabe betrauen. Du wirst viel zu leiden haben, aber
bedenke, daß es zur Ehre Gottes ist. Man wird Dir widersprechen, doch
die Gnade wird mit Dir sein, fürchte nichts. Sage es mit Vertrauen und
Einfalt, habe Vertrauen... Die Zeiten sind sehr schlimm. Es wird viel
Unglück hereinbrechen... Aber komm hierher zum Altare, da werden Gnaden
über alle ausgegossen werden, die mit Vertrauen und Andacht darum
bitten werden."
Am 27. November 1830 erscheint Maria der Schwester ein zweites Mal, als
diese in der Kapelle betet. Die Erscheinung der Jungfrau beschreibt die
Heilige: "Als ich hinblickte, sah ich die seligste Jungfrau, aufrecht
stehend, angetan mit einem weißen, in rötlichem Glanz gleich der
Morgenröte schimmernden Gewande... Ihr Haupt war mit einem weißen
Schleier bedeckt, der zu beiden Seiten bis auf die Füße herabwallte...
Das Gesicht war ziemlich unverhüllt, und die Füße ruhten auf einer
Erdkugel... In ihren Händen hielt die seligste Jungfrau in der Höhe des
Gürtels eine kleinere Kugel, die die Welt vorstellte... Plötzlich
bedeckten sich ihre Finger mit kostbaren Ringen, die mit herrlichen
Edelsteinen besetzt waren. Von diesen Edelsteinen gingen leuchtende
Strahlen aus, daß die ganze Gestalt der seligsten Jungfrau in helles
Licht gehüllt wurde..." Maria spricht nun die Worte: "Die Kugel, die Du
siehst, stellt die ganze Welt vor und auch jede einzelne Person. Die
Strahlen sind ein Sinnbild der Gnaden, die ich über jene ausgieße, die
mich darum bitten." Daraufhin sieht Schwester Labouré, wie sich um die
Erscheinung der Jungfrau ein ovaler Rahmen bildet, auf dem die Worte zu
lesen sind: "'Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir
unsere Zuflucht zu Dir nehmen." Eine Stimme sagt zu ihr klar und
deutlich: "Laß nach diesem Muster eine Medaiile prägen. Alle Personen,
die sie tragen, werden große Gnaden erlangen, die Gnaden werden
reichlich sein für jene, die sie mit Vertrauen am Halse tragen." Nun
scheint sich für die Seherin das Bild umzudrehen, und auf seiner
Rückseite sieht sie den Buchstaben "M", von einem Kreuze überragt, das
auf einem Querbalken ruht, unter dem "M" aber die heiligsten Herzen
Jesu und Mariens, das erste mit einer Dornenkrone umgeben, das zweite
von einem Schwert durchbohrt.
"Du wirst viel zu leiden haben", hatte Maria der Schwester Labouré
prophezeit, und dieses Wort geht nun in Erfüllung, als sie, getreu
ihrem Aufirage, ihrem Beichivater von den Erscheinungen berichtet und
ihn bittet, die Prägung der Medaille zu veranlassen. Pater Aladel kann
zanächst, obwohl er ein frommer und kluger Mann ist, seine Zweifel
nicht überwinden. So verbringt Schwester Labouré eine Zeit größter
Betrübnis und Verzweiflung, indem sie sich weder jemandem außer ibrem
Beichivater anvertrauen, noch dem Befehl der Himmelskönigin nachkommen
kann. Die Zweifel des Paters schwinden erst, als die Schwester ihm von
einer dritten Erscheinung berichtet, in der sie den nämlichen Auttrag,
nämlich die Medaille prägen zu lassen, erhalten hat. Endlich, am 30.
Januar 1832, erhält sie eine der beiden ersten nach dem Bilde der
Erscheinungen geprägten Medaillen. "Jetzt muß man sie verbreiten", ist
das einzige, was sie überglücklich, sagen kann.
Nun beginnt ein stetiger, unaufhaltsamer Siegeszug der Medaille, der
man bald den Namen der ''Wunderbaren" gibt. Der erste, der ihre
wunderwirkende Macht erfährt, ist der Erzbischof von Paris: Auf seine
Anrufung der unbefleckt Empfangonen von der Wunderbaren Medaille hin
bekehrt sich der abgefallene Erzbischof von Mecheln, de Pradt, auf dem
Sterbebett. Überall dort, wo die Wunderbare Medaille verbreitet wird,
hört man bald von Bekehrungen, Heilungen und Gebetserhörungen derer,
die auf ihre Hilfe vertrauen.
Einen noch größeren Aufschwung erlebt ibre Verbreitung und Verehrung,'
als im Jahre 1836 der heiligmäßige Ffarrer Dutriche Desgenettes in der
Periser Pfarrei "Notre Dame des Victoires" die "Bruderschaft vom
unbefleckten Herzens Mariens zur Bekehrung der Sünder" gründet. Die
Statuten dieser Bruderschaft verpflichten ihre Mitglieder, jeden Morgen
alle ihre Arbeiten, Gebete, Andachtsübungen und Bußwerke, die sie am
Tag verrichten, dem heiligen Herzen Mariens aufzuopfern, mit ihm die
heiligste Dreifaltigkeit und das göttliche Herz Jesu anzubeten und von
Gottes Barmherzigkeit die Bekehrung der Sünder zu erflehen. Sie sollen
ferner die Wunderbare Medaille tragen und täglich mit Andacht, mehr mit
dem Herzen als mit dem Munde, ein Ave Maria und das "Gedenke" beten
sowio so oft wie möglich die Anrufung "Maria, du Zuflucht der Sünder,
bitte für uns". Auch durch diese Bruderschaft erwirkt Maria bald viele
wunderbare Bekehrungen; in der Pfarrei des Pfarrers Desggnettes selbst
erlebt das beinahe abgestorbene religiöse Leben einen neuen Aufschwung.
Die hl. Theresia vom Kinde Jesu berichtet später einmal über ihren
Besuch in N.D. des Victoires: "In Paris zeigte uns Paps alle
Sehenswürdigkeiten, aber für mich hatte nur eine einzige Reiz und
Anziehungskraft, und das war das Heiligtum unserer lieben Frau vom
Siege. Ich vermag es nicht aussusprechen, was ich an dieser
Segensstätte empfand: Es wurden mir Gnaden zuteil, ähnlich jenen, die
ich am großen Tag meiner ersten heiligen Kommunion empfangen hatte.
Mein Herz strömte über vor Glück und seligem Frieden. Hier zeigte mir
meine himnlische Mutter, die allerseligste Jungfrau, auch klar und
deutlich, daß sie es war, die sich dereinst mir zugewandt und mich
geheilt hatte." Die Bruderschaft vom Unbefleckten Herzen Mariens
erlebte eine geradezu triumphale Verbreitung. Schon 1838 erhob der
Papst sie zur Erzbruderschaft, und beim Tode ihres Gründers zählte sie
über die ganze Erde verbreitet, 15.000 Zweigbruderschaften mit über 20
Millionen Milgliedern.
Während so die Medaille der Unbefleckten einen herrlichen Siegeszug
nimmt, bleibt die, der sie geoffenbart worden war, auf ihren
ausdrücklichen Wunsch hin im Verborgenen, und bis zu ihrem Tode weiß
nur ein kleiner eingeweihter Kreis, daß sie die Seherin der
Muttergottes ist. Schwester Katharina, wie sie sich seit ihrer
Einkleidung 1831 nennt, begreift sich demütig als bloßes, unwürdiges
Werkzeug Gottes. 1876, kurz vor ihrem Tod, erzählt sie Kindern, die sie
über die Erscheinungen ausfragen, nicht ahnend, daß sie mit der Seherin
selbst sprechen: "Die Schwester hatte nur die Aufträge der Mutter
Gottes auszufüllen. Nun, da das geschehen ist, darf sie wieder im
Schatten bleiben - nah bei Gott und Maria.'' Die eigentliche Heiligkeit
der Katharina Labouré liegt neben dieser großen Demut in der ständigen
Heiligung ihres Alltags, indem sie mit heroischem Opfermut allen
Widerwärtigkeiten und Demütigungen, deren ihr viele angetan werden,
standhält. Vierzig Jahre lang, von 1836 bis zu ihrem Tode 1876, erfüllt
sie im Hospiz von Gughien treu und freudig die niedrigen Arbeiten - sie
hat Greise zu pflegen und den Hühnerhof zu besorgen - die man ihr
übertragen hat, und nie hat man sie je murren gehört. Der Dienst am
Nächsten ist ihr Dienst am Herrn und Meister Jesus selbst. Als eine
Mitschwester einmal abfällig über die von ihr betreuten Greise
sagt:"Aber Schwester Katharina, bemüben Sie sich doch nicht so sehr,
das sind doch keine Herren", gibt sie entrüstet zurück: "Keine Herren?
Aber das ist das Zimmer unseres Heilandes!"
Die Heiligkeit ibres Wesens strahlt auch auf ihre Umgebung aus: Während
der 40 Jahre ihrer Tätigkeit starb keiner der ihr anvertrauten Greise
unbußfertig. Beispielhaft ist die Innigkeit und Schlichtheit ihres
Gebetsgeistes: "Ich knie mich vor den lieben Gott hin und sage Ihm:
'Sieh mein Herr, da bin ich, gib mir, was Du willst.' Wenn Er mir etwas
gibt, so bin ich zufrieden und danke Ihm. Gitt Er mir nichts, so danke
ich Ihnn auch, weil ich nicht mehr verdient habe. Und dann sage ich Ihm
alles, was mir in den Sinn kommt. Ich erzähle Ihm meine Leiden und
Freuden, und dann höre ich, was Er zu mir sagt. Wenn Sie auf Ihn hören,
wird Er auch zu Ihnen reden, denn beim lieben Gott muß man reden und
zuhören. Er spricht immer zu uns, wenn wir aufrichtig und einfältig zu
Ihm gehen."
In ihren letzten Lebensjahren wird Katharina durch Krankheiten und
Schmerzen gequält, aber auch diese erträgt sie so gleichmütig und
geduldig wie alles andere. Seit Beginn des Jahres 1876 spricht sic
davon, daß sie das kommende Jahr nicht mehr erleben würde, aber sie
kennt keinerlei Todesangst. Auf eine entsprechende Frage ihrer Oberin
antwortet sie mit ebenso rührender wie bewunderungswürdiger
Schlichtheit: "Aber warum soll ich Angst haben? Ich werde doch den
Heiland sehen und die allerseligste Jungfrau und den hl. Vinzenz." Als
es auf ihre letzte Stunde zugeht, widerholt sie immer wieder die
Anrufung "O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere
Zuflucht zu Dir nehmen." Am Abend des Sylvestertages 1876 gibt sie
friedlich ihre Seele in die Hände des Vaters zurück. Über ihren
Heimgang berichtet eine anwesende Schwester: "Unser Herz fühlte keine
Trauer, aber eine Rührung, die ich nicht beschreiben kann. Wir meinten
in der Nähe einer Heiligen zu sein"; und ein anderer Zeuge berichtet
von ihrer Beerdigung: "Der Zug machte durchaus nicht den Eindruck eines
Trauerzuges, vielmehr erschien er wie eine Prozession der
allerseligsten Jungfrau."
Die hl. Katharina Labouré hat uns durch ihr Leben eine lebendige
Darstellung des biblischen Gleichnisses vom Weizenkorn gegeben. In dem
schon einmal erwähnten Gespräch mit Kindern von 1876 hat sie selbst
diesen Vergleich auf sich angewandt: "Seht, das ist doch wie beim
Weizenkorn. Wenn es nicht in die Erde gesenkt wird und stirbt, bringt
es keine Frucht. Wenn es aber stirbt, bringt es viele Frucht. Darum
wohl verbirgt sich die Schwester, die die Mutter Gottes sah, und hüllt
sich so beharrlich in Stillschweigen. Damit sie ihre Krone im Himmel
nicht verliert, damit sie Maria wiedersieht im Himmel."
Bitten wir die Heilige, die uns durch ihre demütige Selbstaufgabe um
Gottes willen ein wunderbares Beispiel christlicher Lebensführung
gegeben hat, daß sie, die nun, ihrem Lebeneziel gemäß, auf immer "nah
bei Gott und Maria" sein darf, uns auch weiterhin eine mächtige
Fürsprecherin im Himmel sei, und beten wir mit ibr inständig stets
auf's neue:
"Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu Dir nehmen."
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