EIN SKANDALON BESONDERER ART:
JOHANNES PAUL II. KÜSST DEN KORAN -
Am 14. Mai 1999 besuchte der Patriarch von Bagdad, das Oberhaupt der
katholischen Chaldäer, Johannes Paul II. Als Gäste hatte er zwei
islamische Religionsdiener mitgebracht, die Johannes Paul II. in den
Irak einluden. Sie überreichten ihm am Ende der Audienz einen Koran als
Geschenk. Johannes Paul II., der vorgibt, Oberhaupt der röm.-kath.
Kirche zu sein, ehrte das Buch des Islam mit einem Kuß... jenes Buch,
das zum Mord an den Christen auffordert: "Bekämpfe sie, bis die
Religion Allahs überall verbreitet ist". (Sure 8,39) - "Die
Christen sagen: Christus ist der Sohn Gottes. So etwas wagen sie offen
auszusprechen. Diese gottverfluchten Leute. Allah schlage sie tot."
(Sure 9,30) - "Greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie trefft!"
(Sure 4, 91) - Das Bild mit dem den Koran küssenden Johannes Paul II.
wurde im irakischen Fernsehen gezeigt. (vgl. KIRCHLICHE UMSCHAU Nr. 4/5
vom Sept. 1999, S. 2)
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NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
STREIT UM GOTTLOSES GEBET ZUM JAHR 2000
- LONDON (DT/KNA). In Großbritannien ist ein Streit um das offizielle
Gebet zum Jahr 2000 ausgebrochen. Aus Protest gegen das offizielle
"gottlose" Gebet der großen christlichen Kirchen erarbeiteten
Parlamentarier und Bischöfe der anglikanischen Kirche eine eigene
Fassung, wie die britische Zeitung "The Sunday Telegraph" berichtet.
Darin heißt es, daß das Millenium den zweitausendsten Geburtstag von
Jesus Christus, dem Gottessohn, feiere. Der offizielle Text, der allen
Haushalten Großbritanniens rechtzeitig zum Jahreswechsel 1999 gemeinsam
mit einer Kerze zugehen soll, spricht in allgemeiner Form von Frieden,
Versöhnung und Umweltschutz. Mit umgerechnet etwa achtzehn Millionen
Mark wird das Projekt "Jahr 2000 - Ein neuer Anfang" von den
christlichen Kirchen gesponsert. Der Vorsitzende der katholischen
Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Basil Hume, sowie der
Erzbischof von Canterbury, George Carey, befürworten dem Vernehmen nach
den neutralen Charakter des Gebets, da es sich an die gesamte
multikulturelle Gesellschaft des Landes wenden solle. (DT vom 24.11.98)
KRUZIFIXE BLEIBEN HÄNGEN - ABER NICHT IN BRUCKMÜHL
- Zweischneidiges Urteil: Schul-Kreuze rechtens - solange keiner
dagegen Widerspruch einlegt. Wieder mal hatten Richter über Kruzifixe
in Klassenzimmern zu entscheiden. Jetzt steht fest: Grundsätzlich
dürfen sie hängenbleiben, so ein Urteil des Berliner
Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG). Gegen eine entsprechende Regelung
im Schulgesetz des Freistaates gebe es "bei verfassungskonformer
Auslegung keine verfassungsrechtlichen Bedenken", hieß es gestern.
Aber: Der Kläger, Josef Obermeier aus Bruckmühl (Kreis Rosenheim), der
seit 1996 dagegen kämpft, daß seine Tochter (10) in einem Klassenzimmer
mit Kruzifix unterrichtet wird, hatte gestern dennoch Erfolg: Die
Berliner Richter hoben die Urteile der Vorinstanzen auf, in denen der
Bruckmühler unterlegen war. Und verdonnerten den Freistaat, die Kreuze
aus allen Klaßzimmern zu entfernen, in denen die Tochter des Klägers
unterrichtet wird. Die Berliner pfiffen damit den Bayerischen
Verwaltungsgerichtshof zurück, vor dem Josef Obermeier im Oktober
unterlegen war. Der Grund: Obermeiers Begründung gegen das Kruzifix sei
"reine Polemik", die als Begründung nicht ausreiche, hieß es damals.
Anders die Berliner: Lehne es ein Atheist ab, sein Kind religiösen
Einflüssen auszusetzen, reiche das als Begründung aus. Obermeier hatte
seine Ablehnung mit der "unrühmlichen Rolle der katholischen Kirche in
der Geschichte" begründet. (Thomas Müller in der AZ vom 22.4.99)
EIN KIND WIRD ZU EINEM SCHADEN -
Zum skandalösen Urteil des Bundesverfassungsgerichts - Jetzt ist es
also amtlich: Ein Kind, welches nach einer fehlgeschlagenen
Sterilisation oder nach einer mißglückten genetischen Beratung geboren
wird, ist für die Eltern ein Schaden, das hat jetzt der Erste Senat des
Bundesverfassungsgerichts entschieden - In Mark und Pfennig können die
Eltern die Unterhaltsverpflichtung für das jeweilige Kind gegenüber dem
Arzt oder dem Krankenhaus geltend machen. Denn das Zivilrecht gestattet
einen solchen Anspruch, weil der zwischen den Eltern und dem Arzt
bestehende Beratungsvertrag schuldhaft verletzt worden ist. Ob ein Kind
wegen eines ärztlichen Kunstfehlers geboren wird oder ob der Patient
ein Bein verliert - das gilt in der Sache gleich: ein Schaden ist eben
ein Schaden. Diese Entscheidung des ersten Senats des höchsten
deutschen Gerichts ist allerdings ein Skandal. Denn dasselbe Gericht
hat in seinem - aus anderen Gründen umstrittenen - Abtreibungsurteil
vom 28. Mai 1993 klar und deutlich und ganz unmißverständlich
formuliert: Das Kind ist kein Schaden im Rechtssinn. Die Würde des
Kindes verbietet nachhaltig, seine personale Existenz als
kommerzialisierbaren Schaden zu qualifizieren. Im Hintergrund dieser
Entscheidung des Zweiten Senats, wie man hinzufügen muß - stand
ein umfassendes Schutzkonzept: Ausgehend von der Erkenntnis, daß auch
das ungeborene menschliche Leben Würde besitzt, und zwar die im
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankerte unantastbare
Würde der menschlichen Person, verpflichtet diese Entscheidung des
Karlsruher Gerichts alle staatliche Gewalt, aktiv dafür Sorge zu
tragen, daß - trotz Straffreiheit der Abtreibung im übrigen - der
Schutz des ungeborenen Lebens gewährleistet wird. In dieses umfassende
Schutzkonzept fügte sich auch nahtlos die Aussage ein, daß ein Kind,
welches als Folge einer mißlungenen Abtreibung oder als Folge einer
fehlgeschlagenen Sterilisation geboren wird, kein Schaden im Rechtssinn
ist. Es ist eben schlicht widersinnig, die personale Existenz einer
Person mit allen Attributen der menschlichen Würde zu belegen, aber ihr
Geborenwerden und ihre weitere Existenz dann gleichwohl als einen
zivil-rechtlichen relevanten Schaden einzustufen. Friedrich Graf
v.Westphalen (DT vom 18.12.97)
GOTTES LOHN IST NICHT GENUG - ODER: 'CLEVER' MUSS MAN SEIN! (2.
Überschrift von der Redaktion EINSICHT) - Eine schwedische Pastorin
entdeckt das Unternehmer-tum und bietet geistlichen Beistand gegen
Honorar - Stockholm - Die schwedische Hirtin Louise Linder kennt ihre
Schäfchen. "Alles, was ein Geistlicher tut, wird immer noch gerne als
unentgeltliche Dienstleistung angesehen", klagt sie. Doch dieses, ihrer
Meinung nach große Mißverständnis hat die 36 Jahre alte Geistliche
ausgeräumt. Seit drei Jahren schon läßt sich Linder regelmäßig für Geld
anheuern. Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson
beispielsweise leistet sich die protestantische Theologin als
Betriebsgeistliche. "Wir haben Betriebsärzte und Betriebspsychologen.
Eine Pastorin rundet den Service für unsere Angestellten ab", sagt die
Pressesprecherin des Konzerns. Vor allem bei Todesfällen sei die
Theologin als Betreuerin der Angehörigen und Freunde be-sonders
gefragt, doch nicht nur da. "Die großen betrieblichen Veränderungen mit
Entlassungen sind für viele Betroffene ein harter Schlag. Diese
Menschen brauchen Hilfe", erklärt die Pastorin. (...) Aber auch bei
Alltagsproblemen der Angestellten wie Mobbing, Ärger mit dem Chef oder
einem Fa-milienzwist ist die Pastorin gefragt. "Wir haben, anders als
Psychologen, den Blick für den ganzen Menschen", erläutert Linder ihren
theologischen Wettbewerbsvorteil. "Und die Beratung ist vertraulich -
der Arbeitgeber erfährt nichts davon". Das Geschäft mit dem
"Pastoren-Consulting" blüht in dem skandinavischen Land. (...) Die
Stockholmer Pastorin hat auf die gesteigerte Nachfrage mit der Gründung
der Aktiengesellschaft "Prästbyrån" reagiert: Chefin und Eigentümerin
ist sie selbst. Das Vermittlungsbüro nimmt im September seine Arbeit
auf. Die Protestantin hat fünf Geistliche unter Vertrag. Als
selbständige Unternehmerin will sie nun richtig Geld mit ihrer
theologischen Ausbildung verdienen. "Die Menschen brauchen heutzutage
immer mehr Rat in Lebensfragen", so definiert die zweifache Mutter die
ökonomische Marktlücke, "und wenn wir einen guten Job machen, warum
sollen wir nicht auch ein ordentliches Honorar einfordern?"
Umgerechnet 200 Mark pro Stunde, so wird geschätzt, erhält die
geschäftstüchtige Frau. Den genauen Betrag will jedoch weder sie, noch
ihr Auftraggeber Ericsson verraten. Ihr erfolgreicher Weg in die
Marktwirtschaft kostet Zeit. Linder selbst arbeitet in ihrer
Stockholmer Kirchengemeinde Engelbrekt nur noch als
Teilzeitbeschäftigte. "Es ist wichtig, den Fuß in der schwedischen
Kirche zu behalten. Aber genauso wichtig ist es, hinauszugehen zu den
Menschen", sagt die Pastorin. Denn Linder sieht in ihrer lukrativen
Nebentätigkeit auch eine Möglichkeit, das Interesse der Bevölkerung an
der Kirche wieder zu erhöhen: "Ein Pfarrer kann sich nicht nur in
seinen Kirchenräumen aufhalten." Von Markus Zydra (SZ vom 23.7.99)
DAS NEUHEIDENTUM ORGANISIERT SICH - Antichristliche Sekten in Rußland führen vor, was dem Rest Europas droht / Von Diethild Treffert
Im Bundesstaat Virginia in den Vereinigten Staaten ist es kürzlich zu
einem bemerkenswerten Eklat gekommen: Ein Richter hatte der Hexe
Rosemary Koolman die Erlaubnis verweigert, eine zivilrechtliche Trauung
ihrer Anhänger vorzunehmen. Diese empfanden das als "Schlag ins Gesicht
für alle Heiden". Sie sind Mitglieder einer "Naturreligion" namens
"Wicca", was ein altenglisches Wort für "Hexe" sei, wie die "Washington
Post" in einer ausführlichen Wiedergabe des Vorfalls mitteilte.
Einschließlich Kanada gebe es in Nordamerika hunderttausend Anhänger
dieser neuheidnischen Religion, die jetzt in Virgina um ihre
Anerkennung kämpft.
Ganz so weit ist die Entwicklung in Europa noch nicht fortgeschritten,
was nicht heißt, daß nicht demnächst auch hier die
Institutionalisierung des Neuheidentums erstritten werden wird.
Germani-che Götter und vor allem Göttinnen sind "in". Der Wotan- und
Freya-Kult vermischt sich mit Hexenkult, Feminismus, Esoterik und ist
verwurzelt in der Grünen Bewegung, in der Naturverbundenheit, in
archaischer Sehnsucht nach kosmischer Heilkraft. Astrologie steht hoch
im Kurs. Der Glaube an Wiedergeburt und an die positive und negative
Energie, die es auszuschalten beziehungsweise zu mobilisieren gilt, ist
selbstverständliche Voraussetzung für die Aufnahme in entsprechende
Kreise.
Niemand weiß, was daraus wird, welche gesellschaftlichen und
politischen Elemente sich dem milliardenschweren Geschäft mit dem
Gemisch von Esoterik, Heidentum und Astrologie noch annehmen werden.
Diesbezüglich ist uns Rußland weit voraus. Dort ist das Neuheidentum
bereits offiziell etabliert. Es sei eine "mythologisierte Form des
rassischen, ethnischen und religiösen Fremdenhasses", schreibt Wladimir
Pribylowskij in "Russkaja Mysi". Der Autor hat selbst an einem
"Gottesdienst" für den russisch-slawischen Sonnengott "Choros"
teilgenommen, bei dem Reigen und Schaukämpfe aufgeführt wurden und man
schließlich eine "Antitaufe" vornahm. Bei letzterer legten die
Teilnehmer ihre christlichen Vornamen ab und erhielten heidnische.
Organisator war die "slawisch-heidnische Gemeinde" von Moskau, die in
enger Verbindung zu der "Universalen anti-zionistischen und
antifreimaurerischen Front ,Pamjat"' steht.
Diese Bewegung ist nach einer längeren Entwicklungszeit heute
durchorganisiert und verfügt bereits über eine eigene Partei mit Sitz
in der Duma. Es handelt sich um den heidnischen Zweig der
"Nationalpatrioten", die auch über einen prokummunistischen Flügel
verfügen und denen andererseits orthodoxe Fundamentalisten nahestehen.
Die Partei versteht sich als "antikommunistisch, anti-marxistisch,
antizionistisch". Ausgehend von einem chauvinistischen Verständnis des
Russentums (Slawentums), basierend auf dem alten Götterglauben und
archaischen Kulten wird das Christentum als "schädliche jüdische
Erfindung" angesehen (ungeachtet aller historischen Fakten).
Infolgedessen gilt das Christentum als Erzfeind, was in Büchern und
Broschüren ("Überwindung des Christentum", 1994) und einem Verzeichnis
heidnischer Namen (1997 in dritter Auflage erschienen) zum Ausdruck
kommt. Die Geschichte wird als "Arena des Kampfes der Juden und
Freimaurer gegen den Rest der Menschheit" angesehen.
Geleitet werden die heidnischen Zeremonien von "Zauberern", die bereits
seit 1986 in der "Gemeinschaft der Zauberer" zusammengeschlossen sind.
Seit 1956/96 wirbt das Heidentum auch in der Orthodoxie nicht erfolglos
um Anhänger. In Moskau ist außer der erwähnten "slawischheidnischen
Gemeinde" eine "Kirche der Nawa" oder "Heilige Kirche der weißen Rasse"
am Geburtstag Hitlers(!) gegründet worden. In St. Petersburg hat der
Zauberer Ostomir die "Union der Woneden" gegründet. Mit bürgerlichem
Namen heißt der Zauberer Wiktor Bezwerchij und promovierte an der
Leningrader Universität mit dem Thema "Anthropologische Ansichten
Immanuel Kants". Die Ideologie seiner "Union" besteht in der
Vereinigung der Völker Eurasiens. Für intellektuell orientierte Russen
ist Eurasien ein neues Schlüsselwort, das allerdings ebenfalls vor
allem rassistisch-heidnisch und folglich antichristlich ausgerichtet
ist. Auch in diese Bewegung mischen sich bestehende Parteien ein.
Vorrangig ist hierbei die neonazistische von Alexander Barkaschow, der
als Hitler-Verschnitt auftritt und kaum veränderte Embleme des
Nationalsozialismus übernommen hat.
Voller Zuversicht erwarten die russischen Neuheiden, daß ihre Religion
der "Glaube der Zukunft" werden wird. Eine gemeinsame "theologische"
Doktrin existiert nach Aussage von Pribylowski noch nicht. Es gibt
keine Einheit in der Götterverehrung. Vereint sind die verschiedenen
Strömungen in der Überzeugung, daß das Christentum eine "fremde"
Religion ist und den Geist des russischen Volkes schwächt. Die
orthodoxe Kirche hat zu dem Phänomen noch keine amtliche Aussage
veröffentlicht, inoffiziell sieht man die Bewegung als
"Entwicklungsstufe zu einem slawisch-arischen Heidentum" an.
In der Praxis steht dem russischen Normalbürger das Neuheidenturn fern.
Er versteht sich als orthodox, auch wenn er seine Religion nicht eben
genau kennt, die Liturgie nur selten besucht und vor allem kaum
begreift. Ungeachtet dessen konsultiert er in schwierigen Lagen gerne
einen Zauberer, von denen es in Moskau unzählige gibt. Eine Gruppe von
Psychiatern hat jetzt achthundert getestet und festgestellt, daß etwa
ein Viertel von ihnen unter Psychosen litt, nur die Hälfte psychisch
wirklich gesund war und nur einer von diesen achthundert tatsächlich
über psychologisch wirksame Fähigkeiten verfügt.
Die Wochenzeitung "Argumenty i Fakty" warnt daher vor "Scharlatanen"
und gibt praktische Verhaltensanweisungen: Man solle nur auf Empfehlung
einen Zauberer oder Heiler aufsuchen und dabei der eigenen Intuition
vertrauen. Wenn im Empfangsraum weder Ikonen hängen noch Kerzchen
brennen, solle man sich bekreuzigen und das Zimmer unverzüglich
verlassen. Vorsicht sei geboten bei Zauberern, die mehr als fünf
Klienten am Tag annähmen, bei ihnen bestehe die Gefahr, daß sie die
negative Energetik ihrer Konsultanten speicherten. Die Beseitigung des
Bösen Blicks und einer Behexung dürfe nicht mehr als drei Sitzungen zu
je einer Stunde beanspruchen. "Wenn man Sie zwingt, ihr Kreuzchen vom
Hals abzunehmen und bei der Untersuchung darauf besteht, völlig starr
dazuliegen, dann versucht man, sie zu behexen oder ihre Energetik
abzuziehen. Das ist ein typischer Fall von einem Heiler-Vampir." Das
jedenfalls rät die als durchaus seriös zu bezeichnende Wochenzeitung
"Argumenty i Fakty".
Hexenglauben und Neuheidentum sind nicht nur in den drei erwähnten
Ländern verbreitet. Aber in Rußland ist die Entwicklung am weitesten
fortgeschritten, denn dort wurde das Christentum achtzig Jahre lang
militant bekämpft und teilweise ausgerottet. Was sich also heute in
Rußland vollzieht, kann demnächst das Schicksal in Deutschland sein,
auch wenn die Strömungen dort und hier andere Wurzeln haben. Auch hier
wird das Neuheidentum bestrebt sein, sich zu vereinigen und zu
etablieren, über Parteien ins Parlament einzuziehen und somit an die
gesetzgeberische Funktion heranzukommen. In Rußland ist es so weit, den
Deutschen sollte es ein Menetekel sein. (DT vom 26.5.98)
MAFIA SCHULT BABY-KILLER -
Gela. Die sizilianische Mafia bildet 11-jährige Jungen zu Killern aus.
"ln Gela gibt es eine richtige Mörder-Schule", sagte Staatsanwalt
Giovanni Tinebra aus dem sizilianischen Caltanissetta gegenüber der "La
Repubblica". Nach seinen Ermittlungen wirbt die Mafia in der
sizilianischen Stadt Gela bereits 11- bis 12-jährige Jungen an. "Erst
bringt man ihnen das Schießen bei, dann werden sie mit Pistole und Mofa
ausgestattet, um die Mordaufträge auszuführen", berichtete der
Staatsanwalt. Auf die Spur der Baby-Killer brachte die
Staatsanwaltschaft ein 17-jähriger "pentito". So werden die
Mafia-Abtrünnigen genannt, die sich der Polizei stellen. Der 17-jährige
gab an, selbst von der Mafia in Gela zum Killer ausgebildet worden zu
sein. An vier Morden war er im vergangenen Monat beteiligt. (AACHENER
ZEITUNG vom 16.8.99)
ABENDMAHL GEMEINSAM FEIERN -
Anglikanischer Primas sieht wachsenden Unmut an der Basis - LUXEMBURG
(DT/KNA). Der anglikanische Primas und Erzbischof von Canterbury,
George Carey, hat die katholische Kirche aufgefordert, bis zum Jahr
2000 die eucharistische Mahlgemeinschaft mit den Anglikanern zu
ermöglichen. Das Heilige Jahr könne eine Gelegenheit sein, um durch die
Mahlgemeinschaft "die Bande des Glaubens und der Gemeinschaft zu
stärken", sagte der Erzbischof am Sonntag abend bei einem Vortrag in
Luxemburg. Eine solche Praxis würde auch Ehepaaren unterschiedlicher
Kirchen helfen, "die dringend einer besseren pastoralen Versorgung
bedürfen", meinte Carey. Die anglikanische Kirche biete schon seit
langem "getauften Mitgliedern anderer christlicher Kirchen" die
Mahlgemeinschaft an, sagte der Primas. Damit wolle man nicht die
"sensiblen theologischen Probleme" vom Tisch wischen. Insbesondere die
"christlichen Laien aller Traditionen" würden jedoch immer
ungeduldiger, meinte Carey. (DT vom 28.4.98)
ENTSORGUNG VON TOTGEBURTEN MIT KLINIKMÜLL VERURTEILT
- BERLIN (DT/KNA). Die Entsorgung von Tot- und Fehlgeburten im
Klinikmüll hat das Erzbistum Berlin scharf kritisiert. Dies sei
empörend, erklärte der Pressesprecher des Erzbistums, Herzig, in
Berlin. Er kündigte an, das Erzbistum werde eine Novellierung des
Berliner Bestattungsgesetzes unterstützen, wenn dadurch ein
menschenwürdiger Umgang mit den Tot- und Fehlgeburten gesichert werden
könne. Nach Angaben Herzigs werden Tot- und Fehlgeburten in
katholischen Krankenhäusern grundsätzlich bestattet. Das ARD-Magazin
"Report" hatte am Montag berichtet, die
Sonderabfall-Entsorgungsgesellschaft KEG habe in Berlin von 1981 bis
1997 zehntausende Tot- und Fehlgeburten aus fast allen Berliner
Krankenhäusern zusammen mit Klinikmüll zu Granulat verarbeitet. Dies
sei zur Abdeckung von Deponien und für den Straßenbau verwendet worden.
Nach dem Berliner Bestattungsgesetz müssen Totgeburten unter tausend
Gramm, die nicht bestattet werden, "nach sittlichem Empfinden"
beseitigt werden. (DT vom 23.7.98)
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