DER GROSSE VERRAT AM PAPSTTUM
- WESHALB PAUL Vl. DIE TIARA ABLEGTE UND
AUF SEINE PÄPSTLICHE AUTORITÄT VERZICHTETE -
von
Ursula Oxfort
übersetzt von Eugen Golla
(aus: "Christian Counter Revolution" Nr 100, Juli-Sept.1998; gekürzt)
Meine Freunde in Christus,
zum hundertsten Male bin ich im Begriff, um voll Kummer und Pein zu
erklären, weshalb ich im Gewissen die Autorität des II. Vatikanischen
Konzils (1962-65) nicht anerkennen kann. Zum hun-dertsten Male
vereinige ich mich mit katholischen Priestern, Theologen und
schreibenden Laien - alle nicht beachtet von den (Konzils-)Bischöfen
und den weltlichen Medien -, um mittels einer Dokumentation über das
II. Vatikanum als "dem großen anti-christlichen Parlament" (Abbé de
Nantes) Anklage zu erheben, welches der Grund für die weltweite
Zerstörung unserer einst glorreichen hei-ligen, römischen und
apostolischen Kirche sowie der Christenheit ist. Es ist ein trauriger,
bestürzen-der Zustand: nach 35 Jahren anhaltender 'Änderungen' ist
Vatikanum II weder von den Meinungs-machern der sog. katholischen
Medien des rechten Flügels noch von den weltlichen Medien erkannt
worden als einzigartige, fürchterliche anti-christliche Macht auf
Erden, alles vernichtend, was groß, vornehm, treu und schön auf dem
Lebensweg der Christenheit war. Warum?
Nun, meine Freunde in Christus, sie ist in der Heiligen Schrift
erläutert. Prof. Romano Amerio er-klärt dies treffend in seinem Buche
"Iota unum", wo er zeigt, wie die wahre Religion Jesu Christi
betrügerischerweise in eine neue umgeändert wurde, die das Christentum
aufhebt. Das Evangelium nach Matthäus (5,18) zitierend sagt der
italienische Philosoph: "Nicht ein Jota, nicht eine Aufschrift darf von
dem aufgegeben werden", was in Christus und seiner Kirche gründet. Dies
stimmt, aber Prof. Amerio zitiert den hl. Matthäus aus dem
Zusammenhang heraus, um eine Konfrontation über die Vorhersage des
Antichristen zu vermeiden, denn Mt. 5,18 lautet im Zusammenhang: "Denn
wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein
Jota oder ein Häkchen vom Gesetze vergehen, bis alles erfüllt sein
wird." Nun ist die Herrschaft des Antichristen in der Hl. Schrift
bestimmt als ein Teil vom "Gesetz". Und dieser Teil des "Gesetzes"
besagt, daß nämlich der Antichrist seine Herrschaft vor der zweiten
Ankunft Christi als Richter angetreten haben muß. Nun sagt uns der
Prophet Daniel (7,25) hinsichtlich des Reiches des Antichrists: "Und er
wird Reden gegen den Allerhöchsten ausstoßen und die Heiligen des
Allerhöchsten vernichten und meinen, Zeit und Gesetze ändern zu können;
und sie werden in seine Hände gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten
und eine halbe Zeit." Sahen wir nicht in den letzten 35 Jahren, daß die
anti-christlichen "Päp-ste" von Vatikanum II, tatsächlich versuch(t)en,
"Zeit und Gesetze" zu ändern, um durch die Ver-nichtung der Lehre die
heiligen Kirche und die Welt in Verwirrung, Gesetzlosigkeit und
Barbarei zu stürzen sowie einen Kult des Todes zu schaffen, indem sie
behaupteten, sie kämen im Namen des Hl. Geistes?
Ein Urteil über das II. Vatikanum
Hat nicht Johannes Paul II. über die Irrtümer und Blasphemien von
Vatikanum II in seinem Apo-stolischen Schreiben Motu proprio "Ecclesia
dei afflicta" vom 11. Juli 1988 geurteilt? Indem er die Reformen von
Vatikanum II gegen die Anklagen von Erzb. Lefebvre verteidigt, schreibt
er: "Jedoch ist es nötig, daß sämtliche Hirten und die anderen
Gläubigen nicht allein von der Gesetzmäßigkeit, sondern auch vom
Reichtum der Kirche an verschiedenen Charismen und Traditionen von
Spiritu-alität und Apostolat, was zusammen die Schönheit der Einheit in
der Verschiedenheit ausmacht, neue Kenntnis erhalten, von dieser
harmonischen Mischung, welche die irdische Kirche durch den Antrieb des
Hl.Geistes in den Himmel erhebt."
Was versteht Johannes Paul II. unter dem "Reichtum der Kirche an
verschiedenen Charismen, Traditionen von Spiritualität" u.s.w. Was
bedeutet die "Schönheit der Einheit in der Verschiedenheit?" Was sich
wirklich zeigt, ist die Zerstörung der christlichen Tradition, die
Zerstörung der christlichen Kultur, die Abschaffung des Dekalogs, des
Moral- und des Naturgesetzes, es bedeutet die Förde-rung des falschen
Ökumenismus und des tödlichen Irrtums des religiösen Liberalismus. Dies
ist es, was Erzbischof Lefebvre am 2.6.1988 an Johannes Paul II.
schrieb, um seine Ablehnung von des-sen Autorität zu rechtfertigen und
die Weihen von "dringend benötigten" Bischöfen anzukündigen, um das
wahre Priestertum Christi zu bewahren ("The Wanderer", 14. Juli 1988).
"Der falsche Ökumenismus, der sich seit Beginn der konziliaren
Erneuerung in der Liturgie befindet, in den neuen Beziehungen von
Kirche und Welt sowie im Konzept der Kirche von sich selbst, führt die
Kirche in den Ruin und die Katholiken in die Apostasie."
Nach Johannes Paul II. wird von jetzt an die in den Bestimmungen von
Vatikanum II beschlossene Zerstörung der Kirche und der Abfall von
vielen Tausenden katholischer Christen als ein Zeichen der
"Gesetzlichkeit... des Reichtums für die Kirche an verschiedenen
Charismen" beurteilt. Und das Furchtbare der widernatürlichen Laster,
Sodomie und Pädophilie, die sich in den Reihen der Priester, der
Prälaten und der Gesellschaft ausbreiten - gar nicht erwähnt der Greuel
der 'rechtskräftigen Abtreibtung' - machen nach Johannes Paul II. von
dieser harmonischen Mischung, welche die irdi-sche Kirche durch den
Antrieb des Hl.Geistes in den Himmel erhebt..."
Überdies werden die Pest bringenden Irrtümer von Vatikanum II nunmehr
im Wojtylanischen Kate-chismus kodifiziert, dem sog. "Katechismus der
Katholischen Kirche", über den Johannes Paul II., der stolze "Erben von
Vatikanum II", wie folgt urteilt: "Der Katechismus der Katholischen
Kirche, den ich am 25. Juni letzten Jahres approbierte und dessen
Veröffentlichung ich heute mittels meiner Apostolischen Autorität
anordne, ist eine Darstellung des Glaubens der Kirche und der
katholischen Lehre, die beglaubigt oder erläutert ist in der Hl.
Schrift, der apostolischen Tradition und dem kirchlichen Lehramt. Ich
erkläre, daß er eine sichere Norm für die Glaubenslehre ist und somit
ein gülti-ges und legitimes Instrument für die kirchliche Gemeinschaft.
Möge er zur Erneuerung helfen, zu welcher der Hl. Geist ohne Unterlaß
die Kirche Gottes aufruft." (Apostolische Konstitution "Fidei
Depositum"). Kann da noch ein Zweifel bestehen, daß die Worte des
Propheten Daniel, die hinsichtlich der Herrschaft des Antichristen
gesprochen worden sind, buchstäblich in Erfüllung gehen (7,25): "Und er
(der Antichrist) wird Reden gegen den Allerhöchsten ausstoßen und die
Heiligen des Allerhöchsten vernichten?" Der Evangelist Johannes
bekräftigt diese Worte, indem er in Apoc. 13,6-7 sagt: "Und das Tier
öffnete sein Maul in Lästerungen gegen Gott, Seinen Namen und Seine
Wohnstätte samt denen, die im Himmel wohnen. Auch wurde ihm die Macht
verliehen, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen..."
Außerdem erklärt der Apostel Paulus seinen Anhän-gern in Thessalonike,
daß nämlich der "Gesetzlose (d.i. der Antichrist) erscheinen wird, den
Christus mit dem Hauche seines Mundes wegraffen und mit dem Lichtglanz
seiner Wiederkunft vernich-ten werde..." ( 2 Thess. 2,8)
Demnach erfolgt das Erscheinen des Antichristen unmittelbar vor dem
zweiten Kommen Christi. Dies wird bestätigt in der Darstellung des
Apostels, daß das Kommen des Antichristen sich als Wirk-samkeit Satans
zeigen werde mit aller Macht, mit Lügenzeichen und Scheinwundern sowie
ruchlo-ser Verführung "zum Schaden derer, die verlorengehen." Nun
zeigten sich die "Verführung zum Bösen" und die "Scheinwunder" der
konziliaren Reform deutlich unter der Regierung Johannes Paul II.
Wir sahen, wie Johannes Paul II. in 82 pomphaften Reisen fremde Länder
bereiste, um seine glo-bale Führerrolle in aller Welt zu sichern, so
daß die gesamte Erde das Tier bewunderte" (Apoc. 13,3). Diese einem
einzigen irdischen Herrscher erwiesene Glorie und Bewunderung vermag
wohl kaum übertroffen werden.
Weiter sagt der Apostel in seinem zweiten Brief an die Thessalonicher:
"Gott wird ihnen daher das Wirken des Irrtums schicken, um den Lügen zu
glauben". Dies bezieht sich ohne Zweifel auf Vati-kanum II, auf ein
Konzil, das durch seine Auswirkungen in den letzten 35 Jahren Irrtümer
einge-schleust hat zusammen mit der Lüge, daß dies das Wirken des Hl.
Geist darstelle, was von einer riesigen Majorität der Bischöfe und von
Johaonnes Paul II. scheinbar selbst geglaubt wird. (Anspra-che vom 5.
Nov. 1979 ). Tatsächlich beurteilte Johannes Paul II. die großen
Irrlehren von Vatika-num II 'Ex cathedra' (obwohl ohne Autorität),
indem er verkündete, daß sie mit der heiligen Tra-dition
übereinstimmen, wie er es in seinem Apostolischen Brief "Ecclesia dei
afflicta " vom 2. Juli 1988 tat. Johannes Paul II. beurteilte auch den
neuen Katechismus aus dem Jahr 1992 als "eine sichere Norm für die
Glaubenslehre und folglich ein richtiges und legitimes Mittel für die
kirchliche Gemeinschaft." Was für eine Lüge! Wo finden wir "kirchliche
Gemeinschaft" in der Konzilskirche? Da gibt es die zu Aktionen
aufrufenden "Rebellen", die umstürzlerischen "Wir sind die
Kirche"-Gruppierungen, die völlig übertölpelten Kirchbesucher, da ist
die Lefebvre-Gruppe mit ihren eigenen Bischöfen, die Thuc-Gruppe mit
ihren eigenen Bischöfen (Anm.d.Red.: die sog. Thuc-Gruppe gibt es als
geschlossene Gemeinschaft nicht; zum anderen gehören die wahren
Sedisvakantisten nicht zu der von Wojtyla regierten Konzils-'Kirche')
und die frommen Katholiken, die sich entschlossen haben, es sei am
besten, die Messe zu Hause zu beten. Und Johannes Paul II. beurteilt
dieses Chaos als "Einheit in der Verschiedenheit".
Wer vermag da noch zu zweifeln, daß wir uns in jenem Zeitpunkt der
Geschichte befinden, in wel-chem Gott ihnen (den Christen der letzten
Tage) das Wirken des Irrtums sendet, um Lügen zu glau-ben: damit alle
gerichtet werden, die nicht an die Wahrheit (über Vat. II) glaubten,
sondern "dem Bösen zustimmten" (Apoc. 10-11)?
Die Blindheit der Pharisäer
Der Herausgeber von "The Catholic Family News" (Sept.1998 ) stellt die
Frage: "Machen Sie sich Sorgen über die gegenwärtige Verwirrung in der
Kirche mit ihrem Massenabfall vom wahren Glau-ben?" Oh ja, wir tun es!
"Machen Sie sich Sorgen über den ... Verlust von Moral bei unserer
Jugend ...die Zukunft Ihrer Familie, Ihres Volkes und der Welt als
Ganzes?" Oh ja, wir machen uns bren-nende Sorgen.
Inzwischen bat ich "The Catholic Family News" mein Buch "Pope John's
Revolution" zu inserieren, in dem ich deutlich erkläre, daß der
systematische Verrat von allem, "was Gott genannt oder das an-gebetet
wird" (2 Thess, 2) in Johannes XXIII. epochalem Vatikanum II geplant
war. Leider erhielt ich keine Antwort. Sämtliche Beweise, welche ich in
zwei Büchern und 99 Zeitschriften-Nummern veröffentlichte, in denen ich
zeige, daß Johannes XXIII. Charta der Reform in seiner Rede vom
11.Oktober 1962 enthalten war, in welcher die Ziele für das 21.
Ökumenische Konzil festgeschrie-ben waren, und der denkbar
unheilvollste Angriff auf den Mystischen Leib Christi war, blieben bei
CFF (Catholic Family News) und dem Rest der Schriftgelehrten und
Pharisäer der Medien des rechten Flügels unbeachtet. Sie treten zwar
als die "Verteidiger des Glaubens" auf, sie veröffent-lichen
'explosive' Bücher und Artikel über die Schrecken der im Gange
befindlichen Zerstörung des christlichen Glaubens und der christlichen
Moral, aber sie ignorieren die in den Akten von Vatika-num II
veröffentlichte Revolte gegen Gott und Seine Kirche.
Vatikanum II war häretisch in seinem Ursprung, seinen Zielen und
Dokumenten. Hat irgend jemand die Argumente gegen die Legitimität von
Vatikanum II, die in meinem Buch "Pope John's Revolu-tion" aufgeführt
sind, widerlegt? Nein! Noch wichtiger: hat irgendeiner die Anklage auf
"Häresie, Schisma und Ärgernis", die gegen Paul VI. und Johannes Paul
II. in dem bedeutungsvollen "Buch der Anklage" von Abbé Georges de
Nantes gegen diese beiden "Verräterpäpste" erhoben worden waren,
widerlegt? Nein! Nicht ein einziger Bischof der Konzilskirche erwähnte
diese Bücher! Und die Schriftgelehrten und Pharisäer des rechten
Flügels der 'Kirche' können sich dies nicht leisten. Weshalb? In erster
Linie deshalb, weil Vatikanum II, welches angeblich ein ökumenisches
Konzil sein sollte, normalerweise der Autorität des Römischen Papstes
unterworfen ist. Der hl. Thomas führt dazu aus: "Ein allgemeines Konzil
kann nur mittels der Autorität des unumschränkt herrschen-den Pontifex
einberufen werden." (Summa Theol.II-II q.1., a 10). Daher bedeutet die
Autorität von Vatikanum II - eines sog. 'pastoralen' Konzils, welches
angeblich die katholische Lehre nicht defi-nieren wollte - in Zweifel
zu ziehen oder es abzulehnen nichts anderes, als Johannes XXIII. wegen
des Mißbrauchs der päpstlichen Autorität anzuklagen. Da aber
diese Schriftgelehrten und Pharisäer dem Betrug von Johannes XXIII. und
dessen falschen Versprechungen zum Opfer gefallen waren - halfen sie
zunächst doch, die "Macht der Verführung" in ihren gelehrten Büchern
und Artikeln pro-pagieren - können sie nicht zugeben, betrogen
worden zu sein. So sehen wir, wie sich die Prophe-zeiung des hl. Paulus
vom Kommen des Antichristen erfüllt hat: "Daher wird Gott über sie die
Macht der Verführung senden, damit sie der Lüge glauben und alle
gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern der
Ruchlosigkeit beigetreten sind" (2 Thess: 2,10-11) .
Was tun also diese Pharisäer, welche durch die lügnerischen Wunder des
II. Vatikanums betrogen worden sind? Sie verlangen nach noch mehr
lügnerischen Wundern und noch frevelhafteren Ände-rungen, noch größeren
Mißbrauch der päpstlichen Macht, nach der endgültigen Zerstörung der
heiligen Tradition im Namen der Tradition. (...) Die Autoren dieser
Bücher halten stolz ihre alten Irr-tümer aufrecht, sie verleiten
weiterhin Tausende von Seelen zu meinen, Johannes Paul II. handle als
Stellvertreter Christi, während er in Wirklichkeit nach einem
ungesetzlichen antichristlichen Konzil handelt. Kurz gesagt, sie
rechtfertigen ihren Hauptirrtum, daß Vatikanum II gesetzmäßig
zusammenkam und der hl. Tradition entsprechend interpretiert werden
kann.
Paul VI. legte seine Tiara ab
Es ist ein unbestreitbares historisches Faktum, daß Paul VI. vor der
Ausführung seiner verräteri-schen Pläne im November 1964 seine Tiara
ablegte. Die neuen Theologen entschlossen sich, dies zu ignorieren.
(Wie ich mich erinnere, barg Kardinal Spellman die dreifache Krone, die
in ein weißes Laken eingehüllt war, und brachte sie nach New York, wo
sie für viele Jahre hinter dem Hauptaltar von der St. Patricks
Kathedrale zur Schau gestellt wurde). Was wichtiger ist: Paul VI. war
es, der das "Heilige Offizium" reformierte, das jetzt die "Kongregation
für die Glaubenslehre" genannt wird. Wie wir ja wissen, ist die
"Glaubenslehre" auf dem Vatikanum II geändert worden. Sie bedeu-tet nun
nicht mehr den übernatürlichen Glauben als ein Geschenk Gottes",
nämlich den Glauben an Jesus Christus, nein; wie es die postkonziliaren
Ereignisse gezeigt haben, z.B. das interreligiöse Gebetstreffen im
Oktober 1986 in Assisi, bedeutet "Glaube" die Gleichheit aller
Religionen. Wie im Katechismus Wojtylas bekräftigt wird (Nr.26),
bedeutet der Glaube vor allem die Suche des Men-schen nach dem "letzten
Sinn seines Lebens."
Professor Romano Amerio schreibt über die Reform des "Heiligen
Offiziums" und Pauls VI. Ver-zicht auf seine Autorität in "Jota unum"
Nr. 71: "Ein Wort muß über die Reform des hl. Offiziums gesagt
werden, welche mittels Motu proprio 'Integrae servandae' vom 7.
Dez.1965 - dem letzten Tag des Konzils - promulgiert wurde sowie
die danach erfolgte Verkündigung 'Post litteras aposto-licas' vom 14.
Juni 1966. Diese Verkündigung drückt den Verzicht auf Autorität völlig
eindeutig aus und macht klar, daß es keine durch Gesetze auferlegte
Verpflichtungen mehr gibt, nur solche, wel-che durch das Gewissen
mittels dessen Beziehung zum Moralgesetz auferlegt werden".
Daher fiel Paul VI. am 14. Juni 1966 von Christus, dem wahren Haupt
seiner Kir-che ab, indem er erklärte, er wolle nicht mehr länger der
Hüter des Königreiches Christi über die Individuen und Völker sein,
sondern der Repräsentant der Lehre von der religiösen Freiheit
("Hu-manae dignitatis"), die er feierlich am 7. Dezember auf dem
Vatikanum II verkündete. Sie lehrt : "Die Verkündigung dieser
vatikanischen Synode über das Recht des Menschen auf religiöse Freiheit
hat ihre Grundlagen in der Menschenwürde." (Nr. 9) Es wird in diesem
Dokument des "Menschenkul-tes" erklärt, daß das menschliche Gewissen
das höchste Gesetz für die menschlichen Aktivitäten sei. Dieses Gesetz
sagt (Nr 3): "Mittels seines Gewissens nimmt der Mensch seinerseits die
Befehle des göttlichen Gesetzes wahr und erkennt sie an. In all seiner
Tätigkeit ist er folglich verpflichtet, seinem Gewissen zu folgen." 1 )
Ach, das göttliche Gesetz "wird in das menschliche Gewissen verlegt.
Der Mensch ist vergöttlicht". Er bedarf nicht mehr der "Vermittlung"
Christi und der Diener der Kirche.
Dies erklärt, weshalb sich Joh. Paul II. beim Sprechen über die
Abtreibung immer auf die "Würde des Menschen" bezieht und nicht auf
Gottes Gebot "DU SOLLST NICHT TÖTEN" . Dies erklärt auch, weshalb die
Bischöfe und Priester der konziliaren Anti-Kirche in den letzten
dreißig Jahren gelehrt hatten, daß das Recht der Frau, ihre ungeborenen
Kinder töten zu dürfen, das höchste Gesetz des Landes sei und daß nicht
mehr Gottes unabänderlicher Befehl gelten dürfe. Wir sehen also, daß
Paul VI. - obwohl ein kanonisch gewählter Papst - auf eine bisher nicht
dagewesene Art und Weise das göttliche Lehramt des Papsttums, wie es
von Christus (Mt.16,18) eingesetzt worden ist, verriet.
Unglücklicherweise wurden die Konsequenzen von Pauls VI. Verzicht auf
die päpstliche Autorität von Professor Amerio nicht anerkannt. Die
Verkündigung von Pauls VI. Enzyklika "Humanae vitae" vom 25. Juli1968
fesselte ihn derart stark, daß er annahm, Paul VI. wolle das eheliche
Moralgesetz wiederherstellen, weil er den Gebrauch von
Verhütungsmitteln verbot. Amerio sah auch nicht, daß Paul VI. den Zweck
der körperlichen Vereinigung umstießt, indem er die "Vereinigung" über
die "Zeugung" stellt. (Humanae vitae, 12). Mit einem Wort, der
Professor ist blind gegenüber den Irr-tümern von "Humanae vitae" (und
es gibt deren mehrere). Was ihm entging war, daß Paul VI. drei Jahre
vorher auf seine apostolische Autorität verzichtet hatte und als
höchstes Gesetz auf Erden die unbegrenzte Freiheit des Menschen und
seinen Fortschritt in Richtung auf die Chimäre der "Zivilisa-tion der
Liebe " einführte. Nach der am 7. Dezember 1965 promulgierten
"Deklaration über die reli-giöse Freiheit" und nach Pauls VI. amtlichem
"Verzicht auf die päpstliche Autorität konnte nichts, absolut nichts
durch diesen Papst in Christus wiederhergestellt werden. "Humanae
vitae" sowie jede andere "traditionelle" Gesetzgebung Pauls VI.
nach dem 7.Desember 1965 konnte nicht als "Gesetz" auferlegt werden,
sondern nur "zur freien Wahl" des menschlichen 'Gewissens'.
Das Ergebnis war vernichtend. Abbé de Nantes nannte die Erklärung über
die Freiheit des Menschen (Humanae dignitatis) "Das Prinzip und
die Grundlage der allgemeinen Anarchie". Erzbischof Lefe-bvre
nannte sie blasphemisch, indem er feststellte: " Dieses Recht auf
religiöse Freiheit ist blasphe-misch, denn es legt Gott Zwecke bei, die
Seine Majestät, Seine Glorie, und Sein Königtum zerstören würden.
Dieses Recht beinhaltet Gewissens- und Gedankenfreiheit sowie sämtliche
freimaurerischen Freiheiten". ("Gedanken über die Suspension a divinis"
Ecône, den 29. Juli 1976) (Leider hat Lefe-bvre mit seinen
Beschuldigungen Paul VI. nicht offen angegriffen, sondern begann,
einen Dialog mit ihm zu führen.)
Es sollte klar sein, daß es in der Konzilskirche unmöglich ist, etwas
in Christus wiederherzustellen, ohne vorher das Vatikanum II ganz
verworfen zu haben. (Hierzu waren weder Erzb. Lefebvre noch Prof.
Amerio bereit.)
Anpassung an die moderne Welt - das Leitmotiv von Vatikanum II
Wer ist imstande, die abgrundtiefen Gräben, die den mystischen Leib
Christi seit Vatikanum II durchziehen, abzuschätzen? Einerseits haben
wir die der Tradition verbundenen Katholiken, die zu Recht das
Konzil Johannes XXIII. als Werk eines apokalyptischen Betrugs ablehnen,
die den Wahnsinn seiner zerstörerischen Reformen ablehnen und
öffentlich fordern, alle seine Verlautbarun-gen zu verurteilen. Ein
Beweis hierfür ist die Anklage des französischen Theologen Georges de
Nantes gegen Paul VI. und Johannes Paul II., in der er diesen Häresie,
Schisma und Ärgernis vorwirft. 2) Auf der anderen Seite vertritt ein
Großteil der Opposition gegen die Irrlehren von Vatikanum II die
widersinnige Meinung, daß das Konzil zwar an und für sich gut sei, daß
es aber durch die mo-dernistischen Theologen zu Entgleisungen gekommen
sei. Indessen ist es schwer zu glauben, daß intelligente Katholiken
weiterhin treu zu den Verräter-'Päpsten' des II. Vatikanums stehen,
nachdem Johannes Paul II. die verpesteten Irrlehren dieses 'Konzils' im
sog. "Katechismus der katholischen Kirche" promulgiert hat. Wir sahen,
daß am 11. Oktober 1992 der angeblich oberste Pontifex in seiner
apostolischen Konstitution "Fidei depositum" - gegeben am 11. 0ktober
1992, genau dreißig Jahre nach der Eröffnung des 'Konzils' - den ersten
neuen Katechismus seit dem Konzil von Trient promulgierte, der die
vergifteten Irrtümer, welche unseren allerheiligsten Glauben und die
christliche Moral in den letzten dreißig Jahren zerstört hatten,
kodifizierte; und Johannes Paul II. sitzt noch immer auf dem Stuhle
Petri, als ob er der Wächter des Glaubens und der Stellvertreter
Christi auf Erden sei. 3 )
Die noch größere Häresie des Konzils
Es ist genau gesagt, der Blindheit der führenden 'Verteidiger der
Kirche', nämlich derer, welche innerhalb von dreißig Jahren Tausende
der Tradition verbundene Katholiken dazu verführten, die Autorität von
Vatikanum II zu akzeptieren, zu verdanken, daß die Herrschaft des
Antichristen er-möglicht wurde. Irren Sie sich nicht, meine Freunde!
Nichts ereignete sich während der letzten dreißig Jahre an
Durcheinander und Zerstörung innerhalb und außerhalb der Kirche per
Zufall. Nein! Es war alles geplant, wie eine Durchsicht der Akten von
Vatikanum II ergibt.
Viele sind blind gegenüber der Tatsache daß es Johannes XXIII. war, der
- unterstützt von Erzbi-schof Montini - Christus und seine Kirche durch
das Vatikan-Moskau-Abkommen zwei Monate vor Konzilsbeginn (im
September1962) verriet; Professor Amerio bestätigt dies ("Iota Unum"
Nr.38). Auch er bekräftigt, daß ein verabscheuungswürdiger Pakt
zwischen dem Bischof von Rom und den Agenten des KGB geschlossen wurde,
der ohne Zweifel vom Satan, "dem alten Drachen" eingefä-delt worden
war, handelt es sich doch darum, die Einrichtung einer neuen
Weltordnung zu sichern, in welcher nicht zwischen gut und böse
unterschieden wird. Dies überschattete die größere Häresie von
Vatikanum II, nämlich die Häresie von der Erlösung aller Menschen; denn
gemäß Johannes Paul II. ist "jeder Mensch mit Christus vereinigt" ohne
Rücksicht auf seinen Willen, ob er Ihm die-nen will oder Ihn ablehnt
(Enzyklika "Redemptor hominis" vom 4. März 1979 Nr.13). Sie führte ein
in die Weltherrschaft der "Erben von Vatikanum II", wie sich Johannes
Paul II. selbst in einer An-sprache an seine Kardinäle während seines
ersten Besuchs von Fatima am 23. Mai 1983 nannte.
Ein trauriges Resümee: Die Anpassung an die moderne Welt
Es enthüllt sich ein trauriges Bild: nichts hat sich in den U.S.A. auf
dem rechten Flügel der sog. katholischen Medien seit der großen
Apostasie der Päpste von Vatikanum II seit 35 Jahren geändert. Dieses
Konzil, von dem immer wieder gesagt wird, es sei ein pastorales, kein
dogmatisches allge-meines gewesen, steht - von jedem Bischof als eine
heilige Kuh betrachtet, die nicht angerührt wer-den darf -
unangefochten da. Seine Autorität, sein Ursprung sowie seine Absichten
können nicht auf der Basis vernünftigen Denkens, der kirchlichen Lehre
und der hl. Schrift erörtert werden. Warum? Weil die führenden
'Verteidiger' des christlichen Glaubens und der christlichen Moral -
Bischöfe und Priester, Expriester und irregeleitete Autoren - den
schlimmen Resultaten von Vatik. II zuge-stimmt haben. Denn diese -
verbreitetet "urbi et orbi" - sollen suggerieren, daß ein neues
Pfingsten das Ergebnis ihres albernen Vorschlags war, die Kirche müsse
sich der modernen Welt anpassen. "Diese Anpassung des christlichen
Denkens an die moderne Welt " so sagte man uns, "war die
aus-schließliche Beschäftigung dieses historischen Treffens" (Documents
of Vatican, Abbott, S.634).
Es ist dies ein typisch modernistisches Projekt. Wie kann denn - allein
schon nach dem gesunden Menschenverstand - die Kirche erneuert
werden, indem sie sich der Welt anpaßt - der Welt, "die nicht die
Wahrheit zu erkennen vermag?" (Joh 14,7) Christus machte es in Seinen
Abschiedsworten an die Jünger ganz klar, als Er sagte: "Ich bete für
sie (Seine Apostel); Ich bete nicht für die Welt " (Joh 17,9) Warum?
Weil Er auch sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh18,36 ).
Und als Er vom "Geiste der Wahrheit" sprach, dem Paraklet, den Er zu
senden versprach, setzte Unser gött-licher Herr Seine Rede fort mit den
Worten: "Und wenn jener (der Paraklet) gekommen ist, wird er der Welt
klarmachen, daß es eine Sünde, eine Gerechtigkeit und ein Gericht gibt.
Eine Sünde, weil sie nicht an mich glaubten, eine Gerechtigkeit, weil
Ich zum Vater gehe und ihr Mich nicht mehr län-ger sehen werdet. Und
ein Gericht, weil der Fürst dieser Welt schon gerichtet ist" (Joh 16, 8
-11).
Der Herr fuhr fort: "Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, wird er
euch in alle Wahrheit einfüh-ren, denn er wird nicht von sich aus
reden, sondern reden, was er hört und das Künftige euch ver-künden."
Was den Geist der Wahrheit, den Paraklet, betrifft, sagt Christus: "Es
ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie
ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch
bleibt und in euch sein wird" (Joh 14,17). Dies gibt uns einen
Anhalts-punkt hinsichtlich der bösen Natur des Geistes vom Vatikanum
II.. Für 1962 Jahre - wie es die Ge-schichte zeigt und wie ich
bevorrechtet war, es zu erleben -, setzte der Geist der Wahrheit, der
von Christus über die Apostel gesandte Paraklet, das Erlösungswerk
Christi und Seiner Kirche fort; denn die Päpste und Bischöfe der
Heiligen Kirche regierten in Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, in
dem sie Christus folgten, der sagte: "Bleibt in meiner Liebe". (Joh
15,9) Diese Wahrheit wird in der Enzyklika "Mortalium animos" von Papst
Pius XI. (1928) erläutert, wo es heißt: "Denn das Lehramt der Kirche
ist durch göttlichen Ratschluß zu dem Zwecke auf Erden eingerichtet
worden, daß die ge-offenbarten Wahrheiten unversehrt auf ewige Zeiten
feststehen und leicht und sicher den Menschen zur Erkenntnis gebracht
werden können. Diese Autorität wird durch den Papst und die mit ihm in
Gemeinschaft stehenden Bischöfe tagtäglich ausgeübt" ...allerdings nur
bis zum II. Vatikanum.
"Der Geist der Wahrheit" befand sich in den Aposteln und ihren
Nachfolgern wie es Christus ver-sprochen hatte, durch die Zeiten
hindurch bis zur Wahl von Kardinal Angelo Roncalli im Konklave vom
Oktober 1958. Roncalli war in seinem Herzen ein Modernist. Er schloß in
den Jahren, bevor er Papst wurde, eine enge Freundschaft mit dem
belgischen Benediktiner Don Lambert Beauduin. Die-ser war bis dahin
immer wieder vom Heiligen Offizium wegen seiner modernistischen
Experimente in der Liturgie als auch im falschen Ökumenismus zensuriert
worden. Der Plan eines ökumenischen Konzils, um die Kirche zu
"modernisieren" ist in den abendlichen Plauderstunden zwischen Dom
Lambert und Erzbischof Roncalli in der apostolischen Nuntiatur in Paris
nach Roncallis Rückkehr vom Balkan zum europäischen kirchenpolitischen
Theater nach dem 2. Weltkrieg ausgeheckt wor-den.
"Auf der falschen Seite"
Ein Autor, der mit wildem Eifer "auf der falschen Seite" kämpft, indem
er die Bischöfe in der Ge-walt des "vatikanischen Tieres " hält, ist
der fürchterliche Michael Davies. Sein allerletztes Buch (" I am with
You", "Ich bin mit euch") enthüllt, daß er sich regelmäßig mit den
Mitarbeitern des Vatikans trifft. Davies verteidigt die Position von
Erzb. Lefebvre, daß nämlich das Vatikanum II angeblich "legitim
zusammengekommen ist". Er gewann einen gewaltigen Einfluß über die mit
der Tradition verbundenen Katholiken in der englischsprachigen Welt,
weil er die Autorität des Konzils einerseits verteidigte, andererseits
aber "gewisse unüberlegte päpstliche Entscheidungen oder Bestimmungen
als unklug" in Frage stellte. Dies macht ihn zu einem äußerst
wertvollen Werkzeug in den Händen der modernen Reformer des
Ex-Heiligen-Offiziums in Rom, die sich so eifrig bemühten, die Lüge von
Vatikanum II aufrecht zu halten. Es ist nicht erforderlich, Davies
letzte prokonziliare Begeiste-rung zu diskutieren. Ich möchte dafür
lieber die unvergeßlichen Worte, die Father Frederick Faber in einer
Pfingstpredigt im Londoner Oratorium von 1861 sprach, nochmals
zitieren: "Wären sämtliche augenscheinlich guten Menschen auf der einen
Seite und alle augenscheinlich bösen auf der anderen, bestünde für
niemand die Gefahr - wenigstens nicht für die Auserwählten - durch
Scheinwunder be-trogen zu werden. Es sind die guten Menschen -
einstmals gut, und wir müssen hoffen: noch immer -, welche das Werk des
Antichristen tun sollen und so auf schlimme Weise den Herrn wiederum
kreuzigen... Erinnert euch an dieses charakteristische Merkmal der
Letzten Tage, daß dieser Betrug von guten Menschen, die sich auf der
falschen Seite befinden, stammt." Wie lange wollen die "guten Menschen"
auf der konziliaren Seite fortfahren, das "Werk des Antichristen zu
verrichten und von neuem den Herrn an das Kreuz zu schlagen", indem sie
die Autorität von Vatikanum II mit Parolen stützen, es sei "legitim
zusammengekommen und könne gemäß der Tradition interpretiert werden"
(Lefebvre), wenn bischöfliche Führer andererseits es als eine "wahre
Revolution gegen die Autorität Gottes und Seiner Kirche" bezeichneten
(Bischöfliches Manifest Lefebvre - de Castro Mayer, 21. November 1983)
Theologische Unterstützung
Ich freue mich, Unterstützung für meine Ablehnung von Johannes XXIII.
Behauptung von der "göttlichen Inspiration" zu finden, die als einziger
Grund für "das neue Pfingsten", das von ihm einberufene Konzil,
angeführt worden wird. (Documents of Vatican, Abbott S.711).
In meinem ersten Buch über Vatikanum II "Die Häresie von Papst
Jahamnes‘ XXIII." kritisierte ich sein Vertrauen in mystische
Phänomene, als er sein Konzil gemäß den Grundsätzen der mystischen
Theologie des heiligen Johannes vom Kreuze berief, die ich damals
studierte. Wie nämlich der Kir-chenlehrer erläutert, ist es das Wesen
des falschen Mystizismus, zu verlangen, mittels übernatürli-cher Kräfte
Wissen über ein "neues Pfingsten zu erhalten." - "Erneuere Deine Wunder
in unseren Tagen für ein neues Pfingsten" betete Johannes XXIII.
("Humanae salutis" vom 25.Dez.1961). Der Hauptgrund, weshalb unter dem
Gesetze des Neuen Bundes Visionen und Reden in der Praxis und dem
Fortschritt des Glaubens nicht mehr erforderlich sind, erläutert der
Lehrer der wahren Mystik mit folgenden Worten: "Seitdem aber der Glaube
in Christus gründet und in diesem Zeitalter der Gnade das Gesetz des
Evangeliums offenbar wurde, besteht kein Grund, Ihn auf diese Art zu
be-fragen, noch für ihn zu sprechen oder zu antworten, wie Er es damals
(im Alten Testament) tat, in-dem Er uns nämlich Seinen Sohn - der Sein
Wort ist - gab - und Er hat keinen anderen -, sprach Er für uns alle
einmal und für immer in dieser einzigartigen Welt und Er hat keinen
Anlaß, noch weiter zu sprechen". ("Aufstieg zum Karmel" 2. Buch, Kap.
XXII, 2)
Heutzutage finde ich diese Lehre in den Schriften des Kanonisten Gregor
D. Hesse bestätigt. Der österreichische Theologe lehnt Johannes
XXIII. Motiv für sein Konzil, "die göttliche Inspiration" ab, indem er
sagt: "Das zweite Vatik. Konzil machte es klar, daß es keine
Lehre definieren wollte. Nun kann aber ein Konzil, das keine Lehre
definieren will, nicht die erforderliche Inspiration vom Hl.Geist
beanspruchen" (Catholic Family News, Febr. 1987). Ein anderer Priester,
der mit Johan-nes XXIII. Anspruch auf "göttliche Inspiration" als eine
Falle Satans abrechnet, ist + Bischof Vida Elmer. In seiner Broschüre
"Der Rauch des Antichristen", 1985, schreibt der in Ungarn geborene
Priester diesbezüglich: "Es war für Satan erforderlich, eine für die
Zeitgenossen ausreichend attrak-tive Maske zu ersinnen, mittels der er
seinen giftigen Rauch in die inneren Kreise der Kirche leiten konnte".
Weiter schrieb er: "Das ist genau, was sich ereignete, Satan hinterging
den Papst. Der Papst hinterging die Bischöfe... Die Bischöfe die
Priester... Die Priester das Volk". Father Elmer war einer der wenigen
Priester, welche den konziliaren Betrug bereits 1964 erkannt hatten.
R.I.P.
Anmerkungen:
1) Das Gewissen als Stimme Gottes, welches in
Wirklichkeit ist, kann den Aussagen der (objektiven) Offenbarung Gottes
nicht widersprechen. Beide Aussagen - Gewissensaussage und (unfehlbare)
Offenbarungslehre - müssen koinzidieren. Der Fehler, der seit dem
Vatikanum II dauernd begangen wird, besteht darin, einer bestimmten
Instanz eine Vorrangigkeit einzuräumen und sie damit gegeneinander
auszuspielen. Die Konzils-‘Kirche‘ gefällt sich darin, dem persönlichen
Gewissen, welches durch Eigenverschulden auch unterdrückt werden
und fehlgeleitet werden kann, Priorität einzuräumen, um im Konfliktfall
- beliebte 'Spielwiese' hierfür ist die moderne Einstellung in
der Abtreibungsproblematik - das objektive Moralgesetzt auszuhebeln.
(Anm. der Redaktion E.H.)
2) Der Widerspruch in Abbé de Nantes Konstruktion besteht darin, daß
der Angeklagte - in diesem Fall Johannes Paul II. - zugleich Richter
sein soll, weil de Nantes offensichtlich der Meinung ist, daß ein
häretischer 'Papst' dennoch Papst ist (was nachfolgendes Zitat
belegt).
3) Abbé de Nantes veröffentlichte sein eindrucksvolles "Buch der
Anklage" gegen Johannes Paul II., das zwölf Häresien aufzählt. Aus
Liebe zu Christus verfaßte ich, nachdem ich drei weitere Irrlehren
erkannt hatte, zusätzlich drei Berichte über den Katechismus, "der
Christus aufhebt". Nahm irgendein Bischof der offiziellen 'Kirche'
davon Notiz? Sind alle "vom Bischof von Rom in Besitz genommen",
dem Modernisten, der "Rom zum Sitz des Antichristen machte?" (de
Nantes, Libellum 1983).
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