Die theologische Position der Priesterunion Trento
aus: TRENTO, Edicion especial, Nr. 7 vom Mai 1999
übersetzt von Elfriede Meurer
Die Priesterunion Trento besteht aus römisch-katholischen Priestern und
glaubt und bekennt daher alle Dogmen, welche die heilige, katholische,
apostolische und römische Kirche glaubt und lehrt und als solche
feierlich erklärt hat durch den Mund der rechtmäßigen Päpste und die
Allgemeinen Konzilien, die von jenen zitiert und bestätigt werden, das
heißt durch das unfehlbare Lehramt der Kirche. Ebenso nimmt sie alle
ihre Sittenlehren und -praktiken als heilige und heiligmachende an, die
für jene, die sie beobachten wie sie es befiehlt, verdienstvoll sind,
um den Himmel zu erlangen.
Die Messe, die wir feiern, und die Sakramente, die wir verwalten, sind
dieselben, welche die heilige katholische Kirche praktiziert hat,
nämlich die Primum Tempore für ewige Zeiten promulgiert wurde
sowie das von ihm festgesetzte Missale und das Rituale für die
Sakramente.
Wir feiern in Einheit mit der ganzen Kirche des lateinischen Ritus die
Liturgie des heiligen Papstes Pius X. mit den Änderungen und Varianten,
die seine Heiligkeit Pius XII. mit apostolischer Autorität eingeführt
hat.
Wir glauben, daß nach dem Tod Papst Pius XII. mit Einführung des 2.
Vatikanischen Konzils und mit den gänzlichen häretischen und dem
kirchlichen Lehramt entgegengesetzten Lehren, die dort promulgiert
wurden, mit dem Novus Ordo Missae (der Neuen Meßordnung) und den neuen
Riten für die Sakramente eine neue Kirche geschaffen wurde, die in
offenem Widerspruch und Gegensatz zu den Dogmen, Gebräuchen und Riten
der wahren, von Christus gegründeten katholischen Kirche steht.
Diese moderne Kirche, die man fälschlich katholische nennt und die als
Frucht des Vatikanum II entstand, lehrt auf häretische Weise:
• die Freiheit, jede beliebige Religion zu wählen,
• den falschen Ökumenismus.
Diese Theorien waren schon früher von den Päpsten verurteilt worden;
von Pius IX. in der Bulle Quanta Cura und im Syllabus
Errorum (1864), von Papst Leo XIII. in Immortale Dei und
Libertas humana, Pius XI.in Quas Primas (1925), Pius XII. in
Mystici Corporis (1943).
Außerdem steht die Definition und Theologie der Neuen Messe im
Gegensatz zur Lehre des Konzils von Trient, Session XXII, welche
festsetzt, daß die Messe ein wahres und eigentliches Sühnopfer ist und
nicht nur eine eucharistische Versammlung, das heißt Danksagung und
Lobpreis, nicht nur das Gedächnis des Abendmahles des Herrn, sondern
die unblutige Erneuerung seines Kreuzesopfers, wo sich derselbe
Christus opfert, der sich am Kreuz geopfert hat.
Als ob es eine Kleinigkeit wäre, haben sie die wesentlichen
Wandlungsworte geändert und sich so in Gegensatz zu früheren Dekreten
der katholischen Kirche gestellt wie eben die Bulle Quo primum und De
defectibus des hl. Pius V., Apostolicae Curae von Leo
XIII., Mediator Dei und Sacramentum Ordinis von Papst Pius XII.
Deswegen und aus vielen anderen Gründen vertreten wir den Standpunkt,
daß die Novus-Ordo-Messe IN SICH SELBST ungültig ist, weil ihr in ihrer
Struktur die Opfer-Intention fehlt, wie man aus der Änderung der
Opfergebete und aus ihrer Definition und Lehre sehen kann. Sie wäre
auch ungültig, wenn ein gültig geweihter Priester sie mit der dem Novus
Ordo eigenen Intention feiern würde, und zweifelhaft in allen anderen
Fällen - und daß sie gerade deswegen eine Gefahr für den Glauben
darstellt, weshalb der wahre Katholik unter schwerer Schuld
verpflichtet ist, von derartigen Kulten fernzubleiben.
Aus all dem müssen wir schließen, daß die moderne Hierarchie, welche
diese häretischen Lehren approbiert und praktiziert hat, nicht mehr die
katholische Kirche darstellt; gemäß Canon 188 sind IPSO FACTO (ohne daß
eine ausdrückliche Erklärung nötig ist ) alle Ämter VAKANT wegen
stillschweigenden Verzichts...Nr. 4 wegen öffentlichen Abfalls vom
katholischen Glauben und sie haben keinerlei Jurisdikation über die
katholischen Gläubigen, und deshalb sind all ihre eigenen Lehren,
Verordnungen und Strafen ungültig und verpflichten weder äußerlich noch
im Gewissen.
Gestützt auf diese und viele andere Argumente, erklären wir, daß der
Apostolische Stuhl VAKANT ist ebenso wie die Diözesen und Pfarreien,
und daß wir, die der Kirche von immer treuen katholischen Priester,
fortfahren können und müssen, die Gläubigen zu lehren und zu heiligen,
indem wir die nicht vom Modernismus verseuchten wahren Sakramente und
göttlichen Wahrheiten gewähren; all das zur Ehre Gottes und für die
Rettung der Seelen, welches das höchste Gesetz ist.
Anm.: Dies ist nur eine Erklärung der Hauptwahrheiten, die wir verteidigen, und nicht eine erschöpfende Darlegung derselben.
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Annalen des Seminars
der Heiligsten Herzen Jesu und Mariä in Mexiko
aus: TRENTO, Edicion especial, Nr. 7 vom Mai 1999
übersetzt von Elfriede Meurer
Wie alle großen Unternehmungen entstand das Seminar der Heiligsten
Herzen Jesu und Mariä zu einem bestimmten Zweck, der sich aber mit der
Zeit änderte, um den elementarsten Notwendigkeiten angepaßt zu werden.
Zu Anfang diente es als Benediktinerkloster, aber in kurzer Zeit
erkannten seine Gründer, daß, obwohl die spirituelle Arbeit eines
Klosters überaus wichtig ist, infolge der in der katholischen Kirche
herrschenden Verhältnisse die Ausbildung von Priestern jedoch
angebrachter und dringender sei, um so weiterhin Gott das hl. Meßopfer
darbringen und durch die Sakramente - als Kanäle der göttlichen Gnade -
den katholischen Gläubigen die zu ihrem Heile notwendigen Hilfen
gewähren zu können.
So nahm vom 6. September 1986 an dieses Seminar seinen Betrieb auf. Im
Februar 1987 weilte Mgr. Carmona im Seminar, weihte es ein und spendete
P. Juan de Dios Machain die Priesterweihe. Damals waren schon sechs
Seminaristen da, die aus den Staaten Chihuahua und Sonora kamen. Diese
ersten Studenten, von denen die meisten später Priester wurden, waren:
Eduardo Mariscal, Enrique López Vázquez, José Robles, Marin Dávila
Gándara, David Contreras und Daniel Pérez Gómez. Die beiden ersten
setzten ihre Studien nicht fort, aber die vier übrigen wurden mit der
Zeit die Basis des Seminars, von dem aus später die Priesterunion
Trento entstehen sollte.
Wie um uns daran zu erinnern, daß unser Leben eine ständige
Pilgerschaft ist, besorgte uns die Göttliche Vorsehung nach einiger
Zeit einen neuen Ort, der für die beabsichtigten Zwecke geeigneter war,
weil er außerhalb der Stadt lag. Dieses Landhaus befand sich bei der
Ankunft der Seminaristen wirklich in einem bedauernswerten Zustand.
Vorher war es als Lagerplatz für Viehfutter und Saatgut benutzt worden
und deswegen war das Haus total verwahrlost. Es verfügte nicht über die
elementarsten Einrichtungen, ja es gab nicht einmal Trinkwasser und
elektrischen Strom.
Aber all das war für die Seminaristen wie ein Anreiz, der ihre Berufung
festigte und, warum sollte man es nicht sagen, es war ein Beweis für
die Standhaftigkeit und rechte Intention der Kandidaten einer so hohen
Würde, wie sie das Priestertum ist.
Während eines Aufenthalts von acht Jahren an diesem Ort ergaben sich
manche Situationen, an die sich jene gern erinnern, die so etwas
miteinander erlebt haben. In den Annalen des Seminars wird zum Beispiel
erzählt, daß die Seminaristen wegen des fehlenden elektrischen Stroms,
um abends lernen zu können, eine Gaslampe benutzen mußten. In einem
Winter erlitt nun ein gewisser Seminarist eine teilweise Lähmung des
Gesichts, weil er an der besagten Lampe gelernt hatte. Aber es war nur
vorübergehend. Weil es keine bleibenden Folgen hatte, war es eher
komisch als tragisch.
Nur zehn Jahre nach der Gründung des Seminars der Heiligsten Herzen
Jesu und Mariä verfügte dieses über eigene und den Erfordernissen eines
Seminars besser entsprechende Einrichtungen. Zunächst kamen acht
Seminaristen, welche dank der Begeisterung, einen geeigneten Platz zu
haben, sich zusammen mit ihrem Regens ans Werk machten, um den ersten
von vier Teilabschnitten, die das Projekt umfaßt, aufzubauen.
Bis dahin wurde die Unterstützung der Gläubigen für den Unterhalt des
Seminars auf verschiedene Weise spürbar, aber erst nachdem der hochw.
P. José Francisco Jiménez de Santiago Regens geworden war, wurde eine
Stiftung eingerichtet, die ausschließlich für die Deckung der
materiellen Bedürfnisse des Seminars Sorge tragen sollte. Dies geschah
hauptsächlich deswegen, weil die Zahl der Seminaristen sich verdoppelt
hatte: es waren jetzt 16 Seminaristen. Diese Stiftung auf der Grundlage
verschiedener Aktivitäten war das Mittel, dessen sich die Göttliche
Vorsehung bediente, damit die Seminaristen bestrebt sein konnten, das
nötige Wissen und die nötige Kraft für eine so erhabene Berufung zu
erwerben.
Seit dem schmerzlichen Verlust unseres geliebten Bischofs Mgr. Moisés
Carmona Rivera half S.E. Mgr. Mark Anthony Pivarunas dem Seminar
hinsichtlich der Weihen aus. Wir möchten diese Gelegenheit benutzen, um
Mgr. Pivarunas unsere tiefe Dankbarkeit zu bekunden für die großen
Opfer, die er auf sich nehmen mußte, um nicht nur dem Seminar, sondern
auch den Gläubigen der Priesterunion Trento aus der Not helfen zu
können.
Heute beherbergt das Seminar sechzehn Seminaristen, dazu kommen fünf,
die sich im Kleinen Seminar befinden. Aber das Bauprojekt ist auf eine
Kapazität von achtzig Seminaristen angelegt. Gewiß ist das Seminar in
den letzten Jahren in beachtlicher Weise gewachsen, aber an der
Erreichung der von der Priesterunion Trento gesteckten Ziele fehlt noch
viel. Deshalb bitten wir um Ihre Unterstützung, damit diese Erwartungen
Gestalt annehmen. Was Sie tun können, ist das, was unser Herr Jesus
Christus im Evangelium sagt: "Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter
sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in
seinen Weinberg sende." Eine andere Form ist die wirtschaftliche
Unterstützung, damit wir den dritten Abschnitt beginnen können und, was
am dringendsten ist, den Bau einer Kapelle, denn zur Zeit wird ein als
Kapelle eingerichteter Saal benutzt, was bereits unzureichend ist.
Es existiert auch ein Schema für die Unterstützung, bei dem eine
Familie einen Seminaristen fördert, und dieser sich verpflichtet, für
das geistige und materielle Wohlergehen dieser Familie zu Gott zu beten.
Aber die wirtschaftliche Unterstützung würde nichts nützen, wenn wir
nicht im Schoße der christlichen Familie, Liebe, Achtung und Ehrfurcht
gegenüber der Würde eines Priesters hegten. Es ist widersprüchlich, daß
viele Familien sich einerseits fromm zeigen und die Vorschriften der
Religion beobachten, anderseits der Gedanke sie erschreckt, einer ihrer
Söhne entschließe sich dazu, Gott sein Leben im Priestertum zu weihen.
Es hat sogar schon Fälle gegeben, wo das verhindert wurde. Welch große
Verantwortung vor Gott und vor den Seelen, die von dieser Berufung
abhängen! Wolle Gott, daß alle, welche diese Zeilen lesen, nicht zu
denen gehören, die eine Berufung erstickt haben, sondern daß im
Gegenteil, wenn ein junger Mann unter ihnen ist mit dem Wunsch, Gott
und dem Nächsten in diesem Stand zu dienen, sie ihm alle nötige
Unterstützung geben, denn davon kann das Heil vieler Seelen abhängen.
In fast dreizehn Jahren seit seiner Gründung hat das Seminar der
Heiligsten Herzen Jesu und Mariä der katholischen Kirche zwölf Priester
geschenkt, und bald wird der aus diesem Seminar hervorgegangene hochw.
P. Martín Dávila Gándara mit der Bischofswürde bekleidet werden.
Mit dem Ziel, die beginnenden Berufungen der jungen Männer zu leiten,
die ihre vorbereitende Ausbildung nicht abgeschlossen haben, wurde ein
Kleines Seminar errichtet, das sich zur Zeit in der Stadt Guadalajara,
Jalisco, befindet und in welchem fünf Seminaristen sind, die nach dem
Abschluß ihrer vorbereitenden Studien, so Gott will, ins Große Seminar
überwechseln werden.
Gott sei Dank mehren sich die Berufungen weiterhin, und das ist eine
große Genugtuung für Gott, weil diese Berufungen aus verschiedenen
Teilen der Republik gekommen sind, und mit Gottes Gnade werden sie auch
weiterhin steigen. Denn trotz der moralischen Krise, in der die
Gesellschaft steckt, breitet die Göttliche Vorsehung ihren Mantel über
uns aus, deswegen ergeht der Ruf an all die jungen Männer, welche der
Einladung unseres Herrn folgen wollen.
***
Hinweis der Redaktion:
Das Seminar ist auf die Unterstützung durch die Gläubigen angewiesen.
Bischof Davila ist für jede Hilfe dankbar. Spenden für das Seminar, für
die Sie eine Spendenbescheinigung benötigen, nimmt die Redaktion der
EINSICHT gerne an und leitet diese nach Mexiko weiter. Sie können Ihre
Spende aber auch direkt an den Bischof senden: S.E. Mgr. Martín Dávila
Gándera, José Valdez Arévalo Nr. 29, Parroquia de la Divina
Providencia, Acapulco, Gro., Mexiko. |