DIE BISCHOFSWEIHE VON P. MARTÍN DÁVILA
IN ACAPULCO, MEXIKO, AM 11. MAI 1999
Ankündigung der Bischofsweihe von P. Davila
durch S.E. Bischof Pivarunas / CMRI
(veröffentlicht in ADSUM, dem Nachrichtenblatt des Mater-Dei-Seminars)
Februar 1999
Liebe Freunde und Wohltäter,
Ende dieses Monates wird P. Martin Davila, ein mexikanischer Priester
des verstorbenen Bischofs Moises Carmona, unser Seminar für zwei Monate
besuchen, um sich auf seine Bischofsweihe vorzubereiten, die für den
11. Mai dieses Jahres, dem Festtag der Apostel Philippus und Jakobus
angesetzt ist. Die Konsekration wird in der Kirche Zur göttlichen
Vorsehung in Acapulco, Mexiko, stattfinden.
Während der vergangenen acht Jahre nach dem Tod von Bischof Carmona hat
die Bewegung für die Bewahrung des Glaubens in Mexiko eine
bemerkenswerte Entwicklung genommen. Ich wurde Zeuge von diesem
ständigen Wachstum auf meiner ersten bischöflichen Visite in Mexiko.
Die Spendung der Firmung z.B. mußte um über eine Stunde verschoben
werden, weil drei Priester damit beschäftigt waren, zuvor mehr als 80
Säuglinge zu taufen. Zu einer Firmung, die ich bei einer anderen
Gelegenheit spendete, kamen ungefähr 450 Kinder - es war bis jetzt die
größte Anzahl von Firmlingen.
Wann immer ich an die mexikanischen Priester denke, kann ich nicht
anders, als die unglaubliche Arbeit zu bewundern, die diese bewältigen.
Sie haben ein festes Missions-Netzwerk im ganzen Land. Der verstorbene
Bischof Carmona selbst las vier oder fünf Messen jeden Sonntag in der
Bemühung, all seinen Pfarrverpflichtungen nachzukommen. Als ich
schließlich im Dezember letzten Jahres einige der mexikanischen
Seminaristen zu Priestern weihte, zählte ich 15 Priester und 18
Seminaristen. Da gibt es sicherlich mehr als genug Arbeit in diesem
Land, um nicht nur einen Bischof auszulasten. Nun glaube ich, die Zeit
für die Prierster der Union Trento, die sich nach dem Konzil von Trient
und der tridentinischen Messe benennt, ist gekommen, daß sie wieder
einen eigenen Bischof haben sollten.
Obwohl ich dazu ausersehen war, dem mexikanischen Klerus, den
Seminaristen und den Laien seit dem Tod meines eigenen Konsekrators,
Bischofs Carmona, beizustehen, glaube ich, es ist bei weitem wichtiger,
daß dieser mexikanische Klerus seinen eigenen Bischof bekommt und daß
dadurch die Effektivität seines Apostolates noch gesteigert wird.
P. Martin Davila hat viele Angelegenheiten bezüglich des kanonischen
Rechtes, der Moraltheologie und der Liturgie zu überwachen. Als
einfacher Priester war seine Arbeit in dieser Hinsicht bis zu einem
gewissen Grad begrenzt, als Bischof wird er dann größere Felder zur
extensiven Arbeit vorfinden.
Bitte beten Sie für den Bischofskandidaten in dieser entscheidenden
Phase seines Lebens und ebenso für das Fortbestehen der Bewegung für
den wahren Glauben in Mexiko.
Wie wir wissen, versprach Jesus Christus Seinen Aposteln, daß Er mit
ihnen und ihren Nachfolgern sein würde... alle Tage, bis ans Ende der
Welt, damit sie allen Nationen das lehren sollen, was Er ihnen befohlen
hatte (Matth. 28,19).
Mit Unseren Gebeten und Unserem Segen
Most Rev. Mark A. Pivarunas, CMRI
***
Die Konsekration von Padre Martín Dávila Gándara fand, wie
beabsichtigt, am 11. Mai dieses Jahres in der Kirche zur Göttlichen
Vorsehung statt, die vom damaligen Padre, dem nachmaligen Bischof
Moises Carmona in Acapulco/Mexiko erbaut worden war. Konsekrator war
S.E. Mark A. Pivarunas, als Ko-Konsekrator assistierte Bischof Daniel
Dolan.
BIOGRAPHISCHE ANGABEN ZU BISCHOF MARTÍN DÁVILA GÁNDARA
Es war immer sehr schwierig, die Wege zu verstehen, welche die
Vorsehung für die Menschen ausgedacht hat, selbst in dem Augenblick, in
dem die entsprechenden Ereignisse eintreffen. Es ist auch schwierig,
wenn der Mensch selbst sich nicht dazu äußert, die Empfindungen,
Talente und Weisungen auszuloten, die Gott dem menschlichen Herzen
eingibt, um es zu dem von Ihm gewollten Ziel zu führen. Nur mit der
Zeit erhellt sich das Warum der Ereignisse, und wir preisen die
göttliche Weisheit und Barmherzigkeit.
Das Problem wird noch schwieriger, wenn man wie in unserem Fall
versucht, ein Priesterherz zu verstehen, die Berufung des hochw. P.
Martín Dávila Gándara zum Priester- und Bischofsamt. Dennoch schreiben
wir diesen Lebenslauf mit Daten, die er selbst uns gegeben hat, und aus
der Erfahrung der glücklichen Zeit, in der wir ihn kannten und Umgang
mit ihm hatten.
Er wurde geboren am 12. Mai 1965 in einem kleinen Ort in Jalisco namens
Colotlán als sechstes von neun Kindern des Don José del Refugio Dávila
Avila und der Doña Maria Mercedes Gándara Lozano, einer frommen Familie
mit festverwurzelten katholischen Sitten. Das Kind Martín Dávila wurde
am 10. Juni des gleichen Jahres in der Pfarrkirche San Luís Obispo in
seinem Heimatort und am 21. Januar 1966 gefirmt.
Von klein auf pflanzte seine Mutter ihm ebenso wie seinen Geschwistern
die Andacht zum Herrn von den Strahlen (Señor de los Rayos) ein, dessen
wunderbares Bild sich in Temastián Jalisco befindet. Diese Andacht
sollte ihm später bei seinem Entschluß helfen, sein Leben ganz Gott zu
weihen und Ihm durch die Rettung der Seelen die Ehre erweisen, die Ihm
gebührt.
Bis zum Alter von sieben Jahren lebte er in der ruhigen Umgebung seines
Dorfes. Im Jahr 1972 beschloß sein Vater Don Refugio, mit seiner ganzen
Familie nach Ciudad Juárez, Chil. zu ziehen. An ihrem neuen Wohnort
sorgte seine Mutter Dona Mercedes dafür, daß ihre Kinder immer die
angemessene Erziehung erhielten.
Seine Familie war immer darauf bedacht, daß Martín keine schlechten
Freunde hatte, vielmehr solche, die mit seinen eigenen guten Sitten
übereinstimmten, und mit ihnen gingen sie an den höheren Festtagen, da
sie in Ciudad Juárez keine traditionelle Messe hatten, nach El Paso,
Texas, um sie in der Kirche Jesus und Maria zu hören. Diese Kirche
gehörte der Bruderschaft St. Pius X.
Dort fanden im Dezember 1984 Exerzitien statt, an denen der junge
Martín Dávila sehr gern teilnahm; er war damals 19 Jahre alt.
Glückselige Exerzitien, die seiner Seele so großen Nutzen brachten!
Hier vernahm er zum ersten Mal den Ruf Gottes. Der mit den Exerzitien
beauftragte Priester lud ihn ein, im Kleinen Seminar zu bleiben; jedoch
der junge Martín war sich nicht sicher, ob das seine Berufung sei, und
sein unmittelbarer Gedanke war, erst die Reifeprüfung abzuschließen. Er
fühlte sich zwar zu religiösen Übungen und Studien geneigt, aber mußte
das ein Zeichen seiner Berufung sein?
So zerbrach er sich den Kopf, und nach und nach gewann Gott immer mehr
Raum in seiner Seele. Martín machte eine Wallfahrt zum Herrn von den
Strahlen nach Jalisco, um Dem, der alles weiß, um Rat zu fragen über
den Stand, den er wählen sollte. Von dieser Wallfahrt kehrte er in
seiner Berufung gestärkt zurück: Gott hatte ihn gewonnen. Sein
Entschluß war gefaßt: Er würde Priester werden. Aber in welches Seminar
sollte er eintreten? Auf providentielle Weise erhielt er die Nachricht,
daß in Hermosillo, Sonora, ein traditionalistisches Proseminar
eingerichtet werde, und er trug keine Bedenken, sich sofort dorthin zu
begeben.
Im Juli 1985 trat er in dieses Seminar ein. Dort gab es keinen Komfort,
es waren nur vier Seminaristen da, aber bei dem großen Mut, den Mgr.
Moisés Carmona ihnen gab, führte er in befriedigender Weise seine
Studien durch und machte Fortschritte in der Frömmigkeit. Ende Dezember
1988, als er Diakon war, wurde der Seminarist Martín Dávila in die
Stadt Acapulco geschickt, um dem hochwürdigsten Herrn Bischof Moisés
Carmona bei seiner intensiven Seelsorgearbeit zu helfen. Er betreute
mehrere Katechismus-Zentren und setzte seine Studien fort bis zum 29.
Juni 1989, dem Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus, dem Tag, an
dem er in der Kirche zur Göttlichen Vorsehung zu Acapulco, Gro. zum
Priester geweiht wurde.
Sein Priesteramt übte er zunächst bei verschiedenen Missionen mit Mgr.
Carmona in der Sierra von Guerrero aus. Danach wurde er ausgesandt, um
seine erste Gemeinde zu betreuen in Guadalupe Victoria, das an der
Grenze von Oaxaca und Guerrero mitten im Gebirge liegt. Dort lernte er
die Armut kennen und erfuhr, wie sehr die Seelen der Liebe und Stärkung
bedürfen, die der katholische Priester als "alter Christus" (als
anderer Christus) ihnen mit seinen Worten und Sakramenten schenken kann.
Er blieb einige Zeit an diesem Ort und wurde dann in ein schönes Dorf
namens San Pablo Atlazalpan im Staat Mexiko versetzt, dessen wegen
ihrer Schönheit und ihres Alters beeindruckende Kirche von P. Martín
mit dem gleichen Eifer betreut wurde wie die vorige. Er war jedoch nur
ein paar Monate in jeder dieser beiden Gemeinden. Im folgenden Jahr
1990 übernahm P. Martín Dávila die sehr große Gemeinde von Das Caminos,
Gro., mit der Kirche des hl. Apostels Jakobus, der Hauptpfarrkirche von
weiteren Ortschaften. Hier versah er nun alle Dienste eines Pfarrers:
sein Apostolat in der Predigt, Katechismus für die Kleinen und die
Erwachsenen, Krankenbesuche, die Betreuung anderer Kirchen in
benachbarten Dörfern usw., und so mehrte er seine priesterliche
Erfahrung in der Seelsorge. Hier blieb er vier Jahre lang und war bei
seinen Gläubigen sehr beliebt.
(aus dem Spanischen übersetzt von Elfriede Meurer)
***
Hinweis der Redaktion:
Bitte beten Sie, verehrte Leser, daß Gott, der Herr, Seinen Diener im
Bischofsamt, Martín Dávila, führen und leite zum Wohl Seiner Kirche und
zum Heil der ihm anvertrauten Seelen. Unterstützungen und Spenden für
den neuen Bischof, der gewissermaßen die Nachfolge von Mgr. Carmona
antritt, leitet die Redaktion gerna an ihn oder die Union Trento
weiter. E. Heller |