Brief des hl. Athanasius an seine Gläubigen
"Gott möge Euch trösten: ... Daß die andern mit Gewalt die Kirche
besetzt halten, während Ihr in diesen Zeiten draußen seid, das ist es,
was Euch so sehr betrübt. Das sind die 'Realitäten', sie haben die
Orte, Ihr aber habt den apostolischen Glauben. Mögen jene auch unsere
Kirchen besetzen, so stehen sie doch außerhalb des wahren Glaubens. Ihr
aber bleibt, die Ihr außerhalb der Kultstätten seid, denn in Euch ist
der Glaube. Denken wir nach: was ist das Wichtigste der Ort oder der
Glaube? Der wahre Glaube selbstverständlich. Wer hat in diesem Kampf
gewonnen, wer hat verloren, jener der den Ort innehat oder jener der
den Glauben bewahrt?
Der Ort - und das ist wahr - ist gut, wenn man dort den apostolischen
Glauben lehrt. Er ist heilig, wenn dort alles heilig ausgeübt wird.
Ihr seid die Glücklichen, die Ihr in der Kirche durch Euren Glauben
verbleibt, Ihr, die Ihr festhaltet an den Fundamenten des Glaubens, der
Euch durch die apostolische Tradition überliefert worden ist. Und wenn
eine abscheuliche Mißgunst ihn, wie zu wiederholten Malen, erschüttern
wollte, so hat sie doch nie Erfolg gehabt. Jene sind es, die von ihm in
der jetzigen Krise abgewichen sind.
Niemand wird jemals Euren Glauben überwinden, geliebte Brüder. Und wir
glauben, daß Gott uns eines Tages unsere Kirchen zurückgeben wird.
Je mehr nun also jene sich anstrengen, die Heiligen Stätten zu
besetzen, umso mehr trennen sie sich von der Kirche. Sie behaupten von
sich die Kirche zu repräsentieren, in Wirklichkeit spalten sie sich von
ihr ab und verirren sich.
Die Katholiken, die treu zur Tradition stehen, selbst wenn es nur noch
eine Handvoll ist, diese sind es, die die wahre Kirche Jesu Christi
darstellen."
(Übersetzung aus dem Französischen nach "Coll. selecta SS Eccl. Patrum Caillau et Guilou, t.32, p. 411-412.)
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