NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
LANGZEITSTUDIE ZEIGT: DAS INTERESSE AN "SINNFRAGEN" SINKT -
Mainz. Die Katholiken in Deutschland interessieren sich immer weniger
für Religion und Ethik. Eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie
Allensbach (IfD) ergab, dass seit Mitte der neunziger Jahre der Anteil
der an "Sinnfragen interessierten" Katholiken von 50 auf 36 Prozent
zurückgegangen sei. Dies sagte IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher bei
einer Tagung der Beratungsgesellschaft Mediendienstleistung (MDG) am
Donnerstag in Mainz. Weniger als ein Drittel aller Katholiken
beschäftigt sich Köcher zufolge zudem noch mit "Problemen unserer
Zeit". Vor fünf Jahren seien es dagegen noch 53 Prozent gewesen. Die
Ergebnisse des Meinungsforschungsinstituts basieren auf der
Langzeitstudie "Entwicklung religiöser Kultur", die das MDG - eine
Gesellschaft, die die Diözesen im Bundesgebiet publizistisch
unterstützt - beim IfD in Auftrag gegeben hatte. Künftig müsse die
Kirche mit ihren Themen gegen eine immer härtere Konkurrenz um die
Aufmerksamkeit der Bevölkerung kämpfen, betonte Köcher. (...) In der
Untersuchung stellten die Meinungsforscher eine "Erosion kirchlicher
und religiöser Bindungen" fest. Zudem suchten die meisten Katholiken
ihre Informationen nicht in kirchlichen Zeitungen, sondern in nicht
konfessionell gebundenen Tageszeitungen sowie im Fernsehen. Auch die
Zahl kirchlich orientierter Buchhandlungen sowie die Zahl religiöser
Titel nehme ständig ab, hieß es am Donnerstag. (dpa) (AACHENER
ZEITUNG vom 7.4.2000) |