MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Ergertshausen, 25.11.2002
Verehrte Leser,
Ende August fand in Ciudad Juárez/Mexiko ein erster Kongreß zur
Sammlung und Vereinigung des kath. Widerstandes statt, dem weitere
folgen sollen. Während in Mittel- und Nordamerika damit der Grundstein
zum Wiederaufbau der Kirche gelegt wurde, müssen sich die Gläubigen
hier in den deutschsprachigen Ländern damit vertraut machen, in der
"Vereinzelung", d.h. in einer Diaspora zu leben. Es mag manchem schwer
fallen, sich mit dieser Tatsache anzufreunden bzw. sich auf sie
einzustellen, denn - so wird einem entgegnet - "wir haben doch noch
hier und da unsere Meßzentren."
Wenn man sich aber die dort tätigen Kleriker einmal genauer anschaut,
fällt es einem immer schwerer, deren Wirken als "Arbeit im Weinberg des
Herren", sprich: deren Aktivitäten als Pastoral eines Priesters der
kath. Kirche wieder- und anzuerkennen. Die sektiererhaften Tendenzen
und die selbst gewählte Abstinenz, sich allen Bemühungen einer Re-Union
der kath. Gläubigen und der Restitution der Kirche zu verschließen
sprechen eine zu deutliche Sprache!
Wir müssen lernen, mit dieser Situation, die sich in dieser Klarheit
auch nur allmählich zeigte, indem das Desinteresse dieser Priester am
Wiederaufbau sie erst als mögliche Sektierer entlarvte, umzu-gehen und
sie zu meistern.
Noch vor einem Jahr hatte ich in meinem Weihnachtsbrief geschrieben:
"Schmerz, Trauer und Fassungslosigkeit überkommen mich, wenn ich
unmittelbar erfahren muß, wie junge Kleriker bei uns, die zwar
Priester, aber keine Männer geworden sind, durch Arroganz und fehlende
Nächstenliebe nicht 'sammeln', sondern 'zerstreuen'. Manchmal ist es
schwer, 'die Sonne über [solchem] Zorn nicht untergehen' zu lassen, all
die Bitternisse und den Verdruß zu ertragen, ohne zu verbittern." Das
war meine emotionale Reaktion auf einen erkannten Mißstand, aber nicht
dessen Bewältigung! Herr Prof. Wendland hat in den letzten
"Mitteilungen" vom Sept., S. 200, geschrieben, was passieren muß, was
passieren sollte: Gründung "von echten römisch-katholischen
Christusgemeinden". Bevor sich aber die Zustände bei uns ändern, kann
man z.B. in Kontakt treten mit den Kräften und Gruppierungen, die
diesen Gemeindeaufbau mit regelmäßiger Pastoral, mit Jugendarbeit und
Katechese schon geleistet haben, z.B. mit Priestern und Gläubigen der
Union Trento in Mexiko, wo die Gläubigen mit vereinten Kräften selbst
größere Kirchengebäude errichtet haben. Man könnte auch die Priester
dort um geistliche Beistand und pastorale Verantwortlichkeit bitten.
Wir müssen uns Freiräume schaffen, um die Mühsale und Bitternisse in
uns selbst und um uns herum zu besiegen. Der hl. Paulus, der selbst
durch alle Gefahren gegangen ist, rät den Ephesern - und natürlich auch
uns: "Brüder! Erstarket im Herrn und in der Kraft Seiner Stärke. (...)
Ergreift darum die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage
widerstehen und in allem unerschütterlich standhalten könnt. So stehet
also da, die Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Panzer der
Gerechtigkeit, die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das
Evangelium des Friedens. Zu all dem hin ergreifet den Schild des
Glaubens, mit dem ihr alle Brandpfeile des Bösen auslöschen könnt.
Nehmt den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes: das Wort
Gottes." (Eph. 6, 10-17)
Ich bedanke mich bei Ihnen, verehrte Leser, für Ihre Unterstützung und
wünsche Ihnen ein gnaden-reiches Weihnachtsfest sowie den Frieden des
Herren im Neuen Jahr 2003.
Ihr Eberhard Heller
***
In Memoriam:
In der letzten Zeit sind folgende Leser verstorben: Frau Anna
Steinebrunner, Mörlenbach; Herr Gottlieb Berger, Prägraten, Herr Martin
Spleiss, Schemmerhofen; I.D. Lily von Watterich-Wattenreuth, Wien; Herr
Georg Gerle, Mindelheim; Frau A.M. Saive, Cadier en Keer; Abbé Dom
Bernhard Kaul O.Cist., Aubel; Herr Ekkehard Hieronimus, Hannover; Herr
Joseph Tegeder, Bentheim; Frau Maria Bucher-Isenegger, Inwil; Herr Paul
Lueger, Braunau; Herr Rogerius Hellenkamp, Berlin; Frl. Margarete
Strohhofer, Baden-Baden; Herr Eduard Wilimsky, Ulm-Böfingen; Frau Anna
Maria Schmitt, Pratteln. R.i.p.
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Menschen, die helfen - wir helfen mit
Unsere Hilfsaktion unterstützt die Bemühungen meines alten
Bergsteigerkameraden, Herrn Rainer Köfferlein, des Vorsitzenden des
Vereins "Bosnienhilfe e.V.", um die ehemaligen Bosnienflüchtlinge, die
wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind und in die "Ecke des
Vergessens" abgedrängt wurden: Witwen, Bauern, besonders die verwaisten
Kinder. Sie benötigen dringend Werkzeug, Medikamente, Kinderkleidung.
Unterstützen Sie diese Aktion bitte großzügig! Spendenkonto: 24-102030
bei der Stadtsparkasse München, BLZ 701 500 00
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