Der 'besetzte' Apostolische Stuhl
oder: die Schizophrenie als Prinzip der Theologie
- Anmerkungen zur des-Lauriers'schen These vom
"Papa materialiter, non formaliter" -
von
Eberhard Heller
Nicht was Sie denken!
Eine neue Papstwahl fand nicht statt. Gott sei Dank! werden viele
denken. Wir haben schon zu viele 'Heilige Väter': Bawden, Linus II.,
Gregor (Palmar) etc.
Andererseits ist es auch nicht nötig, denn Johannes Paul II. hält
diesen Stuhl immer noch besetzt. Das sagen nicht nur die Modernisten
und Reformer, nicht nur die Econer und die Mitglieder der
Petrusbruderschaft, nein, auch die des-Lauriersisten, die sich in
Oberitalien und in den USA festgesetzt haben, sind dieser Ansicht... im
Gegensatz zu uns Sedisvakantisten. Auf einen Nenner gebracht ist diese
Einsicht das Resultat einer erneuten kurzen Auseinandersetzung mit
einer Gruppe im kirchlichen Widerstand, von der ich annahm, sie beharre
nur noch aus Gründen der Pietät gegenüber ihrem einstigen theologischen
Mentor Des Lauriers auf der abwegigen These vom "Papa materialiter, non
formaliter". Doch weit gefehlt! Die Virulenz dieser These, die das
Fundament für ein ganzes theologisches System bildet, welches für ihre
Anhänger noch bedeutender ist als das Depositum fidei, ist bei der
Gruppe um Abbé Ricossa ungebrochen. Unlängst wurde sogar die
Konsekration von Abbé Stuyver/Belgien am 16. Januar dieses Jahres durch
Bischof McKenna damit begründet, daß er Anhänger dieser These sei. Wir
haben also neuerdings einen sog. 'Thesen'-Bischof, zu dem sich im Juni
ein zweiter gesellt hat, nämlich Abbé Sanborn aus den USA. Die
Konsekration von Bischöfen damit zu begründen, daß sie einem bestimmten
Theorem anhängen, dürfte theologisch und kirchen-geschichtlich gesehen
einen ziemlich singulären Vorgang markieren.
Einleitung oder Totgeglaubte leben länger
Am 17.12.2001 hatte ich Abbé Ricossa noch geschrieben: "Sie wollen Abbé
Stuyver konsekrieren lassen, weil er die des-Laurierssche These vom
'Papa materialiter, non formaliter' vertritt, die im Gegensatz zu dem
Feststellungsurteil steht, das S.E. Mgr. Ngô-dinh-Thuc in seiner
bekannten DECLARATIO von 1982 getroffen hat, wonach der Römische Stuhl
vakant ist. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat der Urheber dieser
These, Mgr. Guérard des Lauriers, sie am Ende seines Lebens mehr oder
weniger revidiert (vgl. dazu den entsprechenden Brief in den
SAKA-Informationen vom Mai 1988). Trotz dieser Revision insistieren Sie
und Ihre Gemeinschaft weiter auf ihr, ohne dieses Beharren meines
Wissens theologisch begründet zu haben."
Im Zusammenhang mit der Konsekration von Abbé Stuyver, die auf
Betreiben von Abbé Ricossa, einem Ex-Econer, zustande kam - gegen viele
Proteste von Priestern aus Frankreich und Belgien, denen ich mich
angeschlossen hatte, und gegen die inständige Bitte vieler
Gemeindemitglieder, die zur Verhinderung der Konsekration eigens eine
Novene gebetet hatten (im Wissen darum, daß ihr Priester für dieses Amt
ungeeignet sei) -, zeigte sich, mit welcher Hartnäckigkeit die
Mitglieder der Gemeinschaft "Mater boni consilii" (Mutter des guten
Rates) in Verrua di Savoia/Italien an diesem theologischen Kadaver noch
hängen. Dabei hatte es zunächst den Anschein, als ob auch Abbé Ricossa
dieser These nur aus Pietät anhänge, da er doch im religiösen Alltag
eng mit sedisvakan-tistischen Priestern zusammenarbeitete wie Bischof
Dolan, Abbé Barbara und Pfr. Schoonbroodt, der im dortigen Institut
häufiger Exerzitien abgehalten hatte. Diesem gegenüber hatte er
erklärt, er würde sich von dieser These distanzieren, wenn er eine
bessere Erklärung gefunden habe, um den jetztigen Zustand der Kirche zu
interpretieren. Das war ein Irrtum! Totgeglaubte leben meistens
länger... leider.
Trotz vieler Einwände und Widerlegungen der These vom "Papa
materialiter, non formaliter" - ich denke da besonders an die
akribischen Abhandlungen von Myra Davidoglu/Frankreich in der
Zeitschrift LA VOIE, aber auch an die Argumente in der EINSICHT - haben
sich die Schüler von Mgr. des Lauriers, insbesondere Abbé Ricossa, auf
eine wirkliche Auseinandersetzung bisher nicht ein-gelassen. Sie nehmen
es weiterhin in Kauf, daß durch das Insistieren auf einer haltlosen
Position unser aller Anstrengungen für eine Restitution der Kirche
weiter empfindlich gelähmt werden.
Da Abbé Ricossa, in dem ich den Hauptverantwortlichen für diese
Unternehmungen sehe, auf mei-nen Vorschlag, die Dignität der These vom
"Papa materialiter, non formaliter" erneut auf den Prüfstand zu
stellen, um entweder zu einer gemeinsamen Position zu gelangen oder
aber sich wegen unüberwindlicher theologischer Differenzen zu trennen,
bisher nicht reagiert hat, sehe ich meinerseits nur die Möglichkeit,
die Argumente gegen diese These erneut vorzustellen... in der Hoffnung,
damit zu einer endgültigen Klärung der Geister und zu einer
Entscheidung in dieser wichtigen Frage beizutragen.
Dieser systematischen Darstellung lasse ich eine Schilderung der
Umstände folgen, unter denen P. Guérard des Lauriers 1981 zum Bischof
geweiht wurde.
„Papa materialiter, non formaliter“ - was besagt diese Formel?
Was bedeutet nun die Formel „Papa materialiter, non formaliter“, mit
der Bischof Guérard des Lauriers den Glaubens- und Kirchenstatus
Johannes Pauls II. zu interpretieren versuchte, wobei des Lauriers den
aus seiner Sicht rechtmäßigen Inhaber des päpstlichen Thrones im
Konflikt sieht, den Glauben seinem Auftrag gemäß zu schützen.
Nach des Lauriers Auffassung, die er in der Zeitschrift CASSICIACUM
publizierte, wurde Mgr. Wojtyla rechtmäßig zum Papst gewählt - von
einer pars minior und sanior, d.s. ca. 10 Kardinäle, die noch von Pius
XII. berufen worden waren -, weshalb er „Papa materialiter“ ist. Da er
aber als Papst gewohnheitsmäßig die Häresie vertritt - was er als
oberster Lehrer nicht dürfte! - ist er nicht Papst in formeller
Hinsicht: „Papa non formaliter“, d.i. weil er nicht wie ein Papst
handelt. Aber er bleibt „Papa materialiter“, das meint: er bleibt
gleichsam ein potentieller Papst. Wenn er nämlich in Angelegenheiten
des Glaubens und der Sitte als oberster Lehrer und Hirte wieder
orthodoxe Lehren verkünden würde, wäre Johannes Paul II. wieder Papa
„materialiter“ als auch „formaliter“; für alle verständlich
ausgedrückt: er wird/ist wieder ein ganz normaler Papst.
In den SAKA-INFORMATIONEN vom Januar 1984 schreibt Bischof Guérard des
Lauriers: "Zur Zeit ist die streitende Kirche 'besetzt' und in einem
Verlustzustand (mise en état de privation). W. [d.i. Mgr. Wojtyla]
ordnungsgemäss gewählt (ich lasse es gelten bis zum sicheren
Gegenbeweis) von einem Konklave, das etwa aus zehn authentischen
Kardinälen bestand (die gegen die Wahl nicht protestiert haben), nimmt
also den päpstlichen Stuhl in Besitz; so ist er 'materialiter (gemäss
äusseren rechtlichen Gegebenheiten) Papst. Neben anderen
Pflichtverletzungen vertritt W. [Mgr. Wojtyla] gewohnheitsmäßig die
Häresie. Es ist offensichtlich, daß W. dem 'Gemeingut' Schaden zufügt,
das in der streitenden Kirche von dieser Stelle eigentlich gefördert
werden müsse. Somit ist W., auf Grund des Naturrechts, metaphysisch und
juristisch unfähig, die Autorität ausszuüben. Kraft des Naturrechts,
das letztlich von Gott selbst stammt, hat W. nicht die faktische
Autorität. Er ist und kann nicht 'formaliter' (im eigentlichen inneren
Sinne) Papst sein. Man darf ihm nicht gehorchen, denn seine
Pseudo-Anordnungen sind nichtig." - Ich merke nur an, daß Bischof
Guérard des Lauriers seine These durch die Anknüpfung an die
Voraussetzung der ordnungsgemäßen Wahl von Wojtyla eigentlich nur als
Hypothese hätte präsentieren dürfen.
Dieser Diktion folgt auch die Selbstdarstellung des Institutes "Mater
boni consilii", der auch Ricossa angehört: "Ein jeder kann feststellen,
wie die Kirche leider von Stürmen heimgesucht wird, wie sie vom Herrn
prophezeit worden sind, in ihrer fast zweitausendjährigen Geschichte
wohl die schlimmsten. Im Institut ist man der Meinung, daß der Ursprung
von alledem im zweiten Vatikanum zu suchen ist. Da wurde nämlich die
neue Lehre von der Kollegialität der Bischöfe, der Religionsfreiheit,
des Ökumenismus und der Zugehörigkeit der Nicht-Katholiken zum
mystischen Leib Jesu Christi, die neue Lehre über die
nicht-christlichen Religionen und besonders das Judentum, die Beziehung
zwischen Kirche und der Welt von heute gebracht, die aber genau mit dem
Lehramt der Kirche, so vieler Päpste und ökumenischer Konzilien im
Widerspruch stehen. Die Liturgiereform, besonders der heiligen Messe
und des Kirchenrechts ist schädlich für die Seelen, fördert die
protestantische Irrlehre und läßt zu, was auf grund göttlichen Rechtes
verboten ist (wie z.B. gottesdienstliche Handlungen in Gemeinschaft mit
Häretikern). Das kann nicht von der katholischen Kirche stammen, welche
doch vom Heiligen Geist und vom rechtmäßigen, unfehlbaren Nachfolger
des heiligen Petrus geleitet wird. Inmitten dieser beispiellosen Krise,
die notwendigerweise alle mitreißt, die die Konzilsdokumente und die
daraus hervorgehenden Reformen gutgeheißen haben, kann das Institut die
neuen Lehren, die gegen Glaube und Sitten sind, nicht annehmen, kann
aber auch nicht die Gläubigen zum Ungehorsam gegen die rechtmäßige
Autorität der Kirche aufwiegeln. Deshalb vertritt das Institut die
sogenannte These von Cassiciacum (diese Bezeichnung stammt aus der
theologischen Zeitschrift, wo diese These zum ersten Mal dargelegt
wurde). Diese These wurde aufgestellt von P. Guérard des Lauriers,
selig, Mitglied der päpstlichen Akademie des heiligen Thomas,
ehemaliger Professor an der Päpstlichen Lateranuniversität und in le
Saulchoir (Frankreich). Laut dieser These besitzen Paul VI. und seine
Nachfolger nicht die päpstliche Autorität, obwohl sie rechtmäßig
gewählt worden sind. Gemäß den Kategorien der Scholastik und gemäß
Kardinal Kajetan, dem großen Thomaserklärer des 16. Jahrhunderts und
dem gelehrten Robert Bellarmin, der diesen Unterschied wieder aufgriff,
sind sie nur materialiter, nicht aber formaliter 'Päpste'. Da sie das
Wohl der Kirche nicht verwirklichen und in der Lehre Irrtümer und
Irrlehrern verbreiten, erhalten sie von Christus keinerlei Gewalt, um
die Gläubigen zu regieren, zu lehren und zu heiligen, solange sie diese
Irrtümer nicht widerrufen." (Abzufragen bei dem "Istituto Mater Boni
Consilii", Località Carbignano 36, I - 10020 Verrua Savoia - Tel: 0161/
839335 - Fax: 0161/ 839334. e-mail: sodalitium@plion.it, über die
Homepage: www.plion.it/sodali.)
Trotz der oben aufgeführten Behauptung, Mgr. Wojtyla würde "in der
Lehre Irrtümer und Irrlehrern verbreiten", weist der theologische Kopf
des Institutes, Abbé Ricossa, den Vorwurf zurück, Johannes Paul II. sei
"formeller" Häretiker. Im Klartext meint Ricossa, Mgr. Wojtyla sei sich
nicht im klaren darüber, was er sagt!... als angeblicher oberster
Lehrer! Diese Auffassung bei Ricossa ist um so unverständlicher, als er
bei seinem Weggang von Econe diesen Schritt mit einer Erklärung
begründet hatte, worin er - zusammen mit drei weiteren Patres (Munari,
Nitoglia und Murro) - die Irrtümer Econes hinsichtlich der Autorität
des Papstes und des Lehramtes verurteilt. 1)
Da Wojtyla „Papa materialiter“ geblieben ist - trotz seiner notorischen
Häresie (ein amerikanischer Autor listet allein 101 Häresien von
Johannes Paul II. auf!!) - ich ergänze: trotz seiner Apostasie -, kann
man nicht sagen, der apostolische Stuhl sei unbesetzt
(konsequenterweise führte das Institut "Mater boni consilii" das Wappen
von Johannes Paul II. in seiner früheren Website). Er ist nur nicht
„aktiv“ Papst hinsichtlich der von ihm erwarteten Erfüllung seiner
Aufgaben. Darum können Ricossa und seine Anhänger - um diese Sentenz zu
wiederholen - "die Gläubigen nicht zum Ungehorsam gegen die
rechtmäßige Autorität der Kirche [gemeint: Mgr. Wojtyla] aufwiegeln."
Vereinfacht läßt sich die These vom „Papa materialiter, non formaliter“
auf die einfache Formel bringen: Johannes Paul II. wurde rechtmäßig zum
Papst gewählt. Er bleibt es, auch wenn er u.a. „gewohnheitsmäßig die
Häresie vertritt“. Nur darf man diesen häretischen Anordnungen nicht
gehorchen. Wenn Johannes Paul II. wieder die Lehre der Kirche vertritt,
ist er wieder in vollem Umfang Papst. Man muß nur auf seine Bekehrung
warten.
Diese Position läßt sich mehrfach hinterfragen:
1. Entspricht sie der von der Kirche bisher entwickelten Argumentation zum Problem des "Papa haereticus"?
2. Wurde Johannes Paul II. in der Tat rechtmäßig gewählt?
3. Kann ein Häretiker überhaupt Papst sein bzw. bleiben?
4. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den beabsichtigten Wiederaufbau der Kirche?
1. Eine neue theologische Kreation
Zunächst scheint die These vom „Papa materialiter, non formaliter“
recht plausibel zu klingen: ein Papst als oberster Lehrer der Kirche
kann nicht zugleich der Verkünder von Häresien sein. Und wenn er es
doch tut, dann darf man ihm nicht gehorchen... solange nicht, bis er
wieder zur Orthodoxie zurückkehrt; er bleibt aber potentieller Papst,
denn er wurde ja gewählt!
Ich habe im Laufe der Jahre mit gesteigerter Verwunderung erfahren, daß
sich die meisten Kleriker und Gläubigen recht schwer tun mit der
Vorstellung, ein Papst könne in Häresie fallen ("papa haereticus"). Der
Papst (oder 'Papst') ist in den Augen vieler eine "uneinnehmbare
Festung", und man hat kaum Erfolg, sie zu schleifen. Ich meine dabei
nicht nur die breite Öffentlichkeit, in deren Meinungsbildung sich auch
die modernistischen Katholiken eingegliedert haben - man beobachte nur
die unkritische, teilweise schwärmerische Verehrung von Mgr. Wojtyla,
dem sogar die liberale Presse zujubelt 2)-, sondern auch viele
traditionalistische Kleriker und Laien. Hatte nicht Christus selbst dem
Petrus verheißen: "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felesen
will ich meine Kirche bauen." (Matth. 16, 18) Auf dem I.
Vatikanischen Konzil wurde zudem die Unfehlbarkeit des Papstes als
verbindliches Dogman verkündet:
"Wenn der Römische Bischof ex cathedra spricht, d.h. wenn er, seines
Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend, in höchster
apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben
oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er
aufgrund des göttlichen Beistands, der ihm in der Person des hl. Petrus
verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit welcher der göttliche Erlöser
seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und
Sittenlehren ausgestattet haben wollte. Diese endgültigen
Entscheidungen des römischen Bischofs sind daher aus sich und nicht
aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich." (Denz 1839)
Es durfte einfach nicht sein, was nicht sein sollte! Daß nämlich ein
Papst Häretiker werden kann! Wenn darum früher im Zusammenhang mit der
Person Pauls VI. von Häresie und Schisma gesprochen wurde - ich denke
da an die subtilen Abhandlungen des Abbé de Nantes, u.a. an sein "Liber
accusationis" oder die Analysen in seiner Zeitschrift CRC -, wurde auf
legalistische, ja 'mystische' Weise kundgetan, daß der Papst Papst
bleibe, auch als möglicher oder wirklicher Häretiker. Schließlich gab
es noch den theologischen Trick mit dem Häretiker, der aber kein
"formeller" war. Oft suchte man nach Gründen, um zu belegen, daß
Montini eigentlich nie Papst geworden sei. Herr Dr. Gliwitzky hatte
diese Haltung einmal recht treffend so bezeichnet: "Der langgewohnte
Verzicht darauf, den Glauben zur Einsicht zu bringen, ist eine der
tiefsten Wurzeln der sogenannten Krise, in der wir stehen. Unsere ganze
Anstrengung muß daher unter Beachtung der Zeichen darauf ausgehen, das
Wissen darüber zu befördern, wann man nur meint und wünscht, wann man
hofft, wann man glaubt und wann man in Wahrheit weiß. ("Einsicht", 1.
Jahrgang, Nr. 12, S.37)
Insofern hatte P. Guérard des Lauriers diese - psychologisch vielleicht
verständliche - Haltung in seiner These wie in einer Formel
zusammengefaßt. Aber entspricht sie der Lehre der Kirche bzw. spiegelt
sie die Auffassung ihrer Lehrer wider? Bereits der hl. Paschasius
bemerkt im 9. Jahrhundert: "Wer außerhalb der Wahrheit etwas sucht,
findet nur Falsches, und wenn er das, was von Christus gesagt wurde,
nicht annimmt, stellt er sich außerhalb der Wahrheit!" 3) Das gilt
natürlich auch für den Papst. "So kann sich ein Papst trennen vom
Haupte, d.i. von Christus durch Unge-horsam in kultischen Dingen,
welche zu behüten seine Pflicht ist. Einem solchen Papste, der die
Kirche zerstören will, müssen sich alle Christen widersetzen." 4) "Ein
Papst, der Irrlehren vertritt", bemerkt Suarez, "ist nicht mehr Papst,
und wenn er irrt, dann irrt er nicht mehr als Papst, wie auch die
Kirche (hiermit) nicht irrt; sie kann einen anderen wählen." 5) In
"Romani Pontificis in definiendo infallibilitas" heißt es: "Ein Papst
steht allein dadurch, daß er sich der Häresie schuldig macht, außerhalb
der Kirche, und ist von Gott selbst, seines Amtes enthoben." 6) "Ein
offensichtlicher Häretiker kann also nicht Papst sein", so lautet auch
das Urteil des Kirchenlehrers, des hl. Robert Bellarmin. 7) Darum ist
Ricossas Bezug auf den hl. Bellarmin bei seiner Begründung der
des-Lauriers'schen These völlig unverständlich, zumal dieser die
Unterscheidung in einen Papst "formaliter" und "materialiter" nicht nur
nicht kennt, er schließt sogar die Möglichkeit, daß ein Papst als Papst
Häretiker sein kann, ausdrücklich aus (in "De Romano Pontifice").
Wenn man die des Laurierssche These mit diesen Positionen vergleicht,
kann man leicht feststellen, daß eine Aufspaltung eines Papstes in
einen "aktuellen" und einen "potentiellen" nicht stattfindet. Die
Häresie hat für ihn die unmittelbare Konsequenz des Amtsverlustes. Wie
die Theologin Myra Davidoglou nachweist, ist die These vom „Papa
materialiter, non formaliter“ neu: "Tous les papes que l'Eglise
catholique a connus depuis sa fondation sont papes formels; l'idée d'un
pape potentiel ayant droit a titres de Pontife romain et au Siège
apostolique est une nouveauté, en déduire de l'Ecciture sainte ou de la
Tradition apostolíque, les deux seules sources de la Révélation divine,
ni même de l'histoire de l'Eglise, la possibilité de l'existence d'un
tel pape. Sous ce rapport, nous avons donc affaire à une doctrine
purement humaine dont nous nous bornerons". (LA VOIE, 1991, Nr. 21, S.
2: "Analyse logique et theologique de la thése dite de Cassiciacum")
("Alle Päpste der kath. Kirche bisher (seit ihrer Gründung) waren
formelle Päpste. Der Gedanke eines potentiellen Papstes mit dem Anrecht
auf den apostolischen Stuhl ist eine Neuheit dahingehend, daß aus der
Hl. Schrift und aus der apostolischen Tradition überhaupt nicht darauf
geschlossen werden kann, auch nicht aus der Kirchengeschichte. Unter
diesem Gesichtspunkt haben wir es also mit einer rein menschlichen
[d.i. einer rein persönlichen] Lehre zu tun." Myra Davidoglou
fährt fort: "Dira-t-on que celui a perdu la papauté n'en est pas pour
autant déchu ? (...) Et pourtant, c'est sur 'l'apparaitre', come il
dit, que l'auteur va s'appuyer pour tenter d'établir l'occupation non
de fait (laquelle est évidente), mais de droit du Siège de Pierre par
des hommes come Montini ou Wjtyla, dont lui-même nous rappelle par
ailleurs qu'ils sont des hérétiques, donc en droit sinon en fait hors
de l'Eglise, parce qu'excommniés et anathémisés par le Concile du
Vatican (1870)." (LA VOIE, 1991, Nr. 21, S. 3) ("Wenn er das Papstamt
verloren hat, ist er nicht aus ihm herausgefallen? (...) Und doch
stützt sich der Verfasser [des Lauriers], um zu beweisen, zwar nicht
die tatsächliche Inhabe des päpstlichen Stuhles (dies ist ja
offensichtlich), sondern das Anrecht auf Petri Stuhl zu haben - im
Falle eines Montini und Wojtylas -, während er selber darauf hinweist,
daß sie Häretiker sind, also in Wirklichkeit nicht nur rechtlich,
sondern auch tatsächlich außerhalb der Kirche stehen, weil sie
exkommuniziert und durch das 1. Vatikanische Konzil -1870 -
anathematisiert sind." - Übersetzung: H.H. Pfr. Schoonbroodt)
Des Lauriers leugnet zwar nicht die Möglichkeit der Sedisvakanz, doch
diese wäre seiner Meinung nach nur eingetreten, wenn die Wahl Montinis
oder Wojtylas zum Papst ungültig gewesen wäre, was erst nachgewiesen
werden müßte.
Der ehemalige Lehrer an der Gregoriana des Lauriers und seine Adepten
begreifen nicht, daß der Vorwurf der Häresie nicht dem Papst als Papst
gilt, daß also damit quasi über den Papst geurteilt wird, was nicht
erlaubt ist nach dem Grundsatz "der Papst kann von niemandem gerichtet
werden" (weil er als Papst selbst oberster Richter ist 8), sondern daß
es sich um ein Feststellungsurteil handelt, in dem erklärt wird,
aufgrund einer bestimmten Häresie habe die betreffende Person
aufgehört, Papst zu sein.
2. Gültig zum Papst gewählt?
Gehen wir einmal davon aus – um die Position von P. Guérard des
Lauriers einzunehmen -, daß Mgr. Wojtyla von einer „pars minor et
sanior“ , gewählt wurde, dann hätte die Wahl gültig sein kön-nen, wenn
der Gewählte ein rechtgläubiger Bischof gewesen wäre. Das - die
Rechtgläubigkeit Wojtylas vor der Wahl - kann man aber mit Recht
bestreiten. Ich erspare es mir, die allseits bekannten Häresien, die er
schon vor seinem Amtsantritt vertreten hat, aufzuzählen. Ich weise nur
darauf hin, daß er einer der besonderen Förderer der Reformen war (im
Gegensatz zu Kard. Wischinsky, der zwar auch keinen Widerstand
geleistet hat, der aber das Verdienst hat, durch seinen Einsatz die
Polen immerhin in ihrer anti-kommunistischen Haltung gestärkt zu
haben). Nach der Bulle Pauls IV. „Cum ex apostolatus officio“ vom
15. Febr. 1559 verlieren Prälaten und Bischöfe, die vor ihrer Erhebung
vom kath. Glauben abgewichen sind, automatisch ihre Autorität und
jegliches Amt. Sie sind nicht amtsfähig. Nachdem Paul IV. zunächst alle
Strafen bestätigt, die über Häretiker und Schismatiker verhängt wurden,
9) spricht er dezidiert über die Amts-Unfähigkeit von Häretikern:
"Wir fügen hinzu, daß, wenn zu irgendeiner Zeit es offenkundig werden
sollte, daß ein Bischof, auch wenn er an Stelle eines Erzbischofs oder
Patriarchen oder Primas fungiert, oder ein Kardinal der vorgenannten
Römischen Kirche, auch - wie vorbemerkt - ein Legat oder auch ein
Römischer Pontifex vor seiner Erhebung zum Kardinal oder seiner Wahl
zum Römischen Pontifex vom katho-lischen Glauben abgewichen, in eine
Häresie gefallen oder ins Schisma geraten ist oder derlei hervorgerufen
und verursacht hat, so ist seine Erhebung oder Wahl, auch wenn sie in
Eintracht und mit der einmütigen Zustimmung aller Kardinäle erfolgt
ist, null und nichtig und wertlos. Sie kann nicht durch die Annahme der
Bischofsweihe oder die nachfolgende Übernahme der Leitung und
Verwaltung, auch nicht durch die "Inthronisation des Römischen
Pontifex" selbst oder durch Huldigung oder durch den ihm von allen
geleisteten Gehorsam, wie lange er auch gedauert haben mag, als gültig
geworden bezeichnet werden, noch Gültigkeit erlangen, noch als gültig
in irgendeinem Teilbereich angesehen werden. Man muß dafürhalten, daß
allen, die auf solche Weise zu Bischöfen, Erzbischöfen, Patriarchen
oder Primaten befördert wurden, in geistlichen und zeitlichen
Angelegenheiten eine nichtige Verwaltungsbefugnis zuerteilt worden ist
oder zuerteilt wird. Alles und jedes, das durch sie wie auch immer
ausgesprochen, geschaffen, vollzogen und verwaltet wurde, und alles,
was daraus folgte, entbehrt der Gültigkeit und kann überhaupt keine
Sicherheit und auch niemandem ein Recht verleihen. So gehen die so
Beförderten und Gewählten eo ipso und ohne irgendeine Erklärung
jeglicher Würde, Stellung, Ehre, jeglichen Titels, jeglicher Autorität,
jeglichen Amtes und jeglicher Vollmacht verlustig, selbst wenn alle und
jeder einzelne so Beförderte oder Gewählte vorher vom Glauben nicht
abgewichen wären und nicht Häretiker gewesen wären und nicht ins
Schisma verfallen wären oder es hervorgerufen oder veranlaßt hätten."
(Bulle „Cum ex apostolatus officio“, § 6)
Nach dieser Bulle kann man darum auch nicht mehr davon ausgehen, es
hätte ein „pars minor et sanior“, d.h. legitime Papstwähler gegeben,
denn diese waren ebenfalls wegen Häresie ihres Amtes verlustig
gegangen. (Mgr. Guérard des Lauriers vertrat in puncto Häresie der
italienischen Bischöfe und Kardinäle eine eher eigenartige Position,
die sich auf seine Erfahrung mit diesen Herren als Studenten stützte:
gegenüber Herrn Dr. Hiller und mir hatte er einmal geäußert, die
italienischen Prälaten, die durchwegs als Seminaristen in seinem
Hörsaal gesessen waren, seien so dumm, daß sie nicht einmal fähig
seien, Häresien zu vertreten, weil sie nicht wüßten, was das ist.) Hier
findet die Bestimmung des CIC, wonach Rechtsverstöße, die mit Zensuren
geahndet werden, das Wahlrecht der Kardinäle nicht einschränken, keine
Anwendung, weil es sich nicht um Rechts-, sondern Glaubensdelikte
handelt.
Es wird noch argumentiert, Johannes Paul II. sei nur materieller, aber
nicht formeller Häretiker, was soviel besagt, daß er zwar eine Häresie
vertritt, aber nicht weiß, daß es eine ist. Man mache sich einmal klar,
was einem damit zu denken zugemutet wird: der oberste Lehrer und
Wächter über die Lehre weiß nicht, was er lehren und was er bewachen
soll! Das sind die theologischen Hintertürchen, die sich Leute wie
Ricossa offenhalten, um keine entscheidenden Konsequenzen ziehen zu
müssen. Eine solche Auffassung ist nach Can. 16 § 2a des CIC
ausgeschlossen, wonach nämlich ein Amtsinhaber, besonders, wenn es sich
um den Inhaber des Lehramtes der Kirche handeln soll, nicht geltend
machen kann, er kenne seinen Glauben nicht!!! Da Wojtyla noch unter
Pius XII. zum Bischof geweiht wurde, mußte vorher in einem
Informations- und Definitionsprozeß eigens seine Rechtgläubigkeit
nachgewiesen werden (vgl. CIC, can. 330 und 331).
3. Ein Häretiker als Papst, als Nachfolger des hl. Petrus?
Die Frage, ob ein Häretiker Papst sein kann, haben die Kirchenlehrer
und Theologen, die sich mit diesem Problem befaßt haben, eindeutig
verneint, wie oben bereits dargelegt wurde (Bellarmin, Kajetan,
Suarez). H.H. Dr. Otto Katzer, der im deutschsprachigen Raum als
Theologe eine ähnliche Stellung einnahm wie H.H. P. Saenz y Arriaga in
Mexiko, ist auf dieses Thema genauer eingegangen in dem Artikel
"Unbesetzter Apostolischer Stuhl" (EINSICHT VIII/5 vom Dezember 1978,
S. 168 ff., Nachdruck: EINSICHT XXXII/1, S. 13 f). Nach ihm kann "der
Apostolische Stuhl [...] unbesetzt sein:
1. durch den körperlichen Tod des Papstes,
2. infolge des moralischen Todes des Papstes.
Moralisch tot ist der Papst, wenn er sich offensichtlich gegen die
Glaubens- oder Sittenlehre versündigt hat. Dadurch ist aber der
Apostolische Stuhl nicht verwaist, wie Papst Pius VI. in seiner
berühmten, für unsere Zeiten so wichtigen Apostolischen Konstitution
"Auctorem fidei", betont, bezugnehmend auf den hl. Petrus Chrysologus
10): "Petrus, auf seinem Throne lebend als auch den Vorsitz inne
habend, bietet den Nachfragenden die Wahrheit des Glaubens". Dies
geschieht durch die unfehlbaren und unumstößlichen Urteile des
Apostolischen Stuhles."
Die Bestimmung Bellarmins, wonach „Papa haereticus depositus est“ (d.i.
ein Feststellungsurteil: „ist abgesetzt“), wird durch die Kajetansche
Formel „deponendus est“ (ist abzusetzen) dahin gehend ergänzt, daß
dieses Feststellungsurteil bekannt zu machen ist, d.h. die betreffende
Person muß von und vor der Kirche als abgesetzt erklärt werden, weil
die Kirche eine sichtbare, juridische Gemeinschaft ist, die über den
Status ihres Oberhauptes unterrichtet sein muß. Genau dies hat S.E.
Mgr. Ngô-dinh-Thuc mit seiner DECLARATIO vom 25. Februar 1982 getan.
Nicht, als ob in der DECLARATIO die Sedisvakanz zum ersten Mal
festgestellt und die nötigen Konsequenzen aufgezeigt würden, aber es
ist das einzige Dokument eines hochrangigen und hochgeschätzten
ehemaligen Amtsträgers, der diese Feststellung getroffen und öffentlich
verkündigt hat. Auch wenn sie nicht von Amts wegen, sondern 'nur' "ex
caritate", d.h. aus Fürsorge für das Wohl der Kirche, verfaßt wurde, so
hat Mgr. Ngô-dinh-Thuc doch als Bischof der röm. kath. Kirche diese
Feststel-lung für die Gläubigen rechtlich verbindlich ausgesprochen.
Die DECLARATIO ist dasjenige Dokument, mit welchem wir unseren
Widerstand und die weiteren Aktivitäten - über die Berechtigung aus
persönlicher Einsicht hinaus(daß nämlich die Hierarchie abgefallen ist
) auch in rechtlicher Hinsicht absichern können. 11)
Die des-Lauriers’sche These „ein in Häresie gefallener Papst -
wohlgemerkt ein rechtmäßig gewählter Papst! - sei ein „Papa
materialiter“, d.h. ein Papst, der es noch potentiell sein kann – ist
somit eindeutig widerlegt. Das Papstamt ist genau dann beendet, wenn
der Inhaber dieses Amtes in Häresie fällt, d.h. er setzt sich gleichsam
selbst ab. Der Trick, er sei seiner Häresie nicht bewußt, d.h. er sei
kein formeller Häretiker, kann, wie gezeigt wird, nicht angewendet
werden. Warum? Weil es nicht sein kann, daß derjenige, der als
Nachfolger des Stellvertreters Jesu Christi hier auf Erden als oberster
Lehrer und Hüter über die Unversehrtheit des Glaubens eingesetzt wurde,
zugleich die Wahrheit und die Unwahrheit verkündet. Man kann nicht die
Identität der Person eines Papstes schizophrenerweise aufteilen in eine
„materielle“ und zum anderen in eine „formelle“, denn dieser wäre als
solcher nicht mehr in der Lage, seine Identität als Person zu
wahren. Eine solch schizophrene Personen-Aufspaltung wäre - inhaltlich
gesehen - nicht nur widersprüchlich, sondern auch widersinnig.
Jemand, der wie der Papst in Sachen des Glaubens und der Sitten
Unfehlbarkeit beansprucht, der die Wahrheit auf den angegebenen
Gebieten qua Amt verkörpert, kann nicht zugleich auch der Vertreter des
Irrtums und der Unwahrheit sein. Das hieße auf die betreffende Person
bezogen: nicht nur den Widerspruch gelten zu lassen, sondern die
Schizophrenie als Prinzip in die Theologie einzuführen. In dem Moment,
wo Johannes Paul II. zeigt, daß er auch den Irrtum propagiert – wie
Mgr. Guérard des Lauriers betont hat: daß er gewohnheitsmäßig die
Häresie vertritt -, hört er auf, der Vertreter der unfehlbaren Wahrheit
zu sein... auch potentiell.
Die These "Johannes Paul II. ist Papst, wenn er etwas Rechtgläubiges
verkündigt, und er ist es nicht, wenn er etwas Häretisches verlauten
läßt" bedeutet zudem, daß jeder Gläubige jedesmal über Orthodoxie
oder Häresie des Papstes entscheiden müßte. Damit würde die
Lehrautorität Roms, auf jeden einzelnen Gläubigen übertragen, denn es
gälte nicht mehr: "Roma locuta, causa finita" (Rom hat gesprochen, die
Angelgenheit ist beendet), sondern: wenn Rom gesprochen hat, geht die
Debatte bei den Gläubigen erst richtig los. Die 'höchste' Autorität
läge demnach bei dem berühmten "Lieschen Müller" - pardon: bei "Frau
Dr. Lieschen Müller".
4. Warten auf die Bekehrung oder Anleihen bei Samuel Becket
Wie sähe unter dieser Voraussetzung - der These vom „Papa materialiter,
non formaliter“ - eine Restitution der Kirche bzw. deren Wiederaufbau
aus? 12) Da der „Papa materialiter“ ja potentieller Papst bleibt
- trotz der Propaganda des Irrtums oder sogar der Apostasie - kommmt es
nur darauf an, daß er auch „formaliter“ wieder Papst wird. D.h. er ist
dann „Papa formaliter“ und „materialiter“ zugleich, wenn er (wieder)
rechtgläubige Positionen vertritt. Die Anhänger dieser Meinung wie Abbé
Ricossa warten also darauf, daß sich Johannes Paul II. wieder bekehrt.
Man benötigt nur genügend Vertrauen in Gottes Vorsehung, welches wir,
die Sedisvakantisten, natürlich nicht haben. N.b. der Aktivismus, den
wir an den Tag legten, als wir von Wiederaufbau, ja von einer Papstwahl
faselten, ging auch Bischof Storck auf den Geist!
Damit wäre dann die Krise – hinsichtlich der Restitution der Autorität
– behoben... wenigstens, was die Person Johannes Paul II. betrifft. Was
mit den anderen häretischen oder apostatischen Bischöfen (inzwischen
‚Bischöfen‘), die ja analog behandelt werden müßten: „episcopus
materialiter, non formaliter“, ist damit noch nicht ausgestanden. (Aber
vielleicht impliziert die Rückkehr vom „Papa materialiter“ zur
Rechtgläubigkeit auch die der „Episcopi materialiter“.)
Über die Rechtssicherheit und die Wiedererlangung der Jurisdiktion
dieser Wiederbekehrten spre-chen weder des Lauriers noch Ricossa. Was
aber ist, wenn Johannes Paul II. in seinen Dekreten Orthodoxie und
Häresie kräftig vermischt - Wojtyla ist ein Meister der Dialektik! -
ist er dann „mate-rialiter“ zugleich auch „formaliter/non formaliter“
Papst? Man kann das unsinnige Spiel weitertreiben, solange man will.
Ich habe dieses Warten auf die Umkehr von Mgr. Wojtyla immer verglichen
mit dem von Samuel Becket in dem gleichnamigen Theaterstück
beschriebenen „Warten auf Godot“. Dort wartet man auf Godot, von dem
man weiß, daß er nie ankommen wird... also ein völlig sinnloses Warten.
Mit solchen Absurditäten kann man zwar Theaterstücke gestalten (um die
Sinnlosigkeit darzustellen), aber weder Theologie noch den Wiederaufbau
der Kirche betreiben. War es Mgr. Guérard des Lauriers entgangen, daß
Apostasie zu den Sünden gehört, die irreversibel sind, d.h. die
Ablehnung der Wahrheit, der lebendigen!, um ihrer selbst willen? Haben
seine Schüler, zu denen auch Abbé Sanborn in USA gehört, das vergessen?
Inzwischen sollen die Gläubigen ihr religiöses/kirchliches Leben
weiterführen: kritisieren, was kritisierbar ist, an die ‚Bischöfe‘ und
den ‚Hl. Vater‘ appellieren, nicht ‚gehorchen‘, wenn die Anordnungen
dem Glauben widersprechen. Wenn man dann aber aus ‚Übereifer‘ oder
‚Ungeduld‘ Priester und Bischöfe weihen läßt, sind das natürlich
schismatische Anzeichen... weil man Gottes Vorsehung etwa doch mißtraut?
Um die absurden Konsequenzen, die sich aus dieser Position ergeben, die
für Ricossa und seine Gemeinschaft „Mater boni consilii“- die
vielleicht ihre Ratschäge wohl doch woanders einholt! - anscheinend
wichtiger ist als der übrige katholische Glaube, einmal an einem
Beispiel aus dem militärischen Bereich klarzumachen: Ein General begeht
Hochverrat und liefert sein Vaterland samt der von ihm befehligten
Armee dem Feind aus. Anstatt diesen General von einem Kriegsgericht
verurteilen und einen neuen Feldherrn ernennen zu lassen, empfehlen die
des-Lauriersisten, darauf zu warten, bis es diesem Hochverräter
einfällt, wiederum die Fronten zu wechseln, damit sie ihm wieder in
'Treue dienen können'. In der Zwischenzeit lassen die Soldaten 'voll
Hoffnung auf den Gesinnungswandel ihres Generals' (theologisch
gesprochen: voll Gottvertrauen) den Feind uneingeschränkt gewähren.
Damit hoffe ich, hinlänglich klar gemacht zu haben, daß
a) die These vom „Papa materialiter, non formaliter“ theologisch unhaltbar ist und
b) das Festhalten an ihr die dringend geforderte Restitution bzw. der Wiederaufbau der Kirche verhindert würde.
Darum bleibt den des-Lauriersisten nur übrig, diese These fallen zu
lassen und sich dem Sedisvakantismus, so wie er in der DECLARATIO vom
S.E. Mgr. Ngô-dinh-Thuc formuliert wurde, anzuschließen und die
ebenfalls dort verkündeten Richtlinien zum Wiederaufbau der Kirche
anzuerkennen und mitzutragen. Andernfalls müssen wir, die
Sedisvakantisten, aufhören, in ihnen Bundesgenossen für unsere
kirchlichen Aktivitäten zu sehen. Eine Kooperation, auch auf pastoralem
Gebiet, wäre dann nicht (mehr) möglich.
Zum Schluß ein Kapitel über vertane Chancen oder vom Notstand zum Chaos
Zum Schluß noch einige Anmerkungen zu unserer derzeitigen Situation.
Wenn man das Verhalten der Gläubigen, aber besonders das der Priester
und Bischöfe betrachtet, die vorgeben, für die Bewahrung des Glaubens
und den Wiederaufbau der Kirche zu arbeiten, so muß man leider
allerorts Sektiertum und Resignation feststellen. In der Zeit nach der
Verkündigung der DECLARATIO - sieht man einmal von den Bemühungen ab,
die der inzwischen verstorbene Bischof Carmona zu Beginn der 90iger
Jahre zur Re-Unierung der Gläubigen unternommen hat und die Bischof
Dávila nun fortsetzen möchte - ist nichts geschehen, um die Kirche als
Heils-Institution zu restituieren. Etwas vornehmer hat Bischof Dávila
bei seinem letztjährigen Besuch in München den Sachverhalt so
ausgedrückt: "Wir Priester haben uns in den letzten 20 Jahren nur um
pastorale Probleme gekümmert."
Diese pastorale Arbeit kann aber nur gedeihlich sein, wenn sie
eingebettet ist in kirchliche Strukturen; denn die bisher geübte
Sakramentenspendung ist nur dann legitim, wenn intendiert wird, daß sie
als Akt der Kirche geschieht! Nur ihr - der Kirche - hat Christus die
Sakramente zur Verwaltung überlassen. Alles andere wäre reine
Sektiererei. Darum muß es das vorrangige Ziel aller unserer
Anstrengungen sein, diese Restituierung der Kirche voranzutreiben. Denn
Christus hat die Kirche als Heilsinstitution - nicht nur als bloße
Glaubensgemeinschaft - gegründet, um die unverfälschte Weitergabe
seiner Lehre und Gnadenmittel zuverlässig zu gewährleisten. Der
Wiederaufbau der Kirche als Heilsinstitution ist darum vom Willen ihres
göttlichen Gründers gefordert. Hier ergibt sich jedoch ein Dilemma.
Einerseits fehlt derzeit die zur Erfüllung dieser Aufgaben nötige
kirchliche Jurisdiktion, da die Hierarchie abgefallen ist, andererseits
ist der Wiederaufbau die notwendige Voraussetzung der Wiederherstellung
eben dieser kirchlichen Autorität. Für dieses Problem muß eine klare
theologische Lösung gefunden werden!
Das bloße Insistieren auf dem weltweit gegebenen Notstand
(die fehlende Autorität und die Einheit) rechtfertigt nicht das nur
persönlich initiierte Handeln und den Aktivismus mancher Kleriker und
definiert auch die Situation theologisch nur unvollkommen. Eine solche
Einstellung birgt doch die Gefahr des Sektierertums in sich, zumal
jeder daraus für sich beliebige Konsequenzen ziehen kann. Jeder in der
Seelsorge tätigfe Priester muß sich das bewußt machen und muß
nachweisen können - und hier ist er in der Pflicht gegenüber den
Gläubigen! -, daß er als Priester der kath. Kirche handelt! Ansonsten
stempelt er sich ipso facto zum Sektierer, der sich priesterliche
Vollmachten illegitimerweise nur anmaßt. Der Hinweis auf
(zugestandenermaßen) gültige Weihen reicht nicht aus, um sich als
Priester der kath. Kirche zu präsentieren. Kein Mensch käme z.B. auf
die Idee, sich eine Uniform und ein Gewehr zu kaufen, um sich dann als
Soldat der deutschen oder des mexikanischen Heeres zu präsentieren.
Wie sähe eine Lösung aus? Um in dem Beispiel zu bleiben: Er wäre es nur
dann wirklicher Soldat, wenn er von diesem Heer einberufen und
vereidigt worden wäre. Auf die Kirche angewandt: er wäre nur wahrer
Priester, wenn er nachweisen könnte, von der wahren Kirche beauftragt
worden zu sein. Das Problem liegt also darin zu sagen, wo denn diese
Kirche unter den gegebenen Umständen ist und in welchem Sinne man sich
als von ihr beauftragt ansehen darf.
Dagegen wird eingewandt, zur Bewältigung der derzeitigen Probleme
bedürfe es keiner eigenen Strategie, es reiche aus, sich auf das
Notstandsprinzip zu berufen. Eine solche Auffassung ist nicht nur
falsch, sondern auch höchst gefährlich! Mit einer Notmaßnahme will man
nur verhindern, daß ein bestimmter Zustand nicht eintritt bzw.
eintreten soll: ich will, daß etwas nicht sein soll. Mit dieser
Intention gebe ich aber (noch) nicht an, was sein soll. Wenn ich z.B.
einen Damm baue, will ich verhindern, daß ein Fluß über die Ufer tritt
und das Land verwüstet. Mit dieser Maßnahme habe ich aber noch nicht
angegeben, wie ich mein Land bebauen will. D.h. ich benötige noch eine
eigene positive Idee, wie ich das Land nutzen, wie ich es kultivieren
will.
Kehren wir zurück zu unserer eigenen unmittelbaren kirchlichen
Vergangenheit: Es war notwendig, Bischofsweihen ohne päpstliches Mandat
zu spenden, um die gefährdete apostolische Sukzession zu retten, wie
dies Mgr. Ngô-dinh-Thuc getan hat. Es wäre aber ein großer Fehler zu
meinen, man könne in Zukunft auf geordnete Verhältnisse, letztlich auf
das päpstliche Mandat verzichten. Denn die Berufung auf den Notstand
muß inzwischen herhalten für alle sektiererischen Aktionen, selbst für
die verwerfliche Konsekration von verheirateten Priestern. Wenn Sie,
verehrte Zuhörer, nur einmal um sich schauen, ist genau das nicht
eingetreten, was mit der einstmaligen Notmaßnahme erreicht werden
sollte, nämlich die Rettung der Sukzession und der Kirche. Wir befinden
uns in einem selbstverschuldeten, selbstverursachten Sektierertum! Ich
erinnere Sie nur noch einmal daran, was aktueller Anlaß und
Ausgangspunkt für dieses Referat ist 13), nämlich die skandalösen
Bischofsweihen, die McKenna mit jener These begründete, deren
Haltlosigkeit ich Ihnen demonstrieren wollte. Welche Abgründe haben
sich da aufgetan! Also, wir benötigen für den Wiederaufbau der Kirche,
für ihre Restitution als Heils-Institution eigene Konzepte,
- die theologisch fundiert sein müssen und
- die einerseits den aktuellen Realitäten Rechnung tragen müssen,
- die andererseits geeignet sind, diese Realitäten so umzugestalten,
daß letztlich die Kirche wieder Hort der Offenbarung Gottes und
Gemeinschaft der Gläubigen unter einem rechtmäßig gewählten Papst ist.
Anmerkungen:
1) Die Unterzeichner, Don Franco Munari, Don Francesco
Ricossa, Don Curzio Nitoglia und Don Giuseppe Murro, der Lehre der
katholischen Kirche gehorchend, derzufolge die Notwendigkeit eines
öffentlichen Widerrufs als Folge der Veröffentlichung falscher Lehren
über den Glauben und die Sitten erforderlich ist, erkären öffentlich zu
widerrufen, daß sie gelehrt haben oder wenigstens impliziter als
übereinstimmend mit der Wahrheit zu-ließen, daß geglaubt wurde, in der
Zeit von 1982 bis 85, also während ihrer Zugehörigkeit zur
Priesterbruderschaft St. Pius X., die folgenden Irrtümer:
1. Dem römischen Papst kommt nur bei "ex cathedra"-Entscheidungen (also wenn er Dogmen lehrt) Unfehlbarkeit zu.
2. Das gewöhnliche und universale Lehramt der Kirche ist nicht unfehlbar.
3. Das II. Vatikanische Konzil kann nicht unfehlbar sein als pastorales, und nicht als dogmatisches Konzil.
4. Es ist erlaubt und gewöhnlicherweise geboten, der doktrinellen,
moralischen und liturgischen Lehre der legitimen Autorität (Papst und
Bischöfen) den Gehorsam zu verweigern, obgleich anerkannt wird, daß
derselben Autorität die ganze Autorität kraft der göttlichen Einsetzung
der Kirche zukommt.
5. Es ist möglich, daß die legitime Autorität (der römische Papst) der
universalen Kirche Gesetze (Meßritus, Sakramente, Codex des
Kirchenrechts) promulgiert und auferlegt, welche Irrtümer, Häresien wie
auch für das Heil der Seelen Schädliches enthalten.
6. Es ist möglich, daß ein authentischer wahrer Papst, ein wahrer
Stellvertreter Christi, gleichzeitig schismatisch, apostatisch und in
Bruch mit der Tradition sein kann und daß seine Akte als null und
nichtig zu erachten sind.
Oben genannte IRRIGEN ERKLÄRUNGEN verletzen auf tödliche
Weise das katholische Dogma der GÖTTLICHEN EINSETZUNG DER KIRCHE, ihr
LEHRAMT, die UNFEHLBARKEIT der Kirche und des RÖMISCHEN PAPSTES. Die
unterzeichnenden Priester erbitten von jedem, dem sie auf diese Weise
Ärgernis gegeben haben, durch diesen öffentlichen Widerruf Vergebung
und auch Gebete,- und sie versichern, daß sie mit der Hilfe Gottes
niemals wieder ähnliche Irrtümer vertreten werden. (zitiert nach
KE Nr.3/1996, S. 80)
2) So z.B. in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 26.7.02: "Der 82-Jährige
kann den Kopf nicht mehr gerade halten, er nuschelt nur noch, Speichel
rinnt aus seinem Mund. Trotzdem ist Johannes Paul II. nach Toronto
geflogen, um sich dort von 200 000 Jugendlichen feiern zu lassen. Gegen
den Rat seiner Ärzte hat er die strapaziöse Reise angetreten, verlangt
sich eine ruinöse Energieleistung ab. Das steht nur durch, wer tief
überzeugt ist, in höherem Auftrag zu handeln, und kaum jemand dürfte
fester als Johannes Paul II. glauben, das Werkzeug Gottes zu sein: Gott
hat ihn ausersehen, die katholische Kirche ins 21. Jahrhundert zu
führen, Maria hat ihn die Kugel des Attentäters überleben lassen, nun
muss er die ihm auferlegte Krankheit tragen. 'Ein Mann der Schmerzen
mit Krankheit vertraut', heißt es im Buch Jesaia über den leidenden
Gottesknecht, und der leidgezeichnete Karol Wojtyla sieht sich offenbar
als Spiegelbild: Er muss seinen Weg gehen, bis zuletzt."
3) P.L. 120, Paschasius Radbertus, Liber de Corpore et Sanguine Domini, col. 1317.
4) Ad sacrosancta Concilia a Philippo Labbe et Gabriele Cossartio edita Apparatus alter, Venetiis 1728.
5) Defensio Fidei, lib.V. De antichristo, Tom. XX., Cap. XXI, 7.
6) Romani Pontificis in definiendo infallibilitas breviter demonstrata. Thyrsi Gonzales S.J. Parisli 1698.
7) Controversio de Romano Pontifice, lib. II. cap. XXX.
8) Man vgl. dazu die Bulle Pauls IV. „Cum ex apostolatus officio“, § 1:
"In Anbetracht dieser so schwierigen und gefahrvollen Angelegenheit hat
der Römische Pontifex, der Gottes und unseres Herrn Jesus Christus
Stellvertreter auf Erden ist, über die Völker und Reiche unbeschränkte
Vollmacht und entscheidet richterlich über alle, ohne selber in dieser
Welt richterlichem Urteil zu unterliegen; jedoch darf ihm widersprochen
werden, wenn er als vom Glauben abgewichen erfunden wird."
9) „Cum ex apostolatus officio“, § 2: "Alle, die bis jetzt vom
katholischen Glauben abgewichen, in Häresie gefallen oder ins Schisma
geraten sind oder derlei hervorgerufen oder verschuldet haben, wenn sie
als solche erkannt sind, sich bekannt haben oder überführt wurden oder
(was Gott in seiner Huld und Güte von ihnen abwenden wolle) fernerhin
abweichen, in Häresie fallen, in ein Schisma geraten, derlei
hervorrufen, verschulden oder die erfunden werden, daß sie abgewichen,
in Häresie gefallen, in ein Schisma geraten sind, solches hervorgerufen
oder verschuldet haben, oder die dies bekennen oder dessen überführt
werden, - diese, so wollen und bestimmen Wir, daß diese jeglichen
Standes, Grades, Ranges, Berufes und vortrefflicher Würde, auch wenn
sie in bischöflicher oder erzbischöflicher Würde stehen oder
Patriar-chen, Primaten oder eine andere größere kirchliche Würde
besitzen, mit der Kardinalswürde versehen sind oder das Amt eines
Legaten des Apostolischen Stuhles, wo immer auf Erden, ständig oder
zeitlich begrenzt innehaben, daß sie alle die vorgenannten
Urteilssätze, Zensuren und Strafen auf sich ziehen."
10) P.L. 54, 743ff.
11) Um diese Position einmal mit der der Ecôner zu vergleichen: Sie
haben das Problem der fehlenden päpstlichen Autorität auch, denn sie
lehnen ja ebenso viele Beschlüsse des II. Vatikanums und die durch es
initiierten Reformen ab. Aber sie tun es aus einem anderen Grund. Sie
bestreiteten nicht, daß ein Papst als Häretiker aufhört, Papst zu sein,
bestreiten aber, Johannes Paul II. habe dezidiert Häresien verbreitet,
er sei nur ‚liberal‘ oder ‚modernistisch‘ und schade so der Kirche,
weswegen man sich gegen seine Anordnungen stelle. Mit dieser
'traditionalistischen' d.h. theologisch unausgewiesenen Position
begeben sie sich auf argumentativ sehr dünnes Eis, wie alle mit Rom
geführten Verhandlungen zeigen.
12) Wir echten Sedisvakantisten zeichnen uns dadurch aus, daß wir neben
der Festellung, der Stuhl sei nicht besetzt, zugleich intendieren, daß
er wieder besetzt werden soll.
13) Obige Ausführungen in spanischer Übersetzung sind gedacht für die
Tagung zur Sammlung glaubenstreuer Katholiken Ende August in Cid.
Juarez/Mexiko.
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