MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Ergertshausen, den 3. Juli 2002
Verehrte Leser,
zunächst möchte ich mich im Namen von Herrn G., auf dessen Situation
wir hingewiesen und für den wir um Unterstützung gebeten hatten, für
die erwiesene Hilfe danken. Leider muß er sich z.Zt. einer weiteren
Operation unterziehen.
Das dreiste Vorgehen von Herrn Friedman, dem stellvertretenden
Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, gegen die
Herren Karsli und Möllemann wegen deren Kritik an der Politik von Ariel
Scharon ist nur denkbar in Deutschland mit seinem besonderen
historischen 'Gepäck', welches etwas mit "Schuld und Sühne" zu tun hat
- unter einem religiös-moralischen Aspekt - bzw mit Wiedergutmachung in
gesellschafts-politischer Hinsicht. Für einen katholischen Christen ist
es selbstverständlich, daß er Sühne und Wiedergutmachung leistet, auch
für die Vergehen seiner Vorfahren, wenn diese dazu nicht mehr in der
Lage sind. Im Normalfall erhält er dafür Verzeihung, zum wenigstens
Anerkennung seines Willens zur Wiedergutmachung. Werden diese von den
Betroffenen verweigert, steht man zumindest als gerechtfertigt da. Im
Deutschland der "political correctness", d.i. die Clique der
ideologisierten und ideologisierenden Meinungsmacher und Agitatoren,
muß es noch viele Personen geben, die mit einem 'schlechten Gewissen'
herumlaufen. Ansonsten ist es nicht nachzuvollziehen, daß es Herrn
Friedman als führendem Mitglied des Zentralrates der Juden in
Deutschland ), der nach den Vorstellungen von Peter Sichrovsky "seine
Autorität und gesellschaftliche Bedeutung auf den Holocaust" stützt,
erlaubt sein sollte, in solch unverfrorener Manier die "Moralkeule" des
Antisemitismus zu schwingen. Hat Herr Karsli doch Recht, wenn er von
der "Zionisten-Lobby" spricht?
Doch auch von jüdischer Seite werden massive Vorwürfe gegen Friedman
laut. So wirft ihm die Tochter des ehemaligen Vorsitzenden des
Zentralrates der Juden, Galinski, Evelyn Hecht-Galinski, vor, mit
seinen Attacken schüre er bei den Juden die Angst vor neuem
Antisemitismus in Deutschland... in jenem Land, welches die
europäischen Juden zumindest als ausgesprochen judenfreundlich ansehen.
Durch die Überzogenheit der Anschuldigungen hat es Friedman im übrigen
vielen leicht gemacht, seine Attacken als Instrumentalisierung der
Aufrechterhaltung deutscher 'Schuldkomplexe' zu durchschauen. Das haben
die Opfer des Nazi-Terrors nicht verdient!
Man kann nur hoffen, daß die Deutschen solche Vorgänge benutzen, um zu
klaren geistig-moralischen Positionen zu gelangen, um nicht durch
verlogene Selbstanklagen noch Mitleid bei denen zu erheischen, die sie
bereits belächeln oder gar verachten.
Ich wünsche Ihnen, verehrte Leser, angenehme Ferien oder einen erholsamen Urlaub.
Ihr Eberhard Heller
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