Einsicht-Aktuell

Nach mehr als einem Jahr brach plÃ¶tzlich ein Gewitter aus. Wir waren mitten in den Hundstagen. Rom war heiÃŸ wie ein Ofen. Nach dem Besuch der Kranken war ich schweiÃŸgebadet, ich wÃ¼nschte zu duschen. Jedoch hatten die Schwestern bei sich keine Dusche, nutzten aber den Sonntag, um mit dem Wasser ihrer KÃ¼che ein heiÃŸes Bad zu nehmen. Ich ging also ins Pfarrhaus, wo es immer heiÃŸes Wasser fÃ¼r die Badewanne gab, die den Vikaren vorbehalten war. Aber der Pfarrer verbot es mir und sagte wÃ¶rtlich, "da ich ja bei den Schwestern wohne, mÃ¼sse ich bei ihnen baden und nicht im Pfarrhaus." Jedoch die Schwestern hatten nur sonntags ein Bad. AuÃŸer mir durch die Weigerung des Pfarrers, "warf ich ihm das Handtuch hin". So endete mein erstes Apostolat in Italien, zum grÃ¶ÃŸten Leidwesen der GlÃ¤ubigen der Pfarrei und vor allem meiner Kranken. Denn die Weigerung des Pfarrers war nicht die Folge seines Geizes, sondern einer gewissen Eifersucht, da er bemerkte, daÃŸ mein Beichtstuhl von seinen Pfarrkindern besucht wurde und daÃŸ eine Anzahl seiner SchÃ¤f-chen ihn verlieÃŸ, um mich zum Beichtvater zu nehmen.

Wie sollte man das beweisen? Ich hatte die Gewohnheit, zur Kirche zu gehen, um zu meditieren und mein Brevier zu beten und so fÃ¼r meine evtl. Beichtkinder verfÃ¼gbar zu sein. Sonst muÃŸten die Leute, um beichten zu gehen, den KÃ¼ster finden, nicht immer in der Kirche. Und wenn er dort war, muÃŸte er den Pfarrer holen, der nicht immer im Pfarrhaus war. Bei mir hingegen - ich war dauernd in der Kirche - konnte das Beichtkind sofort beichten und danach nach Hause zurÃ¼ckkehren!

WÃ¤hrend des Sommers nahm der Pfarrer einen Monat Urlaub und erlaubte mir, seinen Beichtstuhl zu belegen. AuÃŸerhalb dieses Monats muÃŸte ich meinen Beichtstuhl benutzen, der beim Eingang der Kirche lag, wÃ¤hrend derjenige des Pfarrers in der NÃ¤he des Hauptaltares war. Eines Morgens hielt ein Priester die hl. Messe. Er war beim Paternoster. Ich hÃ¶rte diese Messe, als mich eine Dame ansprach und mich bat, ihre Beichte zu hÃ¶ren, denn es war das JahrgedÃ¤chtnis eines ihrer verstorbenen Verwandten. Da die Zeit fÃ¼r die Kommunion drÃ¤ngte, glaubte ich, es sei praktischer, ihre Beichte im Beichtstuhl des Pfarrers zu hÃ¶ren. Kaum hatte die Beichte angefangen, hÃ¶rte ich Schreie. Ich beschrÃ¤nkte mich darauf zu sagen: "Wer Sie auch immer sind, seien Sie still, denn ich bin gerade am BeichthÃ¶ren."

Kaum war die Beichte zu Ende, sah ich beim Hinausgehen den Pfarrer, rot vor Zorn, der mir sagte: "Sie haben nicht das Recht, meinen Beichtstuhl zu nehmen!" Ich antwortete ihm: "Pater, ich erklÃ¤re es Ihnen nach der Messe, in der Sakristei." In der Sakristei erzÃ¤hlte ich ihm die Geschichte dieser Frau, die beichten muÃŸte, um bei der Messe zu kommunizieren, die beim Paternoster war. Also hÃ¤tte sie keine Kommunion bekommen, wenn ich hinten in die Kirche hÃ¤tte gehen mÃ¼ssen. Der Pfar-rer erwiderte mir: "Pech fÃ¼r sie, sie hÃ¤tte frÃ¼her in die Kirche kommen mÃ¼ssen. Jedenfalls haben Sie nicht das Recht, meinen Beichtstuhl zu belegen."

Ich hatte vorher noch nie einen Priester mit so wenig NÃ¤chstenliebe gesehen. Der Herr lief dem verlorenen Schaf nach, wÃ¤hrend es dem Hirten der Pfarrei der Herzen Jesu und MariÃ¤ ziemlich "piep-egal" war. FÃ¼r ihn war der Besitz seines Beichtstuhles wichtig, auch wenn er von seiner Kirche abwesend war. Jedoch, der Grund fÃ¼r diese Intransigenz war: Seine SchÃ¤fchen teilten ihm vor dem Bekenntnis ihrer SÃ¼nden den Klatsch der Pfarrei mit. TatsÃ¤chlich: Als ich wÃ¤hrend des Urlaubs des Pfarrers in diesem Beichtstuhl war, begannen sehr oft seine Beichtkinder ihren Bericht, da sie glaubten, der Pfarrer sei im Beichtstuhl. Ich rÃ¼gte sie sofort und sagte ihnen, daÃŸ der Beichtstuhl dazu da ist, seine SÃ¼nden zu bekennen und nicht die SÃ¼nden seiner NÃ¤chsten zu erzÃ¤hlen.

Also wurde ich aus dieser Pfarrei gejagt, und folglich muÃŸte ich eine andere Wohnung finden, denn die von den Schwestern gewÃ¤hrte, bezahlte Gastfreundschaft war nur fÃ¼r diesen Dienst nÃ¼tzlich.

Wo sollte ich jetzt hingehen? Nachdem ich gut Ã¼berlegt hatte, erinnerte ich mich an die einst vom Hochw. Zisterzienserabt von Casamari ausgesprochene Einladung, zu ihm nach Mittelitalien wohnen zu kommen, wo ich ein wenig Gutes tun kÃ¶nnte, ohne etwas auszugeben, denn diese sehr groÃŸe Abtei hatte nur etwa 30 MÃ¶nche, um etwa 100 Zellen und darÃ¼ber hinaus etwa 30 Zellen fÃ¼r die Novizen zu besetzen. Jedoch gab es damals nur einen einzigen Novizen.

Ich schrieb, und Abt Buttarazzi antwortete mir sofort; er wiederholte seine Einladung. Ich machte mich auf den Weg, mit dem Bus von Rom nach Casamari, in der Provinz Frosinone, und so wurde ich Gast der sehr alten Abtei, die im Mittelalter von den SchÃ¼lern des hl. Bernhard von Clairvaux gegrÃ¼ndet wurde und von der mehrere fast Ã¼berall in Italien verstreute Priorate abhÃ¤ngen. Einst zÃ¤hlte die Zisterzienserkongregation von Casamari Hunderte von MÃ¶nchen, aber zurzeit ist die Zahl der MÃ¶nche dieser Kongregation ziemlich reduziert. Der fruchtbarste Zweig ist der von Vietnam mit einem Abt, der in ThÃu-dÃ»Ã© nahe Saigon residiert und dessen Jurisdiktion sich auf zwei KlÃ¶ster aus-dehnt, die sich nach Kotschinchina zurÃ¼ckziehen muÃŸten, um dem kommunistischen Vordringen in Zentralvietnam zu entfliehen.

Die vietnamesische Zisterzienserkongregation wurde von einem ehemaligen Missionar der EuropÃ¤-ischen Auslandsmission in Paris gegrÃ¼ndet, Pater Denis, einst mein Professor im Kleinen Seminar von Anninh, der diese GrÃ¼ndung vornahm, da er die Trappistenpatres aus Frankreich nicht davon Ã¼berzeugen konnte, nach Vietnam auszuwandern. Daher werden die Zisterzienser in Vietnam gewÃ¶hnlich unrichtigerweise Trappisten genannt, denn sie haben das BÃ¼ÃŸerleben der Trappisten Ã¼bernommen, sind aber den Zisterziensern angeschlossen, die eine grÃ¶ÃŸere Freiheit in der Organi-sation der Klosterdisziplin in jedem Kloster zulassen.

Das Kloster von Casamari, geleitet vom Hochw. Dom Nivardo Buttarazzi, besitzt viele GÃ¼ter, Hunderte Hektar Felder und WÃ¤lder. Das Klosterleben ist nicht mehr so wie vom groÃŸen Bernhard von Clairvaux begrÃ¼ndet. Das ist die Folge des materiellen Wohlstandes, der die Orden untergrÃ¤bt. Die Mahlzeiten in Casamari sind einfach aber reichhaltig und gut zubereitet. Die Fasttage liegen sehr weit auseinander. AuÃŸerhalb der Hauptgebete wie der Matutin, gefolgt von der Konventmesse, gehen die MÃ¶nche nur abends in die Abteikirche, um die Komplet zu singen, bevor sie zu Bett gehen, und fÃ¼r ein paar Minuten Sammlung nach dem Mittag- und Abendessen. Also, was das Essen betrifft, lebte ich wie Gott in Frankreich.

Der Vater Abt brachte mich im GÃ¤stehaus unter, in einem ziemlich gerÃ¤umigen Zimmer. In diesem Hause befinden sich auch zwei Salons, einer fÃ¼r die Besucher des Abtes und der andere fÃ¼r die-jenigen der MÃ¶nche. DarÃ¼ber hinaus gibt es auÃŸer den Toiletten Badezimmer mit warmem Wasser und Duschen. Die WÃ¤sche wird jeden Samstag von den Schwestern zum Waschen gesammelt, die sich auch um die KÃ¼che kÃ¼mmern und die in einer Wohnung nahe dem Eingang der Abtei wohnen. In diesem Bereich, nahe dem Haupteingang, liegt auch der Laden, wo die MÃ¶nche die berÃ¼hmten LikÃ¶re der Abtei verkaufen, Produkte der Destillation verschiedener Pflanzen, die in mehreren Ge-genden Italiens geerntet und alle fÃ¼r stÃ¤rkend gehalten werden. Die Abtei besitzt auch ein Pensionat, das an ein Sekundarkolleg angeschlossen ist. Dieses wird von SÃ¶hnen von Familien besucht, die eine angemessene Pension bezahlen, ist aber auch offen fÃ¼r die kleinen Zisterzienserpostulanten, die dort gratis verpflegt und ausgebildet werden. Eine groÃŸe Anzahl Familien der Umgebung von Casa-mari profitiert davon, aber die Mehrheit ihrer Kinder verlÃ¤ÃŸt das Postulat nach dem Sekundar-unterricht. Deshalb hatte das Noviziat nur einen Novizen!

Der Zisterzienserorden, der mehr als 10 Kongregationen auf der Welt umfasst, wird vom Vater Abt Kleiner Sighard geleitet, der den Titel Generalabt hat, unterstÃ¼tzt vom Vater Abt Gregorio, Prokurator und Generalpostulator, einem ehemaligen MÃ¶nch von Casamari mit Residenz in Rom. Eine ziemlich gemÃ¤ÃŸigte FÃ¼hrung, besonders nach Vatikanum II, das die klÃ¶sterlichen Verpflichtungen auf das MindestmaÃŸ reduziert hat, weshalb die Berufungen so selten sind. Denn die Berufungen richten sich auf die Orden aus, die ihrer alten Strenge treu bleiben konnten.

Der Dienst, den ich selbst gefunden habe, in Casamari, mit schweigender Zustimmung des Hochw. P. Abtes, war derjenige des BeichthÃ¶rens, zunÃ¤chst fÃ¼r die MÃ¶nche, die es angenehmer finden, bei einem Fremden zu beichten als bei ihren BeichtvÃ¤tern, mit denen sie seit dem Postulat zusammengelebt haben. Samstags und am Morgen vor dem Hochamt war mein Beichtstuhl fÃ¼r die Pfarrkinder von Casamari geÃ¶ffnet, einer Pfarrei von fast 5.000 Seelen. Ich hatte also genÃ¼gend Arbeit. AuÃŸer-halb der in meiner Zelle verbrachten Zeit besuchte ich die verlassene Abteikirche, um dort den Kreuzweg zu beten und unseren Herrn in seinem Tabernakel anzubeten, die meiste Zeit Solus cum solo. Ich verbrachte mehr als 15 Monate in Casamari wie in einem Paradies, aber es stand geschrie-ben, daÃŸ diese schÃ¶ne Zeit sich auch verfinstern wÃ¼rde und mich plÃ¶tzlich ein heftiges Unwetter erwartete.

Als ich wegen persÃ¶nlicher Angelegenheiten nach Rom gereist war, merkte ich bei meiner RÃ¼ckkehr sofort, daÃŸ sich etwas geÃ¤ndert hatte. Der Hochw. Vater Abt war abwesend. Kaum war ich in meinem Zimmer, als ich den Prior kommen sah - der mein Beichtkind war - mit einem sehr traurigen Gesicht, der mir sagte, ich mÃ¼sse so schnell wie mÃ¶glich Casamari verlassen und eine andere Unter-kunft finden.

Warum dieser Rauswurf? Der Prior sagte mir: "Der Vater Abt wurde davon informiert, Sie hÃ¤tten dem Vatikan angezeigt, daÃŸ eine Akt-Ausstellung im Bibliothekssaal der Abtei erÃ¶ffnet wurde, und der Abt wurde vom Hochw. Abt Sighard, der hÃ¶chsten AutoritÃ¤t des Zisterzienserordens, getadelt." Ich erinnerte mich da an den von mir selbst an Abt Sighard unter dem Siegel der Verschwiegenheit gesandten Brief. In diesem Brief bat ich diesen Abt, den Vatikan davon in Kenntnis zu setzen, daÃŸ ein MÃ¶nch von Casamari, begleitet von einem italienischen Priester, einem Postulanten dieses Klo-sters, die an der ErÃ¶ffnung der Akt-Ausstellung und besonders am Prospekt AnstoÃŸ genommen hatten, der diese Akte zeigte, in der Klosterdruckerei gedruckt, gratis an die Pfarrkinder der Abtei und die Besucher verschickt wurde und auf dem auf der Titelseite nach dem Namen des Abtes mein Name und meine kirchlichen Titel aufgefÃ¼hrt waren, als ob wir Ehrenvorsitzende dieser einzigartigen Ausstellung wÃ¤ren, mich von dieser einzigartigen Ausstellung unterrichtet, die beim Vatikan Befrem-den hervorrufen konnte.

In meinem Brief an Abt Sighard schrieb ich, daÃŸ ich von dieser Ausstellung Ã¼berhaupt nichts wuÃŸte und daÃŸ niemand mich um meine Zustimmung gebeten hatte, dort als Mit-Ehrenvorsitzender aufzutauchen. Ich bat also den Abt, beim Vatikan die Wahrheit wieder herauszustellen, diese Korrespondenz aber nicht in Casamari bekannt werden zu lassen. Abt Sighard hatte die RÃ¼cksichtslosigkeit besessen, Abt Buttarazzi den Inhalt meines Briefes zu offenbaren. Daher die Wut Buttarazzis und sein EntschluÃŸ, mich sofort aus der Abtei zu werfen. Also keine Sanktion fÃ¼r die FÃ¶rderer der skandalÃ¶sen Ausstellung, sondern Bestrafung fÃ¼r mich, den angeblichen Denunzianten der MÃ¶nche. Der Prior rÃ¤umte mir eine Frist von einem Tag ein, um meine Sachen zu packen und eine Zuflucht zu finden.

Nach langer Ãœberlegung erinnerte ich mich an die Sympathie des Bischofs dieser Region mir gegenÃ¼ber. Ich begab mich also zum Bischofspalast und fragte ihn, ob es irgendeine Kapelle gebe, mit einer Sakristei, wo ich ein Bett zum Schlafen und einen Arbeitstisch hinstellen kÃ¶nnte und wo ich mich einrichten wÃ¼rde. Der Bischof antwortete mir, daÃŸ etwa 20 Kilometer von Casamari entfernt auf einem HÃ¼gel eine schÃ¶ne Kirche stehe mit Pfarrhaus, wo der Pfarrer nicht wohne, er werde den Pfarrer von seinem EntschluÃŸ informieren, mir diese Ã–rtlichkeiten zu leihen, und ihm angeben, daÃŸ er immer noch Inhaber der Pfarrei bleibe, mich aber als Hilfspriester betrachten solle mit der Erlaub-nis, im leeren Pfarrhaus zu wohnen und in der Kirche die Messe zu lesen.

Ich dankte dem Bischof und mietete einen kleinen Lastwagen, der mich und meine Sachen ins Pfarrhaus dieser Pfarrei brachte. Der Pfarrer war entzÃ¼ckt Ã¼ber den BeschluÃŸ seines Bischofs und er behielt sich nur die bezahlten liturgischen Dienste vor wie Taufe, Hochzeit, BegrÃ¤bnis, wÃ¤hrend die anderen Dienste mir zufielen: Katechismus, Krankenbesuch, Sonntagsmesse etc.

Diese kleine Pfarrei namens Arpino zÃ¤hlte nur etwa 10 Familien, die Weizenfelder und Obstplantagen besaÃŸen. Es waren Bauern, die also einige Lasttiere, einen HÃ¼hnerstall und einen Kaninchenstall besaÃŸen. Wohlhabende Leute. Arpino hat ein kleines Restaurant. Die Kirche hat einen alten KÃ¼ster, der sehr sympathisch ist. GewiÃŸ muÃŸte ich fÃ¼r meine BedÃ¼rfnisse aufkommen, aber man machte mir Geschenke: Eier, Milch etc!.

Ich verbrachte dort glÃ¼ckliche Tage mit der kleinen Herde, deren zweiter Hirte ich war, und ich glaubte, Arpino wÃ¤re mein letzter Aufenthaltsort in dieser Welt. Jedoch, die Zukunft, welche die Vorsehung mir bereitete, nahte sich mit schnellen Schritten! Ein Jahr und ein paar Monate waren verflossen: WÃ¤hrend dieser Pause hatte ich viele Leute kennengelernt, und mein Pfarrhaus quoll von Geschenken Ã¼ber: eine ganz neue KÃ¼che, ein KÃ¼hlschrank, der die EinkÃ¤ufe kÃ¼hl hielt, die ich jede Woche in der Stadt erledigte, die auch Arpino hieÃŸ, eine halbe Stunde zu FuÃŸ, aber diese Entfernung verminderte sich auf einige Minuten, wenn meine Pfarrkinder mit dem Auto in die Stadt fuhren und mich einluden, mit ihnen zu fahren.

In dieser Stadt habe ich mit Ordensleuten und mit dem Erzpriester Freundschaft geschlossen, der mich einlud, die groÃŸen Feste zu leiten, besonders am Fest der Aufnahme der hl. Jungfrau in den Himmel, einem religiÃ¶sen Fest, dem ein reichhaltiges Festmahl folgte. Ich kehrte nach Hause zurÃ¼ck mit dem Honorar der Pontifikalmesse in der Tasche. Ich war ziemlich oft beim Bischof eingeladen. Jeden Sonntag riÃŸ man sich darum, mich zum Mittagessen einzuladen. Diese Freundschaften waren mir immer treu. Aber das Gewitter nÃ¤herte sich: an der Vigil von Weihnachten, gegen Mittag, als ich dabei war, die Krippe vorzubereiten, die erste Krippe in Arpino: Ich legte groÃŸen Wert darauf und hatte mehrere tausend Lire geopfert, um sie zu erwerben, denn es war eine einzigartige Attraktion fÃ¼r meine Kinder vom Katechismusunterricht. Diese Kinder machten groÃŸe Augen und standen mit offenem Mund um mich herum, als ich ihnen den kleinen Jesus, seine Mutter Maria, den hl. Josef und in einer Ecke die Karawane der hl. drei KÃ¶nige zeigte und sie, mit ihren FÃ¼ÃŸchen auf Zehen-spitzen aufgerichtet, den wunderbaren Stern bemerkten. Es war leicht, ihnen die unerschÃ¶pfliche Liebe Gottes verstÃ¤ndlich zu machen, der aus Liebe zu uns ein kleines Kind geworden ist. Es war nicht nÃ¶tig, ihnen die Existenz der Engel zu beweisen, die mit weit geÃ¶ffnetem Mund das "Gloria in excelsis" intonierten. Diese Bauernkinder kannten die Hirten, die ihren BrÃ¼dern Ã¤hnlich waren, die Schafe, die ihre kleinen Herden bildeten, den ganz weiÃŸhaarigen hl. Joseph, Ã¤hnlich unserem alten KÃ¼ster. Die Krippe, eine herrliche Erfindung von Franziskus von Assisi, ist ein lebendiger und kindgemÃ¤ÃŸer Katechismus. Mir tat mein kleines VermÃ¶gen nicht leid, das beim Kauf dieser schÃ¶nen Krippe draufgegangen war, als ein Priester zu mir kam, den ich einst in EcÃ´ne in der Schweiz kennen gelernt hatte. Er sagte mir geradeheraus: "Exzellenz, die hl. Jungfrau schickt mich, um Sie sofort mitten nach Spanien zu schicken, um ihr einen Dienst zu erweisen. Mein Auto steht fÃ¼r Sie an der TÃ¼r des Pfarrhauses bereit, und wir werden sofort abfahren, um an Weihnachten dort zu sein."

VerblÃ¼fft von dieser Einladung, sagte ich zu ihm: "Wenn es ein Dienst ist, den die hl. Jungfrau verlangt, bin ich bereit, Ihnen zum Ende der Welt zu folgen, aber ich muÃŸ dem Pfarrer wegen der Weihnachtsmesse Bescheid sagen und mein KÃ¶fferchen packen. Inzwischen, da es ja bald Mittag ist, gehen Sie ins Restaurant des Dorfes und schieben Sie sich etwas zwischen die ZÃ¤hne." Er ant-wortete mir: "Wir sind zu dritt im Auto und haben keinen Pfennig mehr in der Tasche, nicht mal um eine Tasse Kaffee zu bezahlen." Ich erwiderte ihm: "Gehen Sie alle drei dorthin, ich werde Ihr Mittagessen bezahlen." Ein Mittagessen, das mich 3.000 Lire gekostet hat.

Um nach Palmar de Troya zu gelangen, habe ich 50.000 Lire fÃ¼r Benzin und Essen ausgegeben. WÃ¤hrend sie aÃŸen und ich ein StÃ¼ck Brot knabberte, habe ich den KÃ¼ster gerufen und ihn gebeten, dem Pfarrer wegen der Weihnachtsmesse Bescheid zu sagen. Ich habe ihm gesagt, ich ginge sofort nach Frankreich wegen dringender Familienangelegenheiten und kÃ¤me in zwei Wochen sofort zurÃ¼ck...