EINSICHT quo vadis?
Verehrte Leser, seit einiger Zeit führen wir intern eine Debatte über die zukünftige Ausrichtung bzw. Route der EINSICHT. Ich möchte Sie an dieser Debatte beteiligen, weil ich Ihre Argumente in das überarbeitete Konzept übernehmen möchte. Im Wesentlichen geht es um die Frage, ob wir unseren streng theologischen Kurs wie bisher, d.h. seit Bestehen der EINSICHT, also über 50 Jahre beibehalten wollen oder ob wir den kulturellen Problemen, um deren Klärung wir uns schon in den letzten Jahren bemüht haben, mehr Raum einräumen. Wir haben uns diesen gesellschaftlich relevanten Themen deshalb geöffnet, weil wir argumentiert hatten, daß es wenig Sinn macht auf die spezifisch religiöse Situation einzugehen, wenn die politischen Programme auf die Vernichtung der geistigen Existenz der Bürger gerichtet sind. Das Ziel, eine „Welt ohne Gott“ zu schaffen, erkennt man auch daran, daß führende Kräfte der modernen Kirche bei der Umsetzung der Globalisierung, dem „deep state“, der neuen Welt, an führender Stelle unterstützen und die Ideen dieser Zerstörer ebenfalls umsetzen. Das hat zu dem grotesken Verhalten geführt, daß Personen, die z.B. der AfD nahe stehen oder deren Mitgliedern sind und die noch um die Umsetzung des Grund-Gesetzes bemüht sind, aus ihren Positionen in diesen kirchlichen Einrichtungen wegen der angeblichen Verfolgung „anti-christlicher Ziele“ entlassen wurden und werden.
Der Ortsvorsteher der AfD von Garmisch-Partenkirchen z. B. hat mir erzählt, als er als Protestant seinem zuständigen Pastor von seiner Mitgliedschaft in der AfD berichtete, er von diesem Pastor aus seiner Gemeinschaft ausgeschlossen wurde. Als er daraufhin den Versuch unternahm, von dem „katholischen“ Pfarrer in dessen Gemeinde aufgenommen zu werden mit dem Bekenntnis, AfDler zu sein, wurde er wiederum abgewiesen. Was dann entsteht, wenn bewußt geschürte Angst die Menschen ergreift, haben wir in der sog. Corona-Pandemie erlebt. In ihr gab es durch die staatlich verordnete Impfung plötzlich viele Todesfälle, verursacht durch diese mRNA-Impfung , oder – um es etwas vorsichtiger zu formulieren: Todesfälle, die mit dieser mRNA-Impfung in Verbindung gebracht werden.
In etwa diese Richtung würde die Debatte gehen, um den künftigen Kurs der EINSICHT abzustecken. Ich darf noch anfügen, daß sich in kirchlicher Hinsicht wenig bis nichts getan hat, weil die sog. katholischen, konservativen Kleriker es ablehnen, die Kirche als sichtbare Heilsinstitution wieder zu restituieren und/oder deren Wiederaufbau sukzessive voranzubringen. Doch unsere Aufgabe, sich neu entstandenen kirchlich-theologi-schen Fragen weiterhin zu öffnen, bleibt bestehen. Ich habe sogar vor, eine Plattform zu schaffen, auf der Probleme diskutiert werden können, zu denen bisher keine Patentlösung angeboten wurden.
Im Jahre 1995 habe ich einmal versucht, eine Bestandsaufnahme unseres sog. Kirchenkampfes zu machen. Wenn man von dem Aufruf aus dem Jahre 2000, den Fr. Krier, Herr Jerrenrup und ich verfaßt haben, einmal absieht, in der wir an die Declaratio von S.E. Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc von 1982 anschlossen, um die Debatte um die Restitution neu zu beleben, hat sich wenig getan. Die 2000-Erklärung hat zumindest dafür gesorgt, daß es offenkundig wurde, daß es den Klerikern nicht um die Erneuerung der Kirche ging, sondern nur um „Pastoral“ ... was immer das auch heißen soll. Und damit begann der Abstieg ins Sektierertum. Ein Kooperation der Kleriker fand nicht (mehr) statt. Jeder ist sein eigener „Papst“. Mehr an Institution als die Betreuung des eigenen Klientel bedarf es nicht. (N.b. die Bestandsaufnahme von 1995 werde ich überarbeitet noch einmal publizieren, um Ihnen, verehrte Leser, einen Maßstab an die Hand zu geben, mit dem Sie die heutige Situation beurteilen können. Trotzdem: die Hoffnung stirbt zuletzt. So gehe ich davon aus, daß die geistlichen Herren sich angesichts der geistigen Notlage aufraffen und sich auf die notwendigen Schritte zur Restitution der Kirche besinnen werden. Weiter würde ich mich freuen, wenn die kritisierten Personen die Mahnungen als Weckruf begreifen und untereinander kooperieren.
Um noch ein paar Worte über den Weg, den die Redaktion favorisiert, zu sagen: Wenn es über die kirchliche Situation wenig zu berichten gibt, werden wir die kulturellen Probleme ansprechen, um Ihnen auch Ratschläge zu geben, was Sie tun können, um sich bestimmten Entwicklungen im öffentlich-rechtlichen Bereich entgegen zu stellen. Es ist doch erstaunlich, daß keine konservativ-katholische Publikation die Eruptionen in Rom bemerkt hat, wo der modern-konservative Bischof Viganò dem Okkupanten des römischen Stuhls Häresie bescheinigt und die Schweizer Garde auffordert, Herrn Bergoglio festzusetzen. Bischof Viganò vertritt streckenweise die gleichen Positionen wie wir ... und das wird im konservativen Lager nicht einmal bemerkt.
Es gibt aber noch ein anderes Problem anzusprechen. Wenn Gott will, werde ich in diesem Jahr 82 Jahre alt. Deswegen sei die Frage erlaubt, wie lange ich die redaktionelle Arbeit noch weiterführen kann bzw. wie lange die EINSICHT noch erscheinen soll. Ich habe bisher keinen Nachfolger für die Redaktion und die geschäftlichen Verpflichtungen, denen sich bisher meine Frau angenommen hat, gefunden. Darum würde ich mich freuen, wenn sich jemand aus dem Leserkreis melden würde, der sich zutraut, diese komplexe, ehrenamtliche Arbeit zu übernehmen. Ich würde diese Person natürlich unterstützen und sie in die Verbindlichkeiten einführen , so lange ich noch bei Kräften bin.
Eberhard Heller
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