54. Jahrgang Nr. 6 / September 2024
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Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Die Passion Christi von Mel Gibson (Filmbesprechung)


Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Buchhinweise- Der römische Katechismus (Catechismus romanus)


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Werner Olles: Leben und Werk des heiligen Don Bosco


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Islam heißt Gottvertrauen


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Warum ich römisch-katholisch bin - Brief an einen muslimischen Freund


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Die Krise der Kirche ist hausgemacht


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 4 Monat Juni 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2004
Wider den Relativismus


Ausgabe Nr. 6 Monat Oktober 2005
Vom Elend der Postmoderne


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
Zur Theologie und Philosophie Joseph Ratzingers


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
Der Rosenkranz ist unser Maschinengewehr!


Ausgabe Nr. 11 Monat december 2005
A commentary on the present situation of the Church


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2006
Pro Familia agiert an hessischen Schulen


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2003
Häresie der Formlosigkeit. Die römische Liturgie und ihr Feind


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2003
Wer in der modernen Welt


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2003
Vom Kampf der Kulturen zum Krieg der Ideen


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2003
Von der Weigerung, erwachsen zu werden


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Zur derzeitigen Situation der Kirche


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Zum 50. Todestag von Hilaire Belloc


Ausgabe Nr. 7 Monat September 2003
Die Junge Freiheit, Besprechung


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Sobre la situación actual de la Iglesia (esp.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A propos de la situation actuelle de l’Eglise (fr.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A commentary on the present situation of the Church (engl.)


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2003
Kino - Filmbesprechungen: a) Passion und b) Luther


Ausgabe Nr. 10 Monat Dezember 2003
Bücherbesprechung: Udo Ulfkotte/Hans-Peter Raddatz


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Dalla „Lotta delle civiltà“ alla „Lotta delle idee“


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Eine gesellschaftliche Katastrophe


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Die göttliche Wahrheit erkennen


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Satanistische Tendenzen in der Rock-Musik


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Satanische Tendenzen in der Rock Musik


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Überlegungen zur Metaphysik des Krieges
 
Überlegungen zur Metaphysik des Krieges

von
Werner Olles

„Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien“ (Heraklit, 520 v.Chr.-460 v.Chr.). „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ (Carl von Clausewitz, 1780-1831, „Vom Kriege“ Bd.1)“Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“ (von Clausewitz, „Vom Kriege“ Bd.1.). Tatsächlich ist Clausewitz jedoch der Auffassung, daß der Krieg erst mit der Verteidigung des Angegriffenen beginnt, und daß es ohne sie nicht zu bewaffneten Kämpfen komme, die er für die Grundlage des Kriegsbegriffs hält. Das Ziel des Krieges sei es den Gegner durch militärische und nichtmilitärische Maßnahmen (Kriegslist, Diplomatie, Burgfrieden, Propaganda, Desinformation, Spionage, Sabotage etc.) wehrlos zu machen. So ist der Krieg nach dem Militärtheoretiker Clausewitz ob seiner Wandelbarkeit „ein wahres Chamäleon“, und vor allem, ist er so alt wie die Menschheit. Denn wie wir alle wissen, begann die Menschheitsgeschichte mit einem eiskaltem Brudermord Kains an Abel, setzte sich fort mit dem ruchlosen Kindermord von Bethlehem durch König Herodes und dem schrecklichsten Justizmord der Weltgeschichte an einem völlig Schuld- und Sündenlosen, nämlich unserem Herrn Jesus Christus.

Und wirft man einen Blick in das unverzichtbare „Schwarzbuch der Weltgeschichte. 5000 Jahre der Mensch als des Menschen Feind“(München 1973) von Hans Dollinger (1929-2022), so wimmelt es dort nur so von Vertreibungen, Verfolgungen, Massenausmordungen, Religionskriegen, Sezessionskriegen, Rassenkriegen, Bürgerkriegen – die in aller Regel die blutigsten und grausamsten sind - , Präventivkriegen, Angriffskriegen - die das Völkerrecht eigentlich verbietet, woran sich aber Großmachte noch nie gehalten haben -, bis hin zu Vernichtungskriegen, denen eine Diskriminierung des „gerechten Krieges“ (Augustinus, 354 n.Chr.-430 n.Chr.) vorausging, die den zu bekämpfenden und besiegenden Gegner – mit dem man ja auch wieder Frieden schließen kann -, zum Verbrecher und Menschenfeind erklärt, der entweder völlig zu vernichten oder vor ein „Internationales Tribunal“ zu stellen ist. Daher gilt auch bis heute das Urteil des Schweizer Historikers Jacob Burckhardt (1818-1897): „Alle politische Größe ist mit furchtbarsten Verbrechen erkauft worden. Der Friede ist nur eine Ausnahme bis zum nächsten Völkermorden“, die begangen wurden und werden im Namen von Königen, von Völkern, von Ethnien, im Namen der Freiheit, der Demokratie und Staatsraison oder gar der Religion. Wahr ist allerdings auch, daß nirgendwo so viel gelogen wird wie im Krieg („Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“, unbekannter Verfasser), und daß der „Kalte Krieg“, bei dem es um gegenseitige Abschreckung, Geheimdiplomatie, Spionage und Gegenspionage etc. geht) mitunter sehr schnell in einen „heiße Krieg“ umschlägt.

Gründe für einen Krieg lassen sich immer finden, man denke nur an den Fußballkrieg Mitte Juli 1969 zwischen Honduras und El Salvador, der 500 Stunden dauerte und über 2.000 Todesopfer forderte. Der kollektive Westen (USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Nato etc.) hat spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg mit tatkräftiger Unterstützung der UNO grundsätzlich die Diskriminierung des Krieges etabliert, zu der der „Völkerbund“ in dieser Form noch nicht bereit war. Der zu bekämpfende Feind ist seither immer ein „Schurkenstaat“, gegen den alle militärischen und nichtmilitärischen Mittel wie Sanktionen erlaubt sind, was selbstverständlich die Zivilbevölkerung einschließt (Kongo, Vietnam, Serbien, Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, Jemen etc.), daher führt man dort in der Regel auch keinen Krieg, sondern spricht lieber vom „robusten Mandat“, „friedenserhaltenden Maßnahmen“, einer „humanitären Intervention“ oder am besten gleich von einer „Friedensmission“. Im Irak kosteten allein die Sanktionen gegen Saddam Hussein hunderttausenden Kindern das Leben, da es nicht genügend Medikamente etc. mehr gab. Auf die Frage einer Journalistin an die dafür verantwortliche US-amerikanische Außenministerin Madelaine Albright, ob dies den Preis wert war, antwortete diese mit einer Kaltschnäuzigkeit ohnegleichen: „Ja, es war den Preis wert!“ Daß es nach dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler Samuel Huntington (1927-2008) dabei fast immer um einen „Krieg der Kulturen“ geht, bei dem der Westen - selbstverständlich ohne formelle und offizielle Kriegserklärung -, den angegriffenen Staaten seine spezielle Art von Demokratie, Aufklärung, säkularen und liberalistischen Lebensweisen und sogenannten „Werten“ aufzwingen will, an denen diese jedoch absolut nicht interessiert sind, wird von den Mainstreammedien und der Lückenpresse natürlich fein verschwiegen, genau wie der Fakt, daß die USA ganz nebenbei auch die irakischen Ölfelder im Auge hatten. Dabei müßte es im Prinzip um eine „Einhegung des Krieges“ (Carl Schmitt) gehen, doch das ist natürlich kein Thema, wie sollte man auch eine „Friedensmission“ einhegen?

Inzwischen folgt man in dieser Beziehung leider auch weiter östlich dem schlechten westlichen Vorbild, immerhin nennt Rußland den Ukraine-Krieg noch eine „militärische Sonder-Operation“. Das ist zwar ehrlicher, hat aber dennoch einen medizinischen Geruch an sich (OP), wobei dies sogar der Wahrheit entspricht, und Rußland in der Ukraine einen scharfen geopolitischen Schnitt zwischen dem westlichen Teil und dem russisch geprägten und russischsprachigen Osten des Landes und damit zwischen dem „Wertewesten“ und der russischen Erde setzen will, um der eigenen Sicherheit willen und um der Umzingelung durch hochbewaffnete Nato-Staaten zu entgehen. Eine Binsenwahrheit ist auch, daß jeder Krieg natürlich eine Vorgeschichte hat, wovon man im Westen überhaupt nichts wissen will, weil ja seit Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“ eingeläutet wurde. Daß dies ein großer Trugschluß war, wird die westliche „Zivilgesellschaft“ noch schmerzlich zu spüren bekommen. Wir sind gewissermaßen in unseren Naturzustand, der seit jeher alles andere als friedfertig ist, zurückgekehrt. Man müßte dazu nur das Johannes-Evangelium wieder einmal lesen, anstatt irgendwelchen politisch korrekten Unfug, und würde vielleicht verstehen, daß „der Mensch von Jugend auf dem Bösen zugeneigt ist!“ Und so werden wir uns wohl oder übel daran gewöhnen müssen, daß Krieg zum Leben gehört wie Kuchen essen oder Spazieren gehen.

Um das Rätsel des Krieges zu lösen bedarf es jedoch in assoziativer Weise auch anthropologische, psychologische und philosophische Überlegungen. Die Französische Revolution hatte gezeigt, welche Kräfte eine aufbegehrende Masse entwickelt und führte neben der von dem spanischen Politiker und Staatsphilosophem gefürchteten Juan Donoso Cortéz (1808-1853) Abschaffung der Monarchie und der „Diktatur des Dolches“, auch zu einem grauenvollen Völkermord an den royalistischen, katholischen Bauern in der Vendée und darüber hinaus überall in Europa zu Aufständen, Revolutionen und Gegenrevolutionen, und damit zu einer Form des Bürgerkriegs, die das Phänomen Krieg und Massenausmordung auf die Spitze trieb.

Einen metaphysischen Ausgangspunkt, wenn auch vielleicht nicht den wichtigsten, bildet dabei die Angst des Menschen vor dem eigenen Tod. Nur in der Masse kann er über ihn triumphieren, indem er andere überlebt oder tötet. Was übrig bleibt „ist mit unserer ganzen Blutschuld beladen, die als unsere tägliche, fortgesetzte, also nie unterbrochene Sünde zum Himmel schreit“ (Elias Canetti in „Masse und Macht“). Wenn der Mensch aber dem Menschen ein Wolf ist, wie es in Hobbes‘ „Leviathan“ völlig zu Recht heißt, so bedeutet das vor allem, daß er vom Jäger zum Gejagten werden kann. Diese Fähigkeit der Verwandlung – in den Erzählungen indigener Gesellschaften wimmelt es nur so von mythischen Verwandlern beziehungsweise Gestaltwandlern -, erinnert wiederum an Carl von Clausewitz Diktum vom Krieg als „wahrem Chamäleon“. Auf dem Schlachtfeld, wo Sieg, Tod und Überleben unmittelbar zusammenfallen, kann sich dies ebenso zu einem regelrechten Gefühl der Erhabenheit über den Tod und die Toten als auch zu einem genuinen Augenblick der Macht einerseits und der allmächtigen Verzweiflung und Ohnmacht andererseits steigern. Tatsächlich gehört jedoch das massenhafte Töten zur Trajektorie von Macht, Rausch und Gewalt, die eng miteinander verschwistert sind. Die Urgeschichte der menschlichen Spezies und die unheilvolle Geschichte des 20.Jahrhunderts, fallen hier also nicht nur metaphorisch zusammen. Es ist dies tatsächlich die endgültige Entthronung der Götzen des Politischen und der Stubengelehrten, die Erlösung vom wohltätigen „Joch der Vernunft und der Aufklärung, den innerweltlichen Erlösungsgemeinschaften und ihren Glücksverheißungen“ (Eberhard Straub), von den verblassenden irdischen Paradiesen glücklicher Berechenbarkeit. Reaktionäre, Monarchisten und politische Denker wie Juan Donoso Cortes, der preußische Historiker Leopold von Ranke (1795-1886) und der preußische Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke (1800-1891, „Der ewige Friede ist ein Traum und nicht einmal ein schöner. Ohne den Krieg würde die Welt in Fäulnis geraten und im Materialismus versinken. Der Krieg ist ein Element der von Gott eingesetzten Ordnung. Die edelsten Tugenden des Menschen entfalten sich daselbst…“) hofften auf die vornehmere Diktatur des Säbels, um der primitiven Diktatur des Dolches zu entgehen oder erwarteten einen Cäsarismus, um die Vergangenheit am Leben zu erhalten, weil man der Gegenwart und der Zukunft nichts schulde.

Wie der deutsche Militärhistoriker Carl von Clausewitz festhielt, ist der Krieg ein Chamäleon, sein Äußeres Erscheinungsbild ändert sich ständig, aber die Schlüsselfaktoren Tod, Sieg und Niederlage wandeln sich nie. Dem griechischen Philosophen und Sokrates-Schüler Platon (428 v.Chr.-348 v.Chr.) und dem römischen Politiker und Konsul Cicero (106 v.Chr.-43 v.Chr.) wird die „Theorie des gerechten Krieges“ zugeordnet, während der heilige Augustinus und Thomas von Aquin (1225-1274) sie als Kirchenlehrer in Einklang mit religiösen Geboten und hohen ethischen Ansprüchen brachten. So gilt ein Verteidigungskrieg als „gerecht“, obwohl er durchaus ungerecht geführt werden kann. Der Unterschied zwischen dem „Recht auf Krieg (jus ad bellum) und dem „Recht im Krieg“ (jus in bello) ist evident, er ist die eigentliche Hauptfrage in der gesamten Kriegsphilosophie und der Metaphysik des Krieges. Hinzu kommt das „Recht nach dem Krieg (jus post bellum), der den gerechten Frieden einschließt, die menschliche Behandlung und Freilassung von Kriegsgefangenen und eventuelle Wiedergutmachungen für erlittene Schäden und Zerstörungen.

Der kollektive Westen übersieht jedoch all diese ethischen und philosophischen Kriterien zugunsten juristischer Fragen, die jedoch die wesentlichen Merkmale der klassischen Kriegsführung darstellen, geflissentlich. So kann jedoch der Krieg niemals enden, sondern nur neue Formen kriegerischer Konflikte annehmen, vom Krieg der Ideen und Kampf der Kulturen bis zum globalen Krieg, wie die beiden Weltkriege, deren Grauen in kein ethisches System mehr paßte. „Der Krieg als inneres Erlebnis“ und das Zusammenfließen von Blut und Geist, wie ihn der nationalrevolutionäre Schriftsteller Ernst Jünger (1895-1998) in seinem Buch „In Stahlgewittern“ beschreibt, endet spätestens dann, wenn in den „Schinderhütten“ (Jünger) oder hinter der Front die Einsatzgruppen und Privatmilizen wüten, und das Seinsgefühl der Obdachlosigkeit, Selbstentfremdung und des Nihilismus sich auch bei den Kriegsbegeisterten Bahn bricht. Daher fragte sich der Mitbegründer der kulturmarxistischen Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie, der Philosoph Theodor W. Adorno (1903-1969) in „Minima Moralia“, wie man nach Auschwitz noch Lyrik schreiben könne, und Fjodor Dostojewski (1821-1881) bemerkte, daß die Vernunft ein Schurke sei, die den Menschen dazu bringe Konzentrationslager zu bauen, um seinesgleichen millionenfach zu töten, sobald er sich von bürgerlichen Daseins- und Zivilisiertheitsvorstellungen befreit habe.

Halten wir also fest, daß es Kriege geben wird, solange es Menschen, Ideologien und Ideen gibt. Carl Schmitt (1888-1985), Staatsrechtler und Philosoph, sah das Zeitalter des, „absoluten Feindes“ kommen, mit dem man nicht verhandeln kann, sondern der physisch und kulturell vernichtet werden muß. Die Regierungen des kollektiven Westens sind heute an diesem Punkt angekommen, sie sehen ihre Ideologie der „Freiheit“ und „Demokratie“ als absolut und nicht verhandelbar. Der eschatologische Charakter dieser Ideologie ist leicht zu durchschauen, und wie die an Platon geschulte russische Philosophin Darya Dugina, die vor über einem Jahr vom ukrainischen Geheimdienst ermordet wurde, in einem Interview erklärte ist „Europa das Schlachtfeld zweier Weltanschauungen, doch die Erfahrung von Krieg und Konflikt ist eine Gelegenheit für den Menschen das „Authentische“ zu sehen, eine Gelegenheit, zu seiner „heiligen“ Basis zu gelangen“ (www.ideeaziona.com). Das ist nun in der Tat gar nicht so weit entfernt von der romantischen Lebensphilosophie des deutschen Philologen und Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) und Ernst Jüngers „magischem Schwert“, jenem geistigen Schwert, das Tyrannen und Ungeheuer in Ohnmacht fallen läßt. Wenn die Welt also gerettet werden wird, dann nur durch den gemeinsamen Kampf von Dichtern, Kriegern und Betern.

Nach dem französischen Dichter Arthur Rimbaud (1854-1931) ist „der geistige Kampf so brutal wie die Schlacht zwischen Menschen; aber die Vision der Gerechtigkeit ist das Vergnügen Gottes allein“. Und so scheint der Bruch zwischen dem Dritten Rom und dem globalistischen Unipolarismus wohl unaufhaltsam. Der metaphysische Kampf ist dabei der Weg des Kriegers, der sich den Bedingungen der Zeit angepaßt hat. Darya Duginas Wahlspruch „Vita est militia super terram!“ („Das Leben ist Krieg auf Erden!“) bestätigt nichts anderes als die geistige Gewalt ihres Denkens, die den Krieg nicht ablehnte, sondern ihn für die europäische Kultur und das russische Volk führen wollte. Es war ihr Traum einer Bruderschaft der geistigen Menschen, einem Kolloquium streitbarer Geister und Philosophen, denen sie auf ihre Fragen ohne zu zögern antwortete: “Ich bin eine russische Christin, und ich bin weiß. Ich bin das russische Volk.“ Ebenso klar und deutlich war ihre Ermahnung zum Kampf gegen den globalen Imperialismus der USA und der Nato, die den ihr eigenen eschatologischen Optimismus noch einmal deutlich zum Ausdruck bringt: „Dieser Kampf gegen die postmoderne Welt gibt mir die Kraft zu leben. Ich weiß, daß ich gegen die Hegemonie des Bösen für die Wahrheit der ewigen Tradition kämpfe.“
Als multinationale Realität hat der Krieg eine geopolitische, strategische, ökonomische, soziale und kulturelle Dimension. Im Rußland-Ukraine-Konflikt bedeutet dies, daß es um das geht, was Carl Schmitt als „Großraum“ bezeichnet. „Großraum“ bedeutet in diesem speziellen Fall jedoch nicht die Vergrößerung des Staatsgebietes und die Hegemonie über andere Staaten und Völker, vielmehr geht es um Wiederherstellung der Manifestation des russischen Wesens in der Geschichte, traditionelle Werte, eine religiöse und metaphysische Dimension und die Überwindung der Moderne, des Liberalismus und der Dekadenz. Mit anderen Worten handelt es sich um Werte wie Glaube, Heimat und Frieden, ein katholisches und orthodoxes Konzept, denn wenn das Böse existiert gibt es keine andere Wahl als zu kämpfen, wie der heilige Thomas von Aquin, der große Philosoph des Katholizismus erklärt. So schreibt Augustinus im Buch Quest: „Kriege werden als gerecht bezeichnet, wenn sie Verletzungen rächen oder das zu Unrecht Geraubte zurückzugeben“ (II.C.40). Der Christ ist dann friedlich, wenn sein Kampf einem höheren und authentischen Ziel dient und er dieses wirklich ernsthaft anstrebt, genau das ist die Lehre des Thomismus.

Es wäre unredlich und verlogen über die Metaphysik des Krieges zu schreiben, ohne die dem Krieg gleichsam innewohnenden Kriegsverbrechen zumindest exemplarisch zu erwähnen. Tatsächlich gehören sie zum Krieg wie der Pinguin zur Eiswüste oder Landser zum Schützengraben. So kam es beispielsweise bei den Hunnen- und Mongolenstürmen im 5.Jahrhundert n. Chr. zu schauerlichen Terrormaßnahmen und gewaltigen Verwüstungen. Die hunnische und mongolische Reiterherde („Die goldene Horde“) unter König Attila unterwarfen Germanen, Byzantiner, Weströmer und Gallier und standen vor den Toren Roms und im Herzen Frankreichs. Erst auf den Katalaunischen Feldern bei Troyes gelang es König Theoderich und dem Römer Flavius Aetius („Magister Militia“) mit ihrem Heer die Hunnen zu schlagen und sie endgültig aus der Mitte Europas zu vertreiben.

Der erste Völkermord des an Genoziden reichen 20. Jahrhunderts fand während des ersten Weltkrieges statt, als die osmanischen Jungtürken ca. 1,5 Millionen armenische Christen bei grausamen Massakern, Todes- und Hungermärschen sozusagen unter den Augen der kaiserlichen deutschen Armee ermordeten. Ähnlich erging es zwischen 1914 und 1923 den orthodoxen und katholischen Griechen, die mit bis zu 400.000 Menschen dem Wüten der Türken zum Opfer fielen. Glücklicherweise gelang es vielen Griechen in das benachbarte Russische Reich zu fliehen, das ihnen Zuflucht und Sicherheit bot. Während des Spanischen Bürgerkrieges 1936 bis 1939 kam es zu einer halben Million Opfern durch Kriegshandlungen, aber zu über 86.000 Toten durch terroristische Handlungen der linksradikalen Milizen aus Kommunisten, Sozialisten, Anarchisten und Trotzkisten, die die links-sozialistische Regierung unterstützten, während die monarchistischen, carlistischen und falangistischen Milizen für etwa 40.000 Opfer verantwortlich waren. „Internationale Brigaden“ gab es indes nicht nur auf der Seite der Linken, auch die Putschisten unter General Franco konnten auf Freiwillige aus Irland („Blue Shirts“), England („Black Shirts“) und italienische Squadristen zählen.  

Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Flächenbombardements der Angloamerikaner auf nichtmilitärische Ziele in deutschen Städten wie Dresden, Hamburg und Pforzheim, wobei allein im von Flüchtlingen aus dem Osten des Reiches überbevölkerten Dresden nach inoffiziellen Angaben ca. 300.000 Menschen starben, davon viele durch gezielte Tieffliegerangriffe. Die offizielle Schätzung der Opfer des Bombenterrors, der zahlreiche renommierte Historiker jedoch widersprechen, beträgt dagegen „nur“ 25.000 Tote. Ein Kriegsverbrechen, für das sich bis heute kein Internationaler Gerichtshof für Menschenrechte interessiert. Dazu zählen auch die Massenvertreibungen aus den deutschen Ostgebieten vor allem durch Tschechen und Polen, bei denen mindestens zwei Millionen volksdeutsche Flüchtlinge auf den wochenlangen Trecks durch willkürliche Erschießungen, Vergewaltigungen, Hunger und Krankheiten ums Leben kamen.

Die Siegermächte waren nicht mit dem Ziel nach Deutschland gekommen, um es von den Nationalsozialisten und deren Schreckensherrschaft zu befreien, sondern um es zu besetzen, siehe die US-Direktive JCS-1067 vom April 1945: „Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat und zur Verwirklichung alliierter Ziele!“ Die Zustände in den sowjetischen Gulags, aber auch auf den Rheinwiesenlagern, wo hunderttausende Kriegsgefangene litten, an Hunger und Ruhr verendeten oder von den US-Wachmannschaften willkürlich erschossen wurden, sprechen Bände. Wobei die USA ohne jede Not in den WK II eingriffen, da sie selbst nicht angegriffen wurden.

Selbst der Angriff auf Pearl Harbor war dem US-Militärgeheimdienst durch das Abfangen japanischer Funksprüche bereits vorher bekannt, genau wie zwei Jahrzehnte später der angebliche vietnamesische Angriff auf die Bucht von Tonkin, während im zweiten Irakkrieg die nie gefundenen irakischen Chemiewaffen und die „Brutkastenlüge“ in Kuwait glasklare „Fakes“ waren. Im Falle der UdSSR nahm der Krieg vor allem hinter der Front jedoch Züge eines Vernichtungskrieges samt zahlreichen Kriegsverbrechen („Kommissarsbefehl“) an, während Stalin im Gegensatz zu den Alliierten nach Kriegsende eine Erklärung abgab, die heute allzu leicht vergessen wird: „Die Hitler kommen und gehen. Das deutsche Volk, der deutsche Staat aber bleiben bestehen!“  Dennoch sehen wir, daß Kriegsverbrechen zum Krieg gehören, wie das Delirium zum chronischen Alkoholiker.

Im August 1945 befahl US-Präsident Harry S. Truman über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki Atombomben abzuwerfen, nachdem im Pazifik-Krieg über 130.000 US-Soldaten gefallen waren, und die Japaner nicht kapitulieren wollten. Als Ergebnis der Atombombenabwürfe starben über 300.000 Menschen sofort und an den Folgeschäden. 1965/66 kam es in Indonesien unter Präsident Suharto zur Ausmordung von einer Million Mitgliedern der Kommunistischen Partei, regierungskritischen Studenten und zehn Jahre später im annektierten Ost-Timor und West-Guinea zu Massakern an den einheimischen Papuas. Wie zuvor in Indonesien setzten sich die Todeskommandos primär aus islamischen Banden zusammen, die mit Äxten und Macheten ihr blutiges Geschäft betrieben.

Mitte bis Ende der 1970er Jahre ermordeten auf den „Killing Fields“ in Kambodscha unter der Herrschaft des Maoisten Pol Pot die Milizen der Roten Khmer zwei Millionen Kambodschaner bei einer Gesamtbevölkerung von acht Millionen durch Hinrichtung, Zwangsarbeit und Hunger mit Unterstützung Chinas und Nordkoreas. Erst der Einmarsch der vietnamesischen Armee unter der Führung des legendären Generals Giap, die bereits die französische Kolonialmacht und anschließend den US-Imperia-lismus besiegt hatte, machte dem Völkermord ein Ende und stürzte das Terrorregime Pol Pots, der noch versuchte, die Nato in den Krieg gegen Vietnam hineinzuziehen. Während die USA und China auch nach dessen schmählichen Ende politisch weiterhin in den Vereinten Nationen treu zu Pol Pots Marionetten-Regime standen, konnten die vietnamesischen Befreier, die bereits erfolgreich den Napalm-Bombardements, den Stahlgewittern über Hanoi und der Entlaubung ihrer Dschungelwälder durch kriegsvölkerrechtliche unerlaubte Gifteinsätze der US-Luftwaffe getrotzt hatten, auf die Unterstützung der Sowjetunion zählen.
Die Geschichte der USA und der von ihr installierten und kontrollierten NATO ist hingegen eine einzige Abfolge von Kriegen von 1949 bis zum heutigen Krieg in der Ukraine, unterstützt von Staatslügen, Desinformationen und Kriegsverbrechen ungeheuren Ausmaßes. Nach dem Verschwinden der Sowjetunion hat die Kriegsorganisation Nato jede Berechtigung verloren, sie ist „obsolet“, wie Trump, der einzige US-Präsident, der keinen Krieg führte, völlig zu Recht erklärte. Vor seinem Tod sagte der sozialistische französische Staatspräsident Francois Mitterand (1916-1996):
„Frankreich weiß es nicht, aber wir befinden uns im Krieg mit den USA. Ein ständiger Krieg, ein Wirtschaftskrieg, ein Krieg ohne Tod, wie es scheint. Die US-Amerikaner sind sehr hart, sie sind gefräßig, sie wollen die ungeteilte Macht über die Welt.
Es ist ein unbekannter Krieg, ein permanenter Krieg, und doch ein Krieg auf Leben und Tod.“

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Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten...

Verein Deutsche Sprache e. V. -
Infobrief vom Montag, 21. August 2023 - Kein Gen-dern in Sachsen-Anhalts Schulen. Nach Sachsen und Schleswig-Holstein untersagt jetzt auch Sachsen-Anhalts Bildungsministerium an Schulen das Gendern mit Sonderzeichen. Die Entscheidung bezieht sich sowohl auf den Unterricht, als auch auf den offiziellen Schriftverkehr der Schulen. Das Ministerium von Eva Feußner (CDU) begründet die Entscheidung mit dem jüngsten Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung: Dieser hatte im Juli klargestellt, „dass die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zur Kennzeichnung verschiedener Geschlechtsidentitäten weiterhin nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehört und folglich den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks nicht entspricht.“ Bei der Bewertung von Schülertexten, in denen trotzdem Gender-Grammatik verwendet wird, lässt das Ministerium aber Augenmaß zu. Es komme auf die Gesamtschau der Schülerleistung an, so ein Ministeriumssprecher: Eine Kennzeichnung im Rahmen einer Korrektur sei empfohlen, eine Ahndung aber ein „Abwägungsergebnis“. Mit Blick auf diese Entscheidung hat Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Die Linke) klargestellt, dass er in Thüringen keine Vorgaben machen will: „Jugendliche, mit denen ich rede, nutzen die Gendersprache. Warum soll ich denen das jetzt verbieten?“, sagte Holter der dpa, „es wird kein Gender-Verbot geben. Es darf aber auch niemand dafür bestraft werden, dass er gendert oder dass er nicht gendert.“ (mz.de (Bezahlschranke), presseportal.de, mz.de)

5G-Masten - Weil einige Mädchen durch die Abstrahlung der 5G-Masten getötet wurden, läßt Putin nun diese 5G-Masten wieder abbauen. Bei uns wird die Gefahr, die von diesen 5G-Masten ausgehen, nicht ernst genommen oder/und einfach geleugnet.

Der deutsche Geschäftsmann
und politische Aktivist Kim Dotcom: "Amerikanische Strategen planten mit Hilfe eines Marionettenkrieges in der Ukraine „Russland aus dem Gleichgewicht zu bringen“. Stattdessen haben sie die ganze Welt aus dem Gleichgewicht gebracht: Die EU steckt in der Rezession, die Ukraine ist zerstört, die NATO ist zahnlos, der Nahe Osten brennt und eine multipolare Welt steht auf gegen ein bankrottes Lügenimperium, das auf das Drucken von Geld angewiesen ist." (Russländer & Frien-des vom 12.10.23)
 
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