Auf der Suche nach der verlorenen Einheit
Aufruf von P. Courtney Edward Krier, Werner Olles und Eberhard Heller
Als S.E. Erzbischof Ngô-dinh-Thuc seine Declaratio über die Vakanz des Römischen Stuhles am 25. Februar 1982 unterzeichnete und sie am 21. März 1982 in St. Michel, Baaderstraße / München öffentlich verkündete, sprach er in dieser Erklärung auch davon, daß er alles tun wolle, um die Krise der Kirche zu beenden. Leider kam er dazu nicht mehr: er starb am 22.12.1984.
Die Erklärung von Fr. Courtney Edward Krier, Herrn Christian Jerrentrup und Herrn Dr. Eberhard Heller aus dem Jahr 2000 (vgl. EINSICHT Nr. 3 vom August 2000) wollte an die Declaratio von Erzbischof Ngô-dinh-Thuc anknüpfen und die Möglichkeiten aufzeigen, wie und durch welche Maßnahmen die Kirche, die ihre Sichtbarkeit und ihre Einheit verloren hatte, als Heilsinstitution wieder aufgebaut werden könnte.
Um dieses Vorhaben zu erörtern und um für die Zustimmung dafür zu werben, reiste Eberhard Heller in Begleitung seines Sohnes Bernhard und Herrn Dr. Klominsky im Frühjahr 2000 nach Mexiko, um dort der größten kirchlichen Gruppierung diese Pläne vorzustellen und mit ihr darüber zu diskutieren. Die neue Erklärung fand überraschenderweise die volle Zustimmung aller Mitglieder der von Bischof Davila geführten Union Trento. Doch als es darum ging, Ansätze für eine Umsetzung dieses in einzelne Programmschritte gegliederten Planes zu formulieren, winkten die Mexikaner ab. Sie könnten sich an der Umsetzung der Idee einer Restitution der Kirche nicht beteiligen und müßten sich auf pastorale Aufgaben beschränken aus Rücksicht auf den amerikanischen Bischof Marc Pivarunas, der bestimmte Punkte der Erklärung (Papstwahl) ablehnte. Damit fiel die größte Gruppe des katholischen Widerstandes für die Umsetzung dieses Restitutionsplanes aus und die Erklärung verschwand zunächst in der Versenkung, weil sich auch sonst wenige Priester und Laien für ihre Durchführung begeistern konnten.
In der Zwischenzeit, d.h. in der Zeit von 2000 bis heute, d.i. im Jahr 2023 ist hinsichtlich einer Restitution der Kirche nichts geschehen. Vielmehr gleiten diese Gruppen, die noch beanspruchen, den Glauben der Kirche zu vertreten und Teile dieser römischen Kirche zu sein, immer tiefer ins Sektierertum ab, weil sie die Begründung und die Bedingung für die legitime Qualifizierung als katholischer Priester oder Gläubiger nicht erfüllen. Diese bestünde darin – wie in der Erklärung von 2000 aufgezeigt -, daß Kleriker und Laien ihr primäres Interesse nicht auf die pastorale Betreuung richten, sondern auf den Willen und die Anstrengungen zur Rückgewinnung der verlorenen Einheit als Voraussetzung weiterer Schritte zur Wiederherstellung der Kirche.
Um dieses Abgleiten ins Sektierertums einmal zu illustrieren, braucht man sich nur die allgemeine Praxis der Priester im sog. Widerstand anzuschauen. Einmal widerstehen sie ihrem eigentlichen Auftrag als Seelsorger. Diese Priester gehen mit ihrem Meßkoffer von Haus zu Haus, von Ort zu Ort, um bei verschiedenen Personen „die alte Messe“ zu lesen... und mehr nicht. Sie bieten die Zelebration der Messe an wie ein Hausierer seine Ware und befriedigen so gerade einmal die sakramentale Versorgungsmentalität dieser Personen. Die Aktivitäten dieser Kleriker beschränken sich auf dieses Tun, ohne diese Gläubigen zu unterrichten. D.h. die Basis dieser Meßzelebration auf dem Hintergrund des allumfassenden katholischen Glaubens mit seiner Eucharistielehre wird ausgeblendet oder schlicht ignoriert. Die Priester begnügen sich damit, dem Verlangen der Gläubigen nach Spendung der Sakramente nachzukommen und es zu befriedigen. Sie haben sich damit als bloße Sakramentenspender degradiert, nehmen ihre Aufgabe als verantwortliche Seelsorger nicht wahr und gehen außerdem am Leben der Gläubigen vorbei, die mit ihren Sorgen alleine gelassen werden.
In einem Beitrag „Nur die alte Messe“ vom Januar 1987, also bereits vor 36 Jahren, hat Heller diese sakramentale Kurzsichtigkeit kritisiert. Die Zergliederung in mehr und mehr Gruppen und Grüppchen nimmt ihren Lauf mit der immer größer werdenden Gefahr, nicht nur die Einheit in der kirchlichen Struktur zu verlieren, sondern auch die im Glauben. Die Debatten über theologische Probleme, wie sie zu Anfang unseres Kirchkampfes noch geführt wurden, entfallen mit dem Ergebnis, daß die Sprachlosigkeit immer größer wird oder daß es im schwindenden theologischen Wissen mündet, wie diese Krise in der Zerrüttung zu meistern ist, oder daß sie einfach untergehen.
Um diesen Zustand eines eingeschränkten geistlichen und kirchlichen Lebens zu beenden, dessen Einseitigkeit vielen inzwischen auch immer bewußter wird, weisen die Unterzeichner dieses Aufrufes noch einmal auf die Erklärung von 2000 hin und bitten Sie, verehrte Leser, diese nicht wieder scheitern zu lassen, sondern sie endlich umzusetzen. In der Hoffnung, daß besonders bei den Klerikern in der Zwischenzeit angesichts des sich abzeichnenden Desasters ein Umdenken statt gefunden hat, bitten wir sie ganz herzlich, zumindest bei der Umsetzung des ersten Schrittes zur Restitution mitzuwirken, der darin bestehen würde, daß die bereits existierenden kleinen Gruppen und Gruppierungen sich zu wirklichen Glaubensgemeinschaften zusammenfassen. Wir sollten uns dabei beeilen, denn es ist schon 5 nach 12. Und nur, wenn wir den Hl. Geist bitten, unser Vorhaben zu unterstützen, haben wir noch Hoffnung, daß Er uns Seine Hilfe gewährt.
Wir bitten um ein entschiedenes Eintreten für diesen Plan zur Wiedergewinnung der Einheit und um ein klares Bekenntnis, dieser Einheit im Sinne des Glaubens und der Kirche angehören zu wollen. Es soll uns nicht so gehen wie der Gemeinde von Laodizea, der der Engel schreibt: „Du bist weder kalt noch heiß. Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau, und deshalb werde ich dich ausspucken.“ (Offenbarung 3:15 f.)
Wenn Sie, verehrter Leser, sich an dieser Aufgabe beteiligen wollen, d.h. an der Umsetzung dieses Basisplanes, der die Voraussetzung für die Realisation weiterer Schritte ist bis hin zur Erreichung der vollen Einheit, wenden Sie sich bitte an einen der Unterzeichner:
Pater Courtney Edward Krier, E-Mail: in_his_service@att.net Werner Olles, E-Mail: ditze.olles@arcor.de Eberhard Heller, E-Mail: foto-heller@gmx.de
Dieser Aufruf erscheint auch in allen Weltsprachen als Sonderdruck. Bitte bestellen Sie ihn in beliebiger Anzahl. Verteilen Sie ihn an alle, von denen Sie annehmen, daß diese Personen unser Hauptanliegen der Restitution der Kirche teilen. In der Zwischenzeit ist es unter der Ägide von Bergoglio/Franziskus vielen Gläubigen klar(er) geworden, daß diese Person den Stuhl Petri okkupiert. Diese Gläubigen suchen geistigen Halt. Helfen Sie ihnen, wieder ein Licht des wahren Glaubens zu finden. Wenn diese Aufgabe der Vereinigung der Gemeinden durchgeführt sein sollte, könnte man einen weiteren Schritt zur Zusammenführung machen: ein Konzept zur Betreuung der Gläubigen zu entwickeln. |