55. Jahrgang Nr. 4 / August 2025
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1. Die Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils
2. Wie steht es um die römisch-katholische Kirche aktuell
3. Das Böse ist jetzt die dominierende Macht
4. Antisemitismus?
5. Anmerkungen zur Geschichte des Staates Israel
6. Ich stehe vor der Tür und klopfe an
7. Die metapolitische Illusion
8. Israel und Deutschland
9. Die Zukunft holt uns ein
10. Julius Evolas
11. Abtreibung – ein profitables Business mit der Not
12. Menschenwürde und Schutz der Ungeborenen
13. Anton Holzer: Vatikanum II.
14. Gerd-Klaus Kaltenbrunner: Abendland.
15. Ikonen
16. Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten...
17. Mitteilungen der Redaktion
Psalm für einen Sonnenstrahl
 
Psalm für einen Sonnenstrahl

von
Gloria Riestra De Wolff
übersetzt von Alberto Ciria
    
Wer ist es, der mir jeden Morgen über meinen Tisch dieses persönliche, kleine Licht ausbreitet und dabei mein Glas zudem mit allen Diamanten der Welt füllt? ...

Wer ist es, der mir als lichtdurchfluteten „Guten Morgen“-Gruß  diesen kleinen blonden Boten schickt, mit einem zu Tagesanbruch überladenen Bündel von Wolkenschleiern?...

Wer lächelt mich als Unbekannter an, der meine Hände durch dieses Gold umschlingt, das hinabsteigt, um sich in ihnen zu ergießen, wenn ich sie zusammenfalte, um meinen Psalm aufzusagen: „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen“?...

Meine Freude, ich begrüße dich!... Ich erkenne dich anhand dieses Sonnenstrahles, den du mir alltäglich schickst...!

Wie ein goldener Schlüssel für meinen neuen Tag, wie ein Guss der Springbrunnen des Lichtes aus den Himmeln, wie eine Zärtlichkeit Deiner auf meiner Stirn, mit unsichtbaren und lauen Fingern;
Wie ein Chor kleiner Engelchen, die durch mein Fenster hinabsteigen,
so ist dein Sonnenstrahl, täglich, für mich...

Hinter ihm breitet sich vor mir deine, von all den Gaben strotzende Hand aus;
die Liebe, der Schmerz, die Herrlichkeit für heute....

Ich neige mich und küsse dich, auf meinem Tisch auslaufend, hinter diesem leuchtenden Schleier...

Mit dem anfänglichen Freudenruf, diese erste kleine und große Gabe so tiefgründig genießen zu können...

Während in der Ferne soeben alle Konzerte des Waldes erwacht sind und Du dich, wie um mich zu besuchen beeilst, um die quengeligen Vögel zu erfreuen...

Küss mich!... Küss mich jeden Tag mit diesem Kuss Deines Mundes,
welcher dein alltäglicher Sonnenstrahlstrahl, meine Freude, für mich ist!

aus: Gloria Riestra, Poetische Anthologie (Literarisches Jubiläum 1945-1995), (S. 45)
 
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