Psalm über die Forderung nach Liebe
von Gloria Riestra De Wolff übersetzt von Alberto Ciria
Ich will nicht mehr nur zur Hälfte, berauscht von Tropfen deines Kelches, gehen...
Ich kann nicht mehr.
Ich halte es nicht aus, deine ausgestreckten Hände zu sehen, die mich nur aus der Ferne aufrufen zur Umarmung;
noch deine höchsten Gipfel, die sich mit einem sehnsuchtsvollen Zittern in den tiefen Gewässern meiner Seele spiegeln.
Noch deine Augen, die mich in der Nacht erblicken, sie erscheinen und verschwinden wieder.
Wenn du dich mir geben willst, gib dich mir ganz...
Ich wiederstehe nicht mehr, weder der Suche, noch dem Warten. Dein Hauch hat mich vor Liebe krank gemacht.
Ich komme nicht nur für die Spiegel des Himmels, sondern für den Himmel, ganz.
Auch nicht für den köstliche Gasthof auf dem Weg, sondern für den Besitzer des letzten Hauses, den ich am Ende sichte...
Ich will nichts mehr; Seit Beginn an bin ich an dem Punkt des Weges, der nichts bedeutet, außer allein Dich zu lieben...
Ich gebe keine Almosen, Vater, sondern Deine Herrlichkeit ganz.
Wenn jeden Tag Perlen in ihrer strotzenden Fülle über die Welt regnen, mich jeder dieser Tropfen verwundet...
Du hast mich selbst zu einer großen Wunde deiner Sehnsucht gemacht, dein Seufzen, das strebend danach greift, erneut betrachtet zu werden!
Ermüde dich und mich nicht weiter! ...
Gib dich mir endlich, Liebe, ganz! ...
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aus: Gloria Riestra, Poetische Anthologie (Literarisches Jubiläum 1945-1995), (S. 25)
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