Ostern
von Fr. Courtney Edward Krier
Übersetzung: Elisabeth Meurer
„Wenn du mit Christus auferstanden bist, suche das, was oben ist“ (Kol. III, 1)
Geliebte in Christus,
wenn wir noch einmal über die Erlösung der Menschheit nachdenken, indem wir in der Karwoche die Mysterien von Leiden, Tod und Auferstehung unseres göttlichen Erlösers feiern, müssen wir auch über unsere eigene Erlösung durch die rettenden Wasser der Taufe nachdenken. Dies wird umfassend verwirklicht in der Liturgie der Karwoche. In diese Welt geboren als Kind des Zorns, mussten wir wiedergeboren werden aus Wasser und dem Geist. Wir sind, wie St. Paulus in der während der Ostervigil gelesenen Epistel sagt, gestorben, so dass wir mit Christus „als neuer Mensch“ auferstehen konnten. Aber wenn wir mit Christus auferstanden sind, müssen wir an das denken, was oben ist, nicht an das, was auf Erden ist.
St. Johannes sagt uns in seiner ersten Epistel, dass, alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und die Hoffart des Lebens (1 Joh. II, 16) und daher, wenn jemand die Welt liebt, die Liebe des Vaters nicht in ihm ist. Wenn wir verstehen, was wir nicht suchen sollen: Wozu sollen wir uns dann neigen, was oben ist? Es ist der Wille des Vaters. Er hat uns erwählt, … dass wir heilig und unbefleckt in Seinen Augen sein sollen (Eph. I, 4). Denn das ist der Wille Gottes: eure Heiligung (1 Thess. IV, 3).
Dennoch: Wir könnten uns fragen: Was ist Heiligkeit? Erlauben Sie mir, die Definition eines Meisters des geistlichen Lebens, Abt Columba Marmion, zu verwenden:
(Als) Geschöpfe besteht unsere Heiligkeit nur in einer Teilhabe an Gottes Heiligkeit. Um zu verstehen, was es ist, müssen wir dann betrachten, was Heiligkeit in Gott ist. Er allein ist seinem Wesen nach heilig, oder vielmehr: Er ist die Heiligkeit selbst… Nun, worin besteht Heiligkeit in Gott? Dass Gott durch einen unabänderlichen und stets gegenwärtigen Akt Seines Willens an dem unendlich Guten festhält, das Er selbst ist, um Sich ganz all dem gleichförmig zu machen, was dieses unendlich Gute ist. Gott kennt Sich vollkommen. Seine All-Weisheit zeigt Ihm Sein eigenes Wesen als die höchste Norm alles Handelns. Gott kann nichts wollen, tun oder gutheißen, was nicht von Seiner höchsten Weisheit beherrscht wird, gemäß dieser ultimativen Norm alles Guten, die das Göttliche Wesen ist (Christus, das Leben der Seele, Kap. 1). Daher „kümmern wir uns um das, was oben ist“, indem wir immer das absolut Gute suchen. Aber das erfasst auch die absolute Wahrheit; beides ist ja ein und dasselbe.
Manchmal mögen wir uns fragen: Warum hat Gott mich erwählt, Seine Wahrheit und Güte zu sehen, und nicht vielleicht jemand Begabteren? Wir müssen daran denken, dass die Wahrheit Sich allen offenbart; aber nur diejenigen, die willens sind, ihr zu folgen, erkennen die ewige und absolute Wahrheit. Dies wird praktisch zur Sprache gebracht im Evangelium des heiligen Johannes, das am Karfreitag gelesen wird, wo das Gespräch zwischen unserem göttlichen Erlöser und Pontius Pilatus aufgezeichnet ist. Unser Herr wurde gewisser Verbrechen angeklagt, und es war das Amt des Pontius Pilatus, nach der Wahrheit der Anklagen zu forschen. Unser Herr erklärte Seine Unschuld vor Pilatus. Pilatus fragte nach der Wahrheit, und unser Herr antwortete, dass Er auf die Erde gesandt war, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben. Diese Wahrheit wurde Pilatus geoffenbart, aber Pilatus weigerte sich anzuerkennen, dass er sie erhalten hatte – wegen seines offensichtlichen Stolzes: Was ist Wahrheit? Sein Leben war kein Leben der Wahrheit, sondern des Ehrgeizes. Pontius Pilatus erkannte die Unschuld unseres Herrn, aber er machte sich selbst blind für die Wahrheit aus Furcht, seine Stellung im Römischen Reich zu verlieren. Das Ergebnis: Pilatus verurteilte die Wahrheit zum Tode. Es ist das gleiche Szenario bei allen, die Christus ablehnen. Wieder sind es, wie der heilige Johannes in seiner Epistel schreibt, der Stolz des Lebens, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen, die einen daran hindern, die Wahrheit sehen zu wollen. Aber wie Christus, der will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, uns sagt: Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
Daher haben wir auf die Welt vor unserer Taufe verzichtet und uns entschieden, unserem auferstandenen Erlöser zu folgen. Dennoch: Diese „Nachfolge Christi“ führt einen durch die bescheidenen Straßen Bethlehems und Nazareths; man befindet sich im heidnischen Ägypten und auf der Reise durch Samaria. Aber wo wir uns auch befinden, wir müssen immer „auf das schauen, was oben ist“, indem wir Wahrheit und Güte bezeugen, nicht in die Welt abgleiten, auch wenn „Nachfolge Christi“ uns durch die Straßen Jerusalems und auf den Kalvarienberg führen würde.
Jesus Christus feiern, alle unsere Versprechen erneuern, die wir bei der Taufe gegeben haben, so dass wir erneuert werden in unseren Bemühungen des „Wandelns in der Neuheit des Lebens“ (Liturgie der Ostervigil), so dass, wenn Christus, unser Leben, erscheint, auch wir mit Ihm in Herrlichkeit erscheinen (vgl. Kol. III, 4).
Ich wünsche Ihnen segensreiche Ostern und rufe Gottes Segen auf alle herab. In Seinem Dienst
Fr. Courtney Edward Krier
*** Easter
by Father Courtney Edward Krier
„If you have risen with Christ, seek the things that are above“ [Col. iii.l] Dearly beloved in Christ, As we once more reflect upon the Redemption of mankind by celebrating the mysteries of our Divinc Savlors Passion, Death arid Resurrection during Holy Week, we must also reflect upon our own redemption by the saving waters of Baptism. This is amply realized in the Iiturgy of Holy Week. Born into this world a child of wrath, we needed to be born again of water and the Spirit. We have, as Saint Paul says in the Epistle read during the Easter Vigil, died, so we could rise with Christ "a new man". But if we have risen with Christ, we are to mind the things that are aboue, not the things that are on earth. Saint John teils us in his first Epistle all that is in the world is the lust of the flesh, the lust of the eyes, and the pride of fife [1 John ii. 16] and, therefore, if anyone loues the world, the loue of the Father is not in him. Understanding what we are not to seek, what then, must we tend to that is above? It is the will of the Father. He chose us. .. that we should be holy and unspotted in His sight [Eph. i. 4]. Forthisisthe willofGod, yoursanctification [1 Thess. iv. 3]. Yet, we might ask ourselves, what is holiness? Permit me to use the definition of a master of the spirituallife, Abbot Columba Marmion: [As] creatures, our holiness only consists in a participation in Gods holiness; to understand what it is, we must thcn consider what sanctity is in God. He alone is holy by essence, or rather, He is holiness itself .... Now in what does holiness in God consist? .. [Tjhat God adheres, by an immutable and always present act of His will, to the infinite Good which is Himself, in order to conform Hirnself entirely to all that this infinite Good is. God knows Himself perfectly. His AlI-Wisdom shows Hirn His own essence as the supreme norrn of all activity. God cannot will, do, or approve anything which is not ruled by His supreme wisdom, according to this ultimate norm of all good, which is the Divine essence. (Christ the Ufe of the Soul, Chap. 1). Therefore, we "mind the things that are above" by seeking always the Absolute Goodness; but that also cncompasses the Absolute Truth; both being one and the same. Sometimes we may ask ourselves, why is it that God has chosen me to see His truth and goodness, and not, perhaps, someone more gifted? We must remember that Truth reveals itself to all, but only those who will to follow it, recognize the Bemal and Absolute Truth. This is practically brought forth in the Gospel of Saint John read on Good Friday, where the conversation between Our Divine Savior and Pontius Pilate is recorded. Our Lord was accuscd of certain crimes and it was the office of Pontius Pilate to inquire into the truth of the charges. Our Lord proclaimed His innocence before Pilate. Pilate asked for truth, and Our Lord replied that He was sent on Earth to give testimony of the Truth. This Truth was revealed to Pilate, but Pilate refused to acknowlcdqe receiving it because of his apparcnt pride: What is truih? His life was not a life 01 truth, but or:e of arnbition. Pontius Pilate knew our Lords innoccnce, but he blinded himself to the truih by fear of losing his position in the Roman Empire. As a result, Pilate condemned Truth to death. It is the same scenario for all who reject Christ. Again, it is, as Saint John writes in his Epistle, the pride of life, the lust of the flesh or the lust of the eyes that prevents one from wanting to see the Truth; but, as Christ, Who wills that all men come to the knowledge of the Truth, teils us, Everyone who is of the truth hears my voice.
Thus, we have renounced the world before we were Baptized, and chosen to follow our Risen Savior. Yet, this "following of Christ" leads one through the humble streets of Bethlehem and Nazareth; one finds oneself in pagan Egypt and crossing Samaria. But wherever we find ourselves, we must always be "minding the things that are above" by witnessing to Truth and Goodness, not digressing into the world, even when "following Christ" would lead us through the streets of Jerusalem and up the hill of Calvary.
In conclusion, therefore, as we celebrate the Resurrection of our Divine Lord Jesus Christ, let us all renew our promises we made at Baptism so that we may be renewed in our efforts of "walking in newness of life" [Easter Vigil Liturgy] in order that [w]hen Christ our fife shall appear, we too will appear with Htm in glo,,:,. [cf. Co!. iii.4].
Wishing you a most blessed Easter and asking Gods blessing to descend upon all
In His Service, Fr. Courtney Edward Krier
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