„Astra regent homines, sed reget astras deus“
(Spruch auf einer alten Sonnenuhr)
von Magdalena S. Gmehling
Der renommierte Kernphysiker, Autor und Priester, Bernhard Philberth bemerkte 1994 in seinem Vorwort zu dem Werk „Offenbarung“, dass die überweltlich gegebene Wahrheit des Glaubens innerweltlich verkündet werden müsse. Eben dies gilt es bei den nachfolgenden Ausführungen zu bedenken. Ohne einem zwielichtigen Symbolismus oder astrologischen Spekulationen zu unterliegen, darf man darauf verweisen, dass sich am 23. September 2017 eine, der Einmaligkeit des Bethlehem Sternes vergleichbare Sternenkonstellation zeigt, die durch ihre Seltenheit (sie ereignet sich nur alle 7000 Jahre) von außergewöhnlicher Bedeutung ist.
„Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau mit der Sonne umkleidet, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von 12 Sternen. Sie war gesegneten Leibes und schrie in Wehen und Schmerzen des Gebärens.“ (Offenbarung 12, 1-2)
Der Königsstern Jupiter trat am 20. November 2016 in das Sternbild der Jungfrau und er wird dort 42 Wochen (also den ungefähren Zeitraum einer Schwangerschaft) bis zum 23. September 2017 verweilen, bevor er sie in dem Bereich, den man analog durchaus als Gebärmutter bezeichnen darf, verlässt. Die Sonne bekleidet die Schulter der Virgo und der Mond befindet sich zu ihren Füßen. Über dem Sternbild aber, formen die neun Sterne des „Löwen“ zusammen mit den Planeten Venus, Merkur und Mars für kurze Zeit eine Krone.
Die aus den Fugen geratene Menschheit und die durch das Zeichen gewissermaßen von überirdischem Licht getroffene, schwer heimgesuchte Kirche, werden in nie gekannter Deutlichkeit auf Jesus und Maria verwiesen. Bedenken wir, dass am 13. Oktober 2017 der drohende Sturz der Sonne in Fatima sich zum hundertsten Male jährt und die 6 vorangegangenen Muttergotteserscheinungen mit dem eucharistischen Mysterium (des Engels von Portugal mit Kelch und Hostie) verknüpft waren. Die Verehrung der hl. Eucharistie erlischt heute im ökumenischen Dschungel. Die Profanierung der Liturgie schreitet unaufhörlich voran. „Im Abfall von Gott erhebt sich eine satanische Mystik mit eisenharter innerer Konsequenz, welche die Herrschaft über die Erde übernimmt.: der luziferische Deismus. ... Obgleich immer weniger dem hoffärtigen Denken beweisbar, obwohl der menschlichen Ratio immer mehr entgleitend, wird aber die Großartigkeit und Herrlichkeit Gottes in seinem Werk und Wort immer gewaltiger und überzeugender offenbar.“ i Jesus selbst verweist nach dem Lukasevangelium (Lk 21, 25-29) auf die Zeichen am Himmel an Sonne, Mond und Sternen welche die Wiederkunft des Menschensohnes, des endzeitlich Erstgeborenen der neuen Schöpfung, einleiten. Allerdings wendet er sich streng gegen die Naivität jener, die meinen, den Tag und die Stunde erfahren zu können. Verwiesen werden wir jedoch immer wieder auf symbolische Bedeutungen. Wenn es im 11 Kapitel der Apokalypse Vers 19 heißt: „Da wurde der Tempel Gottes im Himmel aufgetan, und die Lade seines Bundes war zu sehen in seinem Tempel, und es folgten Blitze und dröhnender Schall, Beben und starker Hagel.“, so ist durchaus daran zu denken, dass in den Anrufungen der lauretanischen Litanei Maria als foederis arca, als Bundeslade, bezeichnet wird.
Die Sternkonstellation des 23. 9. 17 könnte also in ihrer kosmischen Besonderheit auf eine marianische Wende, ja letztendlich auf den Triumph des unbefleckten Herzens der Gottesmutter hindeuten. Keineswegs ausgeschlossen ist in der Folgezeit ein Ende des römischen Papsttums. Ein Stein vom Grab Apostelfürsten Petrus wurde der Pilgerbasilika in Fatima als bedeutungsschweres Geschenk einverleibt. Wird die Erneuerung der Kirche nach dem Fall Roms von Fatima aus geschehen? Wird jener Ort, der nach der Legende den Namen der schönen Tochter eines maurischen Fürsten trägt, die ihrerseits nach der Lieblingstochter des Propheten Mohammed benannt wurde, zum Wendepunkt des künftigen Weltgeschehens werden? Die junge Fatima (später Aureana genannt) soll als Christin gestorben und in einem Kirchlein, das Unserer Lieben Frau geweiht war, bestattet worden sein. Wir wissen um die Gefahr der kulturellen und religiösen Eroberung Europas durch den Islam. Es sei erinnert, dass am 7. Oktober 1572, als die christlichen Mittelmächte in der Seeschlacht bei Lepanto einen überraschenden Sieg über das Osmanische Reich errangen, als Dank für Mariens Hilfe das Rosenkranzfest eingeführt wurde. Betet unablässig den Rosenkranz - dies ist auch die wichtigste Botschaft der himmlischen Erscheinungen in Fatima.
Schon einmal, nämlich am 25. 1. 1938 erfüllte sich eine prophetische Warnung. Ein gewaltiges Inferno ereignete sich am Horizont. Über ganz Europa färbte sich der Himmel blutrot und ein fahles grünblaues Nordlicht verbreitet Angst und Schrecken. Die Vorhersage welche Lucia, die älteste Seherin von Fatima erhalten hatte, lautete: „Wenn ihr eine Nacht erhellt seht durch ein unbekanntes Licht, dann wisset, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, um das Strafgericht anzukündigen, das über die Welt kommen wird ...“. Am 1. September 1939 brach dann der 2. Weltkrieg aus.
Magdalena Porsat (La petit Marie des Terreaux 1773-1843), eine einfache Dienstmagd, die später Klarissin wurde, spricht ausdrücklich von dem großen Himmelszeichen, welches sich ein Jahr vor der Endkrise ereignen soll. Von Anna Katharina Emmerich der bedeutendsten Visionärin des deutschen Sprachraumes, stammt die Aussage: „...Eine Frauengestalt mit ausgebreitetem Mantel und Sternenkrone sowie zwölf apostolisch tätige Männer und deren Partei tragen letztlich den Sieg davon, und alles wird erneuert. ...“ ii
Stehen wir vor einem gewaltigen Einbruch des Ewigen in die Zeitlichkeit? Gottesplan und Menschenwille als geheimnisvoller komplementärer Prozess bezieht nach Philberth alle Komplementaritäten ein: Ordnung und Freiheit, Überlieferung und Fortschritt, Materie und Geist, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. „Mit dem Einbruch des Ewigen in das Zeitliche wird das Zeitliche vom Ewigen überwältigt. Alles Vorgeschehen und alles Menschenleben in dieser Welt verschwindet zu nichts vor der Unbegrenztheit in der Begegnung mit Gott.“ iii
Anmerkungen: i Bernhard Philbert: Offenbarung S. 19 BAC AUSTRALIA 1994 ii Emmerich, Anna Katharina: Der Gotteskreis. Urtextausgabe ihrer Visionen. München 1966. S. 598 iii Bernhard Philberth a.a.O. S. 304 |