Der letzte Tag
von Gloria Riestra De Wolff übersetzt von Annemarie Leutenbauer
Wenn das Ungewitter aus Elend und Glanz Meines Lebens im ruhigen Gold meines letzten Abends sich kläret, und mein Engel mir sagt, daß nun meine Zeit zu Ende, möchte für jene Stunde gelassen ich habe zurück ein paar Spuren wie einen dünnen Faden aus Licht hin zu Dir, Vater...
Einen Wohlgeruch Deiner diamantenen Klarheit, die ich durchwandert... Ich wünsche, es möchte für jene Stunde vollendet sich haben Dein Bild und Gleichnis in mir...
Erreicht zu haben, wenn dann die Blicke sich wenden mir zu, daß wer Dich kennt, Dich möchte haben gefunden, und wer Dich nicht kennt, Dich möchte haben erahnt...
Wenn zusammengestürzet mein Zelt in der Wüste, wünschte ich, mein Gehen von der Karawane derer, die folgen, möchte den deutlichen Eindruck ihnen erwecken, daß wirklich dort ja erst alles beginnt, beim Abbruch des Zelts in der Wüste...
Und daß wahrlich wir ziehen unseren Weg mit soviel Tränen und Durst, und so lange Zeit vergebens, wenn nicht am Tag, da sich kläret das Ungewitter des Lebens, wir lassen zurück ein paar Spuren wie einen dünnen Faden aus Licht, hin zu Dir... |