DAS CREDO
von Peter Bucher
Ich glaube an GOTT,
Ich weiß es zwar nicht, ich kann es auch nicht beweisen, aber ich nehme ernsthaft an, was berufene Zeugen sowie starke innere und äußere Impulse des Lebens über Deine Existenz mir nahelegen, dass es Dich, dieses höchste, über allem Menschlichen stehende Wesen wirklich gibt,
den allmächtigen Vater,
dass es Dich als allmächtiges, starkes Wesen gibt, das theoretisch alles zermalmen könnte, dass Du aber für uns Vater sein willst, gütig, fürsorglich, verstehend, helfend, verzeihend,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
dass alles Geschaffene, alles Sichtbare und alles Unsichtbare, nicht zuletzt meine eigene Existenz von Dir stammt, dass ich mich also nicht als autonomes Wesen begreifen brauche (eigentlich auch nicht darf) - sondern dass ich Glied, Baustein in einem großen Heilsplan bin, mich auch danach richten sollte,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
und dass Du aus Liebe zu uns Menschlein, die immer wieder mal in die Irre gehen, Deinen Sohn, die zweite göttliche Person, gesandt hast, den Gesalbten, der uns so wunderbar gelehrt und gezeigt hat, wie unser Leben eigentlich gestaltet sein sollte - so bewundernswert, dass schon seine Jünger ihn „Herr“ und „Meister“, Meister des wahren und heiligmäßigen Lebens nannten,
der empfangen ist vom Heiligen Geist,
Ich glaube deshalb auch, dass dieser Menschensohn, dieser Christus, unbedingt von Dir und vom Heiligen Geist, der dritten göttlichen Person, ausgegangen sein muss. Nur so ergibt sich eine Kontinuität vom Himmlischen zum Irdischen, zum damaligen Geschehen im Heiligen Land, aber auch zu uns Geschöpfen heute.
geboren aus der Jungfrau Maria,
Für diese Kontinuität, für die Verwirklichung Deines großen Heilsplanes hast Du Dir aber die Mitwirkung von uns Menschen gewünscht. (Du hast uns ja mit einem freien Willen ausgestattet und kannst so mit Recht neugierig sein auf unsere Reaktion!) Wie glücklich wirst Du, großer Gott, wohl gewesen sein, als ein so reines Wesen wie Maria Ihre eigene Lebensplanung Dir zuliebe aufgegeben hat und ihr „Fiat“ gesprochen hat. So war das Tor zu unserer Erlösung endlich aufgetan. Ich glaube also auch an Marias große Mittler-Rolle.
gelitten unter Pontius und Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
Ich nehme auch als gegeben an, glaube also, was durch Historiker und die Heiligen Schriften belegt ist über den Höhepunkt im Wirken Deines vielgeliebten Sohnes Jesus Christus. Ich sehe, wie er seinem Ideal bis zuletzt treu geblieben ist und auch in all den Grausamkeiten, die ihm in seiner Passion widerfahren sind, keinerlei bösen Gedanken, Gefühlen oder gar Taten Raum gegeben hat, vielmehr mit seinem ständigen Gebet „Herr vergib ihnen ...“ das Böse eingeschmolzen und umgeschmolzen hat in den Geist der Güte, des Friedens, des Verzeihens, der Liebe.
abgestiegen zu der Hölle,
Mit diesem Sieg über das Böse hatte er nun auch das Recht und die Vollmacht, a) all denen das Tor zu seinem Reiche zu öffnen, die im Alten Testament zwar gerecht gelebt haben, aber noch auf die endgültige Erlösung (in der sogenannten „Vorhölle“) warten mussten und b) den unverbesserlich Bösen zu zeigen, dass ihre Macht endgültig gebrochen ist.
am dritten Tag wieder auferstanden von den Toten,
So hast Du, Heiland Jesus Christus, uns nun auch Deine göttliche Natur gezeigt. Sie ist ganz unzweifelhaft, denn kein Mensch könnte aus eigener Kraft von den Toten auferstehen. Wer also bisher nur Deine menschliche Natur sehen wollte, in Dir also nur einen „großartigen Menschen“ sehen wollte, wird sich korrigieren müssen.
aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters,
Ich glaube außerdem, dass Du, liebster Heiland, Du Heilbringer, nach kurzen Aufenthalten mit Deinem neuen, verklärten Leib bei Deinen Aposteln sichtbar vor den Augen aller Anwesenden zu Deinem Vater in den Himmel zurückgekehrt bist, wo Dir Dein göttlicher Vater einen Ehrenplatz bereitet hat,
von dannen er kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten.
wo Dein Vater, der ja als Schöpfer zu allen Entscheidungen über uns Menschen berechtigt wäre, Dir alle diese Befugnisse übertragen hat. Wir werden also nicht von jemandem gerichtet, der unser irdisches, immer unzulänglich bleibendes Leben „nicht kennt“, nicht durchgemacht hat, der nicht auch alle unsere Gefühle, inneren Regungen und Versuchungen als Mensch durchlebt hat, sondern von einem Gott, der unseren Leib und alle unsere diesseitigen Beschwerden angenommen hat. Wer könnte uns besser verstehen, milder und gerechter, barmherziger beurteilen!
Ich glaube an den Heiligen Geist,
Natürlich müssen wir Menschen das Unsere dazu beitragen, um gerecht beurteilt zu werden – wir haben ja einen freien Willen. Wir „wissen“, wir sind überzeugt, dass es Hilfe gibt für die Bewältigung unseres irdischen Lebens mit seinen Prüfungen – zuallererst, und für jedermann zugänglich, ganz gleich wo er sich aufhält, ob in der Wüste oder im Gewusel der Menschen – die Anrufung des Heiligen Geistes, des Ratgebers schlechthin!
die heilige katholische Kirche,
Aber auch die von Dir, Heiland Jesus Christus, geschaffene Institution, die wahre und Heilige Kirche, mit ihrem Lehr- und Hirtenamt, kann uns Orientierung geben.
Gemeinschaft der Heiligen,
Trost und Beistand lässt Du, Jesus, uns auch von den Gleichgesinnten erfahren, jenen Menschen, die wie ich sich um die Heiligung ihres Lebens bemühen, die wie ich Bausteine in Deinem Reich sein wollen. Ich glaube auch an alle Deine Verheißungen, die Du, großer Gott – Gott in allen drei Personen, Du dreifaltiger, universaler Gott – uns gegeben hast:
Nachlass der Sünden,
Alle Fehler, Irrungen und Verwirrungen, alle Abweichungen vom gottgewollten Weg, alle Beleidigungen Deiner Gottheit, alle Sünden k ö n n e n vergeben werden, natürlich nur, wenn wir sie auch vergeben haben wollen, also einsehen und bereuen! Diese Chance gibst Du uns, o Herr! Damit wir die Seligkeit in der Ewigkeit nicht verlieren. Auferstehung des Fleisches Dann erhalten wir einen Leib, wie er vor dem Sündenfall gedacht und geschaffen war.
und das ewige Leben.
Wir leben also weiter, auch nach unserem irdischen Tod. (Es ist nicht „alles aus“, wie viele meinen.) Auch das alles glauben wir, auf Dein Wort hin, allmächtiger, wahrer Gott. Bedenken wir also unsere Verantwortung für unser jetziges Tun und Lassen!
Amen.
Gebe Gott, dass es s o sei, dass wir die Ewigkeit nicht in Heulen und Zähneknirschen, sondern in der ewigen Freude und im Lichte unseres Herrn, in Seinem Reich verbringen dürfen! |