Mitteilungen der Redaktion
Fest des hl. Pius V., 5.5.2012
Sehr verehrte Leser,
unser längst verstorbener
Mentor, H.H. Dr. Katzer, der zu Beginn unserer Bemühung, den Glauben zu
bewahren, unsere Grundposition mit ausgestaltet und formuliert hatte, fragte
einmal in einer Diskussion über die kirchliche Situation Mitte der 70iger
Jahre, welches wohl der bitterste Augenblick im Leben Jesu gewesen wäre. Nach
einiger Zeit des Schweigens - dafür kamen doch wohl viele Momente in Frage -,
gab er die Antwort selbst. Der traurigste oder bitterste Moment sei für
Christus der gewesen, wo er am Gründonnerstag im Abendmahlssaal die Worte über
den Kelch sprach: "Das ist der Kelch meines Blutes, des neuen und ewigen
Bundes (…), das für euch und für viele vergossen wird (…)."…, wissend, daß
nicht alle sein Opfer als Sühne annehmen, daß sie verloren gehen würden.
Eine ähnliche Schlüsselstelle
nimmt für mich das Evangelium vom zweiten Sonntag nach Ostern ein: "Ich
bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe." (Joh.
10,11) Unwillkürlich muß ich bei diesen Worten an das klerikale Versagen
unserer Tage denken. Da es aber keinen Zweck hat zu jammern, versuche ich als
Redakteur einer Zeitschrift, die sich intensiv mit dem Problem der Restitution
beschäftigt hat - das letzte Mal im Dezember 2011 -, Ihnen, verehrte Leser,
Hilfen anzubieten, von denen ich annehme, daß Sie Ihre geistige
Verselbständigung fördern können. Viele hat die Entwicklung überrollt. Sie sind
aufgewacht und merken, daß sie im falschen Film sitzen. Sie fühlen sich wie
Vögel, die aus dem Nest gefallen sind. Weil es keine Hilfe von den Helfern
gibt, müssen wir versuchen, uns aus der zunehmenden diasporalen Vereinzelung
zu befreien, wir müssen uns sammeln und in Kontakt bleiben, was bei den vielfältigen
technischen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, kein Problem
sein dürfte. (Meine Tochter bringt mir jetzt das Skypen bei.) Hilfreich ist
dabei auch auf die zurückzugreifen, die wie der hl. Paulus als Heiden-Apostel
die Gemeinden außerhalb von Judäa aufgebaut hat, wie er mit ihnen per Brief korrespondiert,
wie er sie belehrt, aber auch tadelt. Besonders eindringlich sind aber Christi
Worte selbst, mit denen er vor seiner Himmelfahrt die Jünger tröstete: "Es
ist gut für euch, daß ich fortgehe; denn wenn ich nicht fortgehe, wird der
Helfer nicht kommen (…). Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er
euch hinführen zur vollen Wahrheit." (Joh. 16,7-13)
In diesem Sinne wünsche ich
Ihnen ein frohes Pfingstfest.
Ihr
Eberhard Heller
***
Hinweis:
Benutzen Sie für Überweisungen im
Inland das Postscheckkonto München Kt.Nr.
214 700-805 (BLZ 700 100 80)
Für Überweisungen aus dem Ausland
auf unser Postbank-Konto (günstigste Überweisungsform!) benutzen Sie bitte
folgende Nummer: IBAN: DE68 7001 0080 0214 7008 05; BIC: PBNKDEFF.
***
Hilferuf
Die
finanzielle Situation des Freundeskreises bleibt weiterhin angespannt. Wir
leben gleichsam „von der Hand in den Mund“. Unsere Mittel reichen noch für zwei
weitere Print-Ausgaben der EINSICHT. Falls dann keine großzügige Hand unsere
(Vereins-)Taschen füllt, werden wir die EINSICHT nur noch im Internet
präsentieren können.
Hinweis:
Die
Redaktion kann gegen eine angemessene Spende ganze Jahrgänge älterer
EINSICHT-Ausgaben abgeben. Bitte den gewünschten Jahrgang bzw. die Jahrgänge
bei der Redaktion angeben.
Titelbild:
Pfingsten, St. Peter,
München, rechter Seitenaltar; Foto: E. Heller
Redaktionsschluß: 5.5.2012