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Judenmission? – Nein danke
(KNA) Kurz vor Beginn der „Woche der Brüderlichkeit“
hat der Vorsitzende der Unter-kommission der Deutschen Bischofskonferenz für
die religiösen Beziehungen zum Judentum, Bischof Heinrich Mussinghoff, das
Verhältnis von katholischer Kirche und Juden als ausgezeichnet gelobt. Mussinghoff
sagte dazu, Christen und Juden müssten auch weiterhin die Erinnerung an die
Shoah pflegen und gegen Antisemitismus und Anti-Judaismus vorgehen. Zugleich
aber müssten beide Seiten künftig auch ihre religiösen und ethischen
Gemeinsamkeiten stärker öffentlich bewusst machen. „Der Einsatz für
Religionsfreiheit, für soziale Gerechtigkeit oder für Toleranz gegenüber
Minderheiten verbindet uns schon heute.“ Angesichts jüdischer Sorgen über die
Verhandlungen des Vatikan mit der traditionalistischen Piusbruderschaft
betonte Mussinghoff, dass die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil einen
„unwiderruflichen Weg des Dialogs, der Brüderlichkeit und der Freundschaft“ mit
dem Judentum eingeschlagen habe. „Wenn die Piusbruderschaft sich wirklich mit
der katholischen Kirche versöhnen will, dann wird sie diesen Weg mitgehen
müssen“. - Nach dem
hl. Paulus werden sich am Ende der Tage die Juden zu Christus bekehren. Er
schreibt: „Verstockung kam über einen Teil von Israel, bis die Vollzahl
der Heiden eingetreten ist, und so wird
ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: ’Aus Sion wird kommen der
Retter, der wegnimmt die Gottlosigkeit von Jakob. Dies ist mein Bund mit ihnen,
wenn ich hinwegnehmen werde ihre Sünden (Is. 59,20f.)“ (Röm. 11,25-27) Bereits
vorher hatte er von den Juden gesagt: „Sie sind ja Israeliten, sie besitzen die
Kindschaft, die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzesgebung, den
Gottesdienst und die Verheißungen; sie haben die Väter, und aus ihnen stammt
dem Fleische nach Christus, der über allen steht als Gott hochgelobt in alle
Ewigkeit.“ (Röm. 9,4 f.) Wie aber soll eine Bekehrung stattfinden, wenn die
Juden das Christentum verweigert wird, wenn sie nicht auf das Studium des
Neuen Testamentes hingewiesen werden, wenn eine Mission der Juden von den
Reformern nicht nur unerwünscht, sondern direkt ausgeschlossen wird? Was würde
der Evangelist Matthäus dazu sagen, dessen „gute Botschaft“ sich doch an die
Juden richtet, um ihnen aus dem Alten Testament zu beweisen, daß Christus, den sie
gekreuzigt hatten, der verheißene Messias ist? Aber hatte nicht Christus selbst
gesagt: „Denn das Heil kommt aus den Juden – quia salus ex Judaeis est“ (Joh.
4,22)
Am eigenen Maßstab messen
– EU
Brüssel finanziert indirekt Abtreibungen
Zweistellige Millionenbeträge sind in den vergangenen Jahren von der EU
an Organisationen geflossen, die mit dem Geld Abtreibungen in Ländern der
Dritten Welt finanzierten. Zwar hat die EU-Kommission mehrfach bestätigt, daß
die Abtreibungsfrage nicht in ihrer Kompetenz liege und somit Gelder nicht für
Projekte für oder gegen Abtreibung eingesetzt werden dürfen, trotzdem fließen
die Mittel weiter. Erst im Herbst 2011 hatte EU-Justizkommissarin Viviane
Reding diese Order betont, als sie von Ungarn Gelder zurückforderte, mit denen
dort eine Kampagne gegen Abtreibung finanziert worden war. Nun muß sie sich an
diesen Maßstäben messen lassen. Ein Bericht der Brüsseler European Dignity
Watch (EDW) enthüllte nun am Dienstag dieser Woche, daß die beiden
Organisationen International Planned Parenthood Federation (IPPF) und Marie
Stopes International (MSI) in den vergangenen Jahren zweistellige
Millionenbeträge empfangen haben, damit aber nicht nur Entwicklungshilfe
leisten, sondern ihren eigenen Leistungskatalog bedienen. Dieser beinhaltet
Beratung zu und Durchführung von Abtreibung, Schulung von medizinischem
Personal, die „Pille danach“ und die Verteilung von Notfallpaketen zur
Durch-führung von Schwangerschaftsabbrüchen mit Hilfe einer Vakuumpumpe.
European Dignity Watch bemängelt, daß es zu zahlreichen Projekten keine
Jahresberichte gebe, daß das Material unvollständig sei, offensichtlich
Korrespondenz fehlte, die EU-Kommission jedoch weitere Auskünfte verweigere mit
dem Hinweis auf die „finanziellen Interessen“ der Organisationen. Die
Antwortberichte von IPPF und MSI bieten dennoch ausreichend Brisanz, um die EU
in einen handfesten Skandal zu verwickeln. So gibt beispielsweise MSI freimütig
Auskunft, 2008 und 2009 bei einem EU-finanzierten Projekt in Südafrika 3.619
Schwangerschaften „beendet“ zu haben. Das seien nur die Zahlen aus den
EU-finanzierten Projekten, zusätzlich betreibt MSI dort offenbar noch weitere
Kliniken. Gemäß ihrer eigenen Richtlinien müßte die EU-Kommission jetzt weitere
Zahlungen sofort stoppen und bezahlte Gelder zurückfordern. Die USA haben das
bereits 1997 getan und ihre Gelder an IPPF und den Bevölkerungsfonds der UN
(UNFPA) mit der Begründung gestoppt, daß man Abtreibung nicht finanziere. Die
fehlenden 34 Millionen der USA wurden von anderen ausgeglichen. Von der
EU-Kommission.
(Birgit Kelle © JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.
vom 14/12 30. März 2012)
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