Die verschwiegene Wahrheit über die Hölle
von Norbert Dlugai
I. Kritische Anmerkungen zur Situation
Es bedarf keiner besonderen Beweisführung, daß heutzutage selbst fundamentale katholische Glaubenswahrheiten in ihrer Bedeutung, und nicht zuletzt in ihrer Existenz, ins Dunkel eines zersetzenden Hinterfragens, Umdeutens oder gar des Leugnens verdrängt worden sind bzw. immer noch werden. Besonders, wenn sie als angeblich antiquiert, unzeitgemäß und nicht zuletzt als lästig für das moderne Lebensgefühl des heutigen Menschen angesehen werden, soweit dieser seine 'freie Entfaltung' gefährdet oder beeinträchtigt sieht.
Von diesem Prozeß ist zweifellos auch die gesicherte Grundwahrheit von der Existenz der Hölle betroffen, und von dem Widersacher Gottes, den wir "Satan" nennen, und im Zusammenhang damit folglich von einem möglichen Höllenschicksal des Menschen, der sich bis an sein Lebensende selbstherrlich gegen Gott auflehnt. Es ist die Absage an den Ausfluß der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes, die in unserer Zeit geflissentlich und allzu häufig der Vergessenheit anheim fällt.
II. Die Hölle als mögliches ewiges Schicksal
Es drängt sich die Frge auf, weshalb man denn nicht dem Menschen zu allen Zeiten auch die düste-ren Aspekte seines denkbaren ewigen Schicksals zum Bewußtsein bringen sollte, und d.h. die ganze Gottesoffenbarung mit ihrer ebenso enthaltenen 'Drohbotschaft', die eingebunden ist in die Gesamtheit der Heiligen Schrift als zweifelloser 'Frohbotschaft' für den, der glaubt und danach lebt! In dem Maße, wie eine Differenzierung umgangen wird, wird man zum Schriftverfälscher.
Was das kirchliche Lehramt betrifft, so wußte es sich diesbezüglich stets dem gesamten Schriftbefund, also dern Evangelium verpflichtet. Doch ist besonders nach dem II.Vatikanischen Konzil im Zuge der immer bestimmender werdenden Trends insofern ein Wandel emgetreten, als man mit Vorliebe nur noch von den 'Schokoladenseiten' der Evangelien spricht, hauptsächlich von der überströmenden Liebe Gottes, die niemanden verdammt, was jedoch der geoffenbarten Schriftwahrheit nicht entspricht. Es ist unverkennbar, daß man so den Heutigen die Furcht vor einer möglichen Höllenstrafe nehmen will, was aber eine Lüge und Lieblosigkeit zugleich vor allem gegenüber den Menschen in sich birgt, welche dadurch als Heilssuchende in die Irre geführt werden.
Solch angebliche Wort-Gottes-Verkünder aber, die als Leugner oder Gegner des Höllenglaubens die Christen verunsichern, rechtfertigen ihre Irrtümer u.a.damit, indem sie argumentieren, die Lehre von einer ewigen Höllenpein stünde - abgesehen von ihrer angeblichen Unzeitgemäßheit - in einem krassen Gegensatz zur, wie schon gesagt, Liebe und Barmherzigkeit Gottes.
Dennoch ist ein solches Gedankengebäude zum Einstürzen verurteilt, weil es in keiner Weise mit den biblischen Zeugnissen konform geht. Denn wer sich in die jeweiligen Evangelienberichte vertieft, muß zugeben, daß es hinsichtlich eines Ortes der Verdammnis kein müßiges Deuteln oder Leugnen geben kann. Denn dem stehen die Mahnungen und 'Androhungen' des Gottessohnes Jesus Christus selbst entgegen, und das mit aller Klarheit.
Es besteht kein Zweifel: Die Hölle hat ihren Platz in der Eschatologie, ob wir es wahr haben wollen oder nicht. Damit müßte sich die Einsicht verbinden, daß der wahre katholische Glaube die Ganzheit der biblischen Gottesoffenbarung umfaßt, also die Aussagen über die Hölle eingeschlossen, und daß hier Gott auch in unserer Zeit in gleicher Weise durch seinen Sohn Jesus Christus zu uns spricht (sowie dann später durch die berufenen rechtmäßigen Lehrer (man vgl. auch Hebr.1,1.2).
Ohne Bedeutung ist also, ob etwas 'Ohrenschmaus' ist (vgl. 2 Tim.4,2f.), sondern es zählt allein, ob es von Gott kommt, selbst wenn es in Konfrontation zum Zeitempfinden steht, wie heutzutage das biblische Zeugnis über eine ewige Höllenpein, wenn z.B. ein Mensch in hybrider todsündhafter Verkehrung zu den Geboten Gottes lebt und in diesem Zustand reuelos stirbt.
III. Hölle Heiligkeit und (Straf)-Gerechtigkeit Gottes
Die Möglichkeit einer ewigen Verdaminnis des Menschen, wie vom durch die Schrift belegt und vom unverfälschten Lehramt bezeugt, ist wesensbedingt ausgerichtet auf die absolute Heiligkeit und (Straf)-Gerechtigkeit der Majestät des allmächtigen Gottes. Insoweit tun sich schon rein natürliche Einsichten auf, denn die Gerechtigkeit Gottes ist ein Stützpfeiler der Schöpfung und ihrer Gesetz-mäßigkeiten. Für frevelhaftes Handeln dagegen ist die göttliche Strafgerechtigkeit ein äquivalentes Tun Gottes, durch das in gleicher Weise seine unaussprechliche Heiligkeit die notwendige Sühne erfährt. Und wenn schon die Mißachtung irdischer Gesetze der Ahndung bedarf, um wieviel mehr die Verletzung dessen, was dem Menschen als gottgeheiligt und -geweiht anvertraut worden ist, und was deshalb nicht dem Mißbrauch preisgegeben werden darf.
Von entscheidender Bedeutung ist dabei das Wissen, daß die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes nichts ungesühnt lassen kann, was nur im Geringsten böse und unvollkommen ist; denn sonst wäre Gott nicht der Inbegriff alles Guten und Vollkommenen.
Ein menschliches Fehlverhalten gegen dieses Allheilige und Vollkommene ist vom Substantiellen her stets ein Paktieren mit dem Widersacher Gottes, das Strafe nach sich ziehen muß. Dennoch ist zu unterscheiden zwischen Verkehrungen, durch welche Gott derart beleidigt und herausgefordert wird, daß sich der Sünder selbst vom übernatürlichen Gnadenleben und damit vom Reiche Gottes ausschließt, und solchen Verfehlungen, welche das Gnadenband mit Gott nicht oder nicht gänzlich zerreißen, was bedeutet, daß ein Sünder, der ständig umkehrwillig ist, nicht das Schicksal ewiger Gottesferne erleidet (vgl. hierzu l Joh. 5,16 f).
IV. Abschließende Gedanken und Erwägungen
Zweifellos wirft die Thematik unzählige Fragen auf. Eine der drängendsten und brisantesten ist die, wie lange es sich eine Institution, die vorgibt die Kirche zu sein, es sich noch leisten kann, die Wahrheit über die Hölle aus ihrer Verkündigung nachhaltig zu eliminieren, und damit die entsprechenden Schriftzeugnisse der biblischen Wort-Gottes-Offenbarung zu ignorieren. Hierzu zählen nicht weniger allgemeiner gehaltene, aber deshalb ebenso eindringliche, die Thematik berührende Schrifttexte,wie etwa l Kor.9,16 f; Gal.1,6-10; Phil.2,12; und nicht zuletzt der mehr als beherzigenswerte Text 2 Tim. 4,1-5.
Wir sollten intensiv über das nachdenken, was der bekannte Schweizer Prälat Robert Mäder in seinem Büchlein "Der Teufel" u.a. den Lesern nachhaltig zu bedenken gibt: "Entweder hat man Gott zum Vater oder den Teufel. Es gibt kein Drittes. Entweder weist unser Heimatschein auf den Himmel oder auf die Hölle." Mehr als deutliche, jedoch realitätsgerecht offen ausgesprochene Mahnworte aus Sorge um unser zeitliches, und mehr noch ewiges Heil. Der größte Feind desselben ist der Satan. Daher wußte Jesus Christus, was er sagte, ala er mahnte, "den zu fürchten, der Leib und Seele in der Hölle verderben kann"(Matt.10,28; Lk.12,5). Dieser ist der Todfeind Gottes und der Menschen, dessen Wollen in einem absoluten, unüberbrückbaren Gegensatz steht zu dem, was Gott will: Nämlich, "daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (1 Tim. 2,4)! Letzteres ist für immer fundiert durch den Erlösungstod Jesu Christi auf Golgotha für unser wahres zeitliches und ewiges Heil.
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Die Bischofsweihe - ein Sakrament oder nur ein Sakramental?
Eberhard Heller
Die Beantwortung der Frage hat zum Anlaß die Behauptung (und Praxis!) eines Klerikers, der sich in traditionalistischen Kreisen bewegt und propagiert, die Bischofsweihe sei nur ein Sakramental, weswegen er als einfacher Priester die Vollmacht habe, Kandidaten zu weihen (und das auch vorhat!). Dem muß natürlich widersprochen werden. Und um solche Irrlehre aus dem Vorzimmern einer Diskussionsstube ein für allemal zu verbannen, wird hier die unfehlbar lehrende Kirche angeführt:
…“es steht außer Zweifel, daß gemäß der Einsetzung durch Christus die Bischofsweihe ganz in Wahrheit zum Sakrament der Priesterweihe gehört und daß es sich hierbei um ein Priestertum höheren Ranges handelt. Nach dem Ausdruck der Heiligen Väter sowie auch nach dem Sprachgebrauch unseres Rituale wird sie das höchste Priestertumund der Gipfel des Heiligen Amtes genannt.“ (Papst Leo XIII.: Apostolischen Siegelschreiben „APOSTOLICAE CURAE“ vom 13.9.1896) |