Ein Besuch bei Fr. Krier in Las Vegas/USA
Im vergangenen halben Jahr durfte ich für mehr als 3 Monate in Las Vegas USA in der Pfarrei des hl. Josef bei Pater Krier verbringen. Ich kam als Besucher, nicht als Tourist, um eine echte traditionelle katholische Pfarrei kennenzulernen, die es in Deutschland leider nicht gibt. Ich wollte sehen, ob "lex orandi lex credendi" hier gelebt wird. Denn es sind nur noch wenige glaubenstreue Priester in der Welt, die die unverfälschte hl. Messe feiern, die gültigen Sakramente spenden und dabei eine aus dem Glauben heraus blühende Gemeinde haben. Vorgefunden habe ich: Eine vollständige und lebendige katholische Pfarrei, an deren Gemeindeleben ich teilnehmen durfte. Dies heisst: Rosenkranz vor jeder hl. Messe, unverfälschte hl. Messe nach dem Missale des hl. Papstes Pius V., regelmässige Beichte, Taufen und Hochzeiten, würdige Beerdigungen, Katechismus-, Erstkommunion- und Firmunterricht, Ehekurse, Krankenbesuche mit und ohne Spendung der Sterbesakramente, Segnung von Häusern und vieles mehr. Manches kommt hinzu, was in Mexiko seine Wurzeln hat und die mexikanischen Gemeindemitglieder auch in den USA nicht missen wollen. Dazu gehört auch eine funktionierende Pfarrkanzlei mit Sekretärin, viele ehrenamtliche Helfer, gelebte Caritas durch regelmässige Ausgabe von Nahrungsmitteln und Kleidung an die Bedürftigen, geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen nach den Sonntagsmessen, von denen es alleine in Las Vegas drei gibt, Feiern der Pfarrei, bei denen wenigstens 150 Menschen ein warmes und gutes Mittagessen kostenlos gereicht wird. Vieles wäre noch aufzuzählen an schönen Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist es, dass es eine absolut lebendige Pfarrei ist, in der wir sehr viele Kinder und Jugendliche haben, das mittlere Alter wie auch alte Menschen, Amerikaner, Mexikaner und andere Nationalitäten, die alle gut miteinander harmonieren. Überhaupt hat mich die Freundlichkeit und Offenheit der Gläubigen hier in Las Vegas angenehm überrascht. Besonders dankbar bin ich, dass ich durch - einerseits die Vermittlung des Redakteurs der EINSICHT, besonders wohl aber durch die göttliche Vorsehung - den hochwürdigen Gemeindepriester kennen lernen durfte. Ein echter GEWINN. Bei aller Feierlichkeit der Liturgie durch eine schöne und würdige Kirche, Kirchenchor, Beachtung der Rubriken bei der Feier der hl. Messe, würdige und schöne Paramente ist der Pfarrer selbst, wie es der hl. Papst Pius X gewünscht hat, "doctus cum pietate". Zudem von einem ganz ausserordentlichen Fleiss. Wenn die Amerikaner ihren Pfarrer "Father" nennen, so habe ich seit fast 30 Jahren keinen Priester getroffen, bei dem diese Anrede so zutreffend wie bei ihm ist. Wenn der Gemeindepriester auch in Kirche und Pfarrei die Soutane trägt, so hält er sich nicht - wie so mancher Priester - daran fest, sondern verwendet für den Strassengebrauch, wie in Amerika schon immer üblich, schwarzen Anzug und Priesterkragen. Die Verwendung der modernen Medien macht sein Apostolat noch fruchtbarer. Da wir im 21. Jhrh. leben, gehören PC, Internet und gute DVD' s mit religiösen Inhalten zu unserem Leben. Hiervon profitieren alle Gemeindemitglieder, besonders wohl aber die Kinder und Jugendlichen, die oft und mit sichtlicher Freude in die Pfarrei kommen, und dies zu den unterschiedlichsten Tageszeiten. Die Gläubigen sind (fast) immer zur Feier der hl. Messe würdig bekleidet. Verkleidete und verhinderte Pseudo-Ordensschwestern mit bodenlangen Röcken und einer fast muslimischen Kopfbedeckung wird man hier allerdings - glücklicherweise - nicht finden. Fazit: Dies ist eine lebendige katholische Pfarrei mit gläubigen und ausgeglichenen Menschen, mit einer richtigen Kirche, auf deren Hauptaltar sich der Tabernakel befindet und uns einlädt, unseren Erlöser und Herrn zu besuchen und ihn anzubeten, mit ihm zu "plaudern" (hl. Teresa von Avila). Die katholische Kirche ist kein Bauchladen oder angemieteter Raum eines Speiselokals, wo man - wie bei einem Theater - die Bühne nach der Aufführung abräumt und alles leer bleibt bis zur nächsten Aufführung. Kirche muss auch physisch präsent sein. Der Eifer für das Gotteshaus muss uns verzehren. Gelobt sei Jesus Christus. Las Vegas, 03. Mai 2011,
Nicolaus Hess
E-Mail-Adresse von Fr. Krier: in_his_service(at)att.net |