Vom klerikalen Mißbrauch in traditionalistischen Kreisen
von Fr. Courtney Edward Krier übers. Elisabeth Meurer
Liebe Gläubige!
Ich habe soeben meinen turnusmäßigen Besuch in Deutschland und der Tschechischen Republik beendet, den ich alle halbe Jahre zur Unterstützung von Katholiken unternehme, die sich der modernistischen Besetzung der römisch-katholischen Kirche und der darauf folgenden Abschaffung der Messe und der Sakramente in den postkonziliaren Kirchen widersetzen. Für einen Priester ist es eine entmutigende Erfahrung, die einen sowohl herausfordert als auch einem das Herz bricht. Heute muss ein Priester den Geist des hl. Paulus haben, der sagt: "Wer soll uns denn trennen von der Liebe Christi? Drangsal? Oder Not? Oder Hunger? Oder Nacktheit? Oder Gefahr? Oder Verfolgung? Oder das Schwert?" (Röm. 8; 35)
Vor dem II. Vatikanum konnten Priester erwarten, dass sie die Sicherheit der Diözese oder ihres Ordens hatten, wenn sie gehorsam wie ein Angestellter ihre pfarramtlichen oder religiösen Verpflichtungen erfüllten: nicht weniger, nicht mehr. Heute gibt es keine für die meisten Priester organisatorische Aufsicht mehr. Ja, sie mögen zu einer Gemeinschaft oder Vereinigung von Priestern gehören und sogar einen Bischof haben, der apostolische Sukzession beansprucht. Es gibt jedoch keine jurisdiktionelle Autorität, die Priestern Unterwerfung unter eine besondere Gemeinschaft oder einen Bischof auferlegen kann (dies befreit natürlich nicht von einer moralischen Verpflichtung). Mehr noch: Da diese Gemeinschaften bzw. Vereinigungen und Bischöfe die Zusammenarbeit jedoch verweigern, ist es für einen Priester - oder gar einen Pseudo-Priester - leicht, ungestraft von einer Gemeinschaft bzw. Vereinigung oder einem Bischof zur bzw. zum anderen zu wechseln. Leider hat die Unfähigkeit [oder Unwilligkeit] dieser Gemeinschaften bzw. dieser Vereinigungen und dieser Bischöfe zusammenzuarbeiten, um die katholische Restkirche zu re-organisieren, die katholischen Gläubigen zersplittert. Das Ergebnis: Einst fromme Katholiken lehnen wegen der sich daraus ergebenden Skandale den gesamten katholischen Glauben ab.
Was ist die Ursache dieser Spaltungen oder der Verweigerung zur Zusammenarbeit? Letztlich kann man in einem Gesamtüberblick die Schwäche der menschlichen Natur und die Einmischung des Teufels nicht ignorieren. Aber die Schuld kann nicht vollständig und einzig den Mächten der Finsternis zugeschoben werden. Sie liegt tatsächlich bei Katholiken – Laien und Klerikern –, die eine Position einnehmen, die ohne theologische Grundlage ist. Insbesondere wird die christliche Nächstenliebe vernachlässigt. Ich reflektiere über das 8. Gebot, das in den Kreisen vieler Katholiken verdunkelt zu sein scheint – mit der Rechtfertigung, dass sie das Böse anderer offen legen. Sie stellen – wie unser Herr beim hl. Lukas (6; 42) sagt – die kleinen Fehler heraus, die sie wie ein Splitter bei einem Priester oder Laien stören, und können nicht den Balken ihrer schrecklichen Taten sehen, die sie selbst begehen, wenn sie die schweren Lasten von Erwartungen und menschlichen Forderungen wie erdrückende Holzklötze auf ihre Umwelt legen. Sie ahmen die Pharisäer und Gesetzeslehrer zur Zeit Christi nach: "Denn sie binden schwere und untragbare Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber mit dem eigenen Finger bewegen sie sie nicht." (Mt. 23; 4) Vergebung ist Mangelware, als ob Gott sagte: Hasset eure Feinde (und Freunde) im Gegensatz zu Seinen richtigen Worten, die heißen: "Liebet eure Feinde; tuet Gutes und verleiht, ohne etwas davon zu erwarten: Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet die Söhne des Allerhöchsten heißen. Denn er ist gut zu den Undankbaren und zu den Bösen" (Lk. 6; 35). Ja, jemandes Bruder kann wieder und wieder fallen; aber auf die Frage, wie oft man verzeihen soll, antwortete unser Herr Jesus: "Ich sage dir, nicht bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzig mal siebenmal." (Mt. 18; 22) In diesem Zusammenhang lässt uns Christus beten: "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." (Lk. 11; 4)
Wenn Sie in eine Gemeinde gehen, die mit Glaubenseifer erfüllt ist und nach der Wahrheit hungert, können Sie ihr nicht Schlangen geben anstatt Brot des Lebens (s. Mt. 7; 9-10), d. h. Forderungen, die unerfüllbar sind. Was soll ein junger Mann oder eine junge Frau tun, wenn es in ihrem kleinen Kreis keine Katholiken zum Heiraten gibt? Ja, sie können Anfragen an andere katholische Kreise stellen, um dort vielleicht eine Braut, einen Bräutigam kennen zu lernen. Aber welche Möglichkeiten gibt es sonst? Kann daher ein Priester den Mann oder die Frau zwingen, ledig zu bleiben? Was ist mit den Worten des hl. Paulus: "Aber ich sage den Unverheirateten und Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie so fortfahren, genau wie ich. Aber wenn sie sich nicht zurückhalten, lasst sie heiraten. Denn es ist besser zu heiraten als verbrannt zu werden." (1 Kor. 7; 8, 9)
Die Erlaubnis für eine Mischehe muss für gewöhnlich vom Heiligen Stuhl eingeholt werden, aber die Bischöfe der Vereinigten Staaten [und in den meisten nicht-katholischen Ländern] genießen in dieser Sache ein besonderes Privileg. Ohne Rücksprache mit Rom dürfen sie selbst eine Dispens erteilen, wenn es sich als unmöglich gezeigt hat, die katholische Seite von der Heirat abzuhalten. Nur als geringeres von zwei Übeln erlaubt die Kirche, solche Ehen zu schließen. Sie mag sie gelegentlich erlauben, missbilligt sie aber. Mehr noch: Darum gibt es keine Dispens, wenn nicht gute und gewichtige Gründe vorliegen (wie z. B.: es gibt nur wenige Katholiken im heiratsfähigen Alter in einem bestimmten Teil des Landes) und wenn nicht die vorehelichen Versprechen von der nicht-katholischen Seite aufrichtig gemacht werden. Die "vorehelichen Versprechen" sind feierliche Erklärungen von der nicht-katholischen Seite mit der Wirkung, dass er dem katholischen Gemahl volle Freiheit in der Religionsausübung einräumt und dass alle Kinder im katholischen Glauben erzogen werden (Healy, Edwin S. J., 1948, Marriage Guidance, Chicago, Loyola-Universität, S. 183)
Die oft zitierte biblische Quelle, Mischehen nicht zu fördern, Genesis 24; 3, "dass du nicht ein Weib für meinen Sohn aus den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich weile", wird ergänzt durch die Worten an den Knecht, wenn keine Ehefrau in seinem Volke gefunden werden kann: "Wenn die Frau dir nicht folgen will, sollst du an den Eid nicht gebunden sein. Wenn ein Bruder ein Weib hat, das nicht glaubt, und sie mit ihm leben will, so lass ihn sie nicht wegschicken. Und wenn eine Frau einen Gatten hat, der nicht glaubt, und er mit ihr leben will, so lass sie ihren Gatten nicht wegschicken. Denn der ungläubige Gatte wird durch das gläubige Weib geheiligt; und das ungläubige Weib wird durch den gläubigen Gatten geheiligt: Ansonsten wären eure Kinder unrein; aber nun sind sie heilig." (1 Kor. 7; 12-14)
Es stellt sich die Frage: Verbietet die Kirche absolut die Heirat eines Katholiken mit einem Nicht-Katholiken? Die Antwort ist: Nein. Es gibt Ausnahmen, und diese Ausnahmen sollten in katholischen Kreisen nicht ausgemerzt werden. Dennoch gibt es einzelne Priester oder Laienvorsteher, denen diese Regelung nicht paßt. Doch die Existenz dieser Ausnahme zu leugnen, wäre eine Lüge. Und doch scheint dies nach den Vorstellungen einiger zulässig zu sein [nämlich die Existenz dieser Ausnahme zu leugnen], wobei sie noch glauben, in Gottes Namen zu entscheiden. – Welch eine Arroganz! Sie haben eine Stellung eingenommen, die sie nicht besitzen: sie haben sich an Gottes Stelle gesetzt.
Und doch ist dies eine Einstellung, welche erhebliche Probleme in katholischen Kreisen mit sich bringt. Sie ist der Ignoranz derer zuzuschreiben, die Autorität beanspruchen, den Glauben zu kennen, obwohl sie ihn weder studiert haben noch in der Seelsorge unterwiesen worden sind. Ich weiß, dass es in den 1970er und 1980er Jahren (und sogar später) ein Problem war, wo ältere, unter dem Pontifikat Pius' XII. geweihte Priester sich als besondere 'Kaste' hinzustellen pflegten, um dann diejenigen, die nach ihnen geweiht worden sind, als "Unberührbare" zu betrachten. Da man den Kindern das erbetene Brot vorenthalten hat, sind diese Kinder hungrig weggegangen. (Natürlich lobe ich nicht die arroganten jungen Priester, welche die leitende Hand eines älteren Priesters zurückgewiesen haben. Das ist auch ein Fluch, der auf vielen traditionellen Priestern lastet, die seelsorgliche Erfahrung hätten gewinnen können, sich aber keiner Anleitung [durch einen älteren Konfrater] unterwerfen wollten.) Diese Priester sind fortgelaufen und haben ihre Kapellen der modernen Kirche überlassen oder sie haben sie ohne Hirten verlassen, obwohl die Kinder dieser Gläubigen weiterhin die Wohltaten der Sakramente hätten genießen können. Zweifelsohne haben die Modernisten und die Pius-X.-Bruderschaft von deren Nachlässigkeit profitiert.
Das bringt uns auf einen anderen Punkt, der nicht übersehen werden darf. Marcel Lefebvre bekam öffentliche Aufmerksamkeit, während andere Priester und Bischöfe, die sich der Protestantisierung der katholischen Kirche widersetzten, indem sie den Novus-Ordo-Gottesdienst und das Eliminieren aller wesentlichen Momente in den Sakramenten, die ihnen Substanz und Gültigkeit verleihen, ablehnten, ignoriert und isoliert wurden. Lefebvres Einfluss auf viele macht sich dadurch bemerkbar, daß viele seine Konzepte angenommen haben, die der katholischen Theologie entgegengesetzt sind. So bedeutet z.B. die Akzeptanz eines Papstes ohne die Verpflichtung, seine Autorität anzuerkennen, einen Quasi-Gallikanismus, wenn nicht sogar einen Gallikanismus per se. Das hieß, dass Marcel Lefebvre Paul VI. und dann Johannes Paul II. als Päpste bezeichnen konnte, ohne aber ihre Autorität zu akzeptieren. Dies wird ersichtlich in der "Auslese"-Haltung, die behauptet, Teile von Vatikanum II könnten akzeptiert werden, während andere Teile abgelehnt werden müssten, auch wenn diese von Paul VI. promulgiert worden waren und er aufgefordert hat, dass alle Bischöfe sich ihnen ganz zu unterwerfen hätten. – Sie wird sichtbar in der Annahme, die neue Messe und die neue Priesterweihe seien gültig, während er es ablehnt, dass seine Priester die neue Messe lesen [obwohl von ihm als gültig anerkannt!!!]. Lefebvre tat so, als ob es trotz der Dekrete von Rom - die doch alle Priester dazu verpflichteten -, optional wäre, den Novus Ordo zu lesen [oder nicht].
Aber die Wirkung dieses Denkens trifft manche traditionellen Priester genau ins Mark, die immer noch meinen, sie könnten sogar bei den Beschlüssen der Kirche unter dem Pontifikat Papst Pius' XII. "sieben und auswählen bzw. verwerfen". Sie feiern z.B. das Fest Papst Pius' X. am 3. September, weigern sich aber, St. Joseph am 1. Mai zu feiern. Das Fest des hl. Joseph nach Ostern wurde von den Karmelitern 1621 eingeführt, breitete sich 1735 nach Spanien aus und wurde 1847 von Pius IX. im Allgemeinen Kalender auf den 10. September festgesetzt. Das heißt: Es existierte erst 100 Jahre im Kirchenkalender, als Papst Pius XII. es verschob – d. h. es gab wahrscheinlich Personen, die noch lebten, bevor das Fest allgemein eingeführt wurde. Daher: Wie kann man mir sagen, dass es absolut falsch von Pius XII. war, einen Festtag zu verschieben, der in apostolischer Tradition stände (wie ich einmal von einem Laien gerügt wurde, der Priestern und Laienvorstehern mit solcher 'Selektions'-Mentalität folgte, weil ich es wagte, Pius XII. zu verteidigen)? Tatsächlich wurde es erst Jahrhunderte nach Papst Pius V. eingeführt. Da das Fest an Bedeutung verlor und die Betonung der österlichen Zeit störte, wurde es vom hl. Papst Pius X. auf den Mittwoch vor dem Sonntag verschoben.
Da niemand die Feier des Festes sonderlich beachtete und die Kommunisten damals am 1. Mai mit ihren 'Heiligen' paradierten, war es für die katholische Kirche nur angemessen, darauf zu reagieren und die Gläubigen daran zu erinnern, dass sie nicht über den Zaun auf 'Onkel' Josef Stalin schielen müßten, da ja der hl. Joseph schon in ihrem Hinterhof stünde und er ihnen zeigen könnte, was wahre Arbeiter ist: Die wahre Vorstellung von einem Arbeiter wird gesehen im Leben des einfachen Zimmermannes von Nazareth.
Manche, die versuchen, einen konspirativen Zusammenhang zwischen diesem Fest und den Kommunisten herzustellen, machen den Fehler, das erstere dem Teufel zuzuschreiben, obwohl der Heilige Geist die Kirche führt und den Papst inspiriert hat, die Gläubigen daran zu erinnern, dass Gott uns 6 Tage zum Arbeiten gab – der siebente ist für Ihn reserviert –, und zum anderen die kirchliche Ordnung über den Haufen zu werfen, die Gott eingerichtet hat. Das ist keine Antwort auf die geistliche Armut des modernen Menschen. Und der Ungehorsam gegen die Autorität der Kirche ist es auch nicht, denn: "Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich, und wer mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat." (Lk. 10; 16)
Manche behaupten, man müsse von Mitternacht an nüchtern sein, da [die Änderung des Nüchernheitsgebotes durch Papst Pius XII. verfehlt war] und seine Anordnung keine Autorität beanspruchen kann, weil sie sagen, dass diese Anordnung nicht Teil der Tradition sei. War er nun Papst oder nicht? Denn wenn er der Papst ist, ist er die letztinstanzliche Autorität der Kirche auf Erden: "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben. Was immer du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein; und was immer du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein" (Mt. 16; 18-19). Und so wird der Priester eine Abendmesse halten und den Menschen erlauben zu kommunizieren, wenn sie drei Stunden vorher nüchtern waren. Der Papst kann das Nüchternheitsgebot nicht ändern, aber die [selbsternannten Führer] können es? Daher stellt sich die Frage, wo die Autorität der Kirche ist. Beim Priester oder beim Papst? Natürlich, und es ist das Argument gegen Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI., dass man unterscheiden muss zwischen dem, was apostolischen Ursprungs ist (göttliche Tradition) und was erst während der frühen Jahrhunderte als Sitte eingeführt wurde (von Menschen eingeführte Traditionen).
Die eucharistische Nüchternheit wird im Jahre 430 n. Chr. vom hl. Augustinus erstmals diskutiert, wie dies vom hl. Thomas von Aquin erwähnt wird (Summa Theologica III, Q. 80 a. 8). Kanon 29 des Konzile von Karthago dispensierte die Gläubigen von der Nüchternheit vor der Kommunion am Gründonnerstag, und Papst Leo XIII. dispensierte bereits im Jahre 1884 die Priester, indem er eine vierstündige Nüchternheit erlaubte, wenn sie eine Mitternachtsmesse zelebrierten. Schriftlich teilt der hl. Paulus den Korinthern mit, sie sollen zu Hause essen, bevor sie zur Messe kommen (vgl. 1 Kor. 11; 22), und die Apostel empfingen die heilige Kommunion nach dem letzten Abendmahl. Es gibt keine Berufung auf die apostolische Tradition durch irgendeinen Kirchenvater. Außerdem will niemand jemaden davon abhalten, der immer noch ab Mitternacht nüchtern bleiben möchte.
Die angeblichen Traditionsbewahrer halten nicht nur an der Ablehnung der geänderten Karwoche fest, sie wagen es sogar, diejenigen zu verurteilen, die der päpstlichen Autorität Folge leisten und die Ostervigil halten, wie sie gehalten werden soll, d. h. nicht als liturgischer Gottesdienst, sondern als diejenige der Frühkirche in Erwartung der Auferstehung ihres göttlichen Erlösers. Wenn man ein echtes Studium betreibt und nicht ein oberflächliches, unsystematisches, wie es manche tun, die z. B. darauf bestehen, der Grund, nicht die Knie zu beugen während der feierlichen Gebete, - wenn für die Bekehrung der Juden gebetet wird, - sei die Tatsache, dass die Juden sich knieten, als sie unseren Herrn schlugen - obwohl es in der Schrift nicht die Juden waren, die knieten, sondern die Römer – gestehe ich ein, dass ein liturgischer Autor dies vorgeschlagen hatte. Aber alle anderen geben zu, dass sie keine Quelle bezüglich der Bedeutung der Auslassung haben. Daher: Ist der Sinn unbekannt, so ist es angemessen, dass die Gläubigen die Knie beugen zur Wiedergutmachung dessen, was die jüdische Nation Christus angetan hat, und dass sie Gott auf Knien anflehen, damit die Juden die nötigen Gnaden zur Erkenntnis der Wahrheit erhalten. Die im Laufe der Jahrhunderte entwickelte Karliturgie und die Zeremonien der Karwoche gehören nicht zur Messe, sondern zu den Properien und haben mit der Messe als solcher selbst nichts zu tun, sondern sind rein liturgische Zeremonien, die durch die Jahrhunderte überarbeitet und geändert wurden – vor und nach dem hl. Papst Pius V.
Da diese arroganten Priester und Laienvorsteher Unterwerfung unter ihre Launen fordern, um die kirchlichen Vorschriften zu ignorieren, wird die Kirche mehr und mehr zu einem Personenkult und einer Personennachfolge, als dass Gott echte, wahre Ehre erwiesen wird. Es gibt keine Möglichkeit, daß diese Priestern und Laienvorstehern Unterwerfung einfordern können, da keine jurisdiktionelle Autorität sichtbar ist und man nicht an 'Rom' appellieren kann. So muss vielleicht auch ein visitierender Priester aus pastoralen Gründen die in gewissen Gemeinden gezeigten Eigenheiten tolerieren. Leider schließen jedoch die Priester und Laienvorsteher, die an ihren Eigenheiten stärker festhalten als an ihrem Glauben, vor vielen Gläubigen die Tür wegen ihrer Sturheit zu, indem sie darauf bestehen, dass sich sogar kenntnisreiche Katholiken, die den Glauben tatsächlich kennen, ihrem Kultismus unterwerfen ... oder gehen müssen. Diejenigen, die bleiben, kommen nur noch zur Messe und nehmen nicht an einem wahren Kirchenleben teil, welches Teil einer katholischen Pfarrei sein sollte.
Was, wie anfangs erwähnt, in diesen Gemeinden auch fehlt, ist christliche Nächstenliebe, da das Beispiel der Priester und Laienvorsteher, die diejenigen verurteilen, die ihre Eigenheiten ablehnen (und nicht den Glauben!), den Laien Ärgernis gibt, die vielleicht dieselben Charaktereigenschaften vorschnellen Urteilens und des Tratschens dessen entwickeln, was sie von der Kanzel oder in Diskussionsgruppen hören. St. Paulus erinnert die Thessalonicher: "Aber was die Bruderliebe betrifft, müssen wir euch nicht schreiben: Denn ihr selbst habt von Gott gelernt, einander zu lieben. Denn tatsächlich tut ihr dies allen Brüdern in ganz Mazedonien. Aber wir ersuchen euch, Brüder, dass ihr mehr tut und dass ihr euch um Ruhe bemüht, dass ihr das Eure tut und mit euren Händen arbeitet, wie wir euch befohlen haben, und dass ihr ehrlich auf die zugeht, die Mangel haben, und dass ihr von niemandem etwas verlangt … Daher tröstet einander und erbaut einander, wie ihr es auch tut. Und wir ersuchen euch, Brüder, diejenigen zu kennen, die mit euch arbeiten und über euch sind im Herrn, und ermahnen euch: dass ihr sie in Nächstenliebe mehr schätzt um ihrer Arbeit willen. Habt Frieden mit ihnen. Und wir ersuchen euch, Brüder, tadelt die Unruhigen, tröstet die Kleinmütigen, unterstützt die Schwachen, seid geduldig zu allen Menschen. Seht zu, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern folgt immer dem, was für den anderen gut ist und für alle Menschen. (4; 9-11; 5; 11-15)
Wenn die Bischöfe und Priester irgendwie nach dem streben würden, "was des Friedens ist, und das halten, was der gegenseitigen Erbauung dient" (Röm. 14; 19), würde vielleicht die Worte auf den Lippen der Mitmenschen widerhallen: "Seht, wie diese Christen einander lieben" (Tertullian, Apologeticum, 39; 7). Solange Witzeleien trennen, wird der Teufel obsiegen. Das Böse will nichts mehr, als teilen und erobern [divide et impera] (vgl. Mt.13; 38).
In diesem Geiste danke ich unserem Herrn Jesus Christus für die Kraft, die er mir gegeben hat, weiterhin in der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden, und mich freuen zu dürfen über den herzlichen Empfang, den mir die Gemeinden bereiten, "die feststehen und die Traditionen halten, die sie gelernt haben" (vgl. 2 Thess, 2; 14), da ich die Worte des hl. Paulus an Timotheus zu Herzen nehme: "Predigt das Wort, sei es gelegen oder ungelegen, ersucht, weist zurecht mit aller Geduld und Lehre." (2 Tim. 4; 2)
Mit Gottes Segen und meinen Gebeten. In Seinem Dienst,
Father Courtney Edward Krier
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