15. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Teil A.
„Nun gab man mir ein Rohr gleich einem Maßstab und sprach: Steh auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Den Vorhof aber außerhalb des Tempels laß aus und miß ihn nicht, denn er ist den Heiden überlassen. Sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang. Und ich werde meinen zwei Zeugen geben, in Bußgewändern zu prophezeien tausendzweihundertsechzig Tage lang. Diese sind zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.. Wenn sie aber ihr Zeugnis beendigt haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund steigt, sie bekriegen, besiegen und töten. Und ihre Leiber werden liegen auf den Straßen der großen Stadt, die bildlich Sodoma und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Drei und einen halben Tag lang werden die Leute aus den verschiedenen Stämmen, Ländern, Sprachen und Völkern ihre Leichname anschauen und nicht zugeben, daß sie in Gräbern beigesetzt werden. Und die Bewohner der Erde werden sich über sie freuen und frohlocken und einander beschenken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde belästigt haben. Allein nach drei und einem halben Tag kam Lebensgeist von Gott über sie. Sie stellten sich auf ihre Füße und große Furcht befiel alle, die sie sahen. Und man hörte eine laute Stimme vom Himmel: Kommet hier herauf. Und sie fuhren in der Wolke gen Himmel vor den Augen ihrer Feinde. In derselben Stunde entstand ein großes Erdbeben. Der zehnte Teil der Stadt stürzte zusammen, und bei dem Erdbeben kamen siebentausend Personen ums Leben. Die Überlebenden gerieten in Schrecken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. Das zweite Wehe ist vorbei; siehe, das dritte Wehe kommt rasch.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes 11, 1 - 14) (1)
Anmerkung: (1) „Und ich werde meinen zwei Zeugen geben, in Bußgewändern zu prophezeien tausendzweihundertsechzig Tage lang. Diese sind zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Wenn ihnen jemand schaden will, so wird Feuer aus ihrem Munde gehen und ihre Feinde verzehren. Also muß jeder umkommen, der sie verletzen will. Diese haben die Macht, den Himmel zu verschließen, daß es nicht regne zur Zeit ihrer Weissagung, und sie haben die Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit jeglicher Plage, sooft sie wollen“: Bei den skizzierten beiden Zeugen könnte es sich um zwei große Heilige, vielleicht Kirchenlehrer oder um die in ‚der Endzeit’ angeblich wiederkehrenden alttestamentarischen Propheten Henoch (vergl. AT, Sirach 49, 14) und Elias (vergl. AT, Sirach 48, 10; Malachias 3, 23; allerdings ist diese Textstelle bereits verbindlich ausgelegt: Johannes der Täufer ist der ‚Elias, der wiederkommen soll’; NT, Matthäus 11, 14 und 15) handeln. Was nicht in das Erscheinungsbild wahrer Gottesstreiter paßt, ist die Gewalttätigkeit, mit der die beiden Zeugen agieren: Zeugen Gottes, des Heilandes, des Friedensfürsten, wie sie die Widersacher bei lebendigem Leibe grillen, pardon: mit aus ihrem Mund ausgehendem Feuer verzehren, vielleicht mit Feuer und Krummschwert, in vollem Kriegsornat, statt im Bußgewand? Nein: „Da sprach Jesus zu ihm: Stecke Dein Schwert, wohin es gehört. Denn alle, die das Schwert ergreifen, kommen durch das Schwert um. Oder meinst Du, daß ich meinen Vater nicht bitten könnte, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zu Hilfe senden?“ (NT, Matthäus 26, 52 und 53), „Aber euch, die ihr zuhöret, sage ich: Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen! Segnet die, welche euch fluchen, betet für die, welche euch beschimpfen!“ (NT, Lukas 6, 27 und 28). Die im Bild aufgezeigte Gewalttätigkeit wird vielmehr auf geistiger Ebene ausgetragen – das Himmelreich gebraucht nicht, sondern es leidet Gewalt, und nur diejenigen, die Gewalt gebrauchen - und zwar nicht gegen andere, sondern gegen sich selbst, die ‚sich Gewalt antun’ -, reißen es an sich (vergl. NT, Matthäus 11, 12). Und die beiden Zeugen, sind es Menschen, Gebrauchsgegenstände oder Pflanzen - Zeugen, Leuchter oder Ölbäume? Fest steht jedenfalls ihr Beruf, nämlich daß sie Gott den Menschen verkünden, Gott wahrhaftig bezeugen, Gott den Menschen offenbaren und so die Menschen (er)leuchten und sie geistigerweise nähren. Wer zeugt wahrer von Gott, wer leuchtet heller vor Gott, wer nährt geistigerweise vollständiger, als das lebendige Lehramt der Kirche - „der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“; „wer euch hört, hört mich“ - und das lebendige Hirtenamt der Kirche - „dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben“; „alles, was du/ihr auf Erden binden wirst/werdet, wird auch im Himmel gebunden sein“; „weide meine Schafe, weide meine Lämmer“; „wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“ ? Die zwei Zeugen Gottes, die in Bußgewändern ‚prophezeien’, zwei Leuchter, zwei Ölbäume vor Gott, die den Irrtum und die Lüge geistigerweise mit dem Feuer ihres Mundes verzehren: die göttliche Wahrheit ist gewalttätig. Sie schließt keinen falschen Frieden, keinen Kompromiß mit dem Irrtum und der Lüge - „Die Kirche ist vom dogmatischen Standpunkt aus intolerant.“ (Sägmüller, a.a.O., S. 56) Haben nicht sie allein die Macht, den Himmel zu verschließen - “alles was du“ bzw. „ihr auf Erden binden wirst/werdet...“ ? Kann es - in Kenntnis der Dekrete des (I.) Vatikanischen Konzils und des Textes des 11. Kapitels der Offenbarung des hl. Johannes - etwa vorschnell, vermessen oder irrig sein, das Lehramt und das Hirtenamt der Kirche mit zwei Zeugen vor Gott, die den Menschen von Gott Zeugnis – in der Glaubenslehre - geben, zwei Leuchtern vor Gott, die die Menschen auf ihrem Lebensweg mit der göttlichen Wahrheit – in der Sittenlehre - unfehlbar erleuchten und leiten, zwei Ölbäumen vor Gott, die die Seelen mit eben dieser Wahrheit wahrhaft in der Gnadenlehre und in der Gnadenausspendung selbst - nähren und stärken, zu vergleichen – wer sonst nach Christus zeugte in solch vollkommener Weise von Gott, daß er in den prophetischen Schriften des Neuen Bundes Erwähnung verdient, ohne jeden Tadel, ohne Einschränkung? „Da hob ich an und fragte ihn, was jene beiden Ölbäume bedeuten, rechts und links vom Leuchter. Zum zweiten Male hob ich an und sprach zu ihm: ‚Was sollen diese beiden jungen Ölbäume, die neben jenen goldenen Röhren sind, die goldenes Öl durchfließen lassen?’ Er sprach zu mir: ‚Weißt du denn nicht, was sie bedeuten?’ ‚Nein, Herr!’ sprach ich. Er sprach: ‚Sie deuten zwei Gesalbte an, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen.’ “ (AT, Zacharias 4, 11 – 14) „Wenn sie aber ihr Zeugnis beendigt haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund steigt, sie bekriegen, besiegen und töten.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes 11, 7): Wie beendet ein Zeuge üblicherweise sein Zeugnis ? Indem er bekräftigt, daß seine Aussage wahr sei. - Und was geschah im Wesentlichen auf dem Vatikanischen Konzil (1869/70)? Eben das, was oben aus den Dekreten des (I.) Vatikanischen Konzils auszugsweise zitiert wurde: Zum ersten die feierliche Bekräftigung des sog. Jurisdiktionsprimates, der bedingungslosen Binde- und Lösegewalt des päpstlichen Stuhles also in ‚Sittenfragen’, dem, was von Gott selbst ge- oder verboten oder angeraten ist und bezüglich der Ordnung und Leitung der Kirche - „dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben“; „alles, was du/ihr auf Erden binden wirst/werdet, wird auch im Himmel gebunden sein“; „weide meine Schafe, weide meine Lämmer“ - des lebendigen Hirtenamtes der Kirche. Und zum zweiten die feierliche Bekräftigung der Unfehlbarkeit der Kirche in Glaubensdingen, der Unfehlbarkeit des lebendigen ordentlichen wie außerordentlichen Lehramtes der Kirche: „der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“. Und was könnte mit der Tötung der beiden Zeugen gemeint sein? Hierzu vergleiche man beispielsweise nur die aufschlußreichen Ausführungen über Wesen, Wirken und Ziele der auf die Zerstörung der Kirche ausgerichteten Geheimgesellschaften, zitiert aus historischen Aufzeichnungen, in ‚Einsicht’ 12/2006, S. 229 ff. und ebenda, S. 233 ff.: „Verfolget also den Feind, wer es auch sein möge, und zwar, wenn er mächtig ist, durch Aufgebot jeder Art von übler Nachreden und Verleumdungen.“ (S. 237); „Im Äußeren müßt ihr einfältig scheinen wie Tauben, dabei die Klugheit der Schlangen haben.“ (S. 237); „Unser Ziel ist vielmehr schließlich das von Voltair´s und der französischen Revolution: d.h. die vollkommene Vernichtung des Katholicismus und selbst der christlichen Idee. Denn bliebe letztere noch aufrecht auf den Ruinen Rom´s, so entsproßte aus ihr später die Auferstehung und die ewige Dauer des Katholicismus.“ (S. 235); „Was wir suchen, und worauf wir harren müssen, wie die Juden auf ihren Messias, das ist ein Papst nach unseren Bedürfnissen.“ (S. 236); „Um also einen Papst nach unserem Herzen zu machen, handelt es sich vor allem darum, diesem künftigen Papste ein Geschlecht zu erziehen, welches des von uns gewünschten Regimentes würdig ist.“ (S. 237). Man täusche sich nicht: Der Antiklerikalismus der Moderne war nie gegen die ‚Herrschsucht’ bestimmter Kleriker gerichtet, sondern zunächst gegen die gesamte Hierarchie der katholischen Kirche und damit stets, ausschließlich und unmittelbar, nämlich frontal gegen die Einrichtung der katholische Kirche, gegen Sion selbst: Dazu Papst Pius X. in seiner Enzyklika „Pascendi dominici gregis“; vom 8.9.1907: „Endlich suchen sie (die Modernisten) die Autorität des kirchlichen Lehramtes mit aller Gewalt einzuschränken und herabzudrücken, indem sie einerseits seinen Ursprung, sein Wesen und seine Rechte in frevelhafter Weise verkehren und andererseits die Verleumdungen der Gegner gegen dieses ungescheut wiederholen. Von den Modernisten läßt sich sagen, was unser Vorgänger im tiefen in Schmerz geschrieben hat: ‚Um die mystischen Braut Christi, des wahren Lichtes, der Verachtung und dem Hasse preiszugeben, haben die Kinder der Finsternis sich gewöhnt, ihr öffentlich wahnwitzige Verleumdungen entgegenzuschleudern, und indem sie Sinn und Bedeutung der Tatsachen wie der Worte verdrehen, Sie eine Freundin der Finsternis, einer Förderin der Unwissenheit und eine Feindin der Klarheit und des Fortschrittes der Wissenschaften zu nennen’ (Papst Leo XIII., Motu proprio ‚Ut mysticam; 14.3.1891).“ Man täusche sich nicht: es gibt nicht nur die offenkundige, die brutal auftretende Bosheit nach Art eines verhinderten Kunstmalers und Zuchthäuslers aus Braunau oder eines aus dem russisch-orthodoxen Priesterseminar verwiesenen Dschugaschwili, sondern auch die eigentlich gefährlichere, die geheime, die hinterhältige, die lauernde, sich verstellende Bosheit; hier ist nicht von Menschen die Rede, die aus Arglosigkeit in eine falsche Richtung abgeirrt und daher mit wenigen erklärenden Worten in die richtige Richtung zu weisen wären, sondern von einer Spezies, die den richtigen Weg eher dazu benützen würde, ihn zu durchkreuzen, ihn zu zerstören, der die geistige Blindheit hartnäckig innewohnt; gäbe es sie nicht, wäre die Welt nicht zu verstehen, der Abfall von Gott hätte sozusagen keinen Urheber außer dem ‚Zufall’, pardon: ‚der Evolution’. Die Anschuldigungen gegen Papst Pius XII. wegen Duldung oder gar Begünstigung der Teufeleien der Nationalsozialisten sind ein solcher Fall hinterhältigster Verleumdung gegen die Kirche. Die insoweit ‚objektive’ Haltung der doch angeblich Begünstigten spricht eine ganz andere Sprache: Als Papst Pius XII. am 2.3.1939 zum Papst gewählt wurde, ließen die Nationalsozialisten durch eines ihrer damals ‚gleichgeschalteten’ Presse- und Propagandaorgane, die „Berliner Morgenpost“ kommentieren: „Die Wahl von Kardinal Pacelli wird von Deutschland in keiner Weise begrüßt, weil er sich als Bischof und Kardinal stets gegen den Nationalsozialismus gewandt hat.“ (zitiert nach ‚Einsicht’ 12/2008, S. 139). Offen benannte Papst Pius XII. die Kriegstreiber des Zweiten Weltkriegs: „Ehrwürdige Brüder, die Stunde, in der dieses Unser erstes Rundschreiben zu euch hinausgeht, ist mehr als in einer Hinsicht wahrhaft eine Stunde der Finsternis (Lk.22, 53.), in der die Geister der Gewalt und des Unfriedens die blutige Schale namenlosen Leidens über die Menschheit ausgießen... Das Blut ungezählter Menschen, auch von Nichtkämpfern, erhebt erschütternde Klage, insbesondere auch über ein so geliebtes Volk, wie das polnische, dessen kirchliche Treue und Verdienste um die Rettung der christlichen Kultur mit unauslöschlichen Lettern in das Buch der Geschichte geschrieben sind und ihm ein Recht geben auf das menschlich-bürgerliche Mitgefühl der Welt…“ (aus dem Apostolischen Rundschreiben „Summi pontificatus“ Papst Pius XII. vom 20.10.1939)
Schon im Jahre 1907 hatte der hl. Papst Pius X. in seiner Enzyklika ‘Pascendi Dominici Gregis’ vom 8.9.1907 ausgeführt: “Die Urheber der Irrlehren hat man heute nicht mehr unter den erklärten Feinden zu suchen. Sie verbergen sich – und das ist ein Anlaß zu Besorgnis und sehr heftiger Angst – im Inneren und im Herzen der Kirche... Denn nicht mehr von außen, sondern in ihrem Inneren zetteln sie ihren Untergang an. Die Gefahr steckt heute schon fast in den Eingeweiden und Blutgefäßen der Kirche....“ Wie Papst Pius X. beklagte, waren zu jener Zeit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die ‚Neuerer’ schon längst in die Kirche eingedrungen und wirkten dort mächtig im Verborgenen; Papst Pius XII. dagegen war bereits von einem Netzwerk im Hintergrund lauernder ‚Neuerer’ ‚umstellt’; nur deshalb gelang es in der unmittelbaren Folge, einen Roncalli und sodann in dessen Nachfolge diesen kleinen schwarzen weltlichen Kerl zu küren... „Ein Wehe denen, die so tief die Pläne vor dem Herrn verbergen wollen und die ihr Werk im Finstern treiben, sprechend: ‚Wer beachtet uns? Wer merkt auf uns?’ Verderben komme über euch.“ (AT, Isaias 29, 15 und 16); „Denn siehe, Deine Feinde sind geschäftig; das Haupt erheben Deine Hasser. Sie halten, Deinem Volk zuwider, listig Rat, beraten gegen Deine Schutzbefohlenen. Sie sprechen: ‚Auf, wir wollen sie als Volk vernichten. Nie werde mehr des Namen Israels gedacht!’ “ (AT, Psalm 83 (82), 4 und 5); „Siehe Leute aus der Synagoge Satans führe ich zu dir, Leute, die sich Juden nennen, doch sie sind es nicht, sondern lügen.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes 3, 9; hier sind allerdings nicht die gemeint, die heute gemeinhin als ‚Juden’ bezeichnet werden, dazu später); „Gar alles hat der Feind im Heiligtum geschändet. In Deiner Sammlungsstätte wüten Deine Feinde; sie stellen ihre Flaggen dort als Zeichen auf. So ist’s, wie wenn man hohen Schwunges auf Waldgehölz die Äxte hebt. Und nun sein Schnitzwerk allzumal zerschlagen sie mit Beil und Hammer. Sie werfen Feuer in Dein Heiligtum, entweihen in den Staub die Wohnung Deines Namens. In ihrem Herzen sprechen sie: ‚Wir wollen alle sie zu Heiden machen.’“ (AT, Psalm 74 (73), 3 – 8); „Seit kurzem haben sie dein heilig Volk in ihrer Macht, und unsere Feinde treten jetzt dein Heiligtum mit Füßen. Und schon ist’s uns, als hättest Du nie über sie geherrscht, als wär Dein Name über ihnen nie genannt gewesen.“ (AT, Isaias 63, 18 und 19); „Sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes, 11, 2); „Zuvor muß der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Heiligtum heißt, der sich selbst in den Tempel Gottes setzt und sich für Gott ausgibt.“ (NT, 2. Tessalonicherbrief 2, 3 und 4); „Schwing Beil und Lanze gegen die, so mich verfolgen, und sprich zu mir: ‚Ich bin dein Heil!’ Daß meine Todfeinde voll Scham erröten, mit Scham zurückgetrieben werden, die auf mein Unheil sinnen! Wie Spreu vorm Winde seien sie! Des Herrn Engel scheuche sie! Ihr Weg sei finster, schlüpfrig, und sie verfolge drauf des Herrn Engel! Sie legen ohne Grund mir insgeheim ihr Unglücksnetz; sie graben für mich grundlos eine Grube. ‚Ihn überfalle ahnungslos ein Taumel! Das Netz, das heimlich man für ihn gelegt, verstricke ihn! Im Taumel falle er hinein’ “ (AT, Psalm 35 (34), 3 – 8); „Nicht schmäht mich jetzt der Feind; denn das ertrüge ich. Mein Hasser höhnt mich nicht, sonst bürge ich mich sicherlich vor ihm. Nein! Du, ein Mensch von meinem Rang, mein Freund, mein Busenfreund! Die wir vertraulich miteinander lebten, zum Gotteshaus im Zuge wallten! – Sie überliste jetzt der Tod, daß sie lebendig in die Hölle fahren! In ihrem Innern nistet Bosheit. Ich ruf zu Gott, der Herr mög’ mich erretten! Ich klage abends, morgends, mittags, seufzend. Er möge meinen Ruf erhören: ‚Erlöse mich zum Heil aus diesem Kampfe gegen mich! Sie stehn im Kampfe mit mir.’ Gott höre es und beuge sie und stoße sie zurück, die nicht Versöhnung kennen und Gott nicht fürchten! Vergriffen hat er sich sogar an meinen Opfern, an seinem Bund gefrevelt. Sein Mund war glatt, der Butter gleich, doch stand nach Kampf sein Sinn. Geschmeidiger als Öl, so waren seine Worte, und doch gezückte Dolche: ‚Befiehl dich doch dem Herrn! Er hat dich lieb und sorgt für dich und läßt nicht den Gerechten wanken.’ “ (AT, Psalm 55 (54), 13 – 23) – „sed et Iudas pugnabit adversus Hierusalem“; „Ihr Ehebrecher! Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit dieser Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also Freund dieser Welt sein will, der wird ein Feind Gottes. Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst sagt: Voll Eifersucht verlangt er nach dem Geiste, den er in uns Wohnung nehmen ließ.“ (NT, Jakobusbrief 4, 4 und 5); „Erhör mein Rufen, Gott! Ich klage. Mein Leben wahre vor des Feindes Schrecken! Verbirg mich vor der Bösen Rotte, vor dem Gelärm der Missetäter, die ihre Zungen gleich dem Dolche schärfen, ein giftig Wort zu Pfeile machen, um aus Verstecken auf die Wehrlosen zu schießen, sie unvermutet zu erschießen, ohne Scheu! Sie machen für sich Schlimmes aus; sie rühmen sich des Schlingenlegens. ‚Wer wird sie sehen?’ sagen sie. Sie sinnen auf Verbrechen. ‚Wir denken sie nach allen Seiten aus’, so denken sie bei sich in ihrem Herzensgrunde.“ (AT, Psalm 64 (63), 1 – 7); Der Versuch, die (wahre) Kirche zu zerstören, hat zur gänzlichen Zerstörung der Ämter innerhalb der (wahren) Kirche, des lebendigen Lehramtes und des lebendigen Hirtenamtes geführt: Die, die revolutionär ‚ein neues Pfingsten’, eine ‚neue Messe’, ‚neue Sakramente und Vorsteherämter’ und eine ‚neue Konzilskirche’ schufen, die sich mit aller Welt und allen Religionen und all deren Göttern ‚aussöhnen’ – aber keineswegs mit der wahren Kirche und dem wahren Gott - sind Amtsträger der neuen apostatischen Konzilskirche, aber niemals Päpste, Bischöfe und Hirten der hl. Kirche: Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.“ (NT, Johannes 5, 23); „Wer anders ist der Lügner, als der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht.“ (NT, 1. Johannesbrief 2, 22 und 23); „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis (Gottes) in sich. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er an das Zeugnis nicht glaubt, das Gott von seinem Sohne gegeben hat.“ (NT, 1. Johannesbrief 5, 10 – 12); „Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleische erschien. So einer ist der Verführer und der Antichrist. Sehet euch vor, dass ihr nicht verlieret, was ihr erarbeitet habt, sondern daß ihr vollen Lohn empfanget. Jeder, der darüber hinausgeht und in der Liebe Christi nicht verharrt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre verharrt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht mitbringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht.“ (NT, 2. Johannesbrief 7 – 10); „Deswegen sind der Heiden Götzen dem Gericht verfallen; in Gottes Schöpfung wurden sie ein Greuel, Versuchung für die Menschenseelen und Fallstrick für der Toren Füße. Des Abfalls Anbeginn ist Ausdenken von Götzenbildern, und solcherlei Erfindung ist des Lebens Untergang. Sie waren nicht von Anbeginn, noch bleiben sie auf ewig. Nur durch der Menschen torenhaften Wahn gelangten sie in diese Welt; drum ward ihr jähes Ende auch beschlossen.“ (AT, Weisheit 14, 11 – 14)
Wie armselig die Verhältnisse um die Kirche bestellt sind, wenn die beiden Zeugen getötet sind, die Hierarchie, das lebendige Lehr- und Hirtenamt beseitigt sind, das beschreibt denn auch die Hl. Schrift kurz und treffend: „Nun gab man mir ein Rohr gleich einem Maßstab und sprach: stehe auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Den Vorhof aber außerhalb des Tempels laß aus und miß ihn nicht, denn er ist den Heiden überlassen. Sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes, 11, 1 und 2) Auf welchen bemerkenswerten Umstand soll die Geste des Nachmessens mit einem Rohr, einem Maßstab aufmerksam machen? Im Altertum, zur Zeit der Entstehung der Prophezeiung des hl. Johannes mißt man größere Entfernungen in ‚Stadien’, dem beinahe ‚genormten’ griechischen Maß des Umfangs der Renn- und Kampfbahn, des ‚Sportplatzes’, also in Schritten. Wie klein muß der Tempel Gottes geworden sein, daß er, der Altar und alle, die darin anbeten, mit einem Maßstab nachgehalten, mit einem ‚Lineal’ abgemessen werden kann? Und wie genau und gründlich kann und muß man mit einem derartigen ‚Lineal’ nachmessen? Aber gehört nicht doch die Vielzahl der von den Neuerungen der apostatischen neuen Konzilskirche vielleicht bloß Verführten und auch eine Anzahl sich ernsthaft mühender Angehöriger aus den übrigen ‚christlichen Gemeinschaften’ zu den im Tempel Anbetenden dazu? Ist deren Zahl vielleicht doch nicht so klein, wie in dem Bild angedeutet? „Den Vorhof aber außerhalb des Tempels laß aus und miß ihn nicht, denn er ist den Heiden überlassen“ – zu messen, zu betrachten ist im Bild nur der Tempel Gottes, der Altar und die darin Anbetenden selbst, nicht auch der Umstand, daß gutwillige ‚Heiden’ durch Christus und seine Kirche auf geheimnisvolle Weise gerettet werden können. Und der Tempel ist nicht grob – durch Abschreiten -, sondern mit einem Maßstab, in Feinarbeit also auszumessen. „Und ihre Leiber werden liegen auf den Straßen der großen Stadt, die bildlich Sodoma und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Drei und einen halben Tag lang werden die Leute aus den verschiedenen Stämmen, Ländern, Sprachen und Völkern ihre Leichname anschauen und nicht zugeben, daß sie in Gräbern beigesetzt werden. Und die Bewohner der Erde werden sich über sie freuen und frohlocken und einander beschenken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde belästigt haben.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes 11, 8 – 10): Das lebendige Lehramt und das Hirtenamt der Kirche, in Bußgewändern predigend, haben mit ihrer Darlegung der göttlichen Wahrheit, der Gebote Gottes, ihren Warnungen, ihren Lehren, mit ihrer Unduldsamkeit gegenüber Irrtum und Lüge schon immer die Bewohner der Erde ‚belästigt’. Grund genug zur Freude darüber, daß diese Zeugen endlich tot sind, und Anlaß für außerordentliche Geschenke: Sozialismus und alle Totalitarismen, die fleischgewordene offene Gottesfeindschaft und Liberalismus, die leibhaftige, hinterhältige, subtile Gottesfeindschaft haben den gemeinsamen Sieg errungen und Grund zu feiern und sich durch gegenseitiges Nachgeben und Aufeinander-Zugehen Präsente zu überreichen. Der eigentliche (Wett-)Streit, ob das Prinzip der Gewalt oder das der Verführung tauglicher seien, die Gotteszugehörigkeit der Menschen gründlicher auszurotten, ist nun erledigt: Wenn Gott (das lebendige Lehr- und das Hirtenamt der Kirche mund-) tot (gemacht worden) ist (sind), dann ist alles erlaubt. Dann kann jeder nach seiner Facon selig werden, dann scheint der Weltfrieden aus- und eine neue Weltordnung, ein neues Zeitalter angebrochen... Warum aber sind die Leichname der beiden getöteten Zeugen auf den Straßen der großen Stadt, dort wo man gemeinhin Unzucht und Götzendienst treibt, so bemerkenswert? Wo alle Welt die Leichname etliche Zeit anschauen und nicht zugeben wird, daß sie in Gräbern beigesetzt werden? Seit Roncalli, der sich „Johannes XXIII.“ nannte, den die Welt als ihren Parteigänger, als ‚den Guten’ erkannt und gefeiert hat („Wäret ihr von der Welt, so würde die Welt das ihrige lieben.“; NT, Johannes 15, 19), bestaunt alle Welt die sich endlich ‚modernisierende’ und ‚an die Bedürfnisse des modernen Menschen anpassende’ und ‚zum Besseren wandelnde’ ‚katholische Kirche’ - wer hätte je gedacht, daß so etwas möglich sei? Fest steht aber, daß es sich in Wahrheit dabei nicht um die beiden Zeugen Gottes handelt. Die sind getötet: die Hierarchie der Kirche, das vom heiligen Geist inspirierte lebendige Lehramt und das vom heiligen Geist geleitete lebendige Hirtenamt der Kirche sind erloschen. Zur Schau gestellt werden dort leblose Leiber, Leichname der beiden getöteten Zeugen, bloße Hüllen, Kleider, Amtsträger der eben nicht vom Heiligen Geist, sondern der von dem Tier beseelten und belebten apostatischen neuen Konzilskirche, bloßer Schein von Zeugen, Leuchtern, Ölbäumen vor Gott. Aber kann die Welt den Unterschied zwischen Zeugen vor Gott und Leichnamen vor Gott überhaupt wahrnehmen, kann sie zwischen dem vom Heiligen Geist inspirierten lebendigen Lehr- und Hirtenamt der Kirche einerseits und dem Amtskörper einer der Kirche zu Täuschungszwecken nachgebildeten Institution andererseits unterscheiden? Einerlei: selbst wenn sie unterscheiden könnte, dürfte die Welt den Unterschied keineswegs zugeben, geschähe dies doch nur um den Preis, daß sie die wahre Kirche mit ihrem vom Heiligen Geist inspirierten Lehr- und Hirtenamt als solche anerkennen müßte. Deshalb darf die Welt nicht zugeben, daß es sich nur um Leichname vor Gott, nur um eine Täuschung handelt. Daher muß alle Welt die Amtsinhaber der apostatischen neuen Konzilskirche für Päpste, Bischöfe und Amtsträger der ihr im Grunde verhaßten katholischen Kirche halten, die nun ihren ‚Irrtum’, ihre ‚falsche Rechthaberei’ endlich eingesehen haben, ihn öffentlich einräumen und Besserung, Wiedergutmachung geloben und ‚mit der Welt endlich Frieden schließen’ und von den ‚Belästigungen’ des ‚modernen Menschen’ endlich ablassen. Warum aber ist der Teil des Geschehens, der mit „Nun gab man mir ein Rohr gleich einem Maßstab und sprach: Stehe auf und miß den Tempel Gottes...“ eingeleitet wird, an den Anfang dieses Textes aus der Offenbarung des Johannes gestellt worden? Wohl weil zu dem Zeitpunkt, zu dem die dem Befehl zum Ausmessen des Tempels vorausgehenden Ereignisse – das Töten der beiden Zeugen nach deren längerem machtvollem Auftreten, die anschließend mit Freude von aller Welt bestaunten Leichen der Zeugen, - eingetreten sind, das vorhergesagte Bild erkannt werden kann und muß. Der Befehl zum Handeln richtet sich – selbstverständlich - erst und nur an diejenigen, die durch die mittlerweile eingetretenen Ereignisse in die Lage versetzt sind, seinen Inhalt zu erfassen. Zugleich ist zu diesem Zeitpunkt größte Dringlichkeit, der Säumnisfall, die Verantwortlichkeit wegen schuldhafter Untätigkeit bereits eingetreten: „Es wird keine Zeit mehr sein, sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er zu posaunen anhebt, ist auch das Geheimnis Gottes vollendet, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als Frohbotschaft verkündet hat.“ (NT, Offenbarung des hl. Johannes, 10, 7) Denn was dringend zu tun war, hätte man auch ohne die in den prophetischen Schriften des Neuen Bundes enthaltene dringende Aufforderung ‚Steht endlich auf...!’ längst wissen und tun müssen, nämlich allein anhand der Satzungen der Kirche, der zitierten Dekrete des (I.) Vatikanischen Konzils und der Ankündigung Christi, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden werden! „Wer je so blind wie der Knecht des Herrn? Viel sahst du, doch behieltest nichts. Du hattest offene Ohren, hörtest aber nichts.“ (AT, Isaias 42, 19 und 20) Jede weitere Säumnis, jedes weitere Zögern wäre unvernünftig, wäre geradezu unverantwortlich: Zu allererst - und daher als mahnende und äußerst dringende Aufforderung dem Text vorangestellt - muß jetzt gehandelt werden: „Stehe auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Den Vorhof aber außerhalb des Tempels laß aus und miß ihn nicht!“ Ist denn der Text des 11. Kapitels der ‚geheimen’ Offenbarung des hl. Johannes tatsächlich so ‚geheim’, so verschlüsselt, daß man an ihm auch jetzt, da die dort aufgeführten Ereignisse zum großen Teil in Erfüllung gegangen sind, noch acht- und ahnungslos vorübergehen könnte? Die ‚geheime’ Offenbarung des hl. Johannes kann doch nur solange ‚geheim’ bleiben, wie die Bilder noch nicht von der Wirklichkeit, von den jüngeren Ereignissen eingeholt und eben dadurch ‚entschlüsselt’ worden sind. Soweit also hat die Wirklichkeit die Prophezeiung des 11. Kapitels der Offenbarung des hl. Johannes bereits eingeholt. Um letztere zu ‚entschlüsseln’, bedarf es daher keiner Prophetengabe, vielmehr ist nur ein wachsames Vergleichen erforderlich, um die vielfältigen Ähnlichkeiten zwischen dem im Bild Vorhergesagten und den mittlerweile eingetretenen Ereignissen zu erfassen und so den wahren Inhalt des Bildes zu entdecken. „Allein nach drei und einem halben Tag kam Lebensgeist von Gott über sie. Sie stellten sich auf ihre Füße und große Furcht befiel alle, die sie sahen“: Und doch werden die beiden ‚Zeugen’, die ‚Leuchter’, die ‚Ölbäume’ vor dem Herrn, das Lehramt und das Hirtenamt der Kirche zur Bestürzung aller Welt wieder lebendig werden. „Und man hörte eine laute Stimme vom Himmel: Kommet hier herauf. Und sie fuhren in der Wolke gen Himmel vor den Augen ihrer Feinde.“: Dabei könnte es sich um die Umschreibung eines ‚Beglaubigungsaktes’ handeln: Durch außerordentliche Ereignisse, deren Außerordentlichkeit von niemandem ernsthaft geleugnet werden kann, könnte die Verbindung des Dreigestaltigen mit David, seinem Diener, der hl. Kirche sinnenfällig dokumentiert werden.
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