c. …und er scheidet die Päpste von den ‚Päpsten’.
Folgt aus der Tatsache, daß Päpste nicht vom Glauben abfallen können, nicht häretisch, nicht apostatisch, nicht chismatisch werden können, daß die ‚Päpste’ der ‚konziliaren Kirche’ seit Roncalli, der sich „Johannes XXIII.“ nannte, als Päpste der katholischen Kirche anzuerkennen sind?
Niemals! Ganz im Gegenteil: genau dadurch werden sie erst als Scheinpäpste entlarvt! Dieser eben dargelegte dritte Weg stimmt zwar mit der zuerst dargelegten These in der Aussage überein, daß ein Papst bezüglich der Glaubensverkündigung und bezüglich der Leitung der Kirche nicht wanken kann, wie dies in den Konzilstexten des (I.) Vatikanischen Konzils definiert ist, er unterscheidet sich aber eben von jener ersten These dadurch, daß er nicht mit der Behauptung einig geht, daß es daher auf den Inhalt der päpstlichen Entscheidungen gar nicht ankäme, denn der Papst könne lehren und entscheiden, was er wolle, es sei immer recht: Vielmehr ist das Haupt der Kirche nicht der Papst, sondern Christus, mit dem der Papst in unlösbarer Verbindung steht, soweit es das Lehr- und das Hirtenamt der Kirche betrifft. Die Aussage, daß ein Papst bezüglich der Glaubensverkündigung und bezüglich der Leitung der Kirche nicht wanken kann, muß daher schärfer gefaßt werden: Nur ein (wahrer) Papst, nicht ein ‚Papst’ kann bezüglich der Glaubensverkündigung und bezüglich der Leitung der Kirche nicht wanken.
Diese Abgrenzung ist nötig wegen der Vorhersage: „Zuvor muß der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Heiligtum heißt, der sich selbst in den Tempel Gottes setzt und sich für Gott ausgibt.“ (NT, 2. Tessalonicherbrief 2, 3 und 4). Denn wie anders kann und soll denn der Widersacher erkannt werden, der nicht nur in den Tempel hineinschleicht oder darin herumstreicht, sondern der „sich selbst in den Tempel Gottes setzt und sich“ dort „für Gott ausgibt“: der sich also – ohne die oberste Jurisdikitonsgewalt mit seinem ‚accepto’ unmittelbar von Gott erhalten zu haben - auf die cathedra Petri, der sich auf den Lehr- und Richtstuhl des Petrus setzt, als an der Verkehrtheit seines Lehrens, Handelns und Richtens, als an seiner Gegnerschaft und der Gegensätzlichkeit zur heiligen Kirche und deren Handeln?
Daher ‚hilft’ eben auch nicht das Argument, daß (wahre) Päpste der (katholischen) Kirche wegen der Verheißung Christi ‚alles was du auf Erden binden wirst...’ nicht vom Wege abirren können: die Verheißung zwar ist unumstößlich, aber deren Voraussetzung muß gegeben sein - wahre Päpste: Wenn ‚Päpste’ die Lehre und damit die Existenz der katholischen Kirche durch ihr Handeln hintertrieben und hintertreiben, weil sie in Wort und Tat ‚ein anderes Evangelium’ verkündeten und verkünden und so den Greuelgötzen des Verständnisses für alle Irrtümer und der stummen Billigung aller Irrwege dieser Welt und des Verzeihens ohne Reue aufgestellt haben und sich dem Gott der Muslime zugewendet haben und sowohl das Priestertum als auch das Opfer abgeschafft und ein Neues Pfingsten und eine neue Gemeinschaft – die der ‚Konzilskirche’ – errichtet haben und so die Herde irreleiteten und irreleiten, wenn also ‚Päpste’ ‚abfielen’, dann ist der Ernstfall eingetreten: jene ‚Päpste’ waren und sind zu keinem Zeitpunkt (wahre) Päpste, sondern sie waren und sind zu jedem Zeitpunkt ihres ‚Papstseins’ Scheinpäpste, weil sie mit Annahme der Wahl eben nicht die oberste Jurisdiktionsgewalt unmittelbar von Gott empfingen (Kanon 109 S. 3 CIC), weil sie aus uns im einzelnen nicht bekannten Gründen nicht wählbare, ‚inpapabile’ Personen waren und/oder weil sie in ungültiger Wahl erwählt wurden.
Es gibt ganz massive Hinweise, daß die seit Roncalli, jenes sich „Johannes XXIII.“ Benennenden, Gewählten bereits bei der Wahl ein jeder in einem solchen Defektzustand waren, daß sie nicht ‚papabile’ waren, nämlich kein taugliches Objekt für eine ‚gültige’ Papstwahl – sei es die die Exkommunikation bedingende Zugehörigkeit zu einer gegen Christus und seine Kirche gerichteten Geheimgesellschaft, Roncalli betreffend, sei es fehlende Zugehörigkeit zur Kirche wegen fehlender Taufe (Montini betreffend) oder wegen öffentlicher, nämlich veröffentlichter Häresie oder Apostasie mit bereits aus der Tatbegehung allein folgender Exkommunikation.
Ebenso gibt es Hinweise, daß die Wahlvorgänge nicht ‚koscher’ waren, nämlich so grundlegend gegen die Wahlordnung Papst Pius XII. verstoßend, daß die Wirksamkeit der Wahl betroffen wurde. Man redet hier über Kontaktaufnahmen und Absprachen seitens am Wahlverfahren beteiligter Kardinäle mit ‚Anders- und Nichtgläubigen’ während des Konklaves. Die späteren Wahlen waren ohnehin nicht wirksam, weil an ihnen massenweise Häretiker, ‚Andersgläubige’ der ‚neuen Konzilskirche’ und vom katholischen Glauben Abgefallene, Apostaten und Schismatiker als Wählende beteiligt waren.
Und ihr Scheinpapst-sein dokumentierten und dokumentieren jene ‚Päpste’ der Konzilskirche genau dadurch, daß sie exakt die genuine Leidenschaft besaßen und besitzen, die ‚Grenzen’ der hl. Kirche zu ‚verrücken’, ‚Jerusalem hinwegzuheben’, die Kirche zu verändern, ‚grundlegend zu modernisieren’, eben weil sie die - gestern, heute, morgen und in Ewigkeit moderne - von Christus gegründete Heilsanstalt ablehnen und bekämpfen und weil sie diese unlösbare Verbindung des Petrus zu Christus nicht besaßen und nicht besitzen, die ein (wahrer) Papst verheißungsgemäß besitzt:
„Überblickt man nun das ganze System, so werden Wir es gewiss als eine Zusammenfassung aller Häresien bezeichnen dürfen. Hätte jemand sich die Aufgabe gestellt, die Quintessenz aller Glaubensirrtümer, die es je gegeben hat, zusammenzutragen, so hätte er es nicht besser machen können, als dies die Modernisten getan haben. Ja, sie sind weitergegangen als alle und haben - wie bemerkt - nicht bloß die katholische, sondern alle Religionen vollständig vernichtet.“ (Papst Pius X. in seiner Enzyklika „Pascendi dominici gregis“; vom 8.9.1907)
Sie waren nie (wahre) Päpste der (katholischen) Kirche, denn wären sie (mittels wirksamer Wahl und Wählbarkeit) tatsächlich (wahre) Päpste der katholischen Kirche geworden, dann träfe die Voraussage Christi zu: „alles was du auf Erden binden wirst...“ Das dritte Konzil von Konstantinopel (680/681) bestimmt insoweit: "Kleriker oder Laien, die in eine Synagoge der Juden oder in die Versammlungshäuser der Häretiker gehen sollten, um sich im Gebet mit ihnen zu vereinen, sollen abgesetzt und exkommuniziert werden. Bischöfe oder Priester oder Diakone, die sich im Gebet mit Häretikern vereinen sollten, sollen ihrer Ämter in der Gemeinschaft enthoben werden." (zitiert nach P. Sanborn: Beten wir alle denselben Gott an? in ‚Kyrie eleison’ 1/1995, S. 13 ff. (34)) Wären sie keine Scheinpäpste gewesen, hätten sie als Stellvertreter Christi auf Erden, als Hirten und Lehrer der Kirche nie die oben angeführten häretischen und apostatischen Beschlüsse des sog. II. Vat. Konzils unterzeichnen können: „Die Beschlüsse eines Konzils erlangen erst Rechtskraft, nachdem sie vom Papste bestätigt und auf sein Geheiß veröffentlicht worden sind.“ (Kanon 227 CIC) Sie hätten nie schweigen können, wo der Stellvertreter Christi zu reden hatte und hätten gelehrt, was der Stellvertreter Christi zu lehren hat und hätten als Hirten der Kirche die Gläubigen nie zum Glaubensabfall verführen und hätten so nie den Weinberg verwüsten können, sondern sie hätte getreu dem Wahlspruch wahrer Päpste gehandelt: - „Wir wenden auch auf Uns das Wort an, das Gott einst zu den Propheten gesagt hat: ‚Siehe ich habe dich heute über Völker gestellt und über Reiche, damit du ausreißest und zerstörest… und aufbauest und pflanzest’ (Jer. 1, 10). Und so werden Wir, soweit es an Uns liegt, unter Einsatz allergrößter Bemühungen dafür Sorge tragen, was böse ist, abzuwehren und zu verbieten, und, was gut ist, gedeihen zu lassen und zu fördern, solange wie es dem Obersten Hirten gefällt, von Uns für die Verwaltung des anvertrauten Amtes immer wieder Rechenschaft zu fordern.“ (Papst Benedikt XV., Apostolisches Rundschreiben „Ad beatissimi Apostulorum“ vom 1.11.1914), - „Auf die Ausübung dieser ihrer Mission, die als Endziel hier auf Erden den göttlichen Plan verwirklichen will: „alles in Christus zu erneuern, was im Himmel und auf Erden ist"( Eph 1, 10.), kann die Kirche niemals verzichten…“ (aus dem Apostolischen Rundschreiben „Summi pontificatus“ Papst Pius XII. vom 20.10.1939), - „Welche Zeit leidet inmitten alles technischen und rein zivilisatorischen Fortschrittes so sehr an seelischer Leere, an abgrundtiefer innerer Armut? Kann man nicht auch auf dieses unser Weltalter das entlarvende Wort der Geheimen Offenbarung anwenden: ‚Du sagst: ich bin reich, ich habe Überfluß und brauche nichts mehr. Und du weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß’(Offb 3, 17.)? Ehrwürdige Brüder, kann es Größeres, Dringenderes geben, als solcher Zeit ‚den unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen?’ ( Eph 3, 8.)… Wir sind Stellvertreter Desjenigen, Der in entscheidender Stunde vor dem Vertreter der höchsten irdischen Macht von damals das große Wort sprach: ‚Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß Ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf Meine Stimme.’ (Joh 18, 37) Als solcher erachten Wir es gerade auch in Unsern Tagen als besondere Pflicht Unseres Amtes, mit apostolischem Freimut der Wahrheit Zeugnis zu geben. Diese Pflicht umfaßt notwendig die Darlegung und Widerlegung der menschlichen Irrtümer und Fehlungen, die erkannt werden müssen, wenn sie behandelt und geheilt werden sollen: ‚Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.’ (Joh 8, 32.) In der Erfüllung dieser Unserer Sendung werden Wir Uns nicht von irdischen Rücksichten beeinflussen lassen; weder Mißtrauen und Widerspruch, Ablehnung und Unverständnis, noch die Furcht mißverstanden oder falsch ausgelegt zu werden, kann Uns davon abhalten. Wir werden jedoch stets handeln beseelt von jener väterlichen Liebe, die, selber mit den Schmerzen der Kinder leidend, ihnen das Heilmittel angibt, und Wir wollen Uns immerfort bemühen; das göttliche Vorbild aller Hirten nachzuahmen, den Guten Hirten Jesus, Der Licht und zugleich Liebe ist, ‚die Wahrheit tätigen in Liebe.’ ( Eph 4, 15.)… Am Eingang des Weges, der zur geistigen und sittlichen Not unserer Tage führt, steht der todbringende Versuch von nicht wenigen, Christus zu entthronen; die Verwerfung des Gesetzes der Wahrheit, das Er verkündete; des Gesetzes der Liebe, die der lebenspendende Odem Seines Reiches ist. Die Königsrechte Christi wieder anerkennen, zurückfinden zum Gesetz Seiner Wahrheit und Seiner Liebe, das ist der einzige Weg der Rettung für den Einzelmenschen und die Gemeinschaft.“ (aus dem Apostolischen Rundschreiben „Summi pontificatus“ Papst Pius XII. vom 20.10.1939; zitiert aus www.Kathpedia.de, dort zitiert nach „Papst Pius XII., Gerechtigkeit schafft Frieden, Reden und Enzykliken“, herausgegeben von P. Wilhelm Jussen S.J. , Hansa Verlag Josef Toth Hamburg 1946, S. 131-176) Die, die revolutionär ‚ein neues Pfingsten’ - ein neues Glaubensgebäude -, eine ‚neue Messe’, ‚neue Sakramente’ und neue ‚Vorsteherämter’ und eine ‚neue Konzilskirche’ schufen, die aufgehört haben, hinaus in alle Welt zu gehen, um alle Völker zu taufen und sie alles zu lehren, was Christus geboten hat, die sich mit allen Religionen und all deren Göttern aussöhnen – aber keineswegs mit der wahren Kirche und dem wahren Gott - können eben niemals Petrusnachfolger sein.
Daher kann es keinen Zerstörer auf dem Papstthron geben, der zwar Papst ‚materialiter’ ist, aber nicht Papst ‚formaliter’, denn das Werk der Zerstörung kann nur vollbringen ein „Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Heiligtum heißt, der sich selbst in den Tempel Gottes setzt und sich für Gott ausgibt.“ Anderslautende ‚Theorien’, mögen sie noch so gelehrt und kompliziert, pardon: komplex erscheinen, sind nicht komplex, sondern perplex, nämlich widersprüchlich und widersinnig und daher nicht katholisch, sondern ein Konstrukt der Ratlosigkeit. Ebenso kann und muß der aufmerksame Betrachter den verderblichen Standort derjenigen ‚Bruderschaften’ erfassen, die die neue Konzilskirche mit der katholischen Kirche gleichsetzen und daher die ‚Päpste’ der Konzilskirche für Päpste der katholischen Kirche halten, aber deren Anweisungen keineswegs befolgen wollen.
Die neue apostatische Konzilskirche ist nicht die katholische Kirche. Dennoch zu behaupten, beide seien identisch, heißt den Geist der Wahrheit, den Christus Seiner Kirche gesendet hat, mit dem Geist der Lüge oder des Irrtums gleichzusetzen und deswegen die Kirche und die Konzils-‚kirche’ zu ‚verwechseln’ - das ist zumindest der Tatbestand vollständiger Ignoranz, eher schierer Blasphemie, das ist von der Wurzel aus anti-christlich.
Jene ‚Bruderschaften’ haben ihren hervorragenden Platz in der Kirchengeschichte bereits eingenommen; aber einen gänzlich ruhmlosen - nicht als Säule der Kirche, sondern als deren geheime und eben daher so gefährliche Widersacher: sie sehen ‚frommen’ ‚Traditionalisten’ täuschend ähnlich – aber sie achten die katholische Kirche für eine ganz gewöhnliche irrtumsbehaftete Gesellschaft, weil sie die Dekrete des (I.) vatikanischen Konzils mißachten: Sie stehen gänzlich außerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen, durch ein doppeltes Mauerwerk von ihr getrennt, aber sie halten sich für ‚besonders gut katholisch’. Und gerade sie haben einen Teil derjenigen, die noch eine Ahnung von der stattgefundenen Katastrophe erfaßt hatte und der Vereinnahmung durch die neue Konzilskirche daher eher ablehnend gegenüberstanden und bemüht waren katholisch zu bleiben, radikal vom Leibe Christi getrennt. Fast noch empörender aber ist die gründliche Art und Weise, wie sie die Gläubigen mit sich aus der Gemeinschaft der Gläubigen herausgerissen haben; sie haben diese gleich auf zweifache Weise in die Irre geleitet und verführt:
Unter falschen Beschwichtigungen, die alle darauf hinauslaufen, daß jenes Gebilde der neuen Konzilskirche – trotz aller geradezu mit Händen zu greifenden Bedenken – dennoch die Fortsetzung der katholischen Kirche sei, haben sie die Zögernden zum einen aus der Gemeinschaft der Gläubigen heraus- und geradewegs in die Gegenkirche hineingeführt. Zum anderen haben sie ihnen den Geist des Irrglaubens und der Aufruhr – durch angeblich zulässigen Ungehorsam gegen das Amt des Papstes als solches, gegen das Oberhaupt der katholischen Kirche „nicht nur in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in dem, was zur Ordnung und Regierung der über den Erdkreis verbreiteten Kirche gehört“ (Dekret des Vatikanischen Konzils (1869/70), vierte Sitzung, 18.7.1870, Erste Dogmatische Konstitution über die Kirche Christi) – eingeprägt.
Und einzig die aus diesen Satzungen über die Verfassung der Kirche sicher gewonnene Erkenntnis, daß die ‚nachkonziliare Kirche’ nicht mit der katholischen Kirche identisch ist und daß die Vorsteher der neuen Konzilskirche wegen deren Abweichungen von Lehre und Praxis der katholischen Kirche, wegen deren Apostasie und Häresie nicht Päpste der katholischen Kirche sein können, rechtfertigen und verpflichten die Mitglieder der katholischen Kirche zum ‚Ungehorsam’, zur ‚Flucht in die Berge’, zum Widerstand gegen jene als Nicht-Päpste der ‚katholischen’, nachkonziliaren ‚Kirche’, als Führungsfiguren der Gegenkirche, als Leichen vor Gott erkannten Personen. Die neue Konzilskirche ist nicht die katholische Kirche. Und genau deswegen ist der Vorwurf, die ‚Sedisvakantisten’ seien Schismatiker, unzutreffend: er fällt auf die Anklagenden selbst zurück (vergl. dazu A. Groß: Ist man Schismatiker, wenn man den Stuhl Petri in unseren Tagen für unbesetzt, die Konzilspäpste für Scheinpäpste hält?, ,Kyrie eleison´ 1/1996, S. 100 ff.). • Dazu die klaren Worte eines katholischen Priesters und Bekenners aus dem Jahre 1976, H.H. Pfr. Alois Aßmayr, in ‚Einsicht’ 2/1976, ebenso ‚Einsicht’, Sonderdruck 12/2007, S. 4 ff.:
Daher „muß man wohl an der gesamten heutigen Führung der katholischen Kirche irre werden. Wenn Askese, wie dieser hochwürdigste Herr (Anmerkung des Verf.: Bischof Decamps) geäußert hat, sinnlos ist, wenn die Auferstehung Christi ganz anders erklärt werden muß als man sie bisher erklärt hat, wenn es keine bleibende, unveränderliche Wahrheit gibt, wenn mit dem Tode wahrscheinlich alles aus ist, dann beginnt man zu begreifen, daß die katholische Religion und die Kirche heute nur noch als Menschenwerk betrachtet wird, und daß daher die Führung in der Kirche glaubt, alles ändern zu können wie eine willkürliche Staatsführung, die auch ‚Gesetze’ und ‚Vorschriften’ mutwillig ändert. Wenn man das alles hört und liest, beginnt man zu verstehen, daß man heute mit der Lehre Christi, seinen Geboten und Sakramente umgehen will, als ob alles nur Menschenwerk wäre, über das man beliebig verfügen dürfte… Eure Taten legen Zeugnis ab von eurem Unglauben. Das sind denn die ‚Reformen’, die vor nichts, selbst nicht einmal vor den Sakramenten und Dogmen halt machen. Ihr gebraucht, besser mißbraucht für eure Taten das Wort ‚Reform’ genau so wie die Kommunisten und andere das Wort ‚Freiheit’ und ‚Frieden’. Ihr legt dem Wort ‚Reform’ eine Bedeutung bei, die es nicht hat, um die Gläubigen irre zu führen… Ihr gebraucht dieses Wort für die Zerstörung!… Was habt Ihr unter dem Deckmantel der ‚Reform’ nicht schon alles zerstört in der katholischen Kirche?! Ich glaube, daß es euch schwer fallen wird, noch etwas zu finden, was ihr nicht schon zerstört habt, vielleicht noch manches zu wenig gründlich - das wird aber auch noch kommen. Angefangen hat dieses Zerstörungswerk eigentlich schon vor dem Konzil, die feste Grundlage hierfür aber hat das Konzil geschaffen. Wohl ist man zuerst recht vorsichtig zu Werke gegangen, damit die Leute nicht merken auf was man hinaus will, um möglichst keinen oder nur geringen Widerstand zu erregen, mit der Absicht hat man mit den Reformen bei dem Kernstück der katholischen Kirche begonnen: der Liturgie und der heiligen Messe… Heute steht fest, daß die ganze maßgebende Führung der katholischen Kirche modernistisch ist und daher die Kirche auch. Die ‚Reformen’ beweisen es. Auch ist heute bekannt, daß die neue Messe ein Fabrikat von liberalen Protestanten und modernistischen Katholiken ist, die beide den Opfercharakter der heiligen Messe leugnen und auf deren Zerstörung ausgehen. Um aber den Gläubigen Sand in die Augen zu streuen, hat man eine Messe fabriziert, die noch eine (zu) sein scheint, in Wirklichkeit aber keine mehr ist. Aus Erfahrung wußten die Reformer, daß die meisten Leute ohnehin alles fressen, was man ihnen vorsetzt, besonders, wenn es von oben her gutgeheißen und empfohlen wird. So war es auch. Nur wenige leisteten Widerstand. Jetzt will man auch diese zur Strecke bringen, indem man die neue Messe bindend vorschreibt und die Alte endgültig verbietet, was mit Beginn der Fastenzeit geschehen soll (Anmerkung des Verf.: und tatsächlich mit Beginn der Fastenzeit des Jahres 1976 durchgesetzt wurde). Der zuständige Bischof darf zwar noch einzelnen alten Herren erlauben, die alte Messe zu zelebrieren, es darf aber ja niemand anderer dabei sein… Lächerlicher konnte sich unsere Führung wohl kaum mehr machen, aber auch kaum einen besseren Beweis für ihren Haß gegen alles Katholische liefern. Mir kommt das so vor, als ob man das Zelebrieren eines alten Geistlichen mit einer unanständigen Handlung gleichsetzt, bei der niemand dabei sein darf, wie etwa ein Gang zur Toilette. Da geht man erst hinein, wenn niemand mehr drinnen ist. Dann sperrt man zu und öffnet erst wieder, wenn man fertig ist… Wenn auch Paul VI. die alte Messe verbietet, die Scheinmesse und all die anderen ‚Reformen’ aber bindend zur Annahme vorschreibt, wundert es mich nicht, wenn er es auch nicht leiden kann, daß man sich auf die früheren Päpste beruft, da er ja mit diesen im Widerspruch steht. Das wäre nicht möglich, wenn er noch katholisch wäre… Wenn ich mich weigere, den Weg zu gehen, den die heutige Kirche geht, ist es genau dasselbe, als einst viele sich weigerten, protestantisch zu werden. Nicht diese haben ihren Glauben verraten, sondern die, welche protestantisch geworden sind. Nicht diejenigen Katholiken haben sich von der katholischen Kirche abgespalten, die ihrem Glauben treu geblieben sind, sondern die anderen. Heute ist die Sache genau so: nicht ich habe meinen Glauben geändert und mich von der katholischen Kirche getrennt, die ihr mir das vorwerft und meine Haltung übel nehmen, sondern ihr seid es, die abgefallen sind, die noch vor wenigen Jahren das gleiche getan und geglaubt habt, wie ich es noch heute. Viele haben euch das nachgewiesen… Mutet mir also nicht zu, daß ich die modernistischen und sündhaften Neuerungen, die zum Teil direkt sakrilegisch sind, mitmache. Erst recht glaubt nicht, daß ich mir die neue Messe, die nach meiner Überzeugung nur eine Scheinmesse und daher ungültig ist, vorschreiben lasse. Ich halte es für ein fürchterliches Verbrechen, wie man heute die Gläubigen in die Irre führt … Darum weigere ich mich entschieden, die unkatholischen Neuerungen, die schon so viel Unheil angerichtet haben, mitzumachen… Ihr könnt sicher sein, daß ich nicht mit Verbitterung oder Haß reagiere. Ich bin jedoch nicht bereit, an der Zerstörung der katholischen Kirche mitzuarbeiten und auch nicht, dazu zu schweigen! ‚Caritas Christi urget…’ “
Das, was diejenigen, die (als solche) nicht erkannt und die nicht genannt werden wollen, Anfang des 20. Jahrhunderts noch erfolglos mit jenem Rapolla versucht hatten, und was ihnen dann schließlich mit jenem Roncalli, jenem Montini und deren Amtsnachfolgern gelang, war eben kein mehr oder minder ‚normaler Betriebsunfall’, wie er angesichts (menschlicher) Irrtumsanfälligkeit der Kirche einmal erwartungsgemäß widerfahren konnte und mußte: Das Papsttum, ein wahrer Papst ist, als oberster Lehrer und Hirte handelnd, nicht zum Irrtum im Bezug auf die Lehre der Kirche, ist nicht zur Fehlleitung der Kirche fähig! Man mag dagegen einwenden, ein solcher Schutz nütze der Kirche ja ohnehin nichts, wenn das Papsttum dennoch überwunden werden könne, indem Eingeschleußte den Stuhl Petri unrechtmäßig und daher zum Schein besetzen könnten.
Dieser Einwand geht jedoch fehl: daß Usurpatoren sich selbst in den Tempel Gottes setzen und sich dort ‚für Gott’ ausgeben, ist ein so unerhörter, einmaliger, nie da gewesener Vorgang, daß die Schriften des Alten wie des Neuen Bundes voll von diesem Ereignis sind, wie die weiteren Ausführungen zeigen werden. Es hat seinen Grund nicht in der Schwäche, nicht in der Überwindbarkeit der Kirche, sondern in der Strafwürdigkeit des Volkes Gottes, wie auszuführen sein wird, und es wird sich nie mehr wiederholen: „Der Herr entfernte deine Richter; verschwinden ließ er deinen Feind. Der Herr ist wieder König über Israel in dir; dir widerfährt nichts Schlimmes mehr.“ (AT, Sophonias 3, 15); „Getilgt wird deine Schuld, du Sionstochter, er wird dich nimmermehr verbannen.“ (AT, Klagelieder 4, 22); „Sein Herrscher wird ihm selbst entstammen, und sein Gebieter kommt aus seiner eigenen Mitte. Zutritt gewähre ich auch ihm, daß er mir nahe. Wen gäb’ es sonst, der dran sein Leben wagen wollte, zu mir herzutreten?“ (AT, Jeremias 30, 21); „’So werdet ihr erfahren, daß ich der Herr, ich euer Gott, der ich auf meinem heiligen Berg zu Sion wohne. Jerusalem wird dann ein Heiligtum; kein Fremdling zieht mehr durch.’ “ (AT, Joel 4, 17); „Gott, der du mir verhilfst zur Rache und Völker mir zu Füßen legst, der du vor meinen Feinden mich errettest, du machst mich fürder meinen Gegnern unerreichbar und rettest mich vor Wüterichen.“ (AT, 2. Samuel 22, 48 und 49)
Hier handelt es sich um die Katastrophe der Endzeit, um den beinahe gelungenen Versuch der Zerstörung der Kirche – wir haben keine größere Katastrophe mehr zu erwarten; was folgen wird, sind allenfalls die sichtbaren Auswirkungen dieser Katastrophe im weltlichen Bereich: der religiöse und der weltliche Bereich waren nie getrennt.
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