NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
ÖKUMENISCHER FLOP - Washington
(DT/CWN) Eine Kommission der amerikanischen Bischofskonferenz hat am
Montag erklärt, Aktivitäten, die darauf ausgerichtet seien, Juden für
das Christentum zu gewinnen, seien in der katholischen Kirche
theologisch nicht länger akzeptabel. Die Erklärung wurde von weiten
Teilen der amerikanischen Presse als ein Dokument der Bischofskonferenz
präsentiert. In Wirklichkeit war das Dokument "Überlegungen zum Alten
und Neuen Bund und der Mission" ein Dialogpapier. Es wurde von einem
interreligiösen Komitee veröffentlicht, das unter der Leitung des Büros
der Bischofskonferenz für Ökumene und Interreligiöse Angelegenheiten
steht. Im Text heißt es, Gott habe den Alten Bund nie aufgehoben, daher
seien die Juden, wie Papst Johannes Paul II. es formuliert habe, "Teil
eines Bundes der ewigen Liebe, der niemals widerrufen worden sei." Das
Dokument führt aus, das jüdische Volk habe seine eigene, andersartige
Mission. Die jüdischen Autoren bestätigen dies: "Es ist offensichtlich,
dass jede Mission der Christen unter den Juden in direktem Konflikt
steht mit dem jüdischen Verständnis, dass der Alte Bund selbst der
Auftrag ist." Christus nicht heilsrelevant? - Das Fazit der Autoren
lautet, dass "die katholische Kirche zwar den Heilsakt Christi als
zentral für das Heil aller Menschen betrachtet, aber dennoch anerkennt,
dass sich die Juden bereits in einem Heilsbund mit Gott befinden."
Abgesehen von der Heiligen Schrift enthält das Dokument keine
Lehraussage, die vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil formuliert wurde.
Es berührt weder die Aussage, dass es kein Heil außerhalb der Kirche
gibt noch nimmt es Bezug auf das Konzilsdokument "Ad gentes", in dem es
heißt, dass die Kirche die Pflicht und das heilige Recht hat, alle
Menschen zu evangelisieren. Die Tageszeitung "Boston Globe"
stellte fest, dass die Vertreter der amerikanischen Bischöfe den
ökumenischen Dialog mit ihrem Bruch mit der traditionellen Lehre
belastet hätten, da führende evangelikale und protestantische Gruppen
daran festhielten, daß Christus der einzige Weg zum Heil ist. Die
größte protestantische Kirche der Vereinigten Staaten, die Southern
Baptists, unterstrich in einer 1996 veröffentlichten Erklärung, daß
Jesus der einzige Weg zur Rettung ist. Daher müßten auch Juden
missioniert werden. Das Dialogpapier ist die jüngste Veröffentlichung
des interreligösen Komitees, das sich aus Katholiken und Vertretern des
konservativen und reformierten Judentums zusammensetzt. Orthodoxe Juden
gehören nicht dazu. Der führende katholische Vertreter ist Kardinal
William Keeler von Baltimore, der auch den Dialog der Bischofskonferenz
mit den Juden leitet. An der Spitze der jüdischen Vertreter steht Rabbi
Michael Signor von der Union der Amerikanischen Hebräischen
Kongregationen. (Die Tagespost vom 17.8.2002) - Demnach war es nach
Ansicht der Komitee-Leitung wohl ein Fehler, daß die Apostel die Lehre
Jesu Christi angenommen haben... und dafür den Tod erlitten haben
(E.H.).
BALD EIN DRITTES VATIKANUM? -
Kardinal Kasper sehnt ein "wahrhaft ökumenisches Konzil" herbei -
Würzburg (reg) Der deutsche Kurienkardinal Kasper hat in einem
ausführlichen Interview mit der katholischen englischen
Wochenzeitschrift "The Tablet" Stellung zum Stand des Dialogs zwischen
der katholischen Kirche und der Orthodoxie genommen. Im Hinblick auf
den Nachfolger Johannes Pauls II. sagte der Kardinal, sein größter
Wunsch sei ein "wahrhaft ökumenisches Konzil, das die Kirchen des
Ostens mit einschließe." Die Grundlagen für ein Konzil seien bereits
vorhanden. Der ökumenische Dialog stellt nach Auffassung Kaspers
bereits eine Art vorkonziliarer Vorbereitungsphase für ein ökumenisches
Konzil dar. Dennoch sei die Zeit derzeit noch nicht dafür reif. Kasper
bestätigte, dass die russisch-orthodoxe Kirche vor der Einrichtung
katholischer Diözesen zu Beginn des Jahres informiert worden sei.
Beraten habe man sich zwar nicht, jedoch habe man auch die russische
Regierung vorab über den Schritt informiert. Die Reaktion der
russisch-orthodoxen Kirche sei ihm unverständlich, fügte Kasper hinzu.
Er habe die Tragweite des Problems nicht vorausgesehen, denn für ihn
habe es sich lediglich um eine Namensänderung gehandelt. Nach
Auffassung Kaspers trennen die unterschiedlichen Mentalitäten und
Kulturen die orthodoxe und die römische Kirche weitaus stärker als die
Doktrin. Nach dem Fall der Berliner Mauer gebe es noch eine gewisse
kulturelle Barriere und es brauche viel Geduld, sie zu überwinden. Die
russische Orthodoxie habe ein überaus vages Verständnis von
Proselytismus. Nach der langen Zeit der Verfolgung sei die russische
Kirche geschwächt, während der katholische Klerus besser ausgebildet
und ausgestattet sei und auch über mehr pastorale Erfahrung verfüge.
Die russisch-orthodoxe Kirche müsse ihren Platz in einer veränderten
Welt finden und dabei wolle die katholische Kirche ihr helfen. (Die
Tagespost vom 25.7.02)
ABTREIBUNGEN - Der deutsche
Abtreibungsgegner Klaus Günter Annen hat vor dem Oberlandesgericht
Karlsruhe recht in einem Verfahren bekommen, in dem es darum ging, daß
er die Abtreibung in Flugschriften als "Mord" und "neuen Holocaust"
bezeichnete. Auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofes darf man
gespannt sein. ("DIE TAGESPOST", 24.4. 2003
BEVÖLKERUNG IN DEUTSCHLAND ALTERT DRAMATISCH
- Prognose des Statistischen Bundesamtes - Im Jahr 2050 wird jeder
Dritte 60 Jahre oder älter sein / Rückgang auf 75 Millionen Einwohner
erwartet - Berlin - Deutschland steht nach Einschätzung von Johann
Hahlen, dem Präsidenten des Statistischen Bundesamtes (Destatis),
ein"dramatischer" Alterungsprozess seiner Bevölkerung bevor. Nach den
jüngsten Berechnungen von Destatis, die Hahlen in Berlin vorstellte,
wird im Jahr 2050 jeder Dritte in Deutschland lebende Bürger 60 Jahre
oder älter sein. Gründe hierfür sei eine steigende Lebenserwartung bei
gleichzeitig sinkenden Geburtenzahlen. Experten forderten angesichts
dieser Entwicklung einen grundlegenden Umbau der Sozialsysteme. Den
Destatis-Berechnungen liegen drei Annahmen zu Grunde: Die
Lebenserwartung erhöht sich bis zum Jahr 2050 auf 81,1 Jahre für Männer
beziehungsweise 86,6 Jahre für Frauen, die Geburtenrate bleibt bei 1,4
Kindern pro Frau und nach Deutschland wandern jährlich etwa 200 000
Menschen ein. Dies sei die "mittlere" mehrerer denkbarer Varianten,
sagte Hahlen. Nach dieser Berechnung sinkt die Bevölkerungszahl in
Deutschland bis zum Jahr 2050 von heute 82,5 Millionen auf 75
Millionen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der älteren Menschen zu, zur
Jahrhundertmitte wird jeder Neunte älter als 80 Jahre sein. Besonders
die Relation zwischen Rentnern und Menschen im erwerbsfähigen Alter
wird sich nach Ansicht Hahlens rapide ändern: Während heute hundert 20-
bis 59-Jährigen 44 Senioren gegenüberstehen, werde dieser
"Altenquotient" im Jahr 2050 schon 78 betragen. Hahlen beton-te, dass
sich der Alterungsprozess kaum noch aufhalten lasse: "Diese Entwicklung
ist programmiert und wird bereits in den nächsten beiden Jahrzehnten zu
Problemen führen." Allenfalls eine stärkere Zuwanderung oder - mit
zeitlicher Verzögerung - eine höhere Geburtenrate könnten den
Alterungsprozess etwas dämpfen. Eine Erhöhung des Rentenalters von
heute 60 auf 65 Jahre könne zudem den Altenquotienten um etwa 20
Rentner pro hundert Erwerbstätige senken, sagte Hahlen. Nach Auffassung
von Stefanie Wahl vom Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn ist
die demographische Entwicklung nur mit einer "grundlegenden Reform" der
Sozialsysteme zu meistem. Die bei-tragsfinanzierte Alterssicherung,
Gesundheits- und Pflegeversicherung können in Zukunft allenfalls "Basis
sichernd" sein, sagte Wahl. "Wir müssen das Leistungsniveau begrenzen,
wollen wir die Belastung der Aktiven nicht ins Untragbare steigem."
(...) (Peter Hacker in der SZ vom 7.6.03)
15-JÄHRIGE 'DARF' MUTTER WERDEN
- Eine 15-jährige schwangere Spanierin hat vor Gericht durchgesetzt,
ihr Baby gegen den Willen ihrer Eltern zur Welt bringen zu dürfen. Die
Eltern wollten die Tochter zur Abtreibung drängen. (zitiert nach AKTION
LEBEN Rundbrief Nr. 4/2002) |