Über die Wiederherstellung der heiligen Kirche
von R. F. Schmidt
Schwarze Schwäne gibt es nicht - und die Gerüchte um eine ferne Landmasse mit dem Namen Australien sind auch nur so ein Hirngespinst wie das Gerede über die Wiederherstellung der Kirche!
Über die Wiederherstellung der heiligen Kirche, genauer: über die Notwendigkeit und vor allem über die Möglichkeit und den konkreten Weg der Wiederherstellung der Kirche - und über die Pflichten und die bisherige Säumnis der dazu Berufenen.
Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich auf die Wiederherstellung des derzeit vakanten Stuhles Petri. Daher ist sie ausschließlich an die der Position des ‚Sedisvakantismus’ zugehörigen Leser gerichtet, die eigentlich informiert sein müßten. Dennoch hat der Verfasser dieser Ausarbeitung noch einmal die längst und vielfach unter den ‚Sedisvakantisten’ abgehandelte Frage, ob die Kirche nicht doch in der Konzilskirche ‚verwirklicht’ sei und daher die Position des ‚Sedisvakantismus’ irrig sei, aus einem anderen Blickwinkel aufgegriffen, um auf diesen Grundlagen sicher aufzubauen: Teil A. der Ausarbeitung befaßt sich mit der von Ihnen bereits verneinten Frage, ob die heilige Kirche und die ‚Konzilskirche’ identisch seien, wo die Kirche dann abgeblieben sei und ob und bejahendenfalls wo Teile der Kirche noch vorhanden seien. Wenn Sie also der gefestigten Überzeugung sind, daß die heilige Kirche göttliche Stiftung und notwendig ist, wenn sie außerdem überzeugt sind, daß die Kirche des sogenannten II. Vatikanischen Konzils nicht mit der heiligen Kirche identisch ist, können Sie den nachfolgenden Teil A. gänzlich überspringen und direkt mit dem Lesen von Teil B., S. 199 ff., beginnen.
Eine nötige Mahnung vorab:
Bitte bringen Sie Geduld auf. Es bedarf einiger Anstrengungen, um den folgenden Ausführungen zu folgen: Diese Akribie und Ausführlichkeit ist notwendig, um die Dinge einsichtig zu machen.
Die Ausarbeitung befaßt sich unter anderem mit kirchenrechtlichen Fragen und der Dogmatik der Sakramentenlehre. Die Abhandlung dieser Themen ist zum Verständnis der Zusammenhänge durch und durch notwendig. Der Verfasser hat alle Mühe darauf verwandt, die komplizierteren Themen für jedermann verständlich darzustellen. Wem also die Geschicke der Kirche tatsächlich am Herzen liegen, der sollte sich vom Lesen auch zunächst schwer verständlich erscheinender Passagen - um des Anliegens der Wiederherstellung der Kirche wegen - nicht abhalten lassen: Aufmerksamkeit ist auch hier erforderlich. Die hier verfolgten Überlegungen sind längst abgehandelt. Ich versuche lediglich, sie nach Art einer Collage eng gedrängt zusammenzuführen und sie verständlich miteinander in Beziehung zu setzen. Die Zitate sind notwendig als Belege dafür, daß der Verfasser sich an die Lehre der Kirche gehalten hat und nicht etwa eigene Ansichten fälschlicherweise als Glaubensartikel feilbietet. Reißzirkel und Kelle sind kein Teufelswerk. Sie sind nicht jenen vorbehalten, die zerstören. Es kommt vielmehr auf die Absichten derer an, die sie gebrauchen: Diejenigen, die Risse vermauern wollen, die, die aufbauen wollen, können und müssen mit Mut, Herz und Verstand von Reißzirkel, Kelle und - vor allem - flehentlichem Gebet Gebrauch machen: eben um aufzubauen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
„Komm, o Geist der Heiligkeit! Aus des Himmels Herrlichkeit Sende Deines Lichtes Strahl. Vater aller Armen Du, Aller Herzen Licht und Ruh, Komm mit Deiner Gaben Zahl! Tröster in Verlassenheit, Labsal voll der Lieblichkeit, Komm, o süßer Seelenfreund! In Ermüdung schenke Ruh, In der Glut hauch Kühlung zu, Tröste den, der Tränen weint. O Du Licht der Seligkeit, Mach Dir unser Herz bereit, Dring in unsere Seelen ein! Ohne Deinen Gnadenschein Steht der arme Mensch allein, Kann nicht gut und sicher sein. Wasche, was beflecket ist; Heile, was verwundet ist; Tränke, was da dürre steht; Beuge, was verhärtet ist; Wärme, was erkaltet ist; Lenke, was da irre geht! Heil’ger Geist, wir bitten Dich: Gib uns allen gnädiglich Deiner sieben Gaben Kraft! Gib Verdienst in dieser Zeit Und dereinst die Seligkeit Nach vollbrachter Wanderschaft! Amen! Alleluja.“
(vergl. Schott, a.a.O. - das bedeutet: „am angegebenen Ort“: die genaue Bezeichnung der betreffenden Schrift ist dem angefügten Literaturverzeichnis zu entnehmen -, Sequenz vom Pfingstsonntag)
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